Therapiegesellschaft

Ich stell mir nur gern vor, wie effektiv ein Teamwork zwischen beiden Fronten wäre. Grossfamilien und Therapeuten. Aber die bekriegen sich ja lieber gegenseitig. Schätze, es dauert noch ein paar Jahrhunderte bevor Menschen wirklich kompromissbereit werden.
Ja, das wäre auch toll, wenn immer die ganze Familie bereit wäre mitzuziehen. Aber das bedeutet dann ja, dass jeder bereit sein muss seinen Teil des Ganzen anzuschauen und dann auch mitzuarbeiten.
Aber da kommt heute noch zu oft der Aufschrei der Angehörigen, so nach dem Motto "Aber nein, mein/e Sohn/Vater/Tochter/Mutter/..... ist doch "verrückt", warum soll ich da jetzt was machen? Ich bin doch nicht schuld." Und da endet dann oft die Zusammenarbeit, soll der "Verrückte" doch alleine klarkommen, er ist doch verrückt, da kann doch kein Anderer etwas dafür, so dann die Argumentation aus Selbstschutz.
Und das ist wirklich schade, denn in der Transformation des Einen liegt immer auch soviel Potential für alle Anderen.

Linking
 
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Loop und Linking - ihr habt mich jetzt echt zum Grübeln gebracht.

Auch die Psychotherapie hat sich in den letzten Jahren (seit Mitte der 90er) strk verändert und verändert sich weiter.

Es rückt (glücklicherweise) immer mehr der systemische Anteil in den Vordergrund. Vor 20 Jahren wurde meist "nur" der Patient behandelt und dann der Familie "zurückgegeben" - eigentlich lag auf der Hand, daß das oft nicht sooo großen Erfolg hatte (je nachdem, wie eng der Patient mit der Familie verbandelt war, wie alt er war, wie der Familienstand war usw.).

Heutzutage wird (meistens) die Familie mit einbezogen, soweit gewünscht und nötig. Und das wirkt insgesamt sehr gut.

Ich frage mich grad, ob es an dem damaligen wissenschaftlichen Stand lag oder an der gesellschaftlichen Entwicklung oder auch an den z.T. noch bestehenden Großfamilien (oder auch nur Wichtigkeit der Familie) ... ?

Wahrscheinlich hängt alles zusammen, aber interessant wäre es, das mal genauer aufzudröseln ... .
 
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