Ich war als Kind schüchtern, kam nicht aus mir heraus, hab mich hinter Bücher verkrochen, kein Leben geführt, was mich damals definitiv nicht gestört hat, sondern mein Umfeld wie Freunde oder Verwandte. Ich habe viele Entscheidungen für mein Leben falsch getroffen weil ich Angst hatte und keine Eigenverantwortung annehmen wollte, egal ob es berufliche, private oder sonstige Entscheidungen anging. Je mehr mich Leute darauf hingewiesen haben desto mehr bin ich in die defensive gegangen und hab genau das Gegenteil davon gemacht. Ich war sauer auf alles und jeden auf der Welt und hab allen Menschen die Schuld gegeben, diese nur nie bei mir gesucht.
Als Beispiel:
ich hab jahrelang versucht mich beruflich irgendwo wieder zu finden, hab ne schreinerlehre angefangen, dann musik studiert, dann innenarchitektur (des hab ich als einziges durchgezogen), dann küchen geplant, dann ne Raumausstatterlehre gemacht und auch beendet und vieles vieles mehr. nirgends gings mir im job gut, mich hat jeder job genervt, wollte nie in die Arbeit. mir haben viele Leute erzählt was gut für mich wäre und vorschläge gemacht die ich dann auch umgesetzt habe, aber das alles nicht annehmen konnte weil ich dagegen rebelliert habe und immer gegenteiliger meinung war. womit natürlich dann auch kein job was geworden ist, weil ich der meinung war das kann nicht meines sein, wenn andere das vorschlagen. Irgendwann hab ich dann festgestellt, bzw. mir ist eingefallen was ich nach der Realschule eigtl machen wollte, dafür musste ich aber meinen Widerstand abgeben können, denn aufgrund dessen hab ich vergessen was ich eigtl machen wollte. Bin mittlerweile Assistentin der Innenarchitektur und arbeit auch in einem Innenarchitekturbüro. Trotzdem hat mir dieser Weg geholfen, denn wahrscheinlich haben nur wenige soviel Erfahrung in den verschiedenen Bereichen des Innenraumes wie ich. Genauso lern ich schnell, bin flexibel und anpassungsfähig im Beruf.
Wenn es damals nach mir gegangen wäre, hätte ich mit 16 die Schule abgeschlossen, hätte geheiratet und wäre Schwanger geworden, damit wäre ich nach dem Elternhaus in die nächste Abhängigkeit gegangen. Stattdessen habe ich jetzt einen Job den ich wirklich gern mache und unter anderem eine der besten Chefinnen der Welt. Ich habe ein eigenes Leben, wohn allein übrigens, bin auf niemanden angewiesen, lebe Freiheit die ich niemals bekommen hätte wenn ich nicht diesen Weg gegangen wäre und hab eine eigene Meinung, geprägt wird diese immer vom Umfeld, aber ich entscheide welche ich für richtig und sinnvoll für mich erachte.
Ich hatte bisher zwei Psychotherapeuten, die Themen weiß ich leider nicht mehr, schon etwas her. Ich kann nur noch das Gefühl beschreiben das ich immer nach Sitzungen hatte. Denn ich war immer noch verwirrter als vorher, konnte mich immer noch weniger entscheiden, mir ging es nicht besser sondern eher schlechter. Egal ob es eine oder mehrere Sitzungen waren. Das ist meines Erachtes nicht Sinn und Zweck das es mir danach mit meinen eigenen Gedanken schlechter geht.