Thema: Schreiben

Guten Morgen

Schamanin73 schrieb:
hmmmdanke. ich muss das auf mich wirken lassen. ich kriegs echt nicht gebacken zu schreiben. das kotzt mich sowas von an. stell dir mal vor, du hättest eine carte blanche in einem tollen magazin und deine finger sind stumm. bist nie zufrieden, alles, was dir entfleucht, ist nur kacke. so fühl ich mich, wenn ich ans schreiben denke.

Warum willst du dann unbedingt schreiben :confused: Mit "Gewalt" geht gar nichts. Wenn die Gabe des Schreibens vorhanden ist, fliesst es. Vielleicht liegen deine kreativen Stärken ganz woanders? Musik? Malerei? Basteleien? Gibt viele Möglichkeiten, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. ;)

Wenn ich das Gefühl habe, etwas aufschreiben zu müssen, dann tue ich es einfach. (Nur zur Info: Ende Nov. kommt mein 1. Buch raus, allerdings kommen darin keine Figuren vor. ;) )

Liebe Grüsse

lichtbrücke
 
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Schamanin, der Tag ist schon da.

Was berührt dich, kotzt an, ist dir existenziell wichtig.
Welche Erkenntnisse hast du gewonnen, wodurch.
Wer hättest schon sein wollen und nicht sein wollen in deinem l
Leben und warum.
Wer hat dich unauslöschlich beeindruckt und warum.

Man kann eine Geschichte mit Pengpeng anfangen, oder à la
Thornton Niven Wilders "Unsere kleine Stadt".
 

Hallo Schamanin,

ich habe auf meiner Festplatte vier Romane (jeder über 300 Seiten Manuskript) liegen, die wohl nie veröffentlicht werden. es sei denn, ich werd doch noch berühmt, dann werden auch meine Einkaufzettel gedruckt.
Erst mein 5. Buch war soweit, dass es gedruckt wurde. Und inzwischen sind noch drei weitere hinzugekommen.
Und ich schreibe gerade wieder eines.

Wie geht bei mir das Bücherschreiben?
Zuerst ist ein Gedanke da, eine Grundaussage, ein Thema, was ich mit diesem Text ausdrücken und weitergeben will. In meinem aktuellen Text geht es um vermeintliche Schuld und die dadurch verdiente Strafe.
Dann kommt die erste Ahnung der Form. Ob es eine Ich-Erzählung wird oder ein Erzähler eingesetzt wird.
Danach stellt sich eine Geschichte dar, zuerst nur grob, dann immer feiner.
Und dann kann ich mit dem Schreiben anfangen. Meist fließt es von selbst. Und wenn nicht, dann ist eine Überarbeitung des weiteren Erzählverlaufs notwendig.
Oft ergeben sich neue Wendungen der Geschichte durch einen Satz. Und nicht immer kommt das Buch da raus, wo ich mir das anfangs vorgestellt habe.

An den Leser denke ich nicht wirklich. Inzwischen habe ich einen eigenen Erzählstil. Und der gefällt sicherlich nicht jedem. Aber, es ist meine Art, Geschichten zu erzählen.

Die Inspiration wirkt auf vielen Ebenen: In der Grundidee, in der Geschichte bis hinab zu dem richtigen Wort an der richtigen Stelle.

Wichtig finde ich aber, dass ein Autor vorher in Gedanken klärt, was er sagen will.

:)

crossfire

 
Grad gestern hab ich eine Satire gelesen. Darin hiess es ungefähr: "Jeder vierte Deutsche liest keine Bücher. Aber viel schlimmer ist: Jeder vierte Deutsche schreibt Bücher."

:D
 
mit druck gehts nicht. ja, es geht um AUSdruck. ich habe ja einen langen text geschrieben. aber der bleibt auf meinem memorystick. von der festplatte gelöscht.

ich las gestern einen interessanten satz über inspiration. das buch liegt in schlafzimmer und ich bin zu faul. auf jeden fall gehts um achtsamkeit und hingabe. hingabe bedeutet nicht sich aufzugeben. voll dazusein. jedenfalls wurde mir klar, dass ich noch nicht so weit bin.

immer wieder schiebe ich meinen wunsch beiseite. aber ich will wissen, worans liegt.

ich bin so ein komisches ding. ich kann von allem etwas, aber nichts "richtig". das einzige, was ich ab und zu mache, ist zeichnen. meine instrumente rühre ich nicht mehr an. ich war nie gut im musizieren. keine virtuosin. trotzdem gehe ich mit, wenns drauf ankommt, und improvisiere frei schnauze. hatte mal eine band. ist aber laange her.
 

Hallo Schamanin,

ich habe auf meiner Festplatte vier Romane (jeder über 300 Seiten Manuskript) liegen, die wohl nie veröffentlicht werden. es sei denn, ich werd doch noch berühmt, dann werden auch meine Einkaufzettel gedruckt.
Erst mein 5. Buch war soweit, dass es gedruckt wurde. Und inzwischen sind noch drei weitere hinzugekommen.
Und ich schreibe gerade wieder eines.

Wie geht bei mir das Bücherschreiben?
Zuerst ist ein Gedanke da, eine Grundaussage, ein Thema, was ich mit diesem Text ausdrücken und weitergeben will. In meinem aktuellen Text geht es um vermeintliche Schuld und die dadurch verdiente Strafe.
Dann kommt die erste Ahnung der Form. Ob es eine Ich-Erzählung wird oder ein Erzähler eingesetzt wird.
Danach stellt sich eine Geschichte dar, zuerst nur grob, dann immer feiner.
Und dann kann ich mit dem Schreiben anfangen. Meist fließt es von selbst. Und wenn nicht, dann ist eine Überarbeitung des weiteren Erzählverlaufs notwendig.
Oft ergeben sich neue Wendungen der Geschichte durch einen Satz. Und nicht immer kommt das Buch da raus, wo ich mir das anfangs vorgestellt habe.

An den Leser denke ich nicht wirklich. Inzwischen habe ich einen eigenen Erzählstil. Und der gefällt sicherlich nicht jedem. Aber, es ist meine Art, Geschichten zu erzählen.

Die Inspiration wirkt auf vielen Ebenen: In der Grundidee, in der Geschichte bis hinab zu dem richtigen Wort an der richtigen Stelle.

Wichtig finde ich aber, dass ein Autor vorher in Gedanken klärt, was er sagen will.

:)

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könntest du ein beispiel nennen für eine aussage? nur mal so aus neugier...

danke für dein post.
 
an alle, die schon ein buch geschrieben haben: wie zum geier macht ihr das?
muss man ein ziel haben?
wie viel von einem selbst steckt drin?
wie fühlt sich das an?
habt ihr distanz zu dem geschriebenen?
denkt ihr beim schreiben an den leser?
wie kommt eine figur zustande?

lg
schama...
es gibt ganz unterschiedliche Arten zu schreiben. Es kommt darauf an, womit man beim Schreiben "verbunden" ist. Lebt man beim Schreiben in einer Geschichte und sieht sie im Geiste ablaufen, dann muß man nur mitschreiben. Hört man den Text im Geist, dann muß man ebenfalls nur mitschreiben. Will man jedoch ein Thema bearbeiten, dann wird's schwer. Dann macht man sich am Besten ein Gerüst, z.B. eine Kapitelübersicht, an der man sich dann schreibend entlanghangelt. Oder man schreibt einen Plot, einen Handlungsrahmen auf. Z.B.: Traurige Prinzessin sitzt am Brunnen, im Brunnen sitzt Frosch, Mädchen küßt Frosch, Frosch wird Prinz, Hochzeit.

Wichtig ist die PHHHHantasieeeee :banane:
 
Immerhin ist Schreiben eine der besten Therapieformen; gratis und effizient.

Als ich zu schreiben anfing, hatte ich viele Vorbilder, viele Ideen im Kopf, die nie den Weg zum Papier geschafft haben ----> = Blockade. Mr.Xchen, Autor von 3 verlegten Büchern, riet mir, einfach drauflos zu schreiben. Das war ein Tipp, der mir gut geholfen hat; ich brachte eine Idee zum Papier, las durch, korrigierte, schrieb um, nochmal um und war mitten im Schreiben.
 
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könntest du ein beispiel nennen für eine aussage? nur mal so aus neugier...

danke für dein post.


Okay, in meinem aktuellen Text geht das um die Fragen:

Warum kommt ein Gefühl des Schuldigseins zustande? Wie kommt es dann weiter dazu, dass sich dieser Mensch bestrafen will? Und, gibt es geistige Prozesse, mit denen sich diese Konstellation wieder lösen lässt?
Oder andersherum: Ist Erlösung möglich? Und wenn ja, wie?


So, und nun baut man eine Geschichte, die mit einem "Schuldigwerden" anfängt. Dann zwangsläufig in die Bestrafung führt. Und schließlich sich zu einem Happyend endwickelt (Weil ich der Auffassung bin, dass es nichts gibt, von dem der Mensch sich nicht selbst erlösen kann.)

Mehr möchte ich über die Geschichte allerdings nicht sagen. Ist ja noch nicht fertig geschrieben.

Im Prinzip geht es bei Literatur immer um die spezielle Sicht eines Autors auf das Leben. Und weil das Leben so vielfältig ist, ist es gut, wenn der Autor sich vorher klar macht, welchen Teilaspekt er dem Leser beschreiben will.

Ach, esoterisch würde man es so ausdrücken: Was ist dein Thema?

:)

crossfire

 
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