Liebes X-chen,
X-chen schrieb:
Für mich leicht zu beantworten: meine Definition für beste Freundin, besten Freund hat nix mit Pflicht, bedingungsloser Loyalität und Nutzdenken zu tun. Es zählt für mich allein der Moment der Sympathie auf den ersten Blick, der mich noch nie getäuscht hat, der Austausch, die Kompartibilität, der verbindende Humorsinn, der Genuß des Zusammenseins, auch wenn sich eine heiße Diskussion entspannt.
Bei allem Abstand: Das geht mir genauso. Ich bin ja von dieser Welt und lebe in dieser Welt. Und deshalb finde ich es auch spannend, daß es da Menschen gibt, die mir spontan gefallen und denen ich mich auf eine wunderbare Weise nahe fühle. Besonders gerade dann, wenn sie auch noch auf meiner Humorwelle schwimmen.....
Dann genieße ich den Austausch durchaus sehr. Wir Menschen sind ja nun auch nicht für die Einsamkeit geschaffen. Aber ich unterscheide zwischen Alleinsein und Einsamkeit. Einsamkeit tut weh, das Alleinsein hingegen wird freiwillig gewählt und ist ein Teil des Charakters von Vielen.
Außerdem bin ich in zwei Frauengruppen integriert (doch, doch...
), mit denen ich mich alle 14 Tage Abends treffe (zum selbstzubereiteten Essen, Trinken, DVD´s gucken und Klönen) und mit der anderen Gruppe alle vier Wochen auf einen Tripp, den einer von uns bestimmen kann, ohne das wir anderen ein Veto einlegen dürfen. Das ist jedesmal sehr spannend, denn wir anderen wissen ja nicht, wohin wir "entführt" werden......
Aber wenn ich dann wieder zu Hause bin, ist es auch gut.
Vor Ostern war ich ja mit meiner ehemaligen Schulfreundin, deren Bekannte und meiner Schwester auf Usedom. Da bin ich kein bischen genervt oder gezerrt, weil ich diese 4 Tage fast ausschließlich mit anderen Menschen beisammen sein muß.
Ich weiß das ja vorher und habe mich innerlich darauf eingestellt, kann unser Zusammensein auch sehr genießen, finde auch, daß man besonders mit Frauen in einer Gruppe sehr lockeren Spaß haben kann. Aber bei so einer Gruppenfahrt kann man sich nicht einfach mal in eine schöne Kirche setzen, um eine halbe Stunde lang zu meditieren. Und das ist etwas, was ich bei einem Streifzug alleine durch eine fremde Stadt so genieße. Ich habe einen Einfall und kann ihn sofort umsetzen, ohne zu denken, "ach, S. mag ja keine Kirchen, betritt auch keine, da machste dann nur von Außen ein schönes Foto von der Kirche und dann gehen wir weiter."
Lieben Gruß
Silke