Thema Freundschaft/Best Friend

Hallo Martina,:)

Kayamea schrieb:
Brauchen ist ja hoffentlich seltenst ein Dauerzustand. Wenn ich jemanden brauche (was schon mal vorkommt - die Zeiten, wo ich alles mit mir selbst ausgemacht habe bzw. glaubte, das zu müssen, die sind zum Glück vorbei!), dann bin ich froh, wenn ich jemanden habe, bei dem ich weiß, ich kann ihn/sie fragen. Das muss aber keine "beste" Freundin oder "bester" Freund sein. Superlative gefallen mir in dem Zusammenhang nicht. Ich habe einige sehr gute Freunde, keinen würde ich den/die beste(n) nennen, sondern jeder hat seine persönliche Note, weswegen ich mit ihr/ihm befreundet bin.
Die "vertrauteste Seele" auf dieser Erde ist meine Cousine, wir wohnen 700 km von einander entfernt - und das ist gut so.

Mittlerweile ist mein liebster Ansprechpartner mein Mann. (Soll ja vorkommen). :D
Ich mag auch die Sicht, die eine andere - in diesem Fall - männliche Seite einer Sache beimisst. Außerdem sehen Männer alles etwas prakmatischer, also weniger mit Emotionen behaftet, was ich mehr und mehr begrüße.....Auf der anderen Seite hat auch er mich zu seinem "Best Berater" erkoren, so daß wir uns da sehr gut ergänzen. Vielleicht bin ich auch eher eine begabtere Ehefrau als eine "beste Freundin"? Wer weiß...;)



Es gibt Situationen, Momente, da sind mir Meinungen anderer Leute wichtig. Ich nehme Meinungen generell wichtig, weil sie etwas über meinen Freund/meine Freundin aussagen. Wenn ich zuhöre, nachfrage, dann lerne ich sie/ihn kennen und verstehen und ein Gefühl der Freundschaft entsteht überhaupt erst.

Je älter ich werde, desto weniger gebe ich auf Meinungen anderer. Das hat natürlich mit Abgrenzung zu tun, auch mit verletzten Emotionen, die durchlitten wurden, als man noch sehr jung war. Heute lese oder höre ich mir Meinungen an, aber ich "ziehe" sie mir nicht mehr rein. Bei uns im Norden hat man dafür ein Sprichwort "Und die Lütt snackt doch", d.h. übersetzt so viel wie: was immer du auch machst oder tust, die Leute reden immer.


Der Zusammenhang zwischen Bestätigung brauchen und drüber ärgern ist mir nicht klar, Juppi. Wenn ich irgendwas habe, wo ich gerne eine Meinung hören möchte, dann muss das keine Bestätigung meiner eigenen sein, sondern sie soll den Freund/die Freundin als eigenständigen Menschen darstellen. Mit Freunden in den wesentlichen Lebens-/Weltanschauungsfragen einigermaßen übereinzustimmen, macht für mich Freundschaft aus, andernfalls würde ich den Draht wohl gar nicht finden. Das heißt aber nicht, dass man in allen Themen übereinstimmen muss.

Mit jemandem vollkommen überein zu stimmen, wäre natürlich fein. Aber ich ( illusionsloses) Menschenlein denke inzwischen, daß der Traum von einem Gegenüber, der wirklich weiß, wie ich ticke, eben ein Traum ist.
Aber dennoch kann ich in Gemeinschaft von ganz verschiedenen Menschen mich an deren Qualitäten erfreuen und auch viel mitnehmen. Da gibt es bei dem einen diesen besonders netten Zug, bei dem anderen mag ich wiederum seine Querköpfigkeit....Ich "nehme" also von vielen Menschen meiner Umgebung, habe sie aber dennoch nicht "geparkt", möchte das auch nicht.


Lieben Gruß
Juppi
 
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Hi Flimm,


flimm schrieb:
das dich niemand zum Freund will kann ich verstehen,

was hat ein freund mit Einfluß üben zu tun.

Man merkt du hattest wohl noch keinen.

Meinst du? Na ja, auf jeden Fall interessiert das in 100 Jahren keine Sau mehr.....:D



Ich habe immer zwei wirklich gute Freunde um mich, die ich nicht ständig sehen muss, aber auf die ich mich zu 100% in jeder Hinsicht verlassen kann,

Hört sich liab an, wie der Bayer sagen würde....(aber nicht ich....;))



Das schönste Geschenk war, als meine älteste sagte, ich hoffe ich erzieh mein Kind genau so, wie du mich.

Da ich noch keine Enkel habe, meine Tochter aber ähnlich gefühls-prakmatisch wie ich veranlagt ist (Wassermann-Mond), wird sie solche Worte sicher nicht in mein Ohr flöten....:D


Lieben Gruß
Juppi
 
Na ja, ich bin eh der Meinung, daß man auch ohne "Best Friend" gut leben kann und die Sache mit der "heiligen" und "ewigen" Freundschaft überbewertet wird. Aber das ist wohl typabhängig. Ich brauche eigentlich keinen Menschen an der Seite, der immer abnickt oder zu allem, was mich betrifft, seinen Senf dazugibt oder schlimmstenfalls auch noch ne Bewertung über dies und das hinterherschiebt. Daher sind mir lockere Bekannte auch die Liebsten...Es ist einfach entspannter, mit ihnen zu kommunizieren....Ohne weitere Erwartungshaltung eben....

Geht mir ebenfalls genau so.

Und ich bin ebenfalls eine Einzelgängerin und verspüre grosse Glücksgefühle, wenn ich gelegentlich bis sehr oft ganz alleine sein darf. Eine "beste Freundin", die zu allem in meinem Leben eine Meinung hätte, würde ich als sehr einengend. empfinden.

Lockere Beziehungen sind mir ebenfalls die Liebsten. Und auch in meiner Ehe geht es recht locker zu - mit sehr vielen Freiheiten.:)
Ich mag möglichst wenige Probleme, aber dafür viel Freiheit und Genuss.:)
 
Green Tara schrieb:
Und was hat schon Bestand? In meinem Leben ist nichts mehr so, wie es einmal war. Eine Weile fand ich das schrecklich, mittlerweile habe ich für mich erkannt, dass genau das Leben ausmacht. Viele Freundschaften entstehen ja in ganz bestimmten Kontexten wie etwa gemeinsamen Interessen, einer Problematik oder einer ähnlichen Lebenssituation. Und diese Kontexte sind ja auch nicht statisch.


Ja, so ähnlich sehe ich es auch. (Siehe meine Signatur). Und mit meinem starken Uranusanteil ist mir Statik oder das Verharren in ein und derselben Lebensform vermutlich sowieso nicht in die Wiege gelegt worden. Und so sehe ich es als Chance an, von vielen Menschen etwas mitzunehmen, anstatt von einem oder zwei.


Mit dem ganzen MO/NE-Gesumms bin ich häufig der "Kummerkasten" auch für Menschen, die mich nicht näher kennen.

Da ich diesen Aspekt ja auch habe, weiß ich genau, was du meinst (Doppelgrins).
Ich bin dann auch zuerst ein sehr gutwilliger Zuhörer, allerdings halte ich mich - wenn möglich - aus den händeringenden, emotionalen Verstrickungen anderer Menschen heraus.....Ich meine, dieses Für und Wider einer Situation wieder und wieder mit jemandem durchzukauen (und das Taschentuch zu reichen). Da bin ich dann mehr der praktisch veranlagte Helfer. Helfe bei Umzügen ohne zu klagen, gebe Geld, wenn nötig, bringe und hole diesen und jenen, aber der patschehändchenhaltende "Friend", der bin ich nicht.....(Hol´s der Teufel)...:D


Lieben Gruß
Juppi
 
@Juppi...ja, so ist es.....:)

Die, die ich ewig kenne, hat sich von mir emotional entfernt, die, die ganz neu und frisch ist und dazu noch 10jahre älter als ich, steht mir mit den gleichen interessen, ihrer erfrischenden herzlichkeit und ihrem verständnis viel näher.

Vielleicht ist es einfach so, wir treffen auf einmal den menschen der passt....vielleicht nur für eine weile oder aber für immer (was heisst das schon..?)....oder eben nicht...

Jeder muss selbst entscheiden, wie wichtig es ihm ist. Mir ist meine familie sehr wichtig, aber freunde sind es mir genauso.
Für mich hat beides seine berechtigung und ich brauche beides.

liebe grüsse Mipa:)
 
Geht mir ebenfalls genau so.

Und ich bin ebenfalls eine Einzelgängerin und verspüre grosse Glücksgefühle, wenn ich gelegentlich bis sehr oft ganz alleine sein darf. Eine "beste Freundin", die zu allem in meinem Leben eine Meinung hätte, würde ich als sehr einengend. empfinden.

Lockere Beziehungen sind mir ebenfalls die Liebsten. Und auch in meiner Ehe geht es recht locker zu - mit sehr vielen Freiheiten.:)
Ich mag möglichst wenige Probleme, aber dafür viel Freiheit und Genuss.:)

Hi Cleopatra,:)

dieses Post könnte ebenfalls von geschrieben worden sein. Da sind wir wohl so etwas wie verwandte Seelen. :)
Und auch in meiner Ehe geht es freiheitlich zu, mein Mann und ich geben uns gegenseitig viele Freiräume - die brauchen wir übrigens beide.

Und neulich grad bin ich so für mich allein nach Leipzig aufgebrochen, wollte mir mal in Ruhe die Stadt anschauen, habe aber auch im Staatsarchiv etwas einsehen wollen. Meine Schwester wollte sich mir anschließen, das habe ich aber nolensvolens gerade noch abbiegen können...Nichts gibt mehr den "Kick", als eine mir fremde Stadt alleine zu "entdecken".....:)

Habe darüber mit einer ehemaligen Kollegin gesprochen und die meinte zu mir, niemals würde sie auf die Idee kommen, alleine vier Tage lang eine fremde Stadt anzuschauen. In solchen Augenblicken bemerke ich dann immer, daß ich doch ein rechter Einzelgänger bin.......:rolleyes:



Lieben Gruß
Juppi
 
Nö, ich stelle keine Fallen....Hier kann jeder schreiben, was er möchte oder denkt, ohne Inhaftiert zu werden...:D

Aber falls Du meine Meinung zu dem Thema lesen möchtest, hier mein Statement aus dem Thread "Meine Freundin hat mich nach 2 Jahren......"


Na ja, ich bin eh der Meinung, daß man auch ohne "Best Friend" gut leben kann und die Sache mit der "heiligen" und "ewigen" Freundschaft überbewertet wird. Aber das ist wohl typabhängig. Ich brauche eigentlich keinen Menschen an der Seite, der immer abnickt oder zu allem, was mich betrifft, seinen Senf dazugibt oder schlimmstenfalls auch noch ne Bewertung über dies und das hinterherschiebt. Daher sind mir lockere Bekannte auch die Liebsten...Es ist einfach entspannter, mit ihnen zu kommunizieren....Ohne weitere Erwartungshaltung eben....

https://www.esoterikforum.at/threads/131358&page=3


LG
Urajup

Seh ich auch so...beste Freundin/Freund...nie gehabt nie vermisst...wenn ich Rat brauche, geh ich zum Fachmann...beste Freundin/Freund ist auch nur ein Mensch, der seine subjektive Meinung abgeben kann...vielleicht bin ich durch Beobachtung von besten Freundinnen/Freunden so "allegisch" gegen ebensolche...diese Beziehungen erscheinen mir immer irgendwie besitzergreifend zu sein...ähnlich wie Cliquen...wenn einer hustet, haben alle zu husten, alles wird gemeinsam unternommen...keiner macht Alleingänge, a. weil die Gruppe oder eben beste(r) FreundIn das gar nicht gut fände und b., weil der Einzelne nach einer gewissen Zeit sich ohne Anhang überhaupt nicht irgendwohin traut...beste Freundin muß ja auch mit zum Klo gehen...und das ist ein absolutes no go für dat Sage.


Sage
 
Und neulich grad bin ich so für mich allein nach Leipzig aufgebrochen, wollte mir mal in Ruhe die Stadt anschauen, habe aber auch im Staatsarchiv etwas einsehen wollen. Meine Schwester wollte sich mir anschließen, das habe ich aber nolensvolens gerade noch abbiegen können...Nichts gibt mehr den "Kick", als eine mir fremde Stadt alleine zu "entdecken".....:)

Hallo Urajup,

es ist total spannend, zu sehen, wieiviele Einzelgänger es hier gibt. Ich dachte immer, ich sei mehr oder weniger eine Rarität.

Ich geniesse es übrigens auch sehr, alleine zu reisen. Früher hätte ich oft die Gelegenheit gehabt, zusammen mit anderen Leuten herumzureisen. Ich bevorzugte es aber immer, mein eigenes Auto zu mieten, und die Städte ganz alleine zu erkunden.:)

Eine lockere Kollegin von mir sagte mir mal, dass sie es nicht verstehen konnte, dass ich so keine Freunde brauchte. Das sei doch ein Zeichen von Schwäche. Hm, ich sehe es eigentlich genau umgekehrt.

Es gibt ein Sprichwort das besagt; nur wer alleine sein kann, kann letztlich auch mit anderen zusammen sein.

Ich brauche mich jedenfalls nicht durch andere zu definieren. Zum guten Glück.:)

Einen wunderschönen Tag...:)
 
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Hi Silke und All,

ein gutes Thema. Für mich leicht zu beantworten: meine Definition für beste Freundin, besten Freund hat nix mit Pflicht, bedingungsloser Loyalität und Nutzdenken zu tun. Es zählt für mich allein der Moment der Sympathie auf den ersten Blick, der mich noch nie getäuscht hat, der Austausch, die Kompartibilität, der verbindende Humorsinn, der Genuß des Zusammenseins, auch wenn sich eine heiße Diskussion entspannt.
Mr. Marx ist mein bester Freund, weil wir seit über 30 Jahren zusammenleben, also verbindet mich mit ihm mehr, Liebe und Freundschaft, als mit einem anderen Mann. Meine Schwester ist meine beste Freundin, sie allein kennt mich schon über 50 Jahre. Und diese Freundschaften bringen auch Plichten mit sich, aber Plichten, die ich gern erfülle, weil sie auf der Basis der Verbundenheit entstehen, also nie belastend wirken, sondern wie Austausch. Wir erlauben uns, unseren Individualismus zu pflegen, somit beengen wir uns nicht.

Die Freunde, die ich noch als Freunde betrachte, sind Menschen, die mir im Lauf des Lebens begegnet sind; in Wien lebt nur einer, sonst sind sie in der Welt zerstreut - es lebe Skype! Wenn wir uns immer wieder begegnen, hab den Eindruck, als würden wir uns erst gestern gesehen haben, gar nicht seltenes Mailen ist ohnehin verbindend, manchmal kommt nur ein Link, aber der trifft dann auch genau den richtigen Punkt.
 
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