Thelema - Wunschnatur des Menschen = Wahrer Wille?

Amant

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Moin Abba,

ich erlaube mir einmal aufgrund dieses Beitrags im Magie-Thread auf eine - so auf mich wirkend - Inkongruenz hinzuweisen, welche du bei Gefallen daran etwas erörtern mögest? :))) ((Datt Füxle hört am besten gleich wech :)))

Du postuliertest im Erfahrungs-Thread - wir sprachen darüber - daß es grundsätzlich keine zwei Willen geben kann, somit wäre alles, was der Wunschnatur des Menschen entspricht, "Wahrer Wille" - falls ich mich in dieser Einschätzung täusche, bitte gleich um Korrektur.


Nun las ich das eben.

Nun, Ersatzhandlungen sind, bzw. waren für mich zweckmäßig, um sie in meine Präsenz zu integrieren und nicht, um ein Ersatz zu bleiben. Ich erlebe zwei Kategorien von Menschen, welche sich intensiv in der Zauberpraxis üben. Die eine bringt tatsächlich erstaunliche Phänomene aufgrund ihrer Störung zustande, die andere wird heil.

Du sprichst hier von zwei Kategorien von Menschen, welche sich intensiv in der Zauberpraxis üben. Zuerst wäre da mal die Frage, setzt du zaubern mit Magierdasein gleich? Ich finde, das sollte mal vorab geklärt sein, da sich die Sichten hier bereits trennen werden, nur um des besseren Verständnisses wegen sollte das zumindest bekannt sein.

Das nächste ist, wenn Alles - wie ich dich verstehe - Ausdruck des Wahren Willen ist (ich bleibe mal bei der bekannten Terminologie), wie kann es dann sein, daß unterschieden wird, die eine Kategorie Mensch heil wird, die andere Kategorie Mensch es nicht ist, die eine zaubert, die andere nicht.

Wäre es dann nicht angesagt, zu postulieren, daß entweder Alle diese Phänome hervorbringen oder Alle heil sind oder Alle zu beidem in der Lage sind? Oder im Umkehrschliuß, daß Alle, das Gesamtselbst, Gott, whoever, jedenfalls der Hervorbringer oder Wirkende des Wahren Willen, psychotisch sind/ist, also im wahrsten Sinne verrückt? Wie kann einer heil sein und der andere etwas anderes, wenn du doch von keiner Trennung ausgehst?

Was wäre denn das trennende Element dabei? Ich selbst habe es ja benannt, deine Sicht wäre interessant sie zu erfahren.


θέλημα

Letztendlich geht es hier um die Frage des Verhältnisses Mensch-Gott, abstrakter ausgedrückt: Ich-Du, um die Frage "kann es in einer Welt zwei grundsätzliche Willen geben?"

"θέλημα steht in der Zwischenzeit für eine ganze Bewegung. Für den "Thelemiten" im einzelnen ist es nicht wichtig welche Inhalte der verschiedenen Klischees des Okkultismus zelebriert werden. Wird doch in erster Linie eine süffisant invertierte Mystik des "freien menschlichen Willens" tradiert."

"Dieses Buch ist für die geschrieben, die hinter die Kulissen eines wuchernden Esoterikmarktes und dessen verkürzende Terminologie blicken wollen."

Zitate aus Thelema, Federico Tolli, ISBN 9783936149357
 
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Moin Abba,

ich erlaube mir einmal aufgrund dieses Beitrags im Magie-Thread auf eine - so auf mich wirkend - Inkongruenz hinzuweisen, welche du bei Gefallen daran etwas erörtern mögest? :))) ((Datt Füxle hört am besten gleich wech :)))

Du postuliertest im Erfahrungs-Thread - wir sprachen darüber - daß es grundsätzlich keine zwei Willen geben kann, somit wäre alles, was der Wunschnatur des Menschen entspricht, "Wahrer Wille" - falls ich mich in dieser Einschätzung täusche, bitte gleich um Korrektur.


Nun las ich das eben.



Du sprichst hier von zwei Kategorien von Menschen, welche sich intensiv in der Zauberpraxis üben. Zuerst wäre da mal die Frage, setzt du zaubern mit Magierdasein gleich? Ich finde, das sollte mal vorab geklärt sein, da sich die Sichten hier bereits trennen werden, nur um des besseren Verständnisses wegen sollte das zumindest bekannt sein.

Das nächste ist, wenn Alles - wie ich dich verstehe - Ausdruck des Wahren Willen ist (ich bleibe mal bei der bekannten Terminologie), wie kann es dann sein, daß unterschieden wird, die eine Kategorie Mensch heil wird, die andere Kategorie Mensch es nicht ist, die eine zaubert, die andere nicht.

Wäre es dann nicht angesagt, zu postulieren, daß entweder Alle diese Phänome hervorbringen oder Alle heil sind oder Alle zu beidem in der Lage sind? Oder im Umkehrschliuß, daß Alle, das Gesamtselbst, Gott, whoever, jedenfalls der Hervorbringer oder Wirkende des Wahren Willen, psychotisch sind/ist, also im wahrsten Sinne verrückt? Wie kann einer heil sein und der andere etwas anderes, wenn du doch von keiner Trennung ausgehst?

Was wäre denn das trennende Element dabei? Ich selbst habe es ja benannt, deine Sicht wäre interessant sie zu erfahren.




Zitate aus Thelema, Federico Tolli, ISBN 9783936149357

Die eine Kategorie Mensch lernt ihren 'Wahren Willen' kennen und lieben, die andere nicht. Beide führen ihn aus. Erstere können ihre Wahrnehmung verschieben, letztere nicht. Das Verrückte ist die Beschränkung, der verlorene Sohn am Schweinetrog, usw .

Zaubern ist für mich der aktive Fokuswechsel, der Magier ist der sich bewusst wahrnehmende.
 
Ich bin ja, wie immer gespannt auf Abbadons Ausführungen.

Ich glaube AC, auf den das "Kozept" Thelema in der Magie wohl zurückgeht ha das mit dem Willen im Aequinox recht pragmatisch gesehen als das, was einen selber, abseits von den Erwartungen des Umfeldes glücklich macht bzw. zufrieden stellt. Für einen ist das was künstlerisches, für den nächsten Familie, Sport usw..

Wenn man es darauf reduziert ist es brauchbar und mehr kann man imho eh nicht wissen, wie AC ebenfalls feststellte... "Wir wissen infinitesimal wenig über die Welt..." ebenfalls Aequinox.
 
Danke Abba für´s Erste. :)


Ich bin ja, wie immer gespannt auf Abbadons Ausführungen.
Ich wäre gespannt auf die Ausführungen eines a418 dazu, der hat bisher - obwohl schon lange nichts mehr dazu gesagt - die schlüssigsten und kongruentesten Beiträge geschrieben. Voila.

Somit, tasten wir/ich uns/mich heran, ich stöbere dann immer wieder mal in älteren Threads. Für mich ist es kein intellektuelles Konzept, aber in einem Forum kann es nur auf eine solche Ebene reduziert werden und sie ist ebenfalls sehr spannend, finde ich.

:morgen:
 
Danke Abba für´s Erste. :)


Ich wäre gespannt auf die Ausführungen eines a418 dazu, der hat bisher - obwohl schon lange nichts mehr dazu gesagt - die schlüssigsten und kongruentesten Beiträge geschrieben. Voila.

Somit, tasten wir/ich uns/mich heran, ich stöbere dann immer wieder mal in älteren Threads. Für mich ist es kein intellektuelles Konzept, aber in einem Forum kann es nur auf eine solche Ebene reduziert werden und sie ist ebenfalls sehr spannend, finde ich.

:morgen:

Mir ist letztens aufgefallen, dass ich genau das schrieb, was Du dann meintest mit einem Zitat von ihm zu erläutern. Wenn Du seinen Text erfasst, ist das nicht nötig. Er hat bereits alles mehrfach jahrelang beschrieben, Du bist also mit der Zitat Funktion ganz gut bedient. Letztlich sagen alle das gleiche, die etwas in der Magie erfasst haben, mehr oder weniger intellektuell.
 
Ich würde den Begriff "wahrer Wille" mit Berufung , Schicksal oder Vorsehung tauschen, folgt man dem nicht wird man unglücklich, oder man erkrankt an Körper / und oder Seele.

LG.
F.
 
Ich würde den Begriff "wahrer Wille" mit Berufung , Schicksal oder Vorsehung tauschen, folgt man dem nicht wird man unglücklich, oder man erkrankt an Körper / und oder Seele.

LG.
F.

Ich glaube, dass es AC auch so meinte. Ich hatte es intuitiv auch so verstanden. Aber überzeugt bin ich davon überhaupt nicht.
 
Wie unterscheidest du denn Determinierung von Schicksal oder Vorsehung. Ich hatte AC mit dem Willen als etwas grundsätzlich feststehendes bzgl. der Person verstanden.

Ich kann das nicht bestätigen.
 
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Wie unterscheidest du denn Determinierung von Schicksal oder Vorsehung. Ich hatte AC mit dem Willen als etwas grundsätzlich feststehendes bzgl. der Person verstanden.

Ich kann das nicht bestätigen.

Das Ärgerliche an dem Determinismus ist, dass die Deterministen, egal welche Argumente man bringt, immer recht haben:D, bzw. können sie das so hindrehen.

Für mich ist Schicksal oder Vorsehung eine grobe Richtung,eine Art Ziel,die Marschrichtung kann ich aber frei wählen, ob und wie ich da hinkomme, schnell oder langsam, oder auch gar nicht...
Während in einem deterministischen Weltbild so etwas gar nicht möglich wäre.

Wenn man erkennt, dass Menschen existieren, die nicht wahren Willen leben, so habe es bei AC gelesen, dann geht er ja ebenfalls nicht davon aus, dass alles determiniert ist, denn dann würden ja alle Menschen bereits ihren wahren Willen leben und es gäbe keinerlei Anreiz zur Veränderung.

LG.
F.
 
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