The Work - Byron Katie

pluto

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Hallo,

in der aktuellen Ausgabe der Stern-Gesundheit gibt es einen kritischen Artikel zu "The Work" von Byron Katie. Darin heißt es, dass wir bei dieser Methode letztendlich bei allen Übeln, die wir bisher in unserem Leben hatten oder haben, nur auf uns selbst schauen brauchen. Dann brauchen wir nur unsere Gedanken zu berichtigen und schon geht es uns gut. Jedoch haben sich jetzt immer mehr Leute eingefunden, denen es nach Ausübung dieser Methode jetzt deutlich schlechter geht als vorher.

Hat hier jemand Erfahrungen mit Byron Katie´s Methode gesammelt und haben sie ihm tatsächlich geholfen, Kindheitstraumata z.B. zu überwinden?

Liebe Grüße pluto
 
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Hallo Pluto,

frohes neues 2007 ersteinmal...:sekt:

Also das würde mich jetzt auch sehr interessieren, ich hänge mich also mal an deine Frage dran.
Was ich persönlich dazu zu sagen habe: Ich habe das Buch von ihr, und habe einige Male "the work" angewandt, als es allerdings um kleinere emotionale Verletzungen dabei ging. In diesem Fall hat es auch geholfen. Was die größeren Dramen meines Lebens betrifft, habe ich diese Methode noch nicht mal probiert, irgendwas hat mich instinktiv zurückgehalten.

Ich bin da auch sehr kritisch, weil ich der Überzeugung bin, dass Traumata erst einmal richtig aufgearbeitet werden müssen, bevor man wirklich aus der Opferrolle und in die Eigenverantwortung kommen kann.
Wenn ich überlege, wieviel Zeit und Kraft es mich gekostet hat meine schlimmen Erlebnisse wirklich zu verarbeiten - ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich das auch mit einem Fragebogen und einem Zeitaufwand von einer Stunde bewerkstelligen lässt.

Das ist wohl ähnlich ambivalent wie Familienaufstellungen und die Linie des übertriebenen positiven Denkens.
Wobei ich natürlich nicht grundsätzlich das positive Denken meine, sondern jene Form, die man auch als billigen Optimismus bezeichnen könnte und in der alles Leid negiert wird - was ja auch einige Menschen erst recht krank gemacht hat.

Ich würde den Artikel auch gerne lesen. Ich hoffe, ich bekomme die Ausgabe noch.
 
hallo pluto,

ich habe dank the work bei meinen 3 migräneanfällen keine tabletten mehr nehmen müssen (seit 3 monaten).und habe sie prima ausgehalten und nicht mehr dagegen angekämpft.

mir geht es gut mit the work. auch wenn ich mich manchmal gegen die wahrheit noch sträube. jedoch ich kann vieles leichter annehmen und bin insgesamt zufriedener. gerade bin ich wieder am unterscheiden in welchen angelegenheiten ich mich befinde. grins.

es muss jeder wissen was ihm hilft. zum thema traumata, da darf auch jeder seinen weg finden. dem einen hilft the work dem anderen nicht.

ich habe es satt mich über mein trauma und meine geschichte zu definieren. damit halte ich mich in meiner vergangenheit auf. ich lebe jetzt und was war weiss ich und da lasse ich es auch.
jedoch das ist mein weg.

jeder ist für sich selbst verantwortlich und muss seinem weg folgen und net dem der anderen. was für ihn gut ist merkt jeder selber.

liebe grüße
sorayalotus
 
Hallo,

in der aktuellen Ausgabe der Stern-Gesundheit gibt es einen kritischen Artikel zu "The Work" von Byron Katie. Darin heißt es, dass wir bei dieser Methode letztendlich bei allen Übeln, die wir bisher in unserem Leben hatten oder haben, nur auf uns selbst schauen brauchen. Dann brauchen wir nur unsere Gedanken zu berichtigen und schon geht es uns gut. Jedoch haben sich jetzt immer mehr Leute eingefunden, denen es nach Ausübung dieser Methode jetzt deutlich schlechter geht als vorher.

Hat hier jemand Erfahrungen mit Byron Katie´s Methode gesammelt und haben sie ihm tatsächlich geholfen, Kindheitstraumata z.B. zu überwinden?

Liebe Grüße pluto

Grundsätzlich:
- The Work geht am Kern vorbei (wenn man tatsächlich ein ernsthafter sucher ist)
- ansonsten ist einfach ein Selbstverbesserungssystem das vll nicht so schlecht ist, weil es die Schuld nicht mehr beim anderen sucht
- dass es einem als sucher immer schlechter geht ("Leute eingefunden, denen es nach Ausübung dieser Methode jetzt deutlich schlechter geht als vorher") liegt nicht an Byron Katie, sondern ist ein natürliches Phänomen das jeden SUCHER ereilt. (weil es nichts zu finden gibt.)
 
also ich muß sagen dass mir "The WORK" sehr geholfen hat und ich davon überzeugt bin, dass es eine gute und hilfreiche Methode ist.

Auch Eckhard Tolle, Vera F. Birkenbihl, Oprah Winfrey und viele andere gescheite Zeitgenossen haben sich sehr begeistert über Byron Katies Methode geäussert.

Ich glaube auch, dass nicht alle Probleme mit dieser Methode lösbar sind, aber sicher 90%.
Wenn man davon ausgeht, dass die geistige Verwirrung die weitverbreitetste Krankheit unserer westlichen Zivilisation ist und Ursache für Krankheiten, Streit und Mißgunst, dann braucht es einen Weg der genau durch all diese Verwirrung wieder Klarheit in die Köpfe der Menschen bringt.

Es ist natürlich schwierig umzudenken und die Ursachen und Impulse bei sich selbst zu suchen. Aber man hat ja selbst das Problem also wer sonst sollte dafür verantwortlich sein.


Möchte dazu für jeden den es interessiert auf Vera F. Birkenbihls Vortrag über "pragmatische Esoterik" hinweisen:
http://www.youtube.com/view_play_list?p=9D67109CED02C05F
 
Hat hier jemand Erfahrungen mit Byron Katie´s Methode gesammelt und haben sie ihm tatsächlich geholfen, Kindheitstraumata z.B. zu überwinden?

ich bin daran eines meiner zentralen Themen aufzuarbeiten. Allerdings besuche ich bei niemandem eine Sitzung, benütze auch nicht einmal den Fragebogen, sondern stelle mir bei Gelegenheit die Fragen.
Es ist allerdings nicht so einfach die "richtige" Fragestellung zu finden.

ich erlebe diesen Prozess bei mir als ein konstruktives Graben, das mich ins Gleichgewicht bringt.
 
Hallo Bellona,

Verwirrung ist weit mehr anzutreffen als man glaubt. Bin grade dabei alle Verwirrungstaktiken näher kennen zu lernen, um ihnen besser ausweichen zu können.

Den Vortrag "pragmatische Esoterik" kenne ich und kann ihn auch empfehlen.

@ sorayalotus,

nicht nur die Art der Therapie muss passen, auch der Therapeut. Ein unterstützender Therapeut kann sogar mit einer verkehrten Therapieart viel gutes bewirken.

LG Pluto
 
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Hallo,

in der aktuellen Ausgabe der Stern-Gesundheit gibt es einen kritischen Artikel zu "The Work" von Byron Katie. Darin heißt es, dass wir bei dieser Methode letztendlich bei allen Übeln, die wir bisher in unserem Leben hatten oder haben, nur auf uns selbst schauen brauchen. Dann brauchen wir nur unsere Gedanken zu berichtigen und schon geht es uns gut. Jedoch haben sich jetzt immer mehr Leute eingefunden, denen es nach Ausübung dieser Methode jetzt deutlich schlechter geht als vorher.

Hat hier jemand Erfahrungen mit Byron Katie´s Methode gesammelt und haben sie ihm tatsächlich geholfen, Kindheitstraumata z.B. zu überwinden?

Liebe Grüße pluto

Hi Pluto!

Die Methode ist schon wirkungsvoll. Ich verstehe sie mittlerweile auch wirklich, also dass was dahintersteckt und warum sie wirkt.
Es geht im Grunde darum, Überzeugungen von "So muss es sein..." damit man glücklich ist, auszuräumen. Denn diese Überzeugungen stehen im Weg. Unterwirft man eine gewünschte Wirkung einer geglaubten Ursache, die man nicht fähig zu verursachen ist, ist das eine klare Blockade. Die Methode zielt daher darauf ab, Blockaden aufzulösen indem man durchschaut, dass all die Bedingungen für das persönliche Glück, auch für konkrete Fragen des Erfolgs, erkannt und daher aufgelöst werden. "Aufgelöst" ist nicht ganz richtig... Sie werden eher als irrelevant erkannt.

Das Problem ist, dass die wichtigsten Themen im Leben, auf der anderen Seite den größten Widerstand in sich tragen. Das kennt jeder... Eine große Krise, bringt einen starken Wunsch. Der Wunsch wiederum, so oft man auch daran denkt, immer auch eine große Ohnmacht und Angst es nicht zu schaffen. Das läßt einen Leiden... Man kann nicht aus dem "Nullpunkt" (einem Hier und Jetzt das man nicht negativ beurteilt) heraus das anstreben was man wünscht. Die Aufmerksamkeit hängt im Mangel. Und wenn man dann The Work oder irgendeine Methode dieser Art macht (es gibt mehrere), aber nicht fähig ist sie durchzuziehen, und es liegt im Wesen des Leidens, dass man sich hoffnungslos fühlt und schnell aufgibt, dann hat man die Aufmerksamkeit wieder eher auf das Problem gelenkt. Wenn ich jeden Tag versuche, mit was für einer Methode auch immer, ein Problem zu lösen... Aber jeden Tag "muss" ich schon nach kurzer Zeit aufgeben, weil Hoffnungslosigkeit und Frustration zu groß wird, gebe ich erst einmal jedem Tag genau dem was ich auflösen will, "Energie"... das zeigt sich dann in der Überzeugung das es (zumindest für mich.....jetzt...) nicht möglich ist. Sofort sucht der Verstand nach der Ursache der Verschlechterung und landet dann bei der Methode...


Die Methode ist aber nicht falsch. Es liegt am Streben, aber nicht durchziehen können, daher am Scheitern. Das "nicht können" ist wirklich ein Problem, dass jeder bei dem was ihn am meisten beschwert, kennt. Und gerade bei dem, worunter man wirklich leidet, hat man gleichzeitig am wenigsten Geduld.. Man erzeugt Druck, man hat jede Menge Erfahrungen des Scheiterns gemacht usw. Der Weg ist die Totalität, die zugegebenermaßen schwer ist... Vollkommenes Loslassen, das Streben nach Problemlösung beenden, den inneren Kampf und die Bewertung lassen, oder aber totaler Wille... Es durchziehen, egal was es kostet und egal ob man unsicher ist, oder sogar fast sicher ist das man scheitern wird. Weitermachen über jeden Punkt hinaus Nur: Beides ist schwer umsetzbar. Ich würde von mir sagen, dass ich vieles verstanden habe, dass ich irgendwie auch weiß was richtig wäre, gleichzeitig ist da ein gewisser Punkt der bisher noch stärker ist als ich... mich zum Aufgeben bringt. Das ist aus einer gewissen Distanz gesehen ein interessanter, eigentlich seltsamer, Prozess... Eine Blockade höchster Perfidität, die selbst im Alltag bei vielen eine große Rolle spielt. Man packt nicht an, wovon man überzeugt ist, das man es sollte um Probleme zu vermeiden usw. Man tut nicht, was man im Inneren eigentlich für richtig hält. Wie ein Junkie, der sich immer "nur noch diese eine" Spritze setzt. Gibt es jede Menge profane und drastischere Beispiele für. Eine gute Methode verstärkt das Problem (das innere Muster) bis es sichtbar genug ist, verstanden wird. Dann löst es sich auf.

VG,
C.
 
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