Der Angriff auf das Pariser Bataclan-Theater hat womöglich auch einen antisemitischen Hintergrund. Das Konzerthaus habe jahrzehntelang jüdische Eigentümer gehabt, schreibt unter anderem das französische Magazin "Le Point". Demnach habe es in den vergangenen Jahren mehrfach Drohungen gegen das Lokal gegeben.
In dem von anderen Zeitungen zitierten Bericht berufen sich die Autoren unter anderem auf Aussagen eines Islamisten der Gruppe Jaish al-Islam (Armee des Islam). Farouk Ben Abbes soll dem französischen Inlandsgeheimdienst DCRI 2011 gesagt haben: "Wir haben einen Angriff auf das Bataclan geplant, weil die Besitzer Juden sind." Der Satz fiel laut der französischen Wochenzeitschrift in einem Verhör von Terrorverdächtigen.
Zum Zeitpunkt des Anschlags am Freitagabend wurde das Bataclan offenbar aber nicht mehr von jüdischen Eigentümern geführt. Im September habe er das Theater nach 40 Jahren verkauft, sagte der frühere Besitzer Pascal Laloux laut der "Times of Israel" am Samstag dem israelischen Sender "Channel 2 News". Der frühere Miteigentümer, sein Bruder Joel, war demnach bereits nach Israel emigriert. Dem Sender sagte er, dass er am Freitagabend aus dem Bataclan angerufen worden sei - "und ich konnte die Gewehrschüsse hören".