Es gibt m.A.n. ein paar Gesetzmäßigkeiten...
Die vielleicht bedeutendste: Extreme Situationen erzeugen natürlich psychologisch extreme Zustände. Demütigung strebt immer nach irgendeiner Art Ausgleich. Denk Dir mal kurz, unabhängig vom Thema Terrorismus, einen jungen Mann der laufend gemobbt wird, vielleicht ein Versager in der Schule war, vielleicht nicht gut bei Frauen ankommt usw. Gib solchen Männern irgendeine Form von Macht oder Möglichkeiten zur Machtausübung, etwa durch Waffen, und sie werden das missbrauchen. Schulamokläufe sind eine extreme Auswirkung dessen. Oder Breivik... der führte einen Kampf gegen Muslime, ermordete aber norwegische Kids.
Breivik ist eigentlich ein gutes Beispiel, denn bedeutend ist auch: Fast immer oder vielleicht sogar immer, verschreiben sich Gedemütigte einer höheren Idee. Das Prinzip ist dabei immer gleich, egal ob damals im Nationalsozialismus oder heutige Nazis, aber auch extreme Linke oder religiöse Strömungen usw. Diese Idee steht dann über den Individuen. Jeder für sich benutzt das um sich selbst zu erhöhen, aber eben auch um sie als über allem stehend... Als "Diener einer Idee" Macht ausüben zu können.
Was ich damit sagen will ist: Durch Chaos und Leid und Demütigung und stetige Unsicherheit, entsteht sowieso ein feindseliges Klima. Das zerstört Menschen und auf Jahrzehnte gesehen betrifft das einfach viele Menschen mehrerer Generationen. Und dann gibt es auch viele Feindbilder. Der Westen ist natürlich das bedeutendste, bzw. alles was ein religiöser Fanatiker als ungläubig ansehen kann. Aber auch andere Glaubensrichtungen... die ja noch dazu auch bestens als Sympathisanten des verhassten Westens gebrandmarkt werden können.
Ich persönlich finde wirklich nicht erstaunlich, dass es dort auch untereinander jede Menge Verbrechen gibt. Und ich bin davon überzeugt, dass das hier nicht anders wäre. Wenn man das Bild dreht und sich vorstellt, dass vor etwa 100 Jahren die Muslime den Westen aus ihren Gebieten vertrieben und sich geeint hätten, militärisch stärker geworden wären, Europa besetzt hätten... Chaos gesät, Kriege begonnen, Bomben geworfen... Stützpunkte gebaut, Konzerne gebaut...
Wie würden junge europäische Männer wohl darüber denken? Und wie würden sie über jene Länder in Europa denken die sich tendenziell eher ergeben, in denen viele Europäer für die muslimischen Feinde arbeiten usw.? Nimm als Beispiel mal Assad... für den Westen ist das ein Diktator der sein Volk unterjocht und alles tun wird um an der Macht zu bleiben. Für fanatische Muslime ist er gleichzeitig viel zu westlich, viel zu wenig muslimisch. Und daher hat er es gleich mit beiden Kräften zu tun. Er muss sich gegen die West-Allianz wehren die ihn stürzen will, gleichzeitig muss er sich gegen islamische Extremisten verteidigen. Und das Volk kommt total unter die Räder. Giftgasangriff... viele Tote... wer es war spielt für die im Grunde keine Rolle mehr. Die finden nirgends Frieden. In Syrien gab es dann ja auch die echt schizophrene, um nicht zu sagen perverse Situation, dass der Westen auf derselben Seite war wie der IS. Pentagon-Papiere haben das ja bestätigt.
Aber zurück zu unserem Europa-Beispiel:
Auch religiöser Fanatismus wäre hier bestens gediehen... ist ja nicht so als ob es den nicht gibt. Es gäbe viel mehr Nazis, es gäbe unterschiedlichste Richtungen. Für Muslime würden die vermutlich alle gleich aussehen. Da würde ein Iraner den anderen im sicheren Iran fragen: Warum machen die Christen sich denn auch noch gegenseitig fertig? Aber bei uns hätte das durchaus eine bittere Logik... denn jede extreme Gruppe ist sicher die Wahrheit gepachtet zu haben. Und die denken ja nicht nur darüber nach den ausländischen Feind zu vertreiben, sondern haben viel höhere Ideale... wollen jeweils eine Gesellschaft nach ihren Vorstellungen. Es gäbe hier auch viele gemäßigte Gruppen, die gibt es auch im muslimischen Raum. Aber die werden natürlich eher überhört wenn der IS mordend durch die Länder zieht. Das wäre hier auch der Fall.
Kurz: Es ist Chaos. Und Chaos wird immer da sein wo zu viel Leid und Demütigung war und ist, als dass es erträglich wäre. Vor allem junge Männer werden sich niemals damit abfinden. Und wenn man sich anschaut, wie viele amerikanische Soldaten als halbe Psychopathen aus dem Krieg zurückkehren, dann kann man sich auch denken wie es palästinensischen, irakischen, afghanischen, lybischen 20jährigen geht die in so einem Chaos erwachsen wurden...
Das Imperium will mit seinen Kriegen keine Siege erringen, sondern nur bleibendes Chaos anrichten
“Wieder sinkt ein vom Westen ‘befreites’ Land immer tiefer ins Chaos.” – Diese Feststellung gilt für alle Staaten, in denen Washington und seine Handlanger im Westen und im Mittleren Osten Kriege angezettelt und bleibendes Chaos, Elend und Tod gesät haben, um sie zu unterwerfen.
http://www.linkezeitung.de/index.ph...ringen-sondern-nur-bleibendes-chaos-anrichten
http://www.schweizmagazin.ch/nachri...erikaner-brauchen-alle-Jahre-einen-Krieg.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/us-protestforscher-howard-zinn-suechtig-nach-krieg-1.337830
http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-krieg-macht-suechtig_aid_153134.html
Um Krieg führen zu können, um der "Gute" zu sein, braucht man Feinde, muss man also den "Bösen" bekämpfen und wenn man keine hat, "bastelt" man sich halt welche.
Diese Doku ist im übrigen sogar für den Oscar nominiert worden!
https://de.wikipedia.org/wiki/Dirty_Wars:_The_World_Is_a_Battlefield