Terroranschläge in London

Bijoux schrieb:
Liebe Sunny und Birgit-Fanilia,
ein Wunder ist geschehen!
Ihr beide und das Lesen von Kabirs Texten haben es fertig gebracht, meine negativen Gedanken und Gefuehle innerhalb einer Stunde vollkommen aufzuloesen und ins Gegenteil zu verwandeln!
Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes verwundert!
Heute frueh war ich in Selbstmordstimmung, voller Verzweiflung ueber die Menschheit und alles und jedes, das Leben schien pechschwarz, und jetzt bin ich ploetzlich von Licht und Liebe durchstroemt, mein wundersames Bauchgefuehl ist wieder da!
Ich danke euch beiden und Namo aus voller Seele und Ueberzeugung und auch diesem Forum und Walter, denn ohne diese waere es nicht moeglich gewesen!

Bijoux :kiss3:


Da sehen wir doch, was Licht und Liebe für Kräfte haben....
Freut mich sehr Sonnenschein - ich wünsche dir einen schönen Tag!!
 
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ein Gefühl, das hier noch nicht angesprochen wurde, ist m.E. das Überwiegende nach diesem Anschlag: Angst. Und daneben Hass.
Ich glaube nicht, dass Liebe eine weitverbreitete Reaktion auf diese Anschläge ist. Obwohl es wohl die einzig hilfreiche wäre - danke übrigens vittella: Ja, verstehen und auflösen wäre die einzig sinnvolle Reaktion, stattdessen verstärken wir unsere alten Feindschafts-Muster. Und das funktioniert wie im Kleinen: Du hasst mich, also hasse ich dich, ich hasse dich, also tust du mir weh. Also hab ich Angst vor dir, also hasse ich und tu dir weh etc. etc. Viele von uns wissen, denke ich, dass man hart (an sich) arbeiten muss, um diese Muster zu überwinden. Vor allem sollte man das Selbstbild und das Fremdbild überarbeiten (Opfer-Täter). Wie das genau auf internationaler Ebene funktionieren soll, keine Ahnung :/. Dass der Weg des immer größeren Hasses (und der immer größeren Angst) aber nicht erfolgversprechend ist, da bin ich mir sicher.
Darum auch danke an alle, die Gutes gesendet haben - ich glaube, das brauchen vor allem auch unsere hasserfüllten Gewalttäter - auf beiden Seiten.

Noch kurz zur Relativierung: Ja, das war furchtbar. Aber es war für uns aus zwei Gründen soo furchtbar: Erstens war es in Europa, zweitens gab es Fernsehübertragungen. Wenn bspw. die USA irgendwo einmarschieren und mit ihren Bomben zahllose Menschen töten, die nciht weniger unschuldig sind, (s. Irak, aber auch viele weniger publizierte Gebiete), dann gibt es keine live-Schalte zu den Opfern, es läuft nicht der blutverschmierte entsetzte Familienvater in Endlosschleife. Ja, Gewalt in London ist schlimm. Aber Gewalt anderswo ist genauso schlimm.

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
es geht darum die gründe dieses anschlags zu erkennen und 'beheben'.
die menschen brauchen unser mitgefühl nicht unser hass.
 
tomsy schrieb:
es geht darum die gründe dieses anschlags zu erkennen und 'beheben'.
die menschen brauchen unser mitgefühl nicht unser hass.
Es ist auch mehr hilflose Wut und Ohnmacht, die sich breitmacht, bei mir war das jedenfalls so!
Hass ist nicht das richtige Wort.

Bijoux
 
Hallo,

tomsy schrieb:
es geht darum die gründe dieses anschlags zu erkennen und 'beheben'.
die menschen brauchen unser mitgefühl nicht unser hass.

Das Mitgefühl würde auch nicht viel helfen. Die Wurzel des Problems muß angegangen werden. Wie bereits in einem früheren Beitrag geschrieben wurde, sind diese Wurzeln fehlende Bildung und Armut.

Beides hat seine Gründe in langen Kriegen in den Ländern, in ewigem Hass zwischen tief zerstrittenen Bevölkerungsgruppen und unterschiedlichen religiösen Gruppen und in der einseitigen Bevorzugung einiger Gruppen durch die reichen Staaten.

Dadurch wurden die Länder, in denen der Terror seinen Ursprung findet, immer ärmer und verschuldeten sich zu guter Letzt so sehr, daß weder ein Sozialsystem, noch eine Grundversorgung in jedweder Art sichergestellt werden konnte. Aus dieser Armut entstand Hass, der auf Menschen anderer Herkunft und anderer Religion kanalisiert wird, bzw. auf die Länder, die auch diese Gruppen aggressiv bekämpft haben (Israel, USA, UK).

Die Bush-Administration hat von Anfang an falsch auf diesen Hass reagiert, falsch im Sinne des eigenen Volkes und der Entwicklungsländer, richtig allerdings für die eigene Tasche der Bush-Familie und ihrer Lobbyisten. Zunächst wurde ein Krieg gegen Afghanistan gestartet, welches olffensichtlich Brutstätte von Terroristen sein sollte. Osama Bin-Laden, den Anführer des Al-Kaida-Netzwerkes, hat man dann allerdings nicht gefangen, da das Schreckensbild "Terror" sich für Bush und Co als Mittel zum Zweck erwies, die eigenen Bürger in permanenter Angst zu halten, und somit einen Blanko-Scheck für weitere Kriege sowie die Einschränkung von Grundrechten und polizeistaatlichen inner-amerikanischer Aktionen und Gesetze zu erhalten.

Schließlich führte man auch Krieg gegen den Irak, der garnichts mit den terroristischen Anschlägen am 9.11.2001 zu tun hatte. Vor diesem Krieg wurde die Angst durch die US-Administration so geschürt, daß jedes Land als Ziel möglich gewesen wäre.

Der Irak-Krieg brachte den Firmen, die durch Lobbyisten die Bush-Administration beeinflusste, z. B. die Carlyle-Group oder Haliburton, jeden Tag des Krieges Millionen-Umsätze. Diese Firmen hatten interessanterweise Finanziers aus Saudi-Arabien, von der Bin-Ladin-Familie.

George W. Bushs erste eigene Ölfirma wurde durch die Saudis mitfinanziert.

Der Tag, an dem Osama Bin-Ladin Amerika angriff, muß für George W. Bush ein Tritt in die Weichteile gewesen sein, andererseits war es für ihn die Chance, seine Geldgeber und die Firmen, in die seine Familie verstrickt ist, noch reicher zu machen. Er setzte ab diesem Zeitpunkt alles daran, von der Schuld der Saudis abzulenken, Berichte, die die Saudis als Grund für Terroranschläge nannten, wurden direkt von der Bush-Administration zensiert. Anstelle dessen wurde die ganze Angst auf Saddam Hussein kanalisiert, was dann schließlich zum Irak-Krieg führte..

Zitat George W. Bush: "That is the guy who tried to kill my dad!".

Gruß,
lazpel
 
Mag jetzt etwas befremdlich scheinen, hier eine Fernsehserie ins Spiel zu bringen, aber die Grundaussage passt einfach so zum Thema:

Mondbasis Alpha, Folge 44:
Eine Person mit starken psychischen Kräften begeht einen Mord, gegenseitige Verdächtigungen, Misstrauen und Hass beherrschen die Atmosphäre, ein zweiter Mord, die Person wird enttarnt, voller Hass verfolgt, doch die Kraft in ihr wächst und wächst und so bringt sie fast die ganze Station in ihre Gewalt.

Bis der Commander dahinterkommt, dass sich diese Kraft vom Hass anderer nährt und ihr den Boden entzieht: Er wirkt mit Liebe auf sie ein und entzieht dieser Macht so den Nährboden, bis sie ohnmächtig zusammenbricht.

Nicht schlecht für eine Serie.
 
Camajan schrieb:
Quatsch. Es geht darum, dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen.
Und dieser Nährboden ist Armut und Unwissenheit. U.a. deshalb reden ja die G8
über Schuldenerlass in Afrika.




Camajan


Selten so gelacht!
Bitte sag mir nicht das du das selber glaubst.
Während diese Leute über die Armut der Welt reden schwelgen sie selbst im grössten Luxus. Meinst du nicht das soetwas schlimm unsensibel ist?
Also ich glaube den G8 Politikern kein Wort.
hat dann noch jemadn das Kommentar vom Bush zu den terroranschlägen gehört? So viel Eigenlob ist ja kaum zu ertragen.


Gegen Terrorismus ist nur ein Kraut gewachsen. Ein totaler politischer, militärischer und wirtschaftlicher Rückzug aus allen Regionen die den Industrieländern nichts angehen. Erst dann werden diese armen Länder die Möglichkeit erhalten sich selbst zu helfen und sich aus der Armut befreien können.
Aber sowas schmeckt uns doch sicher überhaupt nicht, würde es doch gleichzeitig bedeuten das wir unseren grossen Reichtum verlieren würden.
 
Unwissenheit? Mangelnde Bildung? Von was für Wissen sprecht ihr? Was für Bildung meint ihr? Glaubt ihr allen Ernstes, dass Menschen in nicht-europäischen Ländern kein Wissen haben? Glaubt ihr, dass man den Menschen nur *unser "Wissen"* beibringen muss, dann wird es keine Gewalt mehr geben???? Wie paradox ist das denn? Und wie überheblich im Übrigen?
Wenn *wir* nicht glauben würden, wir dürften uns überall einmischen und wüssten alles besser (und das seit der Kolonialzeit), dann würde *die* auch nicht glauben, dass wir uns ungerechtfertig in *ihre* Dinge einmischen. Und sich dagegen wehren...

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Hallo,

lazpel schrieb:
Schließlich führte man auch Krieg gegen den Irak, der garnichts mit den terroristischen Anschlägen am 9.11.2001 zu tun hatte. Vor diesem Krieg wurde die Angst durch die US-Administration so geschürt, daß jedes Land als Ziel möglich gewesen wäre.

Richtig ist natürlich der 11.9.2001 :)

Gruß,
lazpel
 
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Hallo Raeubertochter,

Raeubertochter schrieb:
Unwissenheit? Mangelnde Bildung? Von was für Wissen sprecht ihr? Was für Bildung meint ihr?

Bildung generell. Die Schulsysteme in den Ländern (z. B. Libanon, Afghanistan) sind defakto nicht existent. Anstelle dessen gibt es bereits ab Kindesalter religiös-fanatische Indoktrination.

Gruß,
lazpel
 
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