Terror- Ihr Urteil

Werbung:
das stück gestern hat mich nicht überzeugt.
Wir haben darüber schon mal in der Schauspielgruppe diskutiert und waren uns darin einig, dass er eine nicht auflösbare Situation schaffen WOLLTE. Künstlerische Freiheit vs. Realismus, sollte man dazu unbedingt erwähnen. Die Leute dürfen keine Dokumentaion erwarten.
Es geht um Bewusstwerdung, that it.
Es KANN natürlich auch alles ganz anders sein, wäre ebenfalls künstlerische Freiheit (in dem Fall des Betrachters).
Alles ist erlaubt.
 
gut gespielt war's ja - aber über das grübeln angesichts der ungereimtheiten bin ich halt entschlummert -
dabei war ich so gespannt angesichts der tagelangen werbetrommel.....
Ja, es waren wirklich viele Ungereimtheiten! Man musste regelrecht empört darüber sein, wenn man nicht einfach nur konsumiert.
Das Versagen der Politik wurde, wie auch im wirklichen Leben, wenn, dann nur am Rande erwähnt - blieb aber gänzlich ohne Konsequenzen... um nur mal EIN Bsp. zu nennen.

Ich glaube, die Kritiker unterschätzen auch manchmal das Verständnis / Rechtsverständnis der Menschen. Selbstverständlich dürfte allen klar sein, dass es niemals einen Freispruch gegeben hätte. Was ganz gut passt, wäre m.A.n.: "Die Kleinen hängt man auf, die Grossen lässt man laufen." Und dies wiederum hat ja schon sehr viel mit dem wirklichen Leben zu tun.
 
Das Stück, und auch der Film, sind Populismus in Reinkultur. Alles, was da rechtlich zusammenschwadroniert wurde ist völlig falsch - unseriös bis zum Gehtnichtmehr. Dass der ARD aus Quotengeilheit so etwas zulässt, ist ein Skandal. Der rechtlich nicht gebildete Zuseher wird verarscht.

Nach deutschem Recht ist die Tötung eindeutig rechtswidrig (und muss es auch sein), der Pilot würde aber mit grösster Wahrscheinlichkeit frei gesprochen.

Wen es interessiert hier die Meinung eines Strafrichters dazu:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zei...error-ferdinand-von-schirach-fischer-im-recht

Ich zitiere: "Die lieben Zuschauer werden nach Strich und Faden verarscht, und zwar sowohl vom rechtsgelehrten Autor als auch vom quotengeilen Sender. Ihnen werden Belehrungen über die Rechtslage zuteil, die hinten und vorne falsch sind und die entscheidende Fragestellung gar nicht enthalten. Auf dieser Bananen-Ebene dürfen sie dann "abstimmen" und "über das Schicksal eines Menschen entscheiden". Eine Kunst, die aus Lüge, Denkfaulheit und Inkompetenz besteht, ist nicht mehr als die Imitation ihrer selbst."


Ich denke auch, dass in Wirklichkeit der Pilot verurteilt würde. Doch wenn ich in der Haut des Piloten stecken würde, würde ich mit grosser Wahrscheinlichkeit auch so handeln, auch wenn es sicher ist, hinterher ins Gefängnis zu wandern, wenn klar wäre, dass von oberer Stelle, sei es Vorgesetzte oder Politiker, nicht entsprechend handeln.

Nachdenklich machen konnte dieses Stück trotz alledem, fand ich jetzt.
 
Werbung:
Nicht gesehen, aber heute gelesen um was es geht...

Ein von Terroristen entführtes Flugzeug muss im letzten Moment, indem das noch sicher möglich ist, abgeschossen werden um noch mehr Schaden zu verhindern.

Die Leute im Flugzeug dann noch zu retten ist praktisch unmöglich, also muss man die retten, die noch zu retten sind.
Dahingehend unterscheidet sich das Szenario auch von Situationen wo man jemand Unschuldigen umbringen muss, der überleben könnte um wiederum viele andere zu retten (zum Beispiel jemanden aus einer Gondel werfen, die abzustürzen droht, damit sich das Gesamtgewicht verringert)

Der Abschuss ist für mich die moralisch richtige Handlung, und daher ist Freispruch korrekt.
Allerdings müsste man auch jemanden freisprechen, der sich weigert die Maschine abzuschießen, denn auch das ist nachvollziehbar, dass man das einfach nicht fertig bringt.
 
Zurück
Oben