Technische Frage bezüglich der Stundenastrologie

Pauwau

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24. November 2010
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154
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Ruhrgebiet
Hallo zusammen,


ich habe eine grundsätzliche Frage zur Stundenastrologie und hoffe, dass ihr mir mit euren Anregungen weiterhelfen könnt.

Ich verwende nur die alten Herrscher als Signifikatoren, die neuen aber als Nebensignifikatoren.

Bei den letzten Mondaspekten vor Zeichenwechsel verwende ich auch nur die Hauptaspekte.

Die Frage, die sich mir nun aufgetan hat, ist, ob ich dann für die letzten Mondaspekte auch nur die alten Herrscher berücksichtigen soll?

Bisher habe ich auch Uranus, Neptun und Pluto hierfür herangezogen, aber angesichts der obigen "Regeln" scheint mir das irgendwie nicht stimmig zu sein.

Was meint ihr dazu?



schon mal lieben Dank im Voraus sagt
Pauwau
 
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Hallo Pauwau,

welche Regeln benutzt Du und was ist da genau nicht ganz stimmig.

Deine Fragestellung läuft vermutlich auf den Unterschied zwischen der sogenannten klassischen Astrologie, die ohne Uranus, Neptun und Pluto arbeitet, und der sogenannten neueren Astrologie hinaus. Die neuere Astrologie arbeitet mit Uranus, Neptun und Pluto.

Womit bekommt man nun bessere Ergebnisse?
Zunächst sei gesagt, daß sich die heutigen Kenntnisse über die sogenannte klassische Astrologie vermutlich nicht auf eine Großzahl von Astrologen zurückzuführen lassen, sondern nur auf einige wenige Astrologen. Und so liegt der Kern der sogenannten klassischen Astrologie in der Systematik und astrologischen Arbeitsweise von Morin de Villefranche. Dieser benutzte andere und weitergehende Techniken als die Astrologen vor seiner Zeit. Die ihm zeitlich nachfolgenden Astrologen bezogen ihre erstaunlich gut funktionierenden Techniken letztendlich von Morin de Villefranche. Deshalb ist die sogenannte klassische Astrologie kein Allgemeingut einer wo auch immer auszumachenden Klassik in irgendeiner Vergangenheit.

Man kann durchaus ohne die erst in neuerer Zeit entdeckten Planeten auskommen. Wenn man ohne sie argumentiert, muß man sich im Klaren darüber sein, daß dies über die entsprechend andersartige Interpretationsweite geschieht. Selbst der außerordentlich befähigte Astrologe John Frawley benutzt ab und zu die neueren Planeten, obwohl er andererseits gegen deren Gebrauch polemisiert.

Liebe Grüße

norbertsco
 
Hallo zusammen,


ich habe eine grundsätzliche Frage zur Stundenastrologie und hoffe, dass ihr mir mit euren Anregungen weiterhelfen könnt.

Ich verwende nur die alten Herrscher als Signifikatoren, die neuen aber als Nebensignifikatoren.

Bei den letzten Mondaspekten vor Zeichenwechsel verwende ich auch nur die Hauptaspekte.

Die Frage, die sich mir nun aufgetan hat, ist, ob ich dann für die letzten Mondaspekte auch nur die alten Herrscher berücksichtigen soll?

Bisher habe ich auch Uranus, Neptun und Pluto hierfür herangezogen, aber angesichts der obigen "Regeln" scheint mir das irgendwie nicht stimmig zu sein.

Was meint ihr dazu?



schon mal lieben Dank im Voraus sagt
Pauwau

Hallo Pauwau,

wieso scheint es dir nicht stimmig zu sein, dass die neuen Planeten beim letzten Mondaspekt mit berücksichtigt werden, wenn du sie gleichzeitig als Nebensignifikatoren benutzt?
Eigentlich wäre das doch nur folgerichtig.
Ich persönlich möchte auf die Aussagemöglichkeiten der neuen Planeten nicht verzichten. Als Signifikatoren nehme ich auch nur die klassischen Planeten, wenn diese allerdings in zulaufendem Aspekte zu einem neuen Planeten stehen oder einer der neuen Planeten sonstwie in die Fragestellung eingebunden ist, dann halte ich das für einen wichtigen Hinweis, der nicht unberücksichtigt bleiben sollte.
Ebenso berücksichtige ich die "Neuen" bis hin zu Lilith und Chiron beim letzten Mondaspekt.
Wenn zum Beispiel der Mondverlauf so wäre: Mond Trigon Jupiter und als letzter Aspekt Mond Qudrat Lilith, dann würde ich davon ausgehen, dass eine Angelegenheit sich zunächst sehr gut entwickelt, letztlich aber doch einen enttäuschenden Ausgang hat.

lg
Gabi
 
Hallo Norbertsco:),

Zunächst sei gesagt, daß sich die heutigen Kenntnisse über die sogenannte klassische Astrologie vermutlich nicht auf eine Großzahl von Astrologen zurückzuführen lassen, sondern nur auf einige wenige Astrologen. Und so liegt der Kern der sogenannten klassischen Astrologie in der Systematik und astrologischen Arbeitsweise von Morin de Villefranche.
Morin hatte sicherlich einen nicht unerheblichen Einfluss, aber woher die Annahme stammt, dass die klassische Astrologie nur auf "einige wenige Astrologen" zurückzuführen sei, ist mir völlig schleierhaft. Darf ich fragen, wo die diese falschen Informationen gelesen oder gehört hast? Und was verstehst du persönlich unter "wenige"? Ich kann dir leicht an die 40 Astrologen nennen, von denen man sagen kann, dass sie den "Kern" der klassischen Astrologie begründet/entwickelt haben (falls man überhaupt von einem Kern sprechen kann) - und Morin gehört da nicht dazu.

LG
Jogi
 
Die Frage, die sich mir nun aufgetan hat, ist, ob ich dann für die letzten Mondaspekte auch nur die alten Herrscher berücksichtigen soll?

Pauwau, Liebes :umarmen:

ich bin kein gelernter Astrologe, ich stehe ganz an Anfang.

Ich würde die Idee von nortbertsco aufgreifen.

Auch wenns erst mal Arbeit ist ... mache doch 2 HK's ... einmal nach den alten Herrschern, wie Du es gewohnt bist, und einmal nach den Neuen und dann Vergleichen und Beobachten.

Ich denke mit der Zeit wirste es herausfinden, welcher Weg für Dich am stimmigsten ist und der Realität näher kommt.

Oder aber ... wenn Du eine Vergangene Situation nimmst (wo Du den Ausgang also schon kennst) und ein HK machst (vorrausgesetzt Du weißt Datum und Uhrzeit noch), gehe da doch mal beide Wege ... und dann schaue Dir das Ergebnis an, welches zum Ergebnis geführt hat. ;)

Nemesis5.gif
 
Hallo jogi64

Ich kann dir leicht an die 40 Astrologen nennen, von denen man sagen kann, dass sie den "Kern" der klassischen Astrologie begründet/entwickelt haben (falls man überhaupt von einem Kern sprechen kann) -

die würden mich jetzt mal interessieren :confused:

LG
flimm
 
shalom,

ich glaube seh wohl, dass es sinnvoll ist in der stundenastrologie nur die klassische planeten zu benützen, weil nur für diese planten alle würden vollständig ausgearbeitet wurden. oder kann mir jemand von euch die grenzen von uranus sagen?


shimon
 
Hallo Flimm,

auch auf die Gefahr hin, dass es jetzt ein bisschen langweilig wird, nenne ich dir mal die wichtigsten Astrologen:
Nechepso, Petosiris, Thrasyllus, Dorotheus von Sidon, Ptolemäus, Vettius Valens, Antiochus, Porphyrius, Firmicus Maternus, Paulus Alexandrinus, Hephaistos von Theben, Rhetorius der Ägypter, Masha`allah, Abu`Ali-al-Khayyat, Abu`Mashar, Umar al-Tabari, Abu Bakr, Alcabitius, Al Biruni, Ibn Ezra, Guido Bonatti, Campanus usw.

Wie alle Wissenschaften und Erkenntnissysteme ist auch die klassische Astrologie das Produkt einer fortwährenden Entwicklung gewesen. Es gab keine kleine Gruppe von Astrologen, die sich irgendwann plötzlich entschlossen, ein „Regelwerk der klassischen Astrologie“ zu schreiben. Ich glaube, man kann deshalb auch nicht von einem „Kern“ sprechen.

Morin hat sicher einige Änderungen vorgenommen, die von besonderer Tragweite waren und sind. Aber m.E. kann man seine Errungenschaften ebenfalls nicht als den Kern der klassischen Astrologie bezeichnen, zumal die Astrologie zu seiner Zeit bereits stark an Ansehen und Einfluss verloren hatte. Ein wichtiges Element seiner Astrologie war die Ablehnung von allgemeinen Signifikatoren, wie sie vor allem in den Tetrabiblos vorkamen. Für ihn hatte z.B. die Venus in einem Horoskop nicht in erster Linie mit Partnerschaft oder mit der Frau zu tun - auch wenn sie eine Analogie dazu hatte – sondern die akzidentellen Signifikatoren gaben Auskunft über die jeweiligen Themen: bei Partnerschaften waren das dann z.B. Planeten in Haus 7 oder der Herrscher von Haus 7.
Allerdings kann man genau diese Vorgehensweise bereits in den Schriften vieler arabischer Astrologen finden, die neben anderen Faktoren immer den Herrscher des betroffenen Hauses sowie Planeten in diesem Haus berücksichtigt haben. Da Morin aber aus mehr politischen Gründen die Araber geradezu hasste und damit auch alles ablehnte, was aus dieser Richtung kam, kam es ihm auch kaum in den Sinn, auf diese Tatsache hinzuweisen.

Heute wird jedoch wieder sehr häufig nur mit den allgemeinen Signifikatoren gearbeitet – entgegen den Anregungen Morins.

Interessant ist auch heute noch für die Forscher, dass die Tetrabiblos von Ptolemäus einen so starken Einfluss bekommen konnten. Ptolemäus war kein praktisch arbeitender Astrologe und seine Methoden und Techniken in den Tetrabiblos unterschieden sich teilweise sehr stark von den Methoden seiner Zeitgenossen bzw. der Mainstream-Astrologie dieser Zeitperiode. Da aber aus nicht immer so leicht nachvollziehbaren Gründen die Tetrabiblos sich stark verbreiteten und auch sehr schnell in einer modernen Sprache erschienen, geht man heute meist immer noch fälschlicherweise davon aus, dass Ptolemäus so etwas wie der Begründer der klassischen bzw. der Astrologie an sich war.


Hallo Pauwau,

man kann die Transsaturnier natürlich benützen und auch ich nehme sie manchmal mit dazu. Dazu müssen sie bei mir aber schon prominent stehen.
Ich habe aber festgestellt, dass der Mond nicht in jedem Fall die „Geschichte erzählt“, d.h. für mich sind alle Aspekte, die er nach seinem nächsten applikativen Aspekt noch bildet, mit Vorsicht zu genießen. Vor allem ist es oft der Fall, dass der Mond seine Disposition an den Planeten übergibt, mit dem er den nächsten Aspekt bildet und dieser wiederum gibt das, was er vom Mond empfangen hat zusammen mit seiner eigenen Disposition wieder an den Planeten weiter, den er als nächstes appliziert. Das heißt, dass dann nicht mehr der Mond, sondern dieser oder sogar noch ein nächster Planet den Ausgang der Angelegenheit anzeigt.
Zudem betrachte ich immer noch den Herrscher des 4. Hauses, das u.a. für das „Ende aller Dinge“ steht.

LG
Jogi
 
Ein sonniges Hallo aus dem Ruhrgebiet an alle,


und erst einmal ein herzliches :danke: für die interessanten Anregungen!

Meine Überlegung zur Eingangsfrage war, ob es nicht widersprüchlich ist, die neuen Herrscher als Signifikatoren an die 2. Stelle zu setzen, für den eventuell ausschlaggebenden Aspekt jedoch an die 1.Stelle...muss wohl an meinem Waage-AC liegen:D


Werde jedenfalls alle hier genannten Möglichkeiten einmal in Betracht ziehen.


Einen schönen Sonntag wünscht
Pauwau
 
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Hallo Pauwau, (der Name erinnert mich immer an ein indianisches Pow Wow:)).

ob es nicht widersprüchlich ist, die neuen Herrscher als Signifikatoren an die 2. Stelle zu setzen, für den eventuell ausschlaggebenden Aspekt jedoch an die 1.Stelle...muss wohl an meinem Waage-AC liegen
Also am Waage-AC liegt es glaube ich nicht - ich habe auch so einen.

Ich denke wenn du Stundenastrologie nach "modernen Richtlinien" betreiben willst, müsstest du konsequenterweise auch die Transsaturnier an 1. Stelle setzen - allerdings mit der Einschränkung, dass die Würden nach wie vor ungesichert sind.
Wenn du nach klassischen Regeln arbeitest, dann brauchst du die neuen Planeten überhaupt nicht berücksichtigen. Das gilt dann auch für die applikativen Mondaspekte.

LG
Jogi
 
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