Hallo Flimm,
auch auf die Gefahr hin, dass es jetzt ein bisschen langweilig wird, nenne ich dir mal die wichtigsten Astrologen:
Nechepso, Petosiris, Thrasyllus, Dorotheus von Sidon, Ptolemäus, Vettius Valens, Antiochus, Porphyrius, Firmicus Maternus, Paulus Alexandrinus, Hephaistos von Theben, Rhetorius der Ägypter, Masha`allah, Abu`Ali-al-Khayyat, Abu`Mashar, Umar al-Tabari, Abu Bakr, Alcabitius, Al Biruni, Ibn Ezra, Guido Bonatti, Campanus usw.
Wie alle Wissenschaften und Erkenntnissysteme ist auch die klassische Astrologie das Produkt einer fortwährenden Entwicklung gewesen. Es gab keine kleine Gruppe von Astrologen, die sich irgendwann plötzlich entschlossen, ein Regelwerk der klassischen Astrologie zu schreiben. Ich glaube, man kann deshalb auch nicht von einem Kern sprechen.
Morin hat sicher einige Änderungen vorgenommen, die von besonderer Tragweite waren und sind. Aber m.E. kann man seine Errungenschaften ebenfalls nicht als den Kern der klassischen Astrologie bezeichnen, zumal die Astrologie zu seiner Zeit bereits stark an Ansehen und Einfluss verloren hatte. Ein wichtiges Element seiner Astrologie war die Ablehnung von allgemeinen Signifikatoren, wie sie vor allem in den Tetrabiblos vorkamen. Für ihn hatte z.B. die Venus in einem Horoskop nicht in erster Linie mit Partnerschaft oder mit der Frau zu tun - auch wenn sie eine Analogie dazu hatte sondern die akzidentellen Signifikatoren gaben Auskunft über die jeweiligen Themen: bei Partnerschaften waren das dann z.B. Planeten in Haus 7 oder der Herrscher von Haus 7.
Allerdings kann man genau diese Vorgehensweise bereits in den Schriften vieler arabischer Astrologen finden, die neben anderen Faktoren immer den Herrscher des betroffenen Hauses sowie Planeten in diesem Haus berücksichtigt haben. Da Morin aber aus mehr politischen Gründen die Araber geradezu hasste und damit auch alles ablehnte, was aus dieser Richtung kam, kam es ihm auch kaum in den Sinn, auf diese Tatsache hinzuweisen.
Heute wird jedoch wieder sehr häufig nur mit den allgemeinen Signifikatoren gearbeitet entgegen den Anregungen Morins.
Interessant ist auch heute noch für die Forscher, dass die Tetrabiblos von Ptolemäus einen so starken Einfluss bekommen konnten. Ptolemäus war kein praktisch arbeitender Astrologe und seine Methoden und Techniken in den Tetrabiblos unterschieden sich teilweise sehr stark von den Methoden seiner Zeitgenossen bzw. der Mainstream-Astrologie dieser Zeitperiode. Da aber aus nicht immer so leicht nachvollziehbaren Gründen die Tetrabiblos sich stark verbreiteten und auch sehr schnell in einer modernen Sprache erschienen, geht man heute meist immer noch fälschlicherweise davon aus, dass Ptolemäus so etwas wie der Begründer der klassischen bzw. der Astrologie an sich war.
Hallo Pauwau,
man kann die Transsaturnier natürlich benützen und auch ich nehme sie manchmal mit dazu. Dazu müssen sie bei mir aber schon prominent stehen.
Ich habe aber festgestellt, dass der Mond nicht in jedem Fall die Geschichte erzählt, d.h. für mich sind alle Aspekte, die er nach seinem nächsten applikativen Aspekt noch bildet, mit Vorsicht zu genießen. Vor allem ist es oft der Fall, dass der Mond seine Disposition an den Planeten übergibt, mit dem er den nächsten Aspekt bildet und dieser wiederum gibt das, was er vom Mond empfangen hat zusammen mit seiner eigenen Disposition wieder an den Planeten weiter, den er als nächstes appliziert. Das heißt, dass dann nicht mehr der Mond, sondern dieser oder sogar noch ein nächster Planet den Ausgang der Angelegenheit anzeigt.
Zudem betrachte ich immer noch den Herrscher des 4. Hauses, das u.a. für das Ende aller Dinge steht.
LG
Jogi