Das Zitat im Eingangspost - mal vom Schreien abgesehen - finde ich zwar reichlich doof, aber den Grundgedanken unterstütze ich herzlich. Tätowierungen sollten diesen "Asi-Style" verlieren. Das geschieht zwar auch schon, aber leider erst schrittweise und leider bislang fast nur in künstlerischen Berufen - so habe ich festgestellt, dass in der Modewelt in den letzten 5 Jahren die Zahl an tätowierten bzw. stark tätowierten Laufstegmodels exponentiell angestiegen ist. Das ist natürlich besonders interessant, weil gerade die ja mit ihrem Körper und Aussehen Geld verdienen und mit ihrem Auftreten ja auch bewusst das beeinflussen, was unter der breiten Masse als en vogue
"akzeptiert" ist.
Ich denke, es wird aber noch viele, viele (mindestens 20, eher 50) Jahre dauern, bis man sich als Arzt oder Anwalt zum Beispiel seine Arme tätowieren lassen kann, ohne bei der Arbeit ein Langarmhemd oder einen Pullover anziehen zu müssen, um es zu kaschieren. Ich bin selbst tätowiert, aber aufgrund meiner Karriereaussichten wohlweislich so, dass man es im Arbeitsalltag nicht mitbekommen würde (also nichts an Armen, Hals oder Kopf). Ich habe zwar schon oft mit dem Gedanken gespielt, zeitgleich mit meinem geplanten Sprung in die Selbständigkeit (derzeit geschätzt so im Alter von 35) auch meinen Körper weiter zu tätowieren -
besonders an Armen und Händen - aber ob ich das auch machen werde, kann ich jetzt, wo ich noch weit davon entfernt bin, nicht beurteilen - und bis ich nicht sicher bin, bleiben meine Arme auch bestimmt Tattoo-frei.
Problematisch sehe ich vor allem auch, dass sich viele Menschen einfach unglaublich hässliche Dinge tätowieren lassen. Z.B. finde ich persönlich diese kunstvollen japanischen
Bodysuits sehr schön. Hätte mein Arzt so eine Tätowierung, wäre ich eher beeindruckt als abgeschreckt. Auch Namen, Zeichen, Zahlen, Daten, Wörter etc, die einen an etwas erinnern, sowie simple schwarz-weiße Symbole gefallen mir sehr gut, aber besonders Namen werden - denk ich - auch von der Öffentlichkeit gut angenommen.
Aber manchmal sehe ich Leute, die unglaublich hässliche Tattoos haben - z.B.
sowas hier (Bilder von Tieren, Gesichtern, etc etc - v.a. wenn sie schlecht gemacht sind) - das würde mich dann schon abschrecken, einfach weil ich es hässlich finde. Und das Problem ist; auch,
wenn ich möglichst offen gegenüber Körperkunst sein
möchte (und das tue ich), weiß ich, dass ich ganz unwillentlich einen Arzt oder Anwalt im Vergleich schlechter beurteilen würde, wenn er so ein hässliches Tattoo hätte. Ist ein psychologischer Effekt.
Wie schon gesagt wurde: Kunst liegt im Auge des Betrachters. Und wenn einem ein Motiv (persönlich) nicht gefällt, dann wird man das auch auf den Träger unwillkürlich übertragen, was auch in Zukunft bei mehr Akzeptanz noch Probleme im Berufsalltag ergeben wird.