Täter

ist natürlich wie stochern im nebel.
Ich würde sagen, es kommt auf die beiden an. Ob der Täter und das Opfer beide wollen. Es kommt natürlich darauf an, ob die gewalt vom opfer vergeben werden kann.
 
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Ein Elternteil wurde von seinem Kind als Täter abgespeichert. Egal, was dieser später auch unternommen hat, kam zwar beim Kind an, wird aber mit diesem Täter-Elternteil nicht in Verbindung gebracht. Besteht die Chance, dass diese Eltern-Täter---Kind-Opfer--Verbindung aufhören kann? (wenn beide daran gewillt sind zu arbeiten, oder muss sich der Täter-Elternteil damit abfinden, dass egal was er auch tut, er immer der Täter bleiben wird.)

fragt Pluto

Hallo Pluto,

ich weiß jetzt auch nicht, ob ich deine Frage richtig verstanden habe. Was mir aber spontan kommt, ist ein Bild, das ich einmal in anderem Kontext bekommen habe:

Das Kind speichert den Elternteil als Täter ab. Dies bedeutet: Das Kind sieht nicht den Elternteil, wie er wirklich ist, sondern wift das Bild des Täters auf ihn, und sieht nur dieses Bild, das er selbst auf ihn geworfen hat.

Wie aus dem aussteigen? Indem dieses Bild nicht bedient wird! Weder im positiven, noch im negativen Sinne.

Beispiel: Das Kind macht deutlich: Du bist Täter! Elternteil reagiert daraufhin aggressiv, bedient also das Bild, und wird zum Täter.
oder: Elternteil ist ganz besonders lieb, ganz besonders bemüht, was wiederum das Bild bestätigt, denn dieses Verhalten wirkt wie "Reue", und somit ist die Täterschaft mit der vermeintlichen Wiedergutmachung erneut bestätigt.

Wie das Bild nicht bestätigen? Indem darauf gar nicht reagiert wird. Und vielleicht ganz neue Seiten gezeigt werden. Ist im Einzelfall schwierig, ganz klar.
Aber vielleicht kannst du was damit anfangen?

Liebe Grüße
Terrara
 
Hallo Pluto,

ich weiß jetzt auch nicht, ob ich deine Frage richtig verstanden habe. Was mir aber spontan kommt, ist ein Bild, das ich einmal in anderem Kontext bekommen habe:

Das Kind speichert den Elternteil als Täter ab. Dies bedeutet: Das Kind sieht nicht den Elternteil, wie er wirklich ist, sondern wift das Bild des Täters auf ihn, und sieht nur dieses Bild, das er selbst auf ihn geworfen hat.

Wie aus dem aussteigen? Indem dieses Bild nicht bedient wird! Weder im positiven, noch im negativen Sinne.

Beispiel: Das Kind macht deutlich: Du bist Täter! Elternteil reagiert daraufhin aggressiv, bedient also das Bild, und wird zum Täter.
oder: Elternteil ist ganz besonders lieb, ganz besonders bemüht, was wiederum das Bild bestätigt, denn dieses Verhalten wirkt wie "Reue", und somit ist die Täterschaft mit der vermeintlichen Wiedergutmachung erneut bestätigt.

Wie das Bild nicht bestätigen? Indem darauf gar nicht reagiert wird. Und vielleicht ganz neue Seiten gezeigt werden. Ist im Einzelfall schwierig, ganz klar.
Aber vielleicht kannst du was damit anfangen?

Liebe Grüße
Terrara

Hallo Terrara,

:danke: ich fühle mich verstanden.
Das Neue möchte ich nun leben, wir versuchen schwierige Gesprächsthemen zu lassen. Ich merke, dass ich sehr wachsam bei mir sein muss, um rechtzeitig zu merken, was ich gerade spreche. Und ich muss lernen Grenzen zu ziehen und rechtzeitig STOPP zu sagen, auch wenn es mein Kind ist. Und das, obwohl wahrscheinlich dann erstrecht die Gefahr besteht (???) als Täter dazustehen.

lg Pluto
 
Hallo,

Stockholm-Syndrom, dass der Täter sozusagen idealisiert wird, kaum. Kann ich mir nicht vorstellen, dass das vorhanden ist, muss ich beobachten.


lg Pluto

Das Syndrom kann / muss aber nicht gleich vorkommen es kann genauso gut auch Jahre dauern bis es ausbricht es kann auch sein das es nie dazu kommt .

Pauschalisieren geht erstmal gar nicht , und ohne genauere Kenntniss etwas zu sagen ist äußerst schwierig . Eine Ohrfeige kann man z.b leichter verarbeiten als tagelanges Schlagen oder schlimmeres .
Also der Sachverhalt ist hierbei äußerst wichtig .


mfg

T
 
Hallo Pluto,

ich weiß jetzt auch nicht, ob ich deine Frage richtig verstanden habe. Was mir aber spontan kommt, ist ein Bild, das ich einmal in anderem Kontext bekommen habe:

Das Kind speichert den Elternteil als Täter ab. Dies bedeutet: Das Kind sieht nicht den Elternteil, wie er wirklich ist, sondern wift das Bild des Täters auf ihn, und sieht nur dieses Bild, das er selbst auf ihn geworfen hat.

Wie aus dem aussteigen? Indem dieses Bild nicht bedient wird! Weder im positiven, noch im negativen Sinne.

Beispiel: Das Kind macht deutlich: Du bist Täter! Elternteil reagiert daraufhin aggressiv, bedient also das Bild, und wird zum Täter.
oder: Elternteil ist ganz besonders lieb, ganz besonders bemüht, was wiederum das Bild bestätigt, denn dieses Verhalten wirkt wie "Reue", und somit ist die Täterschaft mit der vermeintlichen Wiedergutmachung erneut bestätigt.

Wie das Bild nicht bestätigen? Indem darauf gar nicht reagiert wird. Und vielleicht ganz neue Seiten gezeigt werden. Ist im Einzelfall schwierig, ganz klar.
Aber vielleicht kannst du was damit anfangen?

Liebe Grüße
Terrara


Dem widerspreche ich direkt voll und ganz !

Wenn das Kind nicht darüber spricht du dem geschehenen weder im Positiven noch im negativen eine Bedeutung geben willst wie soll es sich dann von den Psychischen Schäden erholen ?

Das soll also heißen das jemand der jahrelang geschlagen wurde stillschweigen soll und man das weder Positiv noch negativ Thematisieren darf / soll ?

Wie siehts mit den Vergewaltigten aus ?

Es ist einfach passiert , schwamm drüber , kann jeden mal passieren ?
 
Lieber Pluto,
es tut mir sehr leid für Dich/Euch.

Ich kenne Deine/Eure Geschichte nicht, aber ich würde, wenn es für Euch möglich ist, mit meinem Kind allein ein Wochenende verbringen und mich mit ihm aussprechen.
Toben, schreien, weinen, mich auch rechtfertigen, Schuld eingestehen, mich einfach erklären und was ganz wichtig ist, das Kind zu Wort kommen lassen, zuhören, annehmen, zulassen und es als vollwertigen Partner anerkennen und es ihm auch zeigen.

Ich würde wissen wollen, wie es etwas empfunden hat, wie es sich fühlte, wie es mich sah, was ihm fehlte, was ich ihm nicht gab, was ich hätte anders machen müssen usw.

Manchmal müssen wir uns komplett offenlegen, unsere schwache Seite zeigen um einen Weg ins Herz unserer Kinder zu finden.
Besonders, wenn wie es wohl in Eurem Fall eine tiefe Verletzung erlitten hat.

Ich wünsche es Euch sehr, dass alles sich zum Guten wendet.
lg enna
 
hm, jeder Täter ist auch ein Opfer und jedes Opfer auch ein Täter.
Manchmal machen wir den Täter zum Täter, weil wir uns selbst als Opfer sehen bzw. erfahren wollen.

Im Fall Eltern und Kind ist der Sachverhalt etwas schwieriger. Wir sehen die Eltern ja nun Mal als Respektperson,
als Burg, als unser Vorbild an.
Wir sind klein und sie sind groß, wir allein und sie zu zweit. Sie habe die Macht und wir haben nichts.
Jedes Kind wird sich einmal als Opfer seiner Eltern empfunden haben.

Natürlich kommt es immer auf den Schweregrad an, ob ich verzeihen kann oder nicht.

Es ist schon möglich, sich aus dem Eltern-Täter-Kind-Opfer-Verhältnis zu lösen.
Meist ist dieses aber erst im Erwachsenenalter möglich und am besten dann, wenn die Kinder selbst Eltern
und mit ihren Kindern den Weg durch die Pubertät gegangen sind.
Sie erfahren hier wie schwer es sein kann, liebevoll im alltäglichen Überlebenskampf den Kindern gerecht zu werden.

Ich finde es ist nie zu spät und wenn beide Parteien es wirklich wollen, ist ein Neuanfang durchaus möglich.

Hm....ja , so ähnlich denke ich auch , auch wenn es manchesmal schwer zum verstehen ist .....irgendwann hatte mein Vater eine kindliche Seele, Wünsche , Träume , war Opfer seiner Eltern und leider wurde er zum Täter , und ich glaube heute , das er selbst darunter gelitten hat ....damals hasste ich ihn , heute sehe ich ihn als krank und ebénfalls geschundenes Opfer an , auch wenn er sich bei uns zum Täter machte .....und ich habe verziehen. Mein Vater ist tot, und ich hoffe das er in Frieden ruht....aber dies hat sehr laaaaaaange gebraucht , und ja , auch ich hätte zum Täter werden können, hätte ich mich nicht aus der Vergangenheit gelöst ......

Man kann verzeihen, man muss aber nicht , denn so wie du es sagt , jeder für sich hat seine Grenzen, seinen eigenen Schweregrad ....ich kann es verstehen und auch nachvollziehen, wenn jemand anders darüber denkt .....ich meine halt - verzeihen- befreit , zumindest auch mich selbst....

Schwieriges Thema , das sicherlich jeder nur für sich beantworten kann...

LG Asaliah:)
 
@Enna,

hm...ja , ich denke eine Aussprache wäre in dem Fall, das allerwichtigste .
Was zumeist schierig erscheint , wenn ein Verwandschaftsverhältnis besteht und somit eine emotionale Gebundenheit . Hier wäre es wahrscheinlich besser einen Mediator, eine dritte aussenstehende Person, hinzuzuziehen, als Gesprächsführer ....nur mal meine Anregung dazu ...

Alles erdenklich Liebe Pluto!:)

Asaliah
 
@Enna,

hm...ja , ich denke eine Aussprache wäre in dem Fall, das allerwichtigste .
Was zumeist schierig erscheint , wenn ein Verwandschaftsverhältnis besteht und somit eine emotionale Gebundenheit . Hier wäre es wahrscheinlich besser einen Mediator, eine dritte aussenstehende Person, hinzuzuziehen, als Gesprächsführer ....nur mal meine Anregung dazu ...

Alles erdenklich Liebe Pluto!:)

Asaliah

Hallo Asaliah, hallo Enna,

wir haben schon zig Male darüber gesprochen und jedes Mal, wenn wir offiziell Hilfe gesucht haben, wurde unsere Beziehung danach schlimmer. So nach dem Motto: "Ich habe auch eine Mutter und dort kriselt es auch manchmal." Mir scheint, dass es hier einen Bereich gibt, über den man nicht sprechen darf.

Zitat von Tor von Gor:
Wenn das Kind nicht darüber spricht du dem geschehenen weder im Positiven noch im negativen eine Bedeutung geben willst wie soll es sich dann von den Psychischen Schäden erholen ?

Ich denke, es kommt darauf an, mit wem es darüber spricht. Mit seinem Partner dies zu tun geht nach hinten los und mündet dann in Krisenzeiten in Vorhaltungen von diesem. (Habe ich bei mir und anderen so beobachtet.) So gut das der Seele zunächst einmal tun würde, so schädlich ist es dann wieder. Also wäre ein außenstehender Ansprechnpartner wichtiger, denke ich. Der einem glaubt.

Viele Grüße Pluto
 
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Ich denke, es kommt darauf an, mit wem es darüber spricht. Mit seinem Partner dies zu tun geht nach hinten los und mündet dann in Krisenzeiten in Vorhaltungen von diesem. (Habe ich bei mir und anderen so beobachtet.) So gut das der Seele zunächst einmal tun würde, so schädlich ist es dann wieder. Also wäre ein außenstehender Ansprechnpartner wichtiger, denke ich. Der einem glaubt.

Viele Grüße Pluto


Wer wenn nicht der Partner kann am besten zuhören und schenkt einem von Haus aus einen vertrauens / glaubens vorschuss ?


Aber davon abgesehen das ist nicht wichtig , wichtig ist rein das man zuhört
wenn es sich öffnet ;) .

Und wie gesagt es kommt auf die schwere des vorgefallenen an . Ist mehr vorgefallen sollte dieser außenstehende auf jedenfall ein adäquates Vorwissen haben .
 
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