Hallo Maual,
wenn Dir diese Person am Herzen liegt und Du ein evtl. Missverstänis aus der Welt schaffen möchtest, würde ich ihr einen Brief schreiben.
Vermeide aber dann in Deinen Zeilen Anschuldigungen sondern bezieh Dich auf Deine Gefühle.
Nun Tacheles weist auf Schwächen hin, die man nicht sehen, nicht wahrhaben möchte.
Vergessen wird dabei leider, das die vermeintlichen Schwächen eigentlich unsere Schwächen sind, die sich im anderen spiegeln, die uns dort auffallen.
Ich weiß, dass das schwer nachzuvollziehen ist.
Ist der andere z.B. extrem unpünktlich, berührt das in uns einen Punkt, der uns zu vielleicht extremer Pünktlichkeit/Genauigkeit veranlasst hatte. Meist ein erlernter Prozess aus der Kindheit, der uns hat so werden lassen.
Somit verurteilen wir natürlich dieses Verhalten an anderen, da wir es in und um uns nicht haben wollen.
Würden wir es als z.B. der Person zugehörige Eigenschaft mit in unsere Beziehung zu ihr einbinden, es als einen Punkt an/in uns erkennen, würde es uns nicht mehr so stören und das Verhältnis wäre wahrscheinlich ausgeglichener und entspannter.
Soll jetzt nicht heißen, alles zu tolerieren. Am besten lernt man, wenn man für sein Verhalten Konsequenzen tragen muss, also demjenigen mitteilt, wenn er bis dann nicht da ist, man eben allein ins Kino geht o.ä. und es dann natürlich auch praktiziert. Also eine Konsequenz, die keine andere Möglichkeit offen ließ, da der Film dann vielleicht schon zur Hälfte vorbeigewesen wäre.
Wenn wir andere bemängeln, sie auf ihre Fehler hinweisen, woher wollen wir wissen, dass es auch Fehler sind?
Vermeiden sie in Zukunft diese besagten Fehler bedeutet das, wir haben es dadurch leichter, fühlen uns wohler, unser Ego ist befriedigt.
Wie aber sieht es für das Leben oder auch Ego des anderen aus? Ist es auch sein Weg, entspricht es seiner Entfaltung so zu sein oder wird er von uns unterdrückt in Form von Liebes- oder Freundschaftsentzug?
Jede Kritik sollte genau überdacht und liebevoll formuliert werden, um den anderen nicht zu verletzen und immer unter Berücksichtigung seiner eigenen Persönlichkeit.
Unser Weg ist meist ein anderer als der Weg des anderen.
lg enna