Tabuthema: Frauen als Täter

Hallo Fist,

für mich ist das überhaupt kein Tabuthema. Kannst Du das zur Kenntnis nehmen und anerkennen, dass es Frauen gibt, die - wie ich - sich völlig darüber im Klaren sind, dass sie Männer, Kinder, Tiere für ihre wie auch immer geartete Bedürfnissbefriedigung benutzen?
Du hast mal davon gesprochen, dass Deine Mutter Dich als "gewalttätig" bezeichnet und des Hauses verwiesen hat. Ja, und auch ich habe meinen "gewalttätigen" Sohn des Hauses verwiesen. Und gleichzeitig bin ich mir völlig darüber im Klaren, dass ich mich als Mutter, die sich zum Opfer ihres Sohnes gemacht hat, genau damit auch Täterin ist. Das ist so unendlich traurig. Allein, mir fehlen die Handlungsalternativen, denn irgendetwas müssen wir ja tun.

Ich bin z.B. gestern in ein wahnsinniges Loch gefallen als mir bewußt wurde, dass ich, wie viel andere Frauen auch, z.B. Pferde mißbrauche, - für meine Bedürfnisbefriedigung. Ich setze mich auf sie drauf, reite mit ihnen herum, aber ich habe noch keines gefragt, ob es ihm überhaupt recht ist, dass ich auf seinem Rücken Platz nehme. Das hat mich wie ein Keulenschlag getroffen und ich habe überlegt, ob es eine Alternative wäre, das Reiten bleiben zu lassen. Und da war ich genauso traurig, denn ich reite doch so gerne.

Kann der "Gebrauch" eines anderen Lebewesens, egal, ob für sexuelle, emotionale oder wie auch sonst geartete Bedürfnisbefriedigung jemals etwas anderes sein als Mißbrauch? Was ist überhaupt der Unterschied zwischen Gebrauch und Mißbrauch? Vielleicht ist es lediglich die (un-)schuldige innere Haltung.
Wie dem auch sei, für mich ist dieses Thema überhaupt kein Tabu und ich bin sehr traurig, wenn ich sehe, wie sehr ich andere schon mißbraucht habe. Und dabei hilft mir auch kein "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", denn ich weiß, was ich tue. Momentan möchte ich mich deswegen am liebsten in Luft auflösen.

Tanita


Liebe Tanita! :umarmen:

Da sprichst du mir total aus der Seele! Ich kenn das auch! Im Grunde bin ich schon Täter, wenn ich Lederschuhe trage! Oder wenn ich Unkraut jäte!
Man kann es nicht vermeiden, Täter zu sein! Ich weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll!
Aber vielleicht kann man das Tätersein wenigstens auf ein erträgliches Mindestmaß reduzieren!


Alles Liebe!

believe
 
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Ja, glaube ich dir! Aber du WEISST es nicht, es ist das, was man dir gesagt hat! Wenn man mal tiefer in die Thematik einsteigt und sich auseinandersetzt, dann kriegt man mit, dass es mit der Bewusstheit und dem freien Willen nicht so weit her ist! Sogar die Gehirnforscher haben das inzwischen experimentell bewiesen!

Ich schätze Erkenntnisse der Gehirnforscher Believe, wir werden aber ohnehin nicht alles wissen. Ich plädiere trotzdem für Verantwortung des Individuums. Sonst haben wir für alles und jedes eine Ausrede parat. Meine Beispiele zeigen bewußtes Handeln, aus Gründen...ja, im ersten und im zweiten Fall handelt sich doch um infantile, egozentrische Liebessehnsuchterfüllung.
 
Hallo Fist,

für mich ist das überhaupt kein Tabuthema. Kannst Du das zur Kenntnis nehmen und anerkennen, dass es Frauen gibt, die - wie ich - sich völlig darüber im Klaren sind, dass sie Männer, Kinder, Tiere für ihre wie auch immer geartete Bedürfnissbefriedigung benutzen?
Du hast mal davon gesprochen, dass Deine Mutter Dich als "gewalttätig" bezeichnet und des Hauses verwiesen hat. Ja, und auch ich habe meinen "gewalttätigen" Sohn des Hauses verwiesen. Und gleichzeitig bin ich mir völlig darüber im Klaren, dass ich mich als Mutter, die sich zum Opfer ihres Sohnes gemacht hat, genau damit auch Täterin ist. Das ist so unendlich traurig. Allein, mir fehlen die Handlungsalternativen, denn irgendetwas müssen wir ja tun.

Ich bin z.B. gestern in ein wahnsinniges Loch gefallen als mir bewußt wurde, dass ich, wie viel andere Frauen auch, z.B. Pferde mißbrauche, - für meine Bedürfnisbefriedigung. Ich setze mich auf sie drauf, reite mit ihnen herum, aber ich habe noch keines gefragt, ob es ihm überhaupt recht ist, dass ich auf seinem Rücken Platz nehme. Das hat mich wie ein Keulenschlag getroffen und ich habe überlegt, ob es eine Alternative wäre, das Reiten bleiben zu lassen. Und da war ich genauso traurig, denn ich reite doch so gerne.

Kann der "Gebrauch" eines anderen Lebewesens, egal, ob für sexuelle, emotionale oder wie auch sonst geartete Bedürfnisbefriedigung jemals etwas anderes sein als Mißbrauch? Was ist überhaupt der Unterschied zwischen Gebrauch und Mißbrauch? Vielleicht ist es lediglich die (un-)schuldige innere Haltung.
Wie dem auch sei, für mich ist dieses Thema überhaupt kein Tabu und ich bin sehr traurig, wenn ich sehe, wie sehr ich andere schon mißbraucht habe. Und dabei hilft mir auch kein "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", denn ich weiß, was ich tue. Momentan möchte ich mich deswegen am liebsten in Luft auflösen.

Tanita

Der Unterschied zwischen Gebrauchen und Mißbrauchen liegt in der Art und Weise wie das tue.
Ein Geben und Nehmen. Wenn du auf deinem Pferd reitest mißbrauchst du es ja nicht, wenn du deinem Pferd im Gegenzug Futter und Zuneigung gibst.
Wenn du dein Pferd im Stall verkümmern läßt, ohne es auszureiten, wäre das eher Mißbrauch.
 
Ich schätze Erkenntnisse der Gehirnforscher Believe, wir werden aber ohnehin nicht alles wissen. Ich plädiere trotzdem für Verantwortung des Individuums. Sonst haben wir für alles und jedes eine Ausrede parat. Meine Beispiele zeigen bewußtes Handeln, aus Gründen...ja, im ersten und im zweiten Fall handelt sich doch um infantile, egozentrische Liebessehnsuchterfüllung.


Ja, sicher Paula! Aber Verantwortung können wir doch erst DANN übernehmen, wenn wir BEWUSST sind! Und zur Verantwortung gehört, dass man erforscht, warum, wieso, weshalb! Erst dann kann man etwas TUN!
Deshalb bin ich dankbar über jeden Menschen, der mal aufhört, von Schuld zu reden und mit dem Finger zu zeigen, sondern nach den Gründen sucht!
Ist völlig sinnlos, einem Menschen Verantwortung abzuverlangen, der gar nicht checkt, was er tut! Und das Checken kommt auch selten mit einem Schlag, sondern ist ein mühsamer Prozess! Sage ich aus eigener Erfahrung!
 
Der Unterschied zwischen Gebrauchen und Mißbrauchen liegt in der Art und Weise wie das tue.
Ein Geben und Nehmen. Wenn du auf deinem Pferd reitest mißbrauchst du es ja nicht, wenn du deinem Pferd im Gegenzug Futter und Zuneigung gibst.
Wenn du dein Pferd im Stall verkümmern läßt, ohne es auszureiten, wäre das eher Mißbrauch.


Ich denke, man mißbraucht ein Pferd, wenn man es mit Gewalt zureitet! Wenn man es als Freund behandelt, dann wird es einen wohl gern tragen!
 
Geb ich Dir im Prinzip recht, nur wird, wenn Vadder die Kids mißbraucht und Mudda es zuläßt, oft nach Entschuldigungen für sie gesucht. Sie trägt aber eine Teilschuld an dem Mißbrauch.
Leider wird mehr nach den Motiven des Täters gefragt, egal ob Mann oder Frau als nach den Auswirkungen fpür das Opfer. Nur Hunde werden abgeknallt, wenn sie beißen, ohne daß man auch nur ansatzweise mal nachforscht, ob es nicht Notwehr war oder falsche Erziehung.




Und wie oft wurde die Frau davor mißbraucht? Da sind etliche Wunden tief in der Seele.
Ich bin der Meinung das ich bevor ich schimpfe über das eine, erst einmal lernen muss tief in der Seele reinzuschauen. Denn das wollen doch die wenigsten. Da kommen nämlich genau die Sachen zum Vorschein, die ich heute verachte, Fest steht nun mal das ein Mißbrauchsopfer zum Täter werden kann, denn ich habe hier 2 Wunden, dafür hinterher bestraft zu werden, weil ich zischmal Opfer war. Was erreiche ich , wenn ich nicht die Seele sehe? Denn genau da sind die Wunden.
Macht es doch euch nicht so schwer und betrachtet die Sache so. Wozu haben wir die Rückführung, denn da muss sie rein. Den Täter anhand seines eigenen Vorleben begreiflich machen, was er / sie für Müll fabriziert. Verachten kann ich es immer noch.
 
Liebe Tanita! :umarmen:

Da sprichst du mir total aus der Seele! Ich kenn das auch! Im Grunde bin ich schon Täter, wenn ich Lederschuhe trage! Oder wenn ich Unkraut jäte!
Man kann es nicht vermeiden, Täter zu sein! Ich weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll!
Aber vielleicht kann man das Tätersein wenigstens auf ein erträgliches Mindestmaß reduzieren!


Alles Liebe!

believe

Das Wort Täter leitet sich von tun ab.
Wenn ich etwas tue begehe ich eine Tat, somit bin ich ein Täter.
Somit sollte man das Wort Täter nicht nur im negativen Sinn sehen.
Es gibt ja auch gute Taten.
 
Sage, es bringt einfach nichts, nach Schuld zu gucken! Das Einzige, was hilft, ist, zu gucken, was ist mir passiert und was hat es mit mir gemacht! Und die Täter mit den Auswirkungen der Tat zu konfrontieren! Klar fühlt sich ein Opfer von den Müttern im Stich gelassen, die es nicht bemerkt haben oder bewusst/unbewusst weggeguckt haben! Das sind doch aber auch verinnerlichte Verbote! Nur Frauen, die selbst missbraucht wurden und das nicht aufarbeiten konnten, gucken weg! Weil sie eben nicht anders KÖNNEN! Sie haben ja gelernt, dass Missbrauch nicht bemerkt werden darf, vor allem von ihnen selbst nicht! Verstehst du?

believe

Genau so ist es
 
Und wie oft wurde die Frau davor mißbraucht? Da sind etliche Wunden tief in der Seele.
Ich bin der Meinung das ich bevor ich schimpfe über das eine, erst einmal lernen muss tief in der Seele reinzuschauen. Denn das wollen doch die wenigsten. Da kommen nämlich genau die Sachen zum Vorschein, die ich heute verachte, Fest steht nun mal das ein Mißbrauchsopfer zum Täter werden kann, denn ich habe hier 2 Wunden, dafür hinterher bestraft zu werden, weil ich zischmal Opfer war. Was erreiche ich , wenn ich nicht die Seele sehe? Denn genau da sind die Wunden.
Macht es doch euch nicht so schwer und betrachtet die Sache so. Wozu haben wir die Rückführung, denn da muss sie rein. Den Täter anhand seines eigenen Vorleben begreiflich machen, was er / sie für Müll fabriziert. Verachten kann ich es immer noch.[/COLOR]


Hi, Wtweety, es gibt noch mehr Möglichkeiten, sich damit auseinanderzusetzen! Zum Glück! Und das in die Seele schauen, dass will erst mal gelernt sein! Grade Opfer können das erst mal NICHT! Weil ihre Seele ja nicht gesehen wurde! Da hilft nur Geduld, Verständnis und nochmal Geduld!
 
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Das Wort Täter leitet sich von tun ab.
Wenn ich etwas tue begehe ich eine Tat, somit bin ich ein Täter.
Somit sollte man das Wort Täter nicht nur im negativen Sinn sehen.
Es gibt ja auch gute Taten.


Ja! Da hast du recht! Das Wort Täter ist in unserer Gesellschaft sehr negativ belegt! Aber ob man das mit einem Schlag ändern kann? Im Moment versteht man unter einem Täter nunmal jemanden, der Anderen etwas ANtut!
 
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