hallo simone,
ich würde sagen: systemisch = systembezogen. d.h. du siehst nicht nur das zu lösende problem in bezug auf ein individuum, sondern beziehst auch sein system mit ein, d.h. menschen, die in bezug auf dieses problem eine rolle spielen. es ist ein viel weiterer blickwinkel.
systeme können z.B. sein: Herkunftsfamilie, aktuelle Familie, Berufskollegium, sonstige Gruppen, denen man angehört...
systemisch bedeutet nicht zwangsweise = familienaufstellung. es gibt auch systemische therapien, die nicht energetisch/phänomenologisch arbeiten. wenn z.B. ein Kind psychisch krank ist und die eltern mit ihren problemen in die therapie mit einbezogen werden, also am system familie gearbeitet wird und nicht nur mit einem patienten. (man möge mir verzeihen
, aber ich denke, die sendung super-nanny wäre so ein beispiel. es wird nicht nur mit und am kind gearbeitet, sondern auch mit den eltern und geschaut, wie das verhalten der eltern das verhalten der kinder beeinflusst).
Die Aufstellungen nach Hellinger sind nicht nur i.d.R. systemisch, sondern auch energetisch (er sagt phänomenologisch). Es wird so vieles sichtbar, was von der Oberfläche verdeckt ist, wo man allein durch kognitives Untersuchen nicht drauf kommen würde, es wird über das Unterbewusstsein gearbeitet (anders kann ich es nicht ausdrücken). Das System ist hierbei alles, was sich eben in bezug auf die Fragestellung relevant zeigt. Dies können z.B. auch Ahnen sein oder sogar moralische Werte und Gegenstände, wenn diese im System eine Rolle spielen/gespielt haben.
Aufstellungen kann man auch in bezug auf ganz konkrete Probleme durchführen, als Hilfe zur Entscheidungsunterstützung (z.B. was will ich in meinem Leben erreichen, Berufsfindung etc.). Das wäre dann wohl eher nicht systemisch, nehme ich an ;-)