synchrones Schauen

Liebe Reinfriede,

ich bin nicht sehr gut darin, jemandem auf unumständliche Weise etwas zu erklären, aber ich versuche es.
Es gibt 9 Typologien, die durch eben das Eneagramm gekennzeichnet sind. Die 9 Punkte sind in einem Kreissymbol festgehalten, d.h., sie sind auch innerhalb des Kreises auf diese Weise miteinander verbunden, der Kreis ist das Gemeinsame. Jeder "Typ" hat Stärken und Schwächen. Die Schwächen
sind ausgleichbar, wenn man es als Lebensaufgabe erfasst, sich die Stärken eines anderen Eneagramm-Typs anzueignen. Es geht um Veränderung und Umkehr im Sinne von Erlösung, um Überwindung der eigenen Defizite, um seelisches Wachstum.

Ich klinge wahrscheinlich so schlau, dabei komme ich selbst mit dem Leben in absolut keinster Weise zurecht, egal wie viele Bücher ich noch lese, egal wie oft ich bete. All meine Erkenntnisse, die ich auch für gut und richtig empfinde, bringen mich keinen Millimeter weiter, da ich nichts davon umsetzen kann.

Am liebsten würde ich sofort Schluß machen, aber sogar da fehlt es mir am nötigen Mut, den Wunsch auch in die Tat umzusetzen.

Sorry, aber so geht es mir nun mal, und ich weiss auch, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Alles nur eine Frage der Zeit, ich hoffe so sehr, dass das Schicksal gnädig nachhilft.

Dir liebe Grüße,
Daisy
 
Werbung:
ja das mit dem Sehen, das finde ich auch interessant. Für mich ist ein entscheidender Moment das Wahrnehmen von Räumlichkeit. Beim "normalen" Schauen wie ich es kenne nehmen meine Augen nur Flächen wahr. Ich beobachte bei diesem Schauen einen Prozess in meinem Inneren, der diese Flächen zur räumlichen Wahrnehmung "zusammenrechnet" wie ein Computer. Dieser Prozeß fällt weg, wenn das "freie" Schauen, ich nenne es so, beginnt. Dabei geht ganz einfach nur das Dritte Auge auf die Frequenzen der materiellen Augen.
Beim normalen Schauen ist mein inneres Auge ungünstigenfalls mit der Bearbeitung von vergangenen oder zukünftigen Lebenszusammenhängen beschäftigt. Diese Bearbeitung bringt mir bildhafte Assoziationen in den Geist, die ich als zweites Bild etwa einen Meter von mir entfernt wahrnehme (mit einem inneren Auge, das weithin das Dritte genannt wird).
Im Zustand der Meditation ist das Bild meines inneren Auges und meiner äußeren Augen deckungsgleich, daß Gehirn muß sich deshalb nur mit der Verarbeitung eines einzigen Bildes beschäftigen. In der Meditation ist Achtsamkeit gefragt für den Augenblick, in dem man sich körperlich, geistig und seelisch befindet! Visualisieren z.B. ist eine geistige Technik, die Energie verbraucht. Wenn ich in der Medi-tation visualisiere, verbrauche ich also geistige Energie und der heilende Effekt der Medi-tation kann seine volle Wirkung nicht entfalten.Meditation bleibt so immer nur auf das Individuum wirkend und stärkt nicht direkt das Bewußtsein, das Ziel.

Durch das "Gleichschalten" des inneren Bildes, das sich aus dem Bauchbereich über die Energiekörper (dazu gehört auch der physische Körper) in das Dritte Auge spiegelt, entsteht eine spirituelle Energieerhöhung, Bewußtseinserweiterungen sind möglich. Die möchte ich von spirituellen Erfahrungen abgrenzen, denn Bewußtsein denkt nicht, was denkt und individuelle Erfahrungen macht, ist der Geist. Bewußtsein ist das Ziel, der Urgrund, es nimmt nur wahr, schaut nach innen und außen.

Um alle Augen auf ein Bild aufzuschalten, muß man sich zentrieren. Man muß sich einmal umsehen, wo man sich eigentlich mit dem eigenen Körper befindet, sollte einmal tief durchatmen und dann die Mitte des Bauches mit seiner Wahrnehmung aufsuchen. Bei mir geht da gerade der Blick auf, ich spüre, daß ich sitze weil mein ganzer Körper kribbelt und alles in ihm wird frei und weich. Dann ist man da, im Moment und kann ihn auf einmal sehen. Die Zeit, die vergeht von Moment zu Moment und dann fragt man sich: wofür bin ich eigentlich da? Aber dann muß man sich nur umsehen und das machen, was gerade am nächsten liegt.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
Hallo Daisy,

Daisy schrieb:
Weiss jemand von euch wie das gemeint ist bzw. kann das jemand nachvollziehen??

weiß nicht genau ....

.... ich sag dazu, "bin auf dem Weg zu einer ganzheitlicheren Sicht auf die Welt". Betonung liegt dabei auf "eren", denn von einer wirklich ganzheitlichen Sicht bin ich noch Lichtjahre entfernt, dessen bin ich mir ebenfalls bewusst. Und ich erkenne es eher als eine Stärke und nicht als eine Schwäche an.

Daisy schrieb:
Könnte ich aus tiefster Überzeugung nur eine einzige Wahrnehmung als die
richtige empfinden, dann wäre das wunderbar und ich könnte eine Position einnehmen, mit der ich auch mein Gegenüber überzeugen könnte...!

Ist es wichtig, sein Gegenüber zu überzeugen? Hmmm...ich glaub, ich kann nur meine Sicht der Dinge kundtun, z.B. dass mir dieses oder jenes aus diesem oder jenem Grund wichtig ist, dass die Erde rund ist, auch wenn immer eine Seite im dunkel liegt und dass jede Wurscht zwei Enden und jede Münze zwei Seiten hat. Aber das Gegenüber überzeugen kann niemand, glaube ich. Das Gegenüber muss sich schon selbst überzeugen.

l.G. Katharsix :)
 
Liebe Daisy!

Erstmal Danke für Deine klare und gut verständliche Antwort (und das heißt was, wenn ICH das schreibe...*lach*)!

@Alle: Entschuldigt, wenn ich jetzt vom Thread abkomme, aber das muss kurz sein...

@Daisy: Ich spüre bei Deinem Posting etwas, das mich alarmiert hat, drum schreib ich jetzt etwas dazu.

Du schreibst, es gibt keinen Ausweg. Ich weiß, diese Gedanken kommen, ich hatte sie auch schon öfters. Und dann kam ein Ausweg, den ich NIE für möglich gehalten hatte - mein Freund, die Zeit, hat ihn mir präsentiert.

Du musst nur durchhalten, geduldig warten und dieser Freund hilft Dir, besser als Du es je für möglich gehalten hast.

Ich weiß nicht genau, in welcher Situation Du Dich befindest (ich hab glaub ich einen Beitrag von Dir im Kummerthread gelesen), doch eines weiß ich: "Man kann aus dem Leben nicht rausfallen."

Das Leben hält Dich, es führt Dich, lass es einfach zu - lass einfach alles auf Dich zukommen, egal wie schmerzhaft die Situation jetzt auch ist, es gibt immer wieder Türen, die sich öffnen, Du musst nur Geduld haben, Ungeduld ist unser größter Feind. Und - es klingt jetzt ironisch, bitte, es ist nicht so gemeint - in ein paar Jahren wirst Du WISSEN, dass diese Situation unheimlich wichtig für Dich war.

Ich weiß, dass diese Zeilen Dir jetzt nicht wirklich weiterhelfen, doch versuche, durchzuhalten, es rentiert sich!

Alles Liebe & viel Kraft :liebe1:
Reinfriede
 
Werbung:
Hi RegNiDoen,

Um alle Augen auf ein Bild aufzuschalten, muß man sich zentrieren. Man muß sich einmal umsehen, wo man sich eigentlich mit dem eigenen Körper befindet, sollte einmal tief durchatmen und dann die Mitte des Bauches mit seiner Wahrnehmung aufsuchen. Bei mir geht da gerade der Blick auf, ich spüre, daß ich sitze weil mein ganzer Körper kribbelt und alles in ihm wird frei und weich. Dann ist man da, im Moment und kann ihn auf einmal sehen. Die Zeit, die vergeht von Moment zu Moment und dann fragt man sich: wofür bin ich eigentlich da? Aber dann muß man sich nur umsehen und das machen, was gerade am nächsten liegt.

Hah, das ist mal wieder eine interessante Anregung. Ich liebe Experimente und nach Adam Riese müßte bewußtes synchrones Schauen mit den körperlichen Augen Auswirkungen auf die Fähigkeit des inneres synchronen Schauens haben (oder meinetwegen auch ohne Kausalbeziehung gleichzeitig einfach nur sein). Bisher kannte ich nur den "weichen Blick". Mir kam bislang nie in den Sinn, beim weichen Blick den Focus bewußt auch auf die räumliche Dimension zu richten. Ich habe das vorhin gleich einmal ausprobiert. Erfordert echt Konzentration. Hatte aber gleich auch ein interessantes Erlebnis. Der Fernseher lief, ich stand ca. 4 Meter davor und schaute weich in den Raum und richtete meinen Aufmerksamkeitsfocus dabei auch auf die räumliche Dimension. Es dauerte nicht lange und da stellte ich bei mir allergrößtes kindliches Erstaunen über die "Lebendigkeit" der Fernsehbilder ein. War echt witzig (weil gleichzeitig war mein "Erwachsenenverstand" ja auch noch da) und ist natürlich wieder einmal kaum in Worte zu fassen.
Ich werde weiter experimentieren.......

Katarina :)
 
Zurück
Oben