Sympathikus und Parasympathikus

Omrean

Mitglied
Registriert
9. Juli 2005
Beiträge
155
vegetatives Nervensystem
Sympathikus und der "Gegenspieler" Parasympathikus

Ich finde, dass hier sehr gut dargestellt wird, wie "wir" eigentlich täglich mehr oder weniger Blockaden erschaffen, wie wir psychisch ständig auf den physischen Körper einwirken ohne uns wirklich darüber bewusst zu sein.

http://www.rolfingb.de/stress.htm uvm.

Das vegetative Nervensystem steuert die meisten der im Innern des Organismus ablaufenden Vorgänge. Es besteht aus zwei großen Gegenspielern: Dem sogenannten Sympathikus (im folgenden mit ? - 'Sigma' abgekürzt) und dem sogenannten Parasympathikus(? - 'Pi'). Beide starten im Gehirn als große, getrennte Nervenstränge, ziehen zu den Organen und verzweigen sich dort. Der Sympathikus kurbelt alle Vorgänge an, die für eine "aktive Außenpolitik" des Individuums notwendig sind, vor allem den "flight or fight"-Reflex ("flüchten oder kämpfen"). Umgekehrt aktiviert der Parasympathikus alle Vorgänge, die der "Innenpolitik" dienen. ?Stellen Sie sich einmal vor, was passierte, wenn einer ihrer Ururur...großväter in der ostafrikanischen Savanne aus mittlerer Entfernung eines jagenden Leoparden ansichtig wurde. ?Dann mußte es offenbar ganz schnell gehen (?):
• Adrenalin wird ausgeschüttet,
• das Herz arbeitet schneller und kräftiger,
• der Blutdruck steigt,
• die Muskulatur spannt an,
• die Luftröhre wird weit,
• die Pupillen weiten sich,
• der Schweiß bricht aus,
• die Leber schüttet Glykogen (Muskeltreibstoff) aus,
• die Schmerzwahrnehmung wird gehemmt,
• die Verdauung - eine ziemlich kräftezehrender Vorgang - wird abgeschaltet und das Blut aus den Bauchorganen abgezogen,
• das Immunsystem wird gebremst,
• Sexualität wird uninteressant und
• das Gehirn schaltet in einen schnellen, rigiden Modus.
Vielleicht schauen Sie jetzt noch einmal kurz zurück und versuchen, sich diese Wirkungen zu merken. Es könnte sein, daß Sie einen Vorteil davon hätten - beim Lesen dieses Aufsatzes ebenso wie im Rest Ihres Lebens.
Dieser Mechanismus reagiert sehr abgestuft auch auf feine Reize. Aus diesem Grunde verursacht beispielsweise ein "spannendes Buch" tatsächlich mechanische "Spannung" - in den Muskeln. Selbst belanglose Lügen kann ein entsprechender Detektor an diesen Reaktionen erkennen. Die meisten Menschen erleben manchmal bis oft körperlichen Stress, ohne sich dessen im geringsten bewußt zu sein oder ohne sich dies einzugestehen.
Nach einem mittleren Sprint ist die Gefahr vorbei. Nun übernimmt allmählich der Parasympathikus das Zepter (?):
• Das Herz beruhigt sich,
• der Blutdruck sinkt,
• die Muskulatur entspannt sich,
• die Augen werden feucht,
• die Leber schaltet auf Glykogenspeicherung,
• die Verdauung springt wieder an,
• die nach der Formel-1-artigen Belastung dringend erwarteten Reparatur- und Wartungskolonnen rücken aus (Wachstumsvorgänge),
• das Immunsystem darf sich wieder um die inneren Feinde kümmern,
• der Spieltrieb (und damit Neugier, Lernen und Experimentieren) erwacht,
• sexuelle Schlüsselreize können ggf. ihre Wirkung entfalten.

Was wäre nun aber, wenn....:

Unser Urmensch sieht sich mit einem Leoparden konfrontiert, ist aber gefesselt und kann sich nicht bewegen.*
Oder: Lieschen Müller sieht einen Thriller und knabbert Kartoffelchips.*
Oder: Der Berufskraftfahrer steht im Stop-and-Go und bewegt fast nur seinen rechten Fuß.*
Oder: Abenteuer-Alex macht Bungee-Jumping und feiert die Action mit einem Bier.*
Das Herz beschleunigt, die Leber schüttet aus, der Blutdruck steigt, alle Augen bleiben trocken, die Muskulatur spannt sich, der Darm schaltet ab. Und es passiert - ... nichts. Der Motor läuft auf Hochtouren, aber die Handbremse ist voll angezogen und der Auspuff verstopft. Aus Spannung wird Verspannung.*
Das kann nicht gut gehen!
 
Werbung:
jou. Und? :liebe1:

Eine Ebene tiefer hast du den Lenkermeridian, der gleicht das wieder aus. Der Lenker, das darf man ganz wörtlich nehmen. Die Medien sind der Henker, für viele. Das ist wohl wahr.
 
Zurück
Oben