SVA macht uns krank

es stimmt, dass es nach 3 jahren hart werden kann. aber man weiß das schon im vorhinein und kann sich danach richten.
das muss man halt lernen, auch ich mußte nach einem ganz tollen jahr 2004 aufeinmal 2006 einiges nachzahlen, was ich vorher nicht bedacht hatte. das war halt lehrgeld undseither passiert mir das nicht mehr, ich leg konsequent einen bestimmten prozentuellen anteil am geld, was reinkommt, zur seite.

domaris, seit 14 jahren erfolreich selbstständig und nichts anderes sein wollend
 
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Klingt gruselig der Artikel, kann aber irgendwie so nicht ganz aufgehen.

Die darin genannte Frisörin mit 400€ und 47% SVA-Abgaben MUSS noch ein anderes Einkommen haben, denn von 200€ braucht auch in Österreich niemand zu leben .... und kann es auch nicht. Also bitte, wovon lebt die Frau wirklich?

Insofern finde ich solche Artikel immer sehr unklar, verwaschen und in eine ganz bestimmte Richtung meinungsbildend. Sie erfüllen, wie man sieht auch durchaus ihren Zweck.

Das Thema "Selbstständigkeit" ist eh kaum noch durchschaubar. Vor 20 Jahren hätte sich nie jemand "selbständig" gemacht, der mit einem Einkommen von 400 bis 800€ rechnen konnte. Und was auch noch ein Problem ist: Die aller-, allerwenigsten "Selbständigen" haben auch nur annähernd eine Ahnung von Kaklkulation/Buchführung/Steuergesetzen/Organisation/etc.

Die EPU- "Selbständigen" in meinem Umfeld haben diesen Weg gewählt um "ihr eigener Herr zu sein", sich an keine vorgegebenen Arbeitszeiten halten zu müssen, das Leben "genießen" zu können und sich "frei" zu fühlen, was aber eher eine Illusion ist, denn bei gut 80% von ihnen läuft es schlecht bis gar nicht.

Diese Vorzüge der pers. Freiheit am Arbeitsplatz zu genießen, aber gleichzeitig auch alles Vorteile der angestellten Arbeitnehmer, geht halt nicht.

Selbständigkeit ist eine Entscheidung mit Tragweite/Verpflichtung, der man sich vorher bewusst sein sollte.

R.
 
Ich wäre dafür, dass ALLE einen Selbstbehalt zahlen. Über die Höhe kann man diskutieren.
Ich sehe es nicht ein, dass viele ihre Behandlungen selbst bezahlen (müssen), weil sie keine Chemie nehmen wollen und die, die beim Arzt "wohnen" und sich keinen Deut um ihre eigene Gesundheit kümmern, mitfinanzieren müssen (ohne Wahlmöglichkeit).

Es geht hier nicht um notwendige Behandlungen, die es zweifelsohne gibt. Es geht um die, die ihre Verantwortung für sich selbst beim Arzt abgeben.
Ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken.

Sobald man als SVA-Versicherter in ein Krankenhaus geht, fällt übrigens kein Selbstbehalt an.


http://esv-sva.sozvers.at/portal27/...nt/cmsWindow?action=2&p_menuid=7518&p_tabid=4
 
Ruhepol schrieb:
Die darin genannte Frisörin mit 400€ und 47% SVA-Abgaben MUSS noch ein anderes Einkommen haben, denn von 200€ braucht auch in Österreich niemand zu leben .... und kann es auch nicht. Also bitte, wovon lebt die Frau wirklich?

Egal, wieviel du verdienst, ob du überhaupt was verdienst... Mindestbetrag ist Mindestbetrag, und der ist zu zahlen. Punkt. So geschehen als Eigenerfahrung vor einigen Jahren.

In Österreich bist du ganz schnell selbständig, und auch ohne es zu wollen. Dafür sorgen die sogenannten "Neuen Selbständigen", auch sogenannte freie Dienstnehmerverträge (Callcenter etc.pp.), und auch in diversen Handwerks- und Transportunternehmen wurde es vor einigen Jahrne plötzlich zum Usus, Mitarbeiter zu kündigen und sie stattdesssen als Subunternehmer zu beschäftigen. Logisch, dass dann sämtliche Verantwortung für Sozialversicherung usw. beim Betroffenen liegt und das Unternehmen fein raus ist. Der Präsident der Wirtschaftskammer ist damals über "die vielen zusätzlichen Selbständigen" öfter mal im Fernsehen in Freudengeheul ausgebrochen........

Die SVA ist eine Sozialversicherung, in welcher der Versicherte grundsätzlich schon mal 20% Selbstbehalt bei ärztlichen Leistungen hat. Und sie war zumindest vor einigen Jahren eine Versicherung, die bei einem JahresUMSATZ (nicht Verdienst!!) von damals noch ÖS 600.000 der Versicherte automatisch zum Privatpatienten wurde. Wehe dem, der dann so krank wurde, dass er OP's usw. benötigte. Wird heute nicht viel anders sein... Das ist mit ein Grund, warum Selbständige oft malochen bis zum buchstäblichen Umfallen.

lichtbrücke
 
Katze1 schrieb:
Sobald man als SVA-Versicherter in ein Krankenhaus geht, fällt übrigens kein Selbstbehalt an.

Das wäre dann neu... Kann ich mir bei der SVA nicht wirklich vorstellen, aber manchmal geschehen ja noch Zeichen und Wunder. :D

lichtbrücke
 
lichtbrücke;3445504 schrieb:
Das wäre dann neu... Kann ich mir bei der SVA nicht wirklich vorstellen, aber manchmal geschehen ja noch Zeichen und Wunder. :D

lichtbrücke

Mir wurde es so gesagt.
Wissen werde ich es erst, falls ich selbst mal als Selbständige im KH lande. Falls ich den Thread dann noch finde, werde ich berichten :D

Nachtrag: http://esv-sva.sozvers.at/portal27/...action=2&p_menuid=6846&p_tabid=4&p_pubid=8796

Leistungen ohne KostenanteilBei Sachleistungen, die mit besonders hohen Kosten verbunden sind oder die aus sozialpolitischen Gründen keinen Selbstbehalt gerechtfertigt erscheinen lassen, wird kein Kostenanteil eingehoben:
Spitalaufenthalte in der allgemeinen Gebührenklasse, abgesehen vom täglichen Spitalkostenbeitrag, der direkt an das Spital zu zahlen ist
 
Ich sehe es nicht ein, dass viele ihre Behandlungen selbst bezahlen (müssen), weil sie keine Chemie nehmen wollen und die, die beim Arzt "wohnen" und sich keinen Deut um ihre eigene Gesundheit kümmern, mitfinanzieren müssen (ohne Wahlmöglichkeit).

Es geht hier nicht um notwendige Behandlungen, die es zweifelsohne gibt. Es geht um die, die ihre Verantwortung für sich selbst beim Arzt abgeben.
Ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken.
Das kann ich nur unterschreiben, hat aber nichts mit SVA-Abgaben zu tun, sondern mit Verbraucherbewusstsein.

R.
 
lichtbrücke;3445500 schrieb:
Egal, wieviel du verdienst, ob du überhaupt was verdienst... Mindestbetrag ist Mindestbetrag, und der ist zu zahlen. Punkt.
Das ist richtig, aber dieser "Mindestbeitrag" ist vor Beginn der Selbständigkeit bereits bekannt und somit sollte man diesen beruflichen Weg auch nur gehen, wenn man sich sicher ist seinen Verpflichtungen nachkommen und vor allem Durststrecken aus den ersten Jahren auffangen zu können. Es dauert bis man sich etabliert hat, das geht nicht von heute auf morgen.
Und da muss ich sagen - als Zuschauer meines Umfeldes - dass sich darüber kaum einer Gedanken gemacht hat. Die meisten fangen ohne jegliche Rücklagen bzw. Eigenkapitall an und wundern sich, dass es stetig bergab geht.

R.
 
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