Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, wollte aber mal ein Thema ansprechen, das meiner Meinung nach viel zu selten - selbst in den Suchtforen - vertreten ist: Die Sucht nach den sogenannten Esoterik-Lines. Die Lebensberatungs-Hotlines schießen zwar wie Pilze aus dem Boden, aber keiner will`s gewesen sein. Das verstehe ich nicht ganz. Könnte mir vorstellen, dass viele Angst davor haben, zu dieser Art von Sucht zu stehen oder diese als solche anzuerkennen, dabei ist sie in einer multikulturellen Gesellschaft ohne feste Werte und kriselnden Beziehungen doch leicht nachvollziehbar.
Deshalb möchte ich heute mal den Anfang machen, und mich zu dieser Sucht bekennen. Ich habe es lange Zeit auch nicht wahrhaben wollen, doch wenn man zigmal pro Monat verschiedene Kartenleger zum selben Problem anruft und dafür noch viel Geld hinblättert und sich das eigentlich gar nicht leisten kann (aber der Kopf die finanzielle Situation in diesem Moment total ausblendet, weil es ein wirkliches Bedürfnis zu sein scheint), dann ist das für mich Sucht.
Bei mir hat es ungefähr vor 3-4 Jahren angefangen, als diese Esoterik-Hotlines en vouge wurden. Ich erinnere mich noch, dass ich damals das erste mal bei einem Astrologen auf Questico angerufen habe. Beim nächsten Liebeskummer habe ich dann zum Esoterik-Chat gegriffen. Ich erinnere mich noch genau, dass ich in dieser Zeit gehofft und gewartet hatte, dass sich alles zum Positiven wendet. Hierzu hatte ich recht unterschiedliche Meinungen und gehe auch davon aus, dass man über einen Chat meistens keine seriöse Auskunft erfährt. Schließlich habe ich den Kontakt zu diesem Mann von mir aus beendet - und dabei schon einiges an Geld gelassen.
Dann ging`s weiter - ich war beruflich ziemlich angespannt, fühlte mich nicht realisiert, trotzdem unter Druck und einsam. Naja, was macht man in so einer Situation: Man steigert sich natürlich wieder in die alte Liebesgeschichte rein, zumindest ging`s mir so. Wieder abendliche Chats und gelegentliche Telefonate.
Irgendwann war mal ziemlich lange Pause - und damit meine ich, vielleicht nur einen Kartenleger pro Monat für 20 Minuten konsultiert. Das GEHT vielleicht noch. Ganz Ruhe war eigentlich selten. Das Probem ist danach immer dieses wahnsinnig schlechte Gewissen zu haben, dass man sich quasi selbst ruiniert und die Erkenntnis, dass der Griff zum Telefonhörer - um sich scheinbare Erleichterung zu verschaffen - nicht mehr kontrollierbar ist.
Wie soll man das erklären...das ist wie ein: "Jetzt bin ich mal wichtig...und man sollte mir zuhören." Man möchte sich mit jemandem austauschen und dieses Bedürfnis kann so stark werden, dass Dir alles andere in diesem Moment egal ist. Dann sagst Du Dir, "ok, nur 15 Minuten" und dann zieht sich das Gespräch manchmal bis zu einer Stunde!
Es ist nicht mal so, dass ich in der Familie oder im Freundeskreis niemandem zum Reden hätte. Es ist dieses ständige "mit den Gedanken von einem emotionalen Problem nicht loskommen, analysieren, besprechen wollen, weil man weiß man müsste eigentlich eine Entscheidung treffen, die man aber noch nicht umsetzen kann oder will..." Es ist nicht mal so sehr die Esoterik an sich. Die Folgen sind natürlich fatal. Schulden etc...
Meine zahlreichen Telefonate sind fast auschließlich partnerschaftlich begründet, z.B. wenn man sich in der Partnerschaft einsam oder nicht verstanden fühlt, wenn man das Gefühl hat es geht nichts vorwärts und steht trotz Liebe kurz vor dem aus... Das ist wohl aber auch der klassische Anrufgrund. Interessanterweise habe ich dieses Problem mit dem Beruf gar nicht, ich frage selten nach beruflichen Dingen. Das kommt entweder nicht so nah an mich ran oder ich kann mit logischen Dingen besser umgehen als mit emotionalen.
Ich würde mich freuen, wenn sich ein paar Leute melden würden (entweder hier im Thread oder per PN), die dasselbe Problem haben oder schon mal hatten, zwecks Erfahrungsaustausch und Krisenbewältigung. Kann irgenwie nicht glauben, dass ich die einzige bin, die bei Eso-Hotlines anruft ;-)
Sonderrufnummern habe ich zum Glück schon sperren lassen. Aber damit ist die Sucht selbst nicht bekämpft.
LG
BurningStar
BurningStar - mit sowas stehst Du sicher nicht alleine da. Weißt Du - solche Telefonate - wenn sich der Anfragende voll bereit erklärt und offen ist dem anderen gegenüber - binden an andere Seelenmächte.
Mächte sage ich deshalb, weil das Kartenlegen nix gutes ist.
Ich hab auch schon einiges zu diesem Thema im Forum fraglich gestellt.
Selten, dass jemand das als positiv ansieht, wenn man die Wahrheit dazu sagt.
Nur - bei Dir wurde sofort nach EINEM Anruf auch was rückgespielt - jener Prophet hat selbst solche Probleme - Du warst resonant sowieso dafür - und - der hängt noch immer.
Vom Verstand her hast Du gemerkt, was der "konnte" - Dich total da reinwursten - was auch den finanziellen Ruin (was eigentlich aber für Mensch das kleinste Übel wäre weil das immer wieder neu ausgerichtet werden könnte) für viel zuviele bedeutet.
Glauben - Hoffen - nix dagegenhaben was andere da "programmieren" - und - schon gehts abwärts.
Die Talsohle hast Du eigenständig sogar fast durchgemacht.
Bloß - was antwortest Du wenn ich Dir folgende Frage dalasse:
kannst Du Dir ein Leben vorstellen, das Du eigenständig lebst und Deine eigenen Schritte setzt, ohne Dich von anderen bändeln zu lassen?
Da kommt mit Sicherheit ein ja...
aber dir wird sich sofort zugleich die Gegenfrage stellen:
Ja sicher - nur....wie mach ich das?
Sowas - wünscht sich jeder, weißt Du.
Und - da diese Prognosen - incl. Channeln (da gehts genauso tief zu übrigens) so ausgeufert sind, bzw. immer mehr meinen, sie könnten andere mit ihren Methoden händeln (manche tuns nichtmal ausm Verstand sondern sind selbst programmiert - also gebunden an anderes das sie dazu machte was sie sind) - wird es derzeit als hochmodernes Aktionsgebiet auch angenommen.
Mensch im aussen ist oft anders, als Seele mit Verstrickungen, die da in
Aktion geht und sich über andere drüberwirft, die es zulassen..
Eventuell kannst Du mit diesem Satz da oben was anfangen...
Mit Spiel oder auch was dadurch gutes anziehen - hat so etwas nie zu tun.
Es sollte lieber bleibengelassen sein.
Übrigens - zeige ich Dir noch was...
Ich sehe oft auch Kartenleger, die voll in der Tinte hocken...
(im übrigen, damit Du nicht missverstehst - ich mache so was nicht - und bin auch nicht jene mit "erhobenem Zeigefinger" - weil sie eh sich selbst damit umkrempeln und auslaugen).
Manche können ohne ihre Karten gar nicht mehr ruhig leben.
Auch diese - treibt die Sucht, weißt Du...
die tuns nicht nur für andere - sondern suchen auch für sich selbst in Karten herum...
Würde meinen - sowas ist totale Unselbständigkeit - falls wer was dagegen hat, möge er/sie halt hier antworten...
Die Sucht ist auf beiden Seiten...
Selten, dass da jemand drübersteht....bis jetzt sah ich keinen...
Lg. Angel