Sucht nach Kartenlegern

Es steckt was anderes dahinter, wenn jemand meint, immerzu Kartenleger anrufen zu müssen:
Mangelndes Selbstvertrauen.
Daran kann man doch jederzeit was ändern: Nur Mut!
Sayalla :)
 
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Und, es liegt nicht erst eine Sucht vor, wenn sich körperliche Entzugserscheinungen zeigen.
Das weiß ich, Ulla. Ich will nur behaupten, dass eine Sucht ohne solche Entzugserscheinungen grundsätzlich aus eigener Kraft überwindbar ist. Nur wird in unserer Zeit die Macht des Willens unterschätzt und der Wille außerdem nicht gefördert. Mein Vater ist trockener Alkoholiker und er brauchte den Entzug, um nicht mehr zu trinken. Aber er brauchte das Gerede nicht, mit dem ihm seine Therapeuten konfrontierten, sondern er machte sich von Anfang an darüber lustig. Und er blieb als einer von wenigen seiner Gruppe auf Dauer trocken, obwohl ihm die Therapeuten mangelnde Einsicht attestierten. Indem man ihn vom Alkohol fernhielt, hungerte man die körperliche Sucht aus und ermöglichte seinem Willen, wieder die Macht zu übernehmen.

Burning Star indes stänkert hier herum und sähe sich gerne als Opfer bestätigt, obwohl es ihr anscheinend nur an Disziplin mangelt. Diese Form der Sucht kann ich aber nicht dermaßen ernst nehmen, da sie aus eigener Kraft überwunden werden kann. Ich habe vergangenen August nach 10 Jahren trotz Depression aus eigener Kraft das Rauchen aufgegeben und möchte doch behaupten, dass Nikotin süchtiger macht als Astro-TV.

lg Horla
 
Hm, - ich habe in diesem Forum oft, aber mehr am Rande, gelesen, daß einige Leute keine einzige, noch so banale, Entscheidung treffen ohne die Karten zu befragen (egal, ob selbst gelegt oder irgendwo angerufen), ihren "Heiler" jeglicher Richtung zu konsultieren o.ä..
Entscheidend ist der Leidensdruck, der dahinter steht und das Leben (die "Lebensqualität" ... ???), das sich nur noch danach ausrichtet.
 
Ich habe ja selber mal auf einer Line Karten gelegt....
und was man da miterlebt, ist schon schlimm.
Die meisten legerinnen sind selber abhängig und voller Probleme. Einige von ihnen geben das Geld, das sie verdienen, gleich wieder bei der nächsten Kollegin für ne Beratung aus.
Die Kundinnen rufen ständig wegen derselben Geschichte an, nicht nur bei einer Legerin, sondern, solange noch keine Rechnung eingegangen ist, bei mehreren und auch auf verschiedenen lines.
Natürlich verdient man damit sein Geld, wenn der line-Betreiber denn überhaupt zahlt... Und eigentlich sollte man sich über die Stammkundin freuen, die immer wieder nach einem verlangt... aber schnell merkt man, daß sich da jemand an einen klammert, sein Leben und die damit verbundenen Entscheidungen, die zu treffen sind an einen abgibt.
Man rechnet nach, was sie schon wieder in einer Woche vertelephoniert hat, weist im Gespräch darauf hin, daß sich nichts über Nacht ändert, daß es reicht, wenn sie vielleicht mal im nächsten Monat oder dem darauf nachfragt...und schon am nächsten oder übernächsten Tag hat man sie wieder in der Leitung... und es geht wieder um das, was man schon 10 mal gesagt hat...
Es gibt Leute unter den Klientinnen, meist sind es Frauen, die professionelle Betreuung durch eien Psychologen bräuchten, aber auch die Bitte, einen solchen aufzusuchen, wird ignoriert.
Klar, theoretisch könnte man sich weigern, sie weiter zu beraten... aber dann ruft sie woanders an und je nach dem, an wen sie da gerät, kann´s schlimmer werden.
Ich hab dann irgendwann den Schlußstrich gezogen und die Beraterei aufgegeben.
Wirklich helfen kann man nicht, da Hilfe nicht erwünscht ist und zwingen kann man keinen, zumal man auch keine Namen und Adressen hat. Weil auch die Einsicht bei der Kundin fehlt, daß sie reale Hilfe braucht.


Sage
 
... aha, so funktionierts - mit den Ängsten der Menschen spielen!!! EINFACH EKELHAFT!!!

Ängste und/oder Unsicherheiten sind beim Kunden ja schon da.... sonst würde er nicht anrufen.
Leider ist auch bei vielen nicht die bereitschaft da, sich wirklich helfen zu lassen, eben ggf. einen Therapeuten aufzusuchen.
Daß manche Kartenleger/-innen diese Situation ausnutzen und forcieren, ist Tatsache und bedauerlich. Aber selbst wenn man ernsthaft versucht zu helfen, wird das oft abgeschlagen und man sitzt dann in einer Zwickmühle.
Auf der einen Seite der Kunde, der andere Hilfe benötigt als ein , allerdings auch von ihm/ihr so gewünscht, oberflächliches Wischiwaschgelaber, auf der anderen Seite aber auch die Tatsache, daß der Kartenleger/-in davon lebt, seiben lebensunterhalt mit Beratungen bestreitet und nicht einfach ablehen kann, den kunden zu beraten, weil er a) dadurch seinen Job verlieren kann und b) Kunde dann halt jemand anderen anruft und dort sein Geld loswird.
Schlimm wird´s, wenn die Anrufer andeuten, daß sie an Selbstmord denken....
Natürlich gibt es auch das eine oder andere "schwarze Schaf" bei den Beratern, die den Kunden erzählen, daß "böse Dämonen" sich angeheftet haben und nur sie könnten diese wieder vom Opfer lösen...
Den Leuten das wieder auszureden, ist schon ne Kunst für sich.


Sage
 
Visitella schrieb:
aber würden sich manche mehr darum kümmern, mit w e m sie es zu tun haben, was langfristig w i r k l i c h stimmt, so würde sich bald heraus stellen, wer an der q u e l l e zur wahrheit ist und wer nicht.

ich bin auch nur ein mensch und kann nicht alles sehen, doch was gott mir in dem moment der hilfesuche offenbahrt gebe ich gerne weiter. oft musste ich schon mit ansehen,wenn jemand nicht auf die wahrheit hören wollte, doch dazu brauche ich keine hellseherin sein....das erleben wir tagtäglich in unserer unmittelbaren umgebung von menschen, die auch nicht ehrlich sein wollen zu sich selbst und glauben, sie müssten sich nicht an die gesetze der gesundheit oder an gut gemeinte aussagen von erfahrenen, weisen menschen halten.

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Und wenn du wirklich so weise und nah an der Quelle wärst, wie du es hier vorgibst, wüsstest du, dass *man* a) sich nicht über Andere stellt und b) es im Ermessen des Anrufers liegt, den Aussagen des "weisen" Menschen Folge zu leisten oder auch nicht.

Ziemlich frech, diese Schleichwerbung... :wut1:

lichtbrücke
 
lichtbrücke;1956065 schrieb:
Und wenn du wirklich so weise und nah an der Quelle wärst, wie du es hier vorgibst, wüsstest du, dass *man* a) sich nicht über Andere stellt und b) es im Ermessen des Anrufers liegt, den Aussagen des "weisen" Menschen Folge zu leisten oder auch nicht.
Ziemlich frech, diese Schleichwerbung... :wut1:

lichtbrücke


Manchmal bedauerlich, daß man die Leute nicht zwingen kann, sich helfen zu lassen, zumal ja auch oft noch kinder involviert sind.
Eine Kollegin berichtete mal von einer Kundin, die von Selbstmord sprach, während die Tochter der Frau danebenstand und alles mitanhören mußte.


Ich hab hier eine interessanten link zu einer Diskussion, wo es um eine Frau geht, die 38 000€ vertelephoniert hat...http://www.lilith-blog.de/?p=233

Gut finde ich da den Satz "Es ist nur zur Unterhaltung", mehr kann ein(e) Kartenleger(in) nicht bieten, nur Unterhaltung und ggf. Tips wo man professionelle Hilfe herbekommen kann, aber das geht eigentlich auch preiswerter.


Sage
 
Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, wollte aber mal ein Thema ansprechen, das meiner Meinung nach viel zu selten - selbst in den Suchtforen - vertreten ist: Die Sucht nach den sogenannten Esoterik-Lines. Die Lebensberatungs-Hotlines schießen zwar wie Pilze aus dem Boden, aber keiner will`s gewesen sein. Das verstehe ich nicht ganz. Könnte mir vorstellen, dass viele Angst davor haben, zu dieser Art von Sucht zu stehen oder diese als solche anzuerkennen, dabei ist sie in einer multikulturellen Gesellschaft ohne feste Werte und kriselnden Beziehungen doch leicht nachvollziehbar.

Deshalb möchte ich heute mal den Anfang machen, und mich zu dieser Sucht bekennen. Ich habe es lange Zeit auch nicht wahrhaben wollen, doch wenn man zigmal pro Monat verschiedene Kartenleger zum selben Problem anruft und dafür noch viel Geld hinblättert und sich das eigentlich gar nicht leisten kann (aber der Kopf die finanzielle Situation in diesem Moment total ausblendet, weil es ein wirkliches Bedürfnis zu sein scheint), dann ist das für mich Sucht.

Bei mir hat es ungefähr vor 3-4 Jahren angefangen, als diese Esoterik-Hotlines en vouge wurden. Ich erinnere mich noch, dass ich damals das erste mal bei einem Astrologen auf Questico angerufen habe. Beim nächsten Liebeskummer habe ich dann zum Esoterik-Chat gegriffen. Ich erinnere mich noch genau, dass ich in dieser Zeit gehofft und gewartet hatte, dass sich alles zum Positiven wendet. Hierzu hatte ich recht unterschiedliche Meinungen und gehe auch davon aus, dass man über einen Chat meistens keine seriöse Auskunft erfährt. Schließlich habe ich den Kontakt zu diesem Mann von mir aus beendet - und dabei schon einiges an Geld gelassen.

Dann ging`s weiter - ich war beruflich ziemlich angespannt, fühlte mich nicht realisiert, trotzdem unter Druck und einsam. Naja, was macht man in so einer Situation: Man steigert sich natürlich wieder in die alte Liebesgeschichte rein, zumindest ging`s mir so. Wieder abendliche Chats und gelegentliche Telefonate.

Irgendwann war mal ziemlich lange Pause - und damit meine ich, vielleicht nur einen Kartenleger pro Monat für 20 Minuten konsultiert. Das GEHT vielleicht noch. Ganz Ruhe war eigentlich selten. Das Probem ist danach immer dieses wahnsinnig schlechte Gewissen zu haben, dass man sich quasi selbst ruiniert und die Erkenntnis, dass der Griff zum Telefonhörer - um sich scheinbare Erleichterung zu verschaffen - nicht mehr kontrollierbar ist.

Wie soll man das erklären...das ist wie ein: "Jetzt bin ich mal wichtig...und man sollte mir zuhören." Man möchte sich mit jemandem austauschen und dieses Bedürfnis kann so stark werden, dass Dir alles andere in diesem Moment egal ist. Dann sagst Du Dir, "ok, nur 15 Minuten" und dann zieht sich das Gespräch manchmal bis zu einer Stunde!

Es ist nicht mal so, dass ich in der Familie oder im Freundeskreis niemandem zum Reden hätte. Es ist dieses ständige "mit den Gedanken von einem emotionalen Problem nicht loskommen, analysieren, besprechen wollen, weil man weiß man müsste eigentlich eine Entscheidung treffen, die man aber noch nicht umsetzen kann oder will..." Es ist nicht mal so sehr die Esoterik an sich. Die Folgen sind natürlich fatal. Schulden etc...

Meine zahlreichen Telefonate sind fast auschließlich partnerschaftlich begründet, z.B. wenn man sich in der Partnerschaft einsam oder nicht verstanden fühlt, wenn man das Gefühl hat es geht nichts vorwärts und steht trotz Liebe kurz vor dem aus... Das ist wohl aber auch der klassische Anrufgrund. Interessanterweise habe ich dieses Problem mit dem Beruf gar nicht, ich frage selten nach beruflichen Dingen. Das kommt entweder nicht so nah an mich ran oder ich kann mit logischen Dingen besser umgehen als mit emotionalen.

Ich würde mich freuen, wenn sich ein paar Leute melden würden (entweder hier im Thread oder per PN), die dasselbe Problem haben oder schon mal hatten, zwecks Erfahrungsaustausch und Krisenbewältigung. Kann irgenwie nicht glauben, dass ich die einzige bin, die bei Eso-Hotlines anruft ;-)

Sonderrufnummern habe ich zum Glück schon sperren lassen. Aber damit ist die Sucht selbst nicht bekämpft.

LG
BurningStar


BurningStar - mit sowas stehst Du sicher nicht alleine da. Weißt Du - solche Telefonate - wenn sich der Anfragende voll bereit erklärt und offen ist dem anderen gegenüber - binden an andere Seelenmächte.
Mächte sage ich deshalb, weil das Kartenlegen nix gutes ist.
Ich hab auch schon einiges zu diesem Thema im Forum fraglich gestellt.
Selten, dass jemand das als positiv ansieht, wenn man die Wahrheit dazu sagt.
Nur - bei Dir wurde sofort nach EINEM Anruf auch was rückgespielt - jener Prophet hat selbst solche Probleme - Du warst resonant sowieso dafür - und - der hängt noch immer.
Vom Verstand her hast Du gemerkt, was der "konnte" - Dich total da reinwursten - was auch den finanziellen Ruin (was eigentlich aber für Mensch das kleinste Übel wäre weil das immer wieder neu ausgerichtet werden könnte) für viel zuviele bedeutet.
Glauben - Hoffen - nix dagegenhaben was andere da "programmieren" - und - schon gehts abwärts.
Die Talsohle hast Du eigenständig sogar fast durchgemacht.
Bloß - was antwortest Du wenn ich Dir folgende Frage dalasse:
kannst Du Dir ein Leben vorstellen, das Du eigenständig lebst und Deine eigenen Schritte setzt, ohne Dich von anderen bändeln zu lassen?
Da kommt mit Sicherheit ein ja...
aber dir wird sich sofort zugleich die Gegenfrage stellen:
Ja sicher - nur....wie mach ich das?
Sowas - wünscht sich jeder, weißt Du.
Und - da diese Prognosen - incl. Channeln (da gehts genauso tief zu übrigens) so ausgeufert sind, bzw. immer mehr meinen, sie könnten andere mit ihren Methoden händeln (manche tuns nichtmal ausm Verstand sondern sind selbst programmiert - also gebunden an anderes das sie dazu machte was sie sind) - wird es derzeit als hochmodernes Aktionsgebiet auch angenommen.
Mensch im aussen ist oft anders, als Seele mit Verstrickungen, die da in
Aktion geht und sich über andere drüberwirft, die es zulassen..
Eventuell kannst Du mit diesem Satz da oben was anfangen...
Mit Spiel oder auch was dadurch gutes anziehen - hat so etwas nie zu tun.
Es sollte lieber bleibengelassen sein.
Übrigens - zeige ich Dir noch was...
Ich sehe oft auch Kartenleger, die voll in der Tinte hocken...
(im übrigen, damit Du nicht missverstehst - ich mache so was nicht - und bin auch nicht jene mit "erhobenem Zeigefinger" - weil sie eh sich selbst damit umkrempeln und auslaugen).
Manche können ohne ihre Karten gar nicht mehr ruhig leben.
Auch diese - treibt die Sucht, weißt Du...
die tuns nicht nur für andere - sondern suchen auch für sich selbst in Karten herum...
Würde meinen - sowas ist totale Unselbständigkeit - falls wer was dagegen hat, möge er/sie halt hier antworten...
Die Sucht ist auf beiden Seiten...
Selten, dass da jemand drübersteht....bis jetzt sah ich keinen...
Lg. Angel
 
Die Sucht ist auf beiden Seiten...
Selten, dass da jemand drübersteht....bis jetzt sah ich keinen...
Lg. Angel

Die Sucht ist beiden Seiten? Glaube ich nicht, zwar bedingen sich beide Seiten: der eine gibt Geld aus, der andere kassiert, aber ein Kartenleger berät doch nicht, weil er süchtig ist, sondern Geld verdienen möchte.

@ vistella: Ziemlich dreist, was du hier machst. Ausgerechnet in einem Thread, in dem es darum geht, dass Hotline-Anrufe süchtig machen können, postest du deine Nummer. Das ist ja so, als wenn du einer Gruppe trockener Alkoholiker ne Runde Weinbrandbohnen spendierst.
Da fällt mir echt nichts mehr ein.:wut1:
 
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Hallo Angel

Stimme dir zu. Ich merke an meiner Arbeit, wie schwer es manchmal ist, Menschen dazu zu bewegen, an sich selbst zu arbeiten. Bezeichne mich übrigens nicht als Kartenlegerin, auch wenn ich sie fallweise (selten) benütze, sozusagen als gewisse "Stütze" für mich, für die Ist-Situation. Von Prognosen halte ich wenig bis gar nichts, speziell in Liebesangelegenheiten.

Es wird noch viel Arbeit nötig sein, die - ich sag jetzt mal - Übermacht des Kartenlegens zu durchbrechen und nach und nach einen gewissen Bewusstseinswandel zu erreichen.

lichtbrücke
 
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