Schuld wird leider viel zu oft mit Verantwortung verwechselt. Diese gibt es wirklich, und zwar ganz nach dem eigenen Willen.
Ein Täter ist für das verantwortlich, was er getan hat, weil er es aus eigenem Willen getan hat. Damit muss er leben. Sofern er nicht geisteskrank ist, ist das allein schon die Hölle (je nachdem, was er getan hat). Da braucht er nicht noch einen Haufen Leute, die ihm zusätzlich Schuld anlasten wollen. Das macht nur Druck, hilft aber niemandem und drängt den Täter erst recht in die Ecke. Man macht ihn damit also höchstens nur gefährlicher. Wie soll er sich je bessern, wenn ihm niemand verzeiht?
Das einzige, wozu Schuld gut ist, ist die Möglichkeit, seinen eigenen Frust an anderen auszulassen.
Die Schuld im Außen, bei anderen, zu suchen, befriedigt auf eine animalische, primitive Weise. Hat mit der Suche nach Feindbildern zu tun. Weitere positive Aspekte davon? Es ist eine kurzfristig erfolgreiche Flucht vor den eigenen Schatten. Langfristig aber nicht.