absolut lesenswert von clive barker sind "gyre" und "imagica"
hier mal die rezensionen
gyre
Eins meiner absoluten Lieblingsbücher ist Gyre - man sollte zunächst einmal Abstand nehmen vom merkwürdigen deutschen Titel, der eher eine Verbindung zu diversen Imbissketten als zu einem der schönsten Fantasyromane der letzten Jahre nahelegt... Was dann verbleibt ist "Weaveworld" (Gewobene Welt), ein Roman, dessen Ideen im Fantasy-Bereich Ihresgleichen suchen. Es sind Ideen, zu einem Teppich gewoben, der ein solch schillerndes und buntes, aber immer stimmiges Bild einer Rasse entwirft, die seit Äonen gejagt wird, um letztlich zum Schutz mitsamt ihrer Welt in einem Teppich Zuflucht zu suchen (allein für diese Idee hat Barker ein Extralob verdient). Barkers kreativer Hang zur Blutrünstigkeit in seinen "Büchern des Blutes" ist hier einer Kreativität im Phantastischen gewichen, die, durchaus durchsetzt von typischen "barkeresken" Horrorelementen, eher staunen als schaudern läßt. .
imagica
Clive Barker läßt zu keiner Zeit das, bei solch seitenstarken Büchern öfter auftauchende, Gefühl aufkommen, dass er sich selbst in der voluminösen Story etwa verfranst hätte und mit Mühe und Not die Roten Fäden zusammen haltend, irgendwann endlich zu einem verkrampften oder trivialen "Naja"-Ende käme. Clive Barker hält im Gegenteil die Fäden stets voll im Griff und versteht es, sie meisterhaft mit dynamischem Spannungsbogen zu einem hypnotischen Muster zu weben, dass einen wahren Bann auf den Leser ausübt - dranzubleiben. Der Trip durch verschiedene parallele Ebenen der Realität lässt sich zuweilen zwar gemächlich an, aber geht dabei durch keine Tiefs, sondern holt nur immer mal unterhaltsamen Anlauf für die nächste Überraschung. Ein wahrer Leckerbissen, der die eigene Phantasie beflügelt und erweitert, nicht nur für Clive Barker-Fans