Subjektivität in der Naturwissenschaft - Ein Beispiel

Werdender

Sehr aktives Mitglied
Registriert
5. April 2015
Beiträge
2.246
Ort
München
Wenn man fragt, weshalb gewisse Tiergruppen so ausgesprochen fruchtbar sind und über teilweise mehr als zehn Populationen im Jahr hunderte, tausende, ja millionen neue Einzeltiere hervorbringen, erhält man in der Regel sinngemäß diese Antwort: Die Gruppen bzw. die Tiere dieser Gruppen sind von zahlreichen Fressfeinden umgeben, und ihre Arten würden sich nicht lange erhalten, wenn sie ihre Nachkommenschaften auch nur ansatzweise reduzierten; es wird also die kontinuierliche Reproduktion gewaltiger Massen bei den entsprechenden Arten als eine Lebens-Notwendigkeit seitens derer betrachtet und damit in ihrer scheinbar sinnlosen Verschwendung wertvoller organischer Ressourcen ein durchaus zweckorientiertes Kalkül angenommen. Im Übrigen wird diese These und sogar nahezu ausschließlich auf das gesamte Pflanzenreich angewandt.

An diesem Beispiel kann man recht gut die Konsequenz der in der Naturwissenschaft gängigen primären Erkenntnismethode der Analyse bzw. der Unfähigkeit zur kausalen Zusammenschau und Synthese studieren. Es zeigt, wie die einseitig subjektivistische, das Einzelne vom Ganzen isolierende Betrachtungsweise zwangsläufig zu Fehlschlüssen führt, die das Gesetzmäßige und Sinn-Erfüllende des Einzelnen wie des Ganzen im Gesamtkomplex der Natur nicht mehr realistisch zu erfassen ermöglichen. Darin nämlich liegt in jenem Beispiel der Denkfehler, dass das Einzelne - die jeweilige sich massenhaft vermehrende Art - als ein in sich geschlossener, von der Mitwelt emanzipierter und unabhängiger Organismus aufgefasst wird, dem es einzig und allein um die Statuierung und Erfüllung eines Selbst-Zwecks geht, eben um den bedingungs- und rücksichtslosen Erhalt seiner selbst. Deutlich tritt hier jener typisch darwinistisch-egoistische Vorsatz zutage, wonach einzig dem jeweils Stärksten, Listenreichsten und Rigorosesten das Daseins- und Überlebensrecht zustehe. - Nun, angenommen, diese Ansicht wäre realistisch und beantwortete die Frage nach dem Sinn und Zweck der Massenreproduktion wirklichkeitsbezogen, dann wirft ein parallel stehendes anderes Phänomen die Frage auf, wodurch es denn den Arten mit einer beschränkten Reproduzierfähigkeit gelingt, sich dauerhaft zu erhalten. Hier wiederum verweist man lapidar auf die Tatsache, dass diesen Arten eben kaum bis gar keine "Fressfeinde" gefährlich werden können, zumal eine Massenvermehrung mitunter relativ großer und schwerer Leiber der Ökonomie des Naturhaushaltes keineswegs zuträglich sei. Bei diesen Arten spielt also der "Kampf ums Dasein" offenbar eine eher untergeordnete Rolle, denn da sie nicht ernsthaft bedroht sind, können sie sich mit der Verausgabe ihres lebensenergetischen Grundpotenzials in Grenzen halten. - Dort also Maximalaufwand von Bio-Energie und Massenproduktion von Bio-Substanz aufgrund hoher Verluste - hier Mindesteisatz der Reproduktionskräfte und Geringhaltung der Bio-Substanz infolge begrenzter Verluste. - Den Haupttenor dieser Konstatierung kann man zuletzt folgendermaßen zusammenfassen:

Gewisse Tiergruppen bzw. -arten erhalten sich durch den enormen Aufwand der Massen-Reproduktion, weil sie einem Heer von "Fressfeinden" ausgesetzt sind; andere Tiergruppen bzw. -arten können sich durch eine begrenzte Reproduktion erhalten, weil sie nur eine mehr oder weniger beschränkte Anzahl von "Fressfeinden" zu befürchten haben.

Sein und Nicht-Sein werden mithin einzig auf eine Frage der Sexualität reduziert.

Nun weiß aber man aber auch, dass die besten genetischen Grundlagen zur fruchtbaren Reproduktion sehr bald versiegen würden, wenn nicht ein weiteres Natur-Prinzip - von der optimalen Sauerstoffzufuhr abgesehen - entscheidend mitwirkte: Die Ernährung. Erst durch die regelmäßige Nahrungsaufnahme ist es dem Organismus möglich, seine Lebens- und Selbsterhaltungskräfte zu entwickeln und ihre Funktionen darin aufrecht zu erhalten. Unzählige Tiergruppen sichern ihre Existenz u.a. dadurch, dass sie sich - teilweise sogar ausschließlich - von solchen Arten ernähren, die sich massenhaft reproduzieren und deren "Fressfeinde" sie deshalb sind. Gäbe es dieses Massen-Getier nicht oder nicht mehr, wäre ihre Untergang als Art besiegelt. - Mithin müssen wir der oben aufgestellten Schlussfolgerung eine weitere, gleichermaßen gültige beiseite stellen:

Gewisse Tiergruppen bzw. -arten erhalten sich durch den enormen Aufwand der Massen-Reproduktion, weil sie anderen Tiergruppen bzw. -arten als Nahrung und Lebensgrundlage dienen; andere Tiergruppen bzw. -arten erhalten sich durch die Ernährung von Massen-Arten.

In der Zusammenfassung jener beiden Feststellungen ergibt sich denn erst auch ein gerundetes Bild: Auf der einen Seite registriert man, jeweils und isoliert voneinander, analytisch-mathematistisch die reine Zweckhaftigkeit der Massen-Reproduktion bzw. der eingeschränkten Reproduzierbarkeit; hierdurch wird keine dynamisch-konstruktive oder symbiotische Wechsel- oder Gegenseitigkeit zwischen den beiden Komplexen sichtbar, ja, eine solche schließt sich letztlich sogar not-wendig gänzlich aus; auf der anderen Seite konstatiert man durch die synthetisierende Gesamtschau des Verhältnisses der beiden Komplexe zueinander neben der Zweckhaftigkeit auch das Sinnhafte der Massen-Vermehrung.

Schon meiner 13-jährigen Nichte ist allein die Vorstellung suspekt, dass der größte Teil der Erdvegetation allein deshalb aus Grasland bestehen soll, weil die Gräser weltweit von den meisten "Fressfeinden" umgeben seien; unmöglich könnte sie die Kühe, Schafe und Pferde auf den üppigen saftigen Bergwiesen ihrer Allgäuer Heimat als deren "Feinde" betrachten. Vielmehr hat sie schon als kleines Kind die innige "Liebes-Beziehung" zwischen den würzigen Gräsern, Kräutern und Blumen der Almen und den sie ernährenden Tieren feinsinnig erspürt und erkannt. Ohne dem Vieh, meint sie sinngemäß, entbehren die Matten ihrer bewegten, von seinem Geruch, von seinen Lauten und Glockengebimmel erfüllten Lebendigkeit, und es in den kalten Wintermonaten im trostlosen Gemäuer seiner Ställe apathisch hinvegetieren zu sehen stimmt sie zuweilen voller Mitleid. Es tröstend und kosend träumt dann das Mädchen an seiner Seite das baldige Frühjahr herbei und seinen fröhlich-jauchzend gefeierten Auftrieb zurück in sein eigentliches Heimatland... -

In der Tat müssen, will man zu wirklichen, lebendigen und authentischen Natur-Erkenntnissen gelangen, beide Wege - der der Analyse und der Synthese - beschritten werden. In der Natur hat alles und ein jedes Zweck und Sinn, und, wie ich es bei meiner Nichte sehr eindrucksvoll erlebe, kann in dem über den Phänomenen stehendes, staunendes Verwundern einen höheren bzw. tieferen spirituellen Sinn offenbaren und dadurch zu einem wirklichen, wahr-haftigen Natur-Erkennen und Natur-Verstehen führen.
 
Werbung:
Wenn man fragt, weshalb gewisse Tiergruppen so ausgesprochen fruchtbar sind und über teilweise mehr als zehn Populationen im Jahr hunderte, tausende, ja millionen neue Einzeltiere hervorbringen, erhält man in der Regel sinngemäß diese Antwort: Die Gruppen bzw. die Tiere dieser Gruppen sind von zahlreichen Fressfeinden umgeben, und ihre Arten würden sich nicht lange erhalten, wenn sie ihre Nachkommenschaften auch nur ansatzweise reduzierten; es wird also die kontinuierliche Reproduktion gewaltiger Massen bei den entsprechenden Arten als eine Lebens-Notwendigkeit seitens derer betrachtet und damit in ihrer scheinbar sinnlosen Verschwendung wertvoller organischer Ressourcen ein durchaus zweckorientiertes Kalkül angenommen. Im Übrigen wird diese These und sogar nahezu ausschließlich auf das gesamte Pflanzenreich angewandt.

An diesem Beispiel kann man recht gut die Konsequenz der in der Naturwissenschaft gängigen primären Erkenntnismethode der Analyse bzw. der Unfähigkeit zur kausalen Zusammenschau und Synthese studieren. Es zeigt, wie die einseitig subjektivistische, das Einzelne vom Ganzen isolierende Betrachtungsweise zwangsläufig zu Fehlschlüssen führt, die das Gesetzmäßige und Sinn-Erfüllende des Einzelnen wie des Ganzen im Gesamtkomplex der Natur nicht mehr realistisch zu erfassen ermöglichen. Darin nämlich liegt in jenem Beispiel der Denkfehler, dass das Einzelne - die jeweilige sich massenhaft vermehrende Art - als ein in sich geschlossener, von der Mitwelt emanzipierter und unabhängiger Organismus aufgefasst wird, dem es einzig und allein um die Statuierung und Erfüllung eines Selbst-Zwecks geht, eben um den bedingungs- und rücksichtslosen Erhalt seiner selbst. Deutlich tritt hier jener typisch darwinistisch-egoistische Vorsatz zutage, wonach einzig dem jeweils Stärksten, Listenreichsten und Rigorosesten das Daseins- und Überlebensrecht zustehe. - Nun, angenommen, diese Ansicht wäre realistisch und beantwortete die Frage nach dem Sinn und Zweck der Massenreproduktion wirklichkeitsbezogen, dann wirft ein parallel stehendes anderes Phänomen die Frage auf, wodurch es denn den Arten mit einer beschränkten Reproduzierfähigkeit gelingt, sich dauerhaft zu erhalten. Hier wiederum verweist man lapidar auf die Tatsache, dass diesen Arten eben kaum bis gar keine "Fressfeinde" gefährlich werden können, zumal eine Massenvermehrung mitunter relativ großer und schwerer Leiber der Ökonomie des Naturhaushaltes keineswegs zuträglich sei. Bei diesen Arten spielt also der "Kampf ums Dasein" offenbar eine eher untergeordnete Rolle, denn da sie nicht ernsthaft bedroht sind, können sie sich mit der Verausgabe ihres lebensenergetischen Grundpotenzials in Grenzen halten. - Dort also Maximalaufwand von Bio-Energie und Massenproduktion von Bio-Substanz aufgrund hoher Verluste - hier Mindesteisatz der Reproduktionskräfte und Geringhaltung der Bio-Substanz infolge begrenzter Verluste. - Den Haupttenor dieser Konstatierung kann man zuletzt folgendermaßen zusammenfassen:

Gewisse Tiergruppen bzw. -arten erhalten sich durch den enormen Aufwand der Massen-Reproduktion, weil sie einem Heer von "Fressfeinden" ausgesetzt sind; andere Tiergruppen bzw. -arten können sich durch eine begrenzte Reproduktion erhalten, weil sie nur eine mehr oder weniger beschränkte Anzahl von "Fressfeinden" zu befürchten haben.

Sein und Nicht-Sein werden mithin einzig auf eine Frage der Sexualität reduziert.

Nun weiß aber man aber auch, dass die besten genetischen Grundlagen zur fruchtbaren Reproduktion sehr bald versiegen würden, wenn nicht ein weiteres Natur-Prinzip - von der optimalen Sauerstoffzufuhr abgesehen - entscheidend mitwirkte: Die Ernährung. Erst durch die regelmäßige Nahrungsaufnahme ist es dem Organismus möglich, seine Lebens- und Selbsterhaltungskräfte zu entwickeln und ihre Funktionen darin aufrecht zu erhalten. Unzählige Tiergruppen sichern ihre Existenz u.a. dadurch, dass sie sich - teilweise sogar ausschließlich - von solchen Arten ernähren, die sich massenhaft reproduzieren und deren "Fressfeinde" sie deshalb sind. Gäbe es dieses Massen-Getier nicht oder nicht mehr, wäre ihre Untergang als Art besiegelt. - Mithin müssen wir der oben aufgestellten Schlussfolgerung eine weitere, gleichermaßen gültige beiseite stellen:

Gewisse Tiergruppen bzw. -arten erhalten sich durch den enormen Aufwand der Massen-Reproduktion, weil sie anderen Tiergruppen bzw. -arten als Nahrung und Lebensgrundlage dienen; andere Tiergruppen bzw. -arten erhalten sich durch die Ernährung von Massen-Arten.

In der Zusammenfassung jener beiden Feststellungen ergibt sich denn erst auch ein gerundetes Bild: Auf der einen Seite registriert man, jeweils und isoliert voneinander, analytisch-mathematistisch die reine Zweckhaftigkeit der Massen-Reproduktion bzw. der eingeschränkten Reproduzierbarkeit; hierdurch wird keine dynamisch-konstruktive oder symbiotische Wechsel- oder Gegenseitigkeit zwischen den beiden Komplexen sichtbar, ja, eine solche schließt sich letztlich sogar not-wendig gänzlich aus; auf der anderen Seite konstatiert man durch die synthetisierende Gesamtschau des Verhältnisses der beiden Komplexe zueinander neben der Zweckhaftigkeit auch das Sinnhafte der Massen-Vermehrung.

Schon meiner 13-jährigen Nichte ist allein die Vorstellung suspekt, dass der größte Teil der Erdvegetation allein deshalb aus Grasland bestehen soll, weil die Gräser weltweit von den meisten "Fressfeinden" umgeben seien; unmöglich könnte sie die Kühe, Schafe und Pferde auf den üppigen saftigen Bergwiesen ihrer Allgäuer Heimat als deren "Feinde" betrachten. Vielmehr hat sie schon als kleines Kind die innige "Liebes-Beziehung" zwischen den würzigen Gräsern, Kräutern und Blumen der Almen und den sie ernährenden Tieren feinsinnig erspürt und erkannt. Ohne dem Vieh, meint sie sinngemäß, entbehren die Matten ihrer bewegten, von seinem Geruch, von seinen Lauten und Glockengebimmel erfüllten Lebendigkeit, und es in den kalten Wintermonaten im trostlosen Gemäuer seiner Ställe apathisch hinvegetieren zu sehen stimmt sie zuweilen voller Mitleid. Es tröstend und kosend träumt dann das Mädchen an seiner Seite das baldige Frühjahr herbei und seinen fröhlich-jauchzend gefeierten Auftrieb zurück in sein eigentliches Heimatland... -

In der Tat müssen, will man zu wirklichen, lebendigen und authentischen Natur-Erkenntnissen gelangen, beide Wege - der der Analyse und der Synthese - beschritten werden. In der Natur hat alles und ein jedes Zweck und Sinn, und, wie ich es bei meiner Nichte sehr eindrucksvoll erlebe, kann in dem über den Phänomenen stehendes, staunendes Verwundern einen höheren bzw. tieferen spirituellen Sinn offenbaren und dadurch zu einem wirklichen, wahr-haftigen Natur-Erkennen und Natur-Verstehen führen.
Irgendwie fand ichs schwer heraus zu lesen, was genau du eigentlich mitteilen willst.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe dann stört es dich von welcher Seite diese Theorie mit den Fressfeinden und der Reproduktionsrate betrachtet wird?
Man könnte es irgendwie auch einfacher ausdrücken finde ich.
Wir sind doch Menschen oder?

Wenn man sagt : sie vermehren sich, weil sie viele Feinde haben, das sagt die Wissenschaft

Und wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann willst du,

Das sie sagen: sie vermehren sich weil die Feinde hunger haben?

Oder: die „Feinde“ haben hunger weil die sich vermehren.
Oder die „Feinde“ existieren überhaupt nur weil sich die Kleineren so vermehren?

Also irgendwie finde ich da keinen roten Faden der sich durch zieht .

Ist doch voll egal von welcher Seite man es betrachtet.

Es ist die Wissenschaftliche Variante die mir am besten gefällt, ausser man geht von Verhältnissen wie vor dem 2. Weltkrieg aus, wo Mütter nur schwanger wurden damit ihre Kinder am Schlachtfeld zerfetzt werden können....

Oder ... mal unter uns, glaubste das die Nager sich aus purer Lust vermehren? Haben halt keine Kondome, können ja nichts für ihren Trieb, hihi, kleiner spass
 
Hallo @Ausgleich ,

erstmal vielen Dank für Dein Interesse!

Du meinst, das, was ich in meinem Beitrag sagen möchte, könne man einfacher ausdrücken; gleichzeitig willst Du mich nicht recht verstanden haben...

Nun, daran sehe ich, dass Du mich in der Tat nicht recht verstanden haben kannst, und wohl deswegen, weil Du - verzeih! - nur halbherzig bei der Sache bist.

Grundsätzlich geht es mir um die Kritik an der im klassischen Wissenschaftsbetrieb nach wie vor gängigen einseitig materialistischen Denkungsart. Der sogenannte "Darwinismus", der das gesamte Evolutionsdrama der Lebenswelt als einen einzigen Kampf ums Dasein wahrnimmt, als ein unaufhörliches Ringen der Arten unter- und gegeneinander, war - und ist es leider noch immer! - richtungsweisend auf einen Weg, der andere Blickwinkel auf die Natur und ihre Phänomene kaum noch ermöglicht. Dadurch wird die Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit und die Zweck- und Sinnhaftigkeit der Spielarten des Evolutionsgeschehens aus den Augen verloren. Die Tragweite dieser Denkungsart und ihre Auswirkungen auf das allgemeine Erkenntnispotenzial des Menschen zeigt längst schon seine verheerenden Folgen, und eine davon ist die eingefahrene Gewohnheit der wissenschaftlichen Erkenntnismethodik des vereinseitigt intellektualistisch-materialistischen Denkens. Dieses vermag, seinem Wesen gemäß, vorwiegend oder ausschließlich das rein Mechanistische und Zweckmäßige in allen Daseinsbereichen zu erkennen, nicht aber deren - auch übergeordnetes - geistiges Sinnhaftes. Dadurch wird die Wirklichkeit nur teilweise erfasst, mit der fatalen Konsequenz des kurzsichtigen Aberglaubens, hiermit die ganze Wirklichkeit zu überblicken. Es fehlt - um mit Faust zu sprechen - "das geistige Band", das über-sinnliche, sinnlichkeitsfreie Denken, welches die Brücke baut zum Urquell der wahren Menschen- und Welterkenntnis.

Die Behauptung, die Fliegen vermehren sich zu Tausenden in einer einzigen von mehr als fünfzehn Populationen pro Jahr, weil sie bei nicht viel weniger anderen Tierarten auf der Speisekarte stehen und sich dennoch ihr Daseinsrecht als Spezies sichern möchten, schließt die komplementäre Aussage, wonach ihre Massenreproduktion der Ernährung anderer Tiere dient, nicht automatisch mit ein. Erstere braucht als einzige Erklärung des Phänomens nur kontinuierlich und regelmäßig aufgenommen zu werden, um so auf das logische Denken zu wirken, dass es die Sichtweise auf die gleichermaßen gültige zweite Option aus dem Bewusstsein verdrängt. Aber erst durch die Inaugurierung beider Tatsachen ist es dem Denken möglich, jenes "geistige Band" zu flechten, welches zu der Einsicht führt, dass im Ernähren der einen Art mit einer speziell für sie kontinuierlich reproduzierten anderen Art ein moralisches Prinzip wirksam ist, nämlich das der fürsorglich nährenden Mütterlichkeit, und diese Einsicht eröffnet uns die dem Phänomen der massenhaften Reproduktion einerseits und dem sich Ernähren können aus dem Überfluss andererseits übergeordnete Erkenntnis, dass da, wo das eine dem anderen bestimmt und gezielt dient, ein lebendiger, bewusst denkender, liebe- und weisheitsvoller Geist obwalten muss. -

Dein Beispiel von den "Kanonenfutter" reproduzierenden Müttern steht hier freilich in keinerlei Verhältnis zu den Phänomenen im Naturgeschehen, denn darin ist die Entscheidungs- und Willensfreiheit des menschlichen Handelns mit im Spiel, und diese wirkt sich bekanntermaßen nicht so sehr weitsichtig und weisheitsvoll auf die Welt aus wie der Geist der Natur...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Ausgleich ,

erstmal vielen Dank für Dein Interesse!

Du meinst, das, was ich in meinem Beitrag sagen möchte, könne man einfacher ausdrücken; gleichzeitig willst Du mich nicht recht verstanden haben...

Nun, daran sehe ich, dass Du mich in der Tat nicht recht verstanden haben kannst, und wohl deswegen, weil Du - verzeih! - nur halbherzig bei der Sache bist.

Grundsätzlich geht es mir um die Kritik an der im klassischen Wissenschaftsbetrieb nach wie vor gängigen einseitig materialistischen Denkungsart. Der sogenannte "Darwinismus", der das gesamte Evolutionsdrama der Lebenswelt als einen einzigen Kampf ums Dasein wahrnimmt, als ein unaufhörliches Ringen der Arten unter- und gegeneinander, war - und ist es leider noch immer! - richtungsweisend auf einen Weg, der andere Blickwinkel auf die Natur und ihre Phänomene kaum noch ermöglicht. Dadurch wird die Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit und die Zweck- und Sinnhaftigkeit der Spielarten des Evolutionsgeschehens aus den Augen verloren. Die Tragweite dieser Denkungsart und ihre Auswirkungen auf das allgemeine Erkenntnispotenzial des Menschen zeigt längst schon seine verheerenden Folgen, und eine davon ist die eingefahrene Gewohnheit der wissenschaftlichen Erkenntnismethodik des vereinseitigt intellektualistisch-materialistischen Denkens. Dieses vermag, seinem Wesen gemäß, vorwiegend oder ausschließlich das rein Mechanistische und Zweckmäßige in allen Daseinsbereichen zu erkennen, nicht aber deren - auch übergeordnetes - geistiges Sinnhaftes. Dadurch wird die Wirklichkeit nur teilweise erfasst, mit der fatalen Konsequenz des kurzsichtigen Aberglaubens, hiermit die ganze Wirklichkeit zu überblicken. Es fehlt - um mit Faust zu sprechen - "das geistige Band", das über-sinnliche, sinnlichkeitsfreie Denken, welches die Brücke baut zum Urquell der wahren Menschen- und Welterkenntnis.

Die Behauptung, die Fliegen vermehren sich zu Tausenden in einer einzigen von mehr als fünfzehn Populationen pro Jahr, weil sie bei nicht viel weniger anderen Tierarten auf der Speisekarte stehen und sich dennoch ihr Daseinsrecht als Spezies sichern möchten, schließt die komplementäre Aussage, wonach ihre Massenreproduktion der Ernährung anderer Tiere dient, nicht automatisch mit ein. Erstere braucht als einzige Erklärung des Phänomens nur kontinuierlich und regelmäßig aufgenommen zu werden, um so auf das logische Denken zu wirken, dass es die Sichtweise auf die gleichermaßen gültige zweite Option aus dem Bewusstsein verdrängt. Aber erst durch die Inaugurierung beider Tatsachen ist es dem Denken möglich, jenes "geistige Band" zu flechten, welches zu der Einsicht führt, dass im Ernähren der einen Art mit einer speziell für sie kontinuierlich reproduzierten anderen Art ein moralisches Prinzip wirksam ist, nämlich das der fürsorglich nährenden Mütterlichkeit, und diese Einsicht eröffnet uns die dem Phänomen der massenhaften Reproduktion einerseits und dem sich Ernähren können aus dem Überfluss andererseits übergeordnete Erkenntnis, dass da, wo das eine dem anderen bestimmt und gezielt dient, ein lebendiger, bewusst denkender, liebe- und weisheitsvoller Geist obwalten muss. -

Dein Beispiel von den "Kanonenfutter" reproduzierenden Müttern steht hier freilich in keinerlei Verhältnis zu den Phänomenen im Naturgeschehen, denn darin ist die Entscheidungs- und Willensfreiheit des menschlichen Handelns mit im Spiel, und diese wirkt sich bekanntermaßen nicht so sehr weitsichtig und weisheitsvoll auf die Welt aus wie der Geist der Natur...
Ok ich glaube ich kann dir so einigermassen folgen.
Es ist echt kompliziert, wie du schreibst.
Viele Gleichnisse und viele Philosophische Anhaltspunkte.
Aber, du gehst davon aus, dass der irdische Körper, das höchste in der Evolution ist.
Ich glaube nicht das es rein um die Erhaltung der Arten geht...

Wenn man aber in Betracht zieht, dass es sich hierbei nur um Hüllen handelt.

Ich weiss nicht, glaubst du an eine Seele?
Ich glaube das Tiere eine Seele haben, genau wie wir Menschen, diese Seele, der Fliege, auch wenn die Fliege nicht weiss, dass sie eine hat...VIELLEICHT, vielleicht aber, ist die Fliege auch stärker mit ihren Geist in Verbindung als der Mensch, der auch nicht weiss das er eine Seele hat.

Du kannst die Fliege ja immerhin nicht fragen, woher sie kommt..
Was sie denkt, was sie ist?

Die Wissenschaft denkt wie ein Kind, „mein Hirn ist so gross, sein Hirn viel kleiner, das heisst er muss dümmer sein“ wie ein Kind....

Vielleicht denkt sie selbst auch gar nicht, sondern fungiert nur als Hülle für einen weitaus komplexeren Organismus.
Und da Zeit relativ ist, wissen wir auch nicht in welcher Zeitdimension fliegen ihr Bewusstsein haben.

Also für uns ist es auf jedenfall ein Tag wo sie leben.

Dennoch scheinen sie mit übermenschlichen Sinnen ausgestattet.
Woher kommen diese Sinne, beurteilt man sie denn nur nach ihrem Aussehen und an ihrer Lebensdauer?

Für mich ist ales beseelt, die Menschen, die Pflanzen, die Tier, die Steine,die Erde,der Planet.

All das was wir hir sehen ist sozusagen der unterste festeste Köprer. Wir sind in der niedrigsten Dimension in der es 3 Dimensionale Köprer gibt...

Aber wir alle haben Körper (gleichzeitig) in vielen Dimensionen.
Von denen kriegen wir nur nichts mit, aber sie sind da.
Und in einer weit höheren Dimension, wird aus vielen, eins!

Also all die Fliegen gehören überdimensional zu EINEM Wesen.

Genau wie wir Menschen.

Und noch weiter, gehören diese Fliegen und die Menschen wieder zu EINEM Körper.
Das geht so weiter und so weiter, bis alles in dem selben Teilchen vereint ist.

So sind wir alle eins.
Auch die Fliegen, sind wir.

Also ist die Frage mit wer frisst wen und warum. wieder umsonst.

Denn wenn du genau hin siehst ist es ganz einfach.

Alle Tiere die wir lieben, sterben aus.
Alle Tiere die wir nicht lieben, vermehren sich wie Insekten.

Entweder die Evolution muss ehrlich und offen gegen uns sein.
Wenn sie uns alles was wir gern haben nimmt und das was wir nicht so gern haben lässt.

Sie könnte doch locker auch machen, dass sich Elefanten oder Tiger oder Zebras wie Insekten vermehren.
Aber wo wäre dann der Lernfaktor?

Die Evolution ist ein einziger grosser Lernprozess.
Und der hört nie auf.
Auch nicht für uns Menschen.
Und wenn wir alles ausgerottet und zerstört haben was uns gefällt. Dann werden wir uns sicher weiter entwickeln.
So sind Lebewesen.

Ich hoffe das ist die Sichweise die dir in der Wissenschaft so abgeht.

Fare well
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man fragt, weshalb gewisse Tiergruppen so ausgesprochen fruchtbar sind und über teilweise mehr als zehn Populationen im Jahr hunderte, tausende, ja millionen neue Einzeltiere hervorbringen, erhält man in der Regel sinngemäß diese Antwort: Die Gruppen bzw. die Tiere dieser Gruppen sind von zahlreichen Fressfeinden umgeben, und ihre Arten würden sich nicht lange erhalten, wenn sie ihre Nachkommenschaften auch nur ansatzweise reduzierten; es wird also die kontinuierliche Reproduktion gewaltiger Massen bei den entsprechenden Arten als eine Lebens-Notwendigkeit seitens derer betrachtet und damit in ihrer scheinbar sinnlosen Verschwendung wertvoller organischer Ressourcen ein durchaus zweckorientiertes Kalkül angenommen. Im Übrigen wird diese These und sogar nahezu ausschließlich auf das gesamte Pflanzenreich angewandt.
Ja, so kann schlussgefolgert werden mit dem materialistischen Blick.

Du sprichst die ausgesprochene Fruchtbarkeit einiger Tiere an und beziehst auch das Pflanzenreich ein. Ganz besonders gut ist die außerordentliche Fruchtbarkeit, oder sagen wir, die gewaltige Potenzbereitschaft des Pollenflugs im Frühjahr zu beobachten. Und ähnlich beeindruckend ist, dass eine Unzahl dieser Pollen vergehen wird, ohne jemals zur Reife gekommen zu sein. Seltsam alles! - Nun aber frage ich mich, wie blickt das esoterische Auge dorthin?
 
Ja, so kann schlussgefolgert werden mit dem materialistischen Blick.

Du sprichst die ausgesprochene Fruchtbarkeit einiger Tiere an und beziehst auch das Pflanzenreich ein. Ganz besonders gut ist die außerordentliche Fruchtbarkeit, oder sagen wir, die gewaltige Potenzbereitschaft des Pollenflugs im Frühjahr zu beobachten. Und ähnlich beeindruckend ist, dass eine Unzahl dieser Pollen vergehen wird, ohne jemals zur Reife gekommen zu sein. Seltsam alles! - Nun aber frage ich mich, wie blickt das esoterische Auge dorthin?
Ich glaube das ist normal.
Wenn man es Wissenschaftlich betrachtet dann vergleicht man es mit unserer funktionsweise.

Wieviel fehlversuche oder sagen wir mal Schüsse in den Ofen kommen bei Menschen vor/Pro neugeborenes Kind.

Also wieviele Samenzellen/neugeborenes wird vergeben ohne das es je zur Reife gelangt...

Die Pollen sind der Samen von Pflanzen. Sie versprühen ihn nur in alle Welt. Macht ihnen warscheinlich spass hihihihi

Also könnte man sagen wieviele Pollen/neue Pflanze wird vergeben ohne das es je zur Reife gelangt.

Mmm, ich finde das Thema generell sehr , ich finde dafür keinen Ausdruck
 
Ja, so kann schlussgefolgert werden mit dem materialistischen Blick.

Du sprichst die ausgesprochene Fruchtbarkeit einiger Tiere an und beziehst auch das Pflanzenreich ein. Ganz besonders gut ist die außerordentliche Fruchtbarkeit, oder sagen wir, die gewaltige Potenzbereitschaft des Pollenflugs im Frühjahr zu beobachten. Und ähnlich beeindruckend ist, dass eine Unzahl dieser Pollen vergehen wird, ohne jemals zur Reife gekommen zu sein. Seltsam alles! - Nun aber frage ich mich, wie blickt das esoterische Auge dorthin?
Den Pollenflug habe ich selbstverständlich nie aus dem Blick gehabt; mir ging es, um meine These nicht noch mehr zu komplizieren, um die Darstellung des Kernpunktes der angesprochenen Sache.

Zunächst müssen wir den höchst bedeutsamen Stellenwert der Vegetation für die Erde bedenken: Ohne Pflanzen kein weiteres Leben! Und was wäre für Mutter Natur anderes effizienter und existenzsichernder, als für Nahrung im Überfluss zu sorgen für diejenigen Lebewesen, die für ihre Aufgabe in der Pflanzenwelt unersetzlich sind. So wie ja nicht alle Fliegen einer Population gefressen werden, hat es ebenso sein Gutes, dass auch der Pollenstaub in Massen vorhanden ist, auch wenn er nicht gänzlich aufgebraucht wird.

Allein diese rein vernunftorientierte exoterische Einsicht kann schon das Erkenntnisstreben befriedigen und eine esoterische Sinnsuche überflüssig machen. Vom esoterischen Standpunkt aus allerdings wird man hier über die praktisch-zweckorientierte Sichtweise hinausgeführt - wie Steiner sagen würde: Vom "Warum" zum "Wie"- und des Geistig-Wesenhaften dessen gewahr, wodurch das sinnenfällige Phänomen in Erscheinung tritt. Dann nämlich stellt sich nicht mehr die Frage nach dem "Warum", nach dem Zweck- und Sinnhaften einer Sache, sondern das Wesenhafte selbst beantwortet durch seine geistige Gebärde, durch seinen Charakter vorweg die Frage nach dem "Wie", nach der Ursache, nach dem Ursprung der Erscheinung: Wie/wodurch ist dies oder jenes möglich? -

Goethe ist mit seiner sicheren Ahnung einer "Urpflanze" diesem Geistig-Wesenhaften des Pflanzentypus sehr nahe gekommen, wenn auch "nur" auf dem Weg seines imaginativen Vorstellungsvermögens. Und auch ich selber konnte mich durch kontemplativ-meditative Schau an einen fundamentalen Wesenszug des Ur-Pflanzen-Geistes herantasten: Sein immerwährendes Sich-Einschließen- und Schlummern-Wollen, geborgen im Schoß des göttlichen Weltengrundes - und sein gleichzeitiges uaufhörliches Streben hinaus und hinauf in die endlosen Weiten des Universums. Mir wurde bewusst, dass in der gleichzeitigen Tendenz der Pflanze, sich in das harte, von der Umwelt vollkommen abgekapselte Samenkorn einzuschließen und andererseits sich unaufhörlich zu spreiten, sich peripher zu zerteilen, immer feingliedriger zu werden und zuletzt ganz im ätherisch-feinen Blütenpollen sich in den Himmelsweiten zu zerstäuben und zu verlieren - dass also in dieser Tendenz der irdischen Pflanze sich ein bedeutender zweiseitig-gegensätzlicher Ausdruck des Pflanzen-Wesens offenbart und darlebt: Zum einen das tiefe Schlummern, das träumende Hoffen, zum Leben erwachen und die Ewigkeit erobern zu dürfen - und zum anderen die Furcht, sich in der haltlosen Un-Endlichkeit zu verlieren und die Sehnsucht, sich ganz auf den Urgrund seines keimhaften Seins zurückzuziehen und das ehemalige Wagnis zu vergessen. - Mit einem Wort: Leben und Werden, auf der physischen Ebene im unaufhörlichen rhythmischen Wechsel, und gleichzeitig auf der geistigen Ebene. Da, wo Leben ist, wo Sein sich dar-lebt, ist Werden, ist Entwicklung und flammt der Verwirklichungswille hin zu einem Ideal, und wo Werden ist und Entwicklung, da ist Leben, Lebendigkeit, rhythmisch-lebendige Dynamik und durchpulst jauchzende Freude am Sein und Da-Sein das Weltenall, inmitten des liebevollen Getragen- und Umschlungenseins der Sternengeister...


Aeon

Leben ist Werden
Dunkelgeborgen
Es schlummert entgegen
Träumend
Dem urfernen Morgen...

Werden ist Leben
Sternengetragen
Dem Höchsten entsteigend
Immer
Noch Höheres wagen...

Leben ist Werden
Werden ist Leben
Aus ewigen Gründen
Ewiglich
Himmelwärts streben...


Werdender
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Pollen sind der Samen von Pflanzen. Sie versprühen ihn nur in alle Welt. Macht ihnen warscheinlich spass hihihihi
Erinnert mich an Rennfahrer, wenn der Sieger es ist, der als Erster das Ziel erreicht hat und nur er es ist, der die Sektflasche stark schütteln darf und den herausschießenden Sekt auf die umstehenden Personen richtet. Rennfahrerrei ist ja ein Ausdruck männlicher Potenzkraft und der Sieger erst darf zum "Schuss" kommen.

Also könnte man sagen wieviele Pollen/neue Pflanze wird vergeben ohne das es je zur Reife gelangt.
Das wäre eine rechnerische Sache einer statistischen Erhebung. Doch dieser exoterische Blick erklärt den tieferen Sinn nicht, selbst wenn die Zahlen noch so richtig wären. Mich ruft jene Sinnlosigkeit auf, die Antwort im Esoterischen zu suchen.
 
So wie ja nicht alle Fliegen einer Population gefressen werden, hat es ebenso sein Gutes, dass auch der Pollenstaub in Massen vorhanden ist, auch wenn er nicht gänzlich aufgebraucht wird.
Doch was ist das Gute daran? Der exoterische Blick sieht, dass die in den Samen steckende Befruchtungsbereitschaft teils zum Zuge kommt, aber die größere Mehrheit nicht. Rudolf Steiner: "Tun wir einen Blick mit den Erkenntnissen, die wir haben aus der physischen Welt, sehen wir in die Weiten des Weltmeeres oder in die Welten irgendeiner anderen Daseinsform, so wissen wir, daß unzählige Lebenskeime entstehen und daß wenige von diesen Lebenskeimen wirklich zu voll ausgebildeten Wesen werden." (S. 43)

Man steht vor diesem Phänomen ja fassungslos und erkennt damit auch, dass die Exoterik darin keinen Sinn sehen kann. Es lässt sich exoterisch noch von Verschwendung sprechen, doch esoterisch nicht, denn Rudolf Steiner erklärt, dass das Leben von dem abhänge, was das Ziel - oder den Schuss, wie @Ausgleich meint - nicht erreiche. Er führt den Gedanken fort: "Lassen wir einmal den Gedanken schweifen zu den unendlich vielen Körnern, die einen ganz anderen Weg gehen als den, der das Ziel der Körner ist, nämlich wiederum zur Ähre zu werden; da haben wir, was wir bei allen Lebenskeimen sehen, in einem konkreten Fall vor uns. So daß wir uns sagen müssen: Das Lebendige, das uns umgibt, entsteht schon als solches nur dadurch, daß es in seinem Entstehen unermeßliche Lebenskeime wie in den Abgrund des Ziellosen hinunterzudrängen scheint." (S. 44) - Ein erstaunlicher Satz, der zunächst zu dem Gedanken führt, dem Zielführenden den Abgrund des Ziellosen entgegenzustellen!

Zitate aus: Rudolf Steiner, Christus und die menschliche Seele, Zweiter Vortrag, Kopenhagen, 24. Mai 1912
 
Werbung:
Grundsätzlich geht es mir um die Kritik an der im klassischen Wissenschaftsbetrieb nach wie vor gängigen einseitig materialistischen Denkungsart.


Die Wissenschaft untersucht nur materielle Phänomene. Und wenn man zB ein funktionierendes Auto bauen will oder ein Waschmittel oÄ. herstellen ist das exakt die angemessene Vorgehensweise.

Und auch ökologische Systeme von Vermehrungsraten und Fressfeiden sind materiell-kausal völlig zufriedenstellend zu erklären. Ja, Mäuse haben viele Junge, weil sie viele Fressfeinde haben gegen die sie sich nur schlecht wehren können. Die vielen Jungen sind eine Strategie. Eine andere Strategie wäre, grösser und wehrhaft zu werden, aber dann könnte man nicht mehr so eine hohe Reproduktionrate haben da Tragzeit, Säugezeit länger wären und die günstige ökologische Niesche die die Mäuse bewohnen wäre für ein Tier das erheblich grösser ist, um mal ein grosses, wehrhaftes Nagetier zu nennen, das Stachelsdchwein, nicth mehr zugänglich ist.
 
Zurück
Oben