Stuttgart 21: Der Bürger hat entschieden


Für die Politiker war der gestrige Volksentscheid ein ermutigendes Zeichen.

Mehr Volksentscheide bei Großprojekten. Und natürlich möglichst früh.

Denn, das Volk kann entscheiden. Hat es gestern gezeigt.

:)

crossfire


Ich wollte den Geißler wählen, aber weil das nicht möglich war,
habe ich mich für keine der beiden Extreme wirklich entscheiden können.
 
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Ja,das steht auf dem einen Blatt,welches die Gegner von S21 gerne zitieren,
doch steht auf dem anderen Blatt dass das Geld für die Baukosten auch zu einem nicht unerheblichen Teil innerhalb des Systems bleiben in dem Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen werden welche wieder Steuern und Sozialabgaben in die deutschen Kassen spült.
Man kann S21 auch als Konjunkturprojekt betrachten,
und sinnvoll ist es zumal im Anbetracht des modernen Schienenverkehrs.
Kopfbahnhöfe sind Dinosauerier aus der Zeit der Dampfeisenbahn.

Nun könnte man sich trefflich streiten.

Das mit dem Kopfbahnhof wird gerne angeführt.
Allerdings erschließt sich mir der Sinn eines unterirdischen Bahnhofs nicht unbedingt.
Man könnte das Ding bestimmt auch lostengünstieger über der Erde bauen.
Mal davon abgesehen.
Ein Lokwechsel dauert dank ZEUS auch nicht mehr so lange, da der TFZ (Triebfahrzeugführer) alle relevanten Daten auf einem Bildschirm sehen kann.

Aber davon mal abgesehen bin ich selber recht neutral.
Ich wohne nicht in Stuttgart.
Nicht mal in BW.
 
Hallo crossfire,

Nun ist also geschehen: Der baden-württembergische Bürger hat sich für S21 entschieden.

Und zwar ziemlich deutlich.

Also alles klar?

Nun, die Gegner werden weitermachen. Heute Abend ist wieder Demonstration.

Also, die Landesregierung hat den Willen des Bürgers anerkannt.
Die Gegner halten, dazu im Gegensatz, von Demokratie wohl nicht viel. Selbst dann nicht, wenn Demokratie ausnahmsweise mal wirklich stattfindet.



crossfire

Dir ist klar dass deine Aussage verkürzt die Sachlage darstellt. Es ging bei dem Entscheid darum ob die Landesregierung aus der Finanzierung aussteigen soll, was bei einem Ja eh nur u.U. das Projekt gekippt hätte. Diese Entscheidung ist nun bindend, so ist Demokratie.
Nur natürlich hebt ein Volksentscheid kein Demonstrationsrecht auf.

Und daß dieser Bahnhof selbst Jahre nach dem Bau noch erhebliche Folgekosten nach sich ziehen wird ist sehr wahrscheinlich. So wie die Tunnelstatik wohl berechnet ist, wird sie beim Eindringen von Wasser in den Gipskeuper dem Druck des aufquellenden Anhydrits nicht standhalten.

Außerdem ist das Risiko nicht unerheblich die darunter vorhandenen Quellen in Mitleidenschaft zu ziehen mit erheblichen Folgen für Bad Cannstadt.

usw., usw., ...

Mich überrascht der Ausgang nicht, denn am Ende siegt oft die Gier und alles technisch machbare ohne Rücksicht auf Verlust umzusetzen - all zu menschlich.

Außerdem denke ich ging es in vielen Regionen und ich stamme nun mal aus Ravensburg, darum den Grünen es für die Landtags-Wahlniederlage heimzuzahlen - schau dir doch mal die Kommentare der Pro21 er an - auch nur allzu menschlich und ein psychologischer Aspekt der einfach nicht beachtet wird man nennt sowas Rache :rolleyes:

LG Siegmund
 
Man könnte das Ding bestimmt auch lostengünstieger über der Erde bauen.
Mal davon abgesehen.

Kopfbahnhöfe hatten zu ihrer Zeit auch ihre logische Berechtigung,denn durch Kopfbahnhöfe wird wenig Gleis durch die Stadt gelegt,da ein und ausfahrende Züge das selbe Gleis benutzen.
In Leipzig hat man den Kopfbahnhof renoviert,aber Stuttgart ist von seiner Lage her nicht Leipzig.Neben der Nord-Süd-Verbindung ist Stuttgart heute durch den Fall des eisernen Vorhangs auch ein wichtiger west-ost-Knotenpunkt geworden.
Stuttgart hat einen ganz anderen Geostellenwert wie Leipzig.
Um den 'Kopf' bei Stuttgart zu vermeiden müsste der Durchgangsbahnhof wenn er überirdisch gebaut werden würde bzw. die Durchgangsgleise müssten durch die Stadt selber gebaut werden.Die Stadt ist allerdings historisch gewachsen.
Dieser neue Bahnhof ist auf die Zukunft zugeschnitten,auf eine Zukunft wo der Individualverkehr aber auch der innereuropäische Flugverkehr eine immer geringere Rolle spielen wird.
Wenn ich innereuropäischen Flugverkehr reduzieren will,was ja aufgrund des CO2 Austoss von Flugzeugen sinnvoll ist,muss auch eine Alternative dazu angeboten werden.
Ich denke mal,in spätestens 50 Jahren wir jeder froh sein dass dieser Bahnhof gebaut wurde.
 
50 jahre? ... entweder sind meine visionen zu futuristisch ...

aber eisenbahn ist doch ein wirklich veraltetes system
und vorallem auch sehr unfallbehaftet

ich bin neben schienen aufgewachsen ... und die todesopfer und sonstigen zwischenfälle bei denen schrott produziert wird .... da würd ich eher sagen in 50 jahren wärs endlich zeit da wirklich mal etwas bessere verkehrskonzepte umzusetzen als auf schienen umherfahren mit fahrzeugen die kaum bremsen können

grüße liebe
daway
 
Hallo Leonard,

daß Kopfbahnhöfe besser funktionieren als dieser geplante Bahnhof haben die Schweizer mit dem vergleichbaren Bahnhof in Zürich doch bewiesen - leistungsfähiger und preisgünstiger. Die ganze Sache in Stuttgart ist in erster Linie ein Immobilienprojekt, bei dem sich einige eine goldene Nase verdienen wollen.

@daway

aber eisenbahn ist doch ein wirklich veraltetes system
und vorallem auch sehr unfallbehaftet

Meines Wissens nach ist die Bahn immer noch sicherer als das Auto und auch der Flugverkehr.

Der Blog für Mobilität in Deutschland


Das sicherste Verkehrsmittel: Flugzeug, Bahn oder doch PKW?

Die Bahn ist das sicherste Verkehrsmittel in Deutschland. Das statistische Bundesamt hat auf ihrer Webseite die Beförderungsstatistik in Deutschland für das Jahr 2008 veröffentlicht. Demnach ist die Nutzung der Verkehrsmittel folgendermaßen verteilt:

Flugzeug: 160 Millionen pro Jahr
Bahn: 2,2 Milliarden pro Jahr
PKW: 55 Milliarden pro Jahr

Das ergibt ein Verhältnis von 1:14:343 Passagieren. Um nun das sicherste Verkehrsmittel zu finden, können vom “Stern” veröffentlichte Zahlen der Europäischen Union herangezogen werden. Diese besagen, dass die Bahn auf 0,2 Unfalltote pro einer Milliarde gefahrenen Personenkilometer (MGP) kommt. Beim Flugzeug liegt der Wert bei 0,4 und beim PKW bei 6. Als das sicherste Verkehrsmittel gilt deshalb die Bahn. Übrigens liegt der MGP-Wert für Motorradfahrer bei 45, für Fußgänger bei 38 und für Fahrradfahrern bei 30.

Andere Werte, dennoch das gleiche Ergebnis, verkündet die Allianz pro Schiene auf ihrer Webseite. Auch dort gilt die Bahn als das sicherste Verkehrsmittel in Deutschland. 47-mal sicherer, als das Auto sei sie. Mit 0,04 getöteten Reisenden pro Milliarde Personen-Kilometer ist die Schiene auch hier mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel. Im öffentlichen Straßenverkehr liegt die Zahl pro Milliarde Personen-Kilometer bei 3,02 Getöteten.

LG Siegmund
 
wie lautet das ergebnis in stuttgart selbst?

leider ca. 52% für den Bau.

Neben einer Bundeslandabstimmung spielt die Länge der Demos und der damit verbundener Verdruss, grüne Regierung (fallen einige Gegner ab), Bälle hin und her (angeblich verschlampte und verspätete Reaktion der Gegner, gesichertes Verschweigen der Tatsachen seitens der Baufirmen)...
 

Ist klar, ein grüner Ministerpräsident und ein grüner Verkehrsminister, die beide erklärte Gegner von S21 sind, legen den Bürgerentscheid so an, dass er sicher keine Chance hat.

Sagt ein Österreicher, der in Hessen lebt.

Aber klar, der deutsche Bürger ist nach Shimons Ansicht einfach blöd.

:)

crossfire (der sich nicht wirklich als Deutscher fühlt, aber dieses unqualifizierte Gemotze eines Außenstehenden einfach satt hat)



bevor du weiter "motzt" lese genau, wie diese "volksabtimmung" afgelgt war... ich habe das ganze wirklich nur am rande verfolgt, schliesslich lebe ich in hessen und nich bw. der bau ist zu teuer, unnötig und wird ein mehrfaches dessen kosten, was veranschlagt war... es werden auch probleme mit wassereinbruch aufterten ... ich weiss nur nicht ob vor oder nach der fertigstellung... vor allem ist das ganze unnötig...


liebe grüsse aus der hessische pampa:lachen:


shimon
 
Erdkröte;3432345 schrieb:
Hallo Leonard,

daß Kopfbahnhöfe besser funktionieren als dieser geplante Bahnhof haben die Schweizer mit dem vergleichbaren Bahnhof in Zürich doch bewiesen - leistungsfähiger und preisgünstiger. Die ganze Sache in Stuttgart ist in erster Linie ein Immobilienprojekt, bei dem sich einige eine goldene Nase verdienen wollen.

In dem vom Heiner Geisler moderiertem Forum kam der Züricher Bahnhof ja zur Sprache,doch war wohl der 1:1 Vergleich auf Stuttgart bezogen nicht korrekt wegen unterschiedlichen Verhältnissen.
Mit dem Imobilienprojekt magst du nicht völlig Unrecht haben,es wird aber meiner Ansicht nach von den Gegnern von S21 bewusst überwertet um die Motive für den Bahnhof einseitig aussehen zu lassen.
Fakt ist das ein riesiges Trassengelände mitsamt Güterbahnhof,welches mitten in der Stadt liegt,künftig anders genutzt wird.
Da der Wiederstand gegen S21 seine Mehrheit in Menschen jenseits der 50 Jahre findet,muss man sich ernsthaft fragen ob bei den älteren Bürgern in Stuttgart bei ihrem Wiederstand nicht Nostalgie eine nicht unwesentliche Rolle mit spielt.
 
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@leonard,

Fakt ist das ein riesiges Trassengelände mitsamt Güterbahnhof,welches mitten in der Stadt liegt,künftig anders genutzt wird.

Richtig die Fläche wird weitgehend bebaut. Der Haken Stuttgart liegt in einem Kessel und diese Fläche hat nicht unerheblich zur Temperaturregulierung und damit auch Smogregulierung beigetragen, das wird sich ändern bzw. durch mehr Smog und Hitzestau im Sommer die Lebensqualität beeinträchtigen.

Hab halt mal in Stuttgart gewohnt und so ne Idee davon.

war wohl der 1:1 Vergleich auf Stuttgart bezogen nicht korrekt wegen unterschiedlichen Verhältnissen.

Ein schwieriges Gegenargument, denn wo sind denn die Verhältnisse gleich ??
Der Züricherbahnhof bedeutet nur daß es Leistungsfähiger und günstiger machbar ist !
Ich sag nochmal im Anhydrit-Keuper soviel zu untertunneln ist wahnsinn, wenn das Zeug bei Berührung mit Wasser bis zu 60 Vol-% aufquillt - viel Spaß.

LG Siegmund
 
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