Stundenastrologische Frage

Hallo Astrologie Fans,
da es um Stundenastrologie geht, stelle ich die Frage hier und mache kein neuen Thread auf.

Meine Frage: Ist der 31.10.2019 14.30 Uhr ein guter Zeitpunkt zum heiraten?

Ich würde mich auf eine Antwort freuen und bedanke mich im Vorraus.

Hier geht es allerdings um die spezifische Frage von @Opalregen , nicht um Stundenastrologie allgemein. Da wäre es tatsächlich besser gewesen, wenn du einen eigenen Faden aufgemacht, oder im allgemeinen Faden von @Santos geschrieben hättest.

Deine Frage kann man zwar stundenastrologisch betrachten - ist aber eine Frage der richtigen Elektion. Elektionsatrologie wird oft als "Spiegel" der Stundenastrologie gesehen; es ist jedoch ein eigener Bereich der Astrologie, mit eigenen Regeln.
 
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Moment, würd Dich gern verstehen. Was genau meinst Du mit persönliche Sache oder Sache des Wetlbildes? Das Weltbild ist doch immer sehr individuelle, respektive persönlich gefärbt aber vermutlich verstehe ich das falsch?!

Nein. Auch die Idee eines individuellen Weltbilds gehört in die europäische (Post-)Moderne. Traditionelle Astrologie funktioniert im traditionellen europäischen Weltbild. Dieses Weltbild erklärt auch, warum und wie traditionelle Astrologie funktioniert. Google mal "Aristotelisch-ptolemaisches Weltbild". Alle Dinge auf der Welt (in der sublunaren Zone) werden vom Licht der Sterne beeinflusst- am stärksten durch den Mond, dann die übrigen planetaren Sphären (in der sogenannten chaldäischen Ordnung). Die Planeten sind im Einfluss der Fixsterne und über den Fixsternen befindet sich eine 8te Sphäre der göttlichen Ideen; und darüber nur noch das Göttliche. Alle Dinge, Sphären und Phänomene sind durch eine unsichtbare Kette von Sympathien verbunden. Daher gibt es bei Lilly zu den Planeten auch diese Zuordnungen von Tieren, Pflanzen, Bäumen usw. Daher sind Dinge wie Hierarchien und Ideen, im Gegensatz zum Physischen und psychologischen Vorstellungen, vorherrschend. Meine Literaturempfehlungen beginnen aus diesem Grund auch immer beim Höhlengleichnis Platons und seinem Dialog Timaios.
Auf meine vorherige Aussage bezogen ist es so: Das (Post-)Moderne Weltbild ist materialistisch, aber die Astrologie (pseudo-)spirituell; jedoch eigentlich durch die Psychologisierungen im Materialismus verhaftet. Traditionelle Astrologie betont die Materie (da das eher den Sorgen der Menschen entsprach - siehe die Bedürfnispyramide nach Maslow; heutzutage ist Astrologie nur ein weniger ernst zunehmender Zeitvertreib und kaum jemand würde z.B. medizinische oder finanzielle Entscheidungen rein auf Astrologie basieren), ist ihrem Wesen nach aber spirituell. Für jemand wie Lilly war beispielsweise klar, dass der Sinn des Lebens die Preisung Gottes ist. Und auch aus anderen astrologischen Aufzeichnungen aus dieser (vergleichsweise späten und fortschrittlichen) Zeit sehen wir praktisch keine "Wer bin ich" Fragen. Die Menschen wussten aufgrund der hierarchischen Gesellschaft genau, wo sie hingehörten und was ihre Aufgabe war.
 
Hier geht es allerdings um die spezifische Frage von @Opalregen , nicht um Stundenastrologie allgemein. Da wäre es tatsächlich besser gewesen, wenn du einen eigenen Faden aufgemacht, oder im allgemeinen Faden von @Santos geschrieben hättest.

Deine Frage kann man zwar stundenastrologisch betrachten - ist aber eine Frage der richtigen Elektion. Elektionsatrologie wird oft als "Spiegel" der Stundenastrologie gesehen; es ist jedoch ein eigener Bereich der Astrologie, mit eigenen Regeln.

Hallo @Grey ,

oh ich wollte tatsächlich im Faden von @Santos posten. Habe mich vertan.
Danke für deine Aufmerksamkeit.
 
Nein. Auch die Idee eines individuellen Weltbilds gehört in die europäische (Post-)Moderne. Traditionelle Astrologie funktioniert im traditionellen europäischen Weltbild. Dieses Weltbild erklärt auch, warum und wie traditionelle Astrologie funktioniert. Google mal "Aristotelisch-ptolemaisches Weltbild". Alle Dinge auf der Welt (in der sublunaren Zone) werden vom Licht der Sterne beeinflusst- am stärksten durch den Mond, dann die übrigen planetaren Sphären (in der sogenannten chaldäischen Ordnung). Die Planeten sind im Einfluss der Fixsterne und über den Fixsternen befindet sich eine 8te Sphäre der göttlichen Ideen; und darüber nur noch das Göttliche. Alle Dinge, Sphären und Phänomene sind durch eine unsichtbare Kette von Sympathien verbunden. Daher gibt es bei Lilly zu den Planeten auch diese Zuordnungen von Tieren, Pflanzen, Bäumen usw. Daher sind Dinge wie Hierarchien und Ideen, im Gegensatz zum Physischen und psychologischen Vorstellungen, vorherrschend. Meine Literaturempfehlungen beginnen aus diesem Grund auch immer beim Höhlengleichnis Platons und seinem Dialog Timaios.
Auf meine vorherige Aussage bezogen ist es so: Das (Post-)Moderne Weltbild ist materialistisch, aber die Astrologie (pseudo-)spirituell; jedoch eigentlich durch die Psychologisierungen im Materialismus verhaftet. Traditionelle Astrologie betont die Materie (da das eher den Sorgen der Menschen entsprach - siehe die Bedürfnispyramide nach Maslow; heutzutage ist Astrologie nur ein weniger ernst zunehmender Zeitvertreib und kaum jemand würde z.B. medizinische oder finanzielle Entscheidungen rein auf Astrologie basieren), ist ihrem Wesen nach aber spirituell. Für jemand wie Lilly war beispielsweise klar, dass der Sinn des Lebens die Preisung Gottes ist. Und auch aus anderen astrologischen Aufzeichnungen aus dieser (vergleichsweise späten und fortschrittlichen) Zeit sehen wir praktisch keine "Wer bin ich" Fragen. Die Menschen wussten aufgrund der hierarchischen Gesellschaft genau, wo sie hingehörten und was ihre Aufgabe war.


Ok, nun kann ich nachvollziehen, was Du meintest und es einordnen.
Wenn auch ich als Fast-Historikerin da ein wenig etwas an Begrifflichkeiten und bekannten Theorien durcheinander geworfen sehe. Die Postmoderne Idee habe ich schlicht anders gelernt und "traditionelles euopäisches Weltbild" allein als Begrifflichkeit ist mir nicht greifbar (welche Zeit und Region? Da gibt es ganz viele Schattierungen.).
Der gute Querulant Aristoteles ist mir mit seiner Geschichte gut vertraut übrigens findet man bereits bei ihm postmoderne Ansätze, im klassischen Sinne.
Platon hat, soweit mir bekannt auch nicht so streng getrennt, wie Du es in Deiner Begründung tust, weshalb Du wiederum gern ihn empfielst, gerade Platon mit seinen übergreifenden und universellen Ideen und Konzepten.
Maslow lernt man (ich) natürlich im Bereich (Arbeits-)Psycholgie relativ am Anfang. Allerdings darf ich hier darauf hinweisen, dass er natürlich als einer der wichtigsten Gründerväter der Humanistischen Psychologie gilt, jedoch gerade ebensein Bedürfnismodell bereits seit einiger Zeit durch sehr viel differenziertere Modelle, fast komplett abgelöst wurde. Also für mich eignet es sich gerade in unserer heutigen komplexen Zeit nicht mehr.
Aus der Schweiz kenne ich durchaus, dass die Astrologie bspw. in seriöse Geschäftsentscheidungen, klassischer Finanzunternehmen maßgeblich einbezogen wird, wovon ich sehr begeistert bin.
Lilly habe ich noch nicht komplett gelesen, daher kann ich dazu wenig sagen. Momentan pflege ich das enge Zwiegespräch mit Frawley, auch nach Santos' hilfreichen Hinweisen.
Zur "wer bin ich"-Frage, wie Du sie nennst, also Identifikation/Sinnsuche etc. kann ich Dir sagen, dass es die zu Lillys Zeiten definitiv en vogue gab. Fragen, die sich der Mensch immer stellte, mal mehr, mal weniger. Für mich ist kein Indiz, dass es diese Beschäftigung im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit nicht gegeben habe, nur weil sie in den aus diesen Zeiten sehr raren astrologischen Quellen nicht auftaucht. Man muss diese Frage zunächst generell immer im Kontext ihrer Zeit lesen, als auch die Quellenlage an sich maßstäblich korrekt einordnen.
 
Liebe Opalregen
Herzlichen Dank für die Blumen. Zunächst muss ich sagen, dass ich deinen Wissensdurst auch als solchen eingeschätzt habe. Ich war genauso, fast besessen, auf der Suche, wenn ich etwas nicht verstanden habe, und es geht mir auch heute noch so.



Man kann die Regeln, die für ein Radix gelten, nicht auf Stundenhoroskop übertragen. Für mich hat Saturn in diesem Horoskop nur eine Nebenwirkung. Ich bin auch der Meinung, dass die Aspekte etwas aussagen, was genau diesen Zeitpunkt, wo das Horoskop erstellt wurde, zutrifft.
Was das Timing betrifft muss man schauen, wie viel Grad ein Signifikator noch zurücklegen muss, biss der Aspekt exakt ist. Dabei muss berücksichtigt werden, dass der zweite beteiligte Signifikator sich auch bewegt.
Zu diesem Thema siehe: John Frawley, die wahre Stundenastrologie, Seite 177.



Venus hat im Skorpion noch 30° vor sich, bevor sie in den Schützen wechselt. Sein Interesse an dir lässt dann, wenn du ihm inzwischen keine grössere Sympathie signalisiert, nach.



Ich denke, dass das eine Frage der persönlichen Interpretation ist. Meiner Meinung nach kann beides eintreten, das liegt eigentlich nicht am Horoskop, sondern an deinem Verhalten. Machst du ihm Hoffnung, auch ohne wirkliches Wollen, stimmt meine Version. Lehnst du ihn irgendwann, vielleicht brüsk ab, wird möglicherweise die Version von Cazimi stimmen.

Liebe Grüsse Santos


Lieber Santos,

also auf Deinen Hinweis, speziell den Seitenverweis habe ich mir Frawleys' "wahre Stundenastrologie" bestellt und bin sehr angetan. Hatte vorher verschiedene Quellen, u.a. van Slooten aber irgendwie fluppte es nicht so. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich das Thema nun super easy finde aber Frawley hat eine herrlich klare Sprache und gute Art zu erklären, für mich jedenfalls. DANKE für den Tipp, sagt der Astrologie-Neuling.
Auch super interessant, dass die Stundenastrologie einmal Einstiegsdisziplin angehende Astrologen war. Das scheint mir immer mehr sinnvoll und wie Frawley schreibt, gerade auch deshalb fabelhaft, weil es gleich einen praktischen Nutzen gibt. Das ermuntert ungemein weiter zu machen.

Ich verstehe nun auch vollumfänglich, wie sehr ich eben die Regeln, die für die 'normale' Radix gelten, immer wieder auf die Stundenastrologie übertragen wollte und wieso das eben nicht geht. Damit räumt Frawley ja ebenfalls sehr gut und einleuchtend, direkt anfänglich auf.

Allein die Sache mit dem Timing, Dein Verweis auf Seite 177, muss ich vermutlich noch dreimal lesen, um es wirklich richtig zu be-greifen, im wahrsten Sinne. Aber dafür ist so ein Lehrbuch ja da.

Herzlichst,
Opalregen

P.S. Hab ihm neuerlich eine freundliche Nachricht geschickt. Bin halt auch nur ein kleiner Skorpion..
 
Hallo Opalregen

Es freut mich, dass du von Frawley auch begeistert bist. Van Slooten ist sicherlich ein guter Astrologe, er ist aber, meiner Meinung, nach kein guter Lehrer. Er setzt, beim Neuling, zu viel Wissen voraus. Zudem zeichnet er keine klare Linie zwischen der traditionellen und der modernen Deutung.
Bei der Seite 177 geht es darum zu beachten, dass beide Planeten immer in Bewegung sind, entweder vor- oder rückläufig. Es gilt nun, wenn du kein entsprechendes Astroprogramm hast, in den Ephemeriden den genauen Ort, wo sich die beiden Planeten treffen zu lokalisieren. Angenommen du suchst den exakten Aspekt zwischen Merkur und Mars, dann wirst du sehen, dass Mars sich auch ein wenig verändert hat. Nun gehst du ins Horoskop und nimmst den Grad wo Merkur steht und addierst die Grade bis zu dem Punkt, wo der exakte Aspekt stattfindet. Das ist dann die genaue Strecke, die zu berechnen ist.

Liebe Grüsse Santos
 
Der gute Querulant Aristoteles ist mir mit seiner Geschichte gut vertraut übrigens findet man bereits bei ihm postmoderne Ansätze, im klassischen Sinne.
Platon hat, soweit mir bekannt auch nicht so streng getrennt, wie Du es in Deiner Begründung tust, weshalb Du wiederum gern ihn empfielst, gerade Platon mit seinen übergreifenden und universellen Ideen und Konzepten.

Das ist unwichtig. Für traditionelle Astrologie muss man die genannten Texte gelesen haben und die dargestellten Gedankengänge verstehen. Das ist für das Verständnis, wie traditionelle Astrologie funktioniert, fundamental. Ideengeschichtlich wurden von Aristoteles mehr zugeschriebene als echte Texte gelesen. Ausschlaggebend ist aber nur die Kosmologie (mit den Sphären), und einige metaphysische Konzepte, die mit Platons Ideenlehre zusammenpassen.
 
Auch super interessant, dass die Stundenastrologie einmal Einstiegsdisziplin angehende Astrologen war. Das scheint mir immer mehr sinnvoll und wie Frawley schreibt, gerade auch deshalb fabelhaft, weil es gleich einen praktischen Nutzen gibt. Das ermuntert ungemein weiter zu machen.

Weil Stundenastrologie grundsätzlich die einfachste Form von Astrologie ist. Natürlich gibt es schwierigere Fragen und weitergehende Informationen, die man erst mit zunehmender Erfahrung sieht. Aber grundsätzlich geht es um Ja/Nein-Fragen. Die nächste Sparte, Elektionen, ist bereits schwieriger - und zum Beispiel für Medizin wichtig gewesen (Stundanastrologie - Diagnose, Elektion - Behandlung), Natal hat relativ viele Schattierungen und ist daher komplexer (aus traditioneller Sicht auch technisch aufwendiger). Mundan ist die schwierigste Disziplin, die daher zuletzt erlernt wurde.
 
Zitat von Opalregen:
Auch super interessant, dass die Stundenastrologie einmal Einstiegsdisziplin angehende Astrologen war. Das scheint mir immer mehr sinnvoll und wie Frawley schreibt, gerade auch deshalb fabelhaft, weil es gleich einen praktischen Nutzen gibt. Das ermuntert ungemein weiter zu machen.

Hallo Opalregen,
im Prinzip ist Stundenastrologie tatsächlich ziemlich einfach, wenn man die Prinzipien verstanden hat. Immerhin hat ein Deuter bei Ja/Nein-Fragen eine 50%ige Chance das er richtig liegt.
Das heisst aber m.E. nicht, dass Stundenastrologie keine Astrologiekenntnisse vorraussetzt - im Gegenteil.
Als Einstiegsdisziplin halte ich Stundenastrologie für völlig ungeeignet, wenn keine grundsätzlichen Astrologiekenntnisse vorhanden sind.
Ich denke eher, die Stundenastrologie ist der Tatsache geschuldet, dass zu Zeiten Bonattis kaum Geburtszeiten bekannt waren und so war die Stundenastrologie das Mittel der Wahl und die einzige Möglichkeit. Charkterdeutung war zu dieser Zeit eh unüblich und allenfalls königlichen Häuptern vorbehalten.

lg
Gabi
 
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Hallo Opalregen

Es freut mich, dass du von Frawley auch begeistert bist. Van Slooten ist sicherlich ein guter Astrologe, er ist aber, meiner Meinung, nach kein guter Lehrer. Er setzt, beim Neuling, zu viel Wissen voraus. Zudem zeichnet er keine klare Linie zwischen der traditionellen und der modernen Deutung.
Bei der Seite 177 geht es darum zu beachten, dass beide Planeten immer in Bewegung sind, entweder vor- oder rückläufig. Es gilt nun, wenn du kein entsprechendes Astroprogramm hast, in den Ephemeriden den genauen Ort, wo sich die beiden Planeten treffen zu lokalisieren. Angenommen du suchst den exakten Aspekt zwischen Merkur und Mars, dann wirst du sehen, dass Mars sich auch ein wenig verändert hat. Nun gehst du ins Horoskop und nimmst den Grad wo Merkur steht und addierst die Grade bis zu dem Punkt, wo der exakte Aspekt stattfindet. Das ist dann die genaue Strecke, die zu berechnen ist.

Liebe Grüsse Santos


Ja, versuche gerade herauszufinden, wie das mit meinem Programm geht. Benutze Galiastro.

Ansonsten habe ich den Eindruck, lasse ich mich noch von zu vielen anderen Faktoren ablenken.
Hab jetzt bei einer aktuellen Frage beispielsweise zwei Konjunktionen mit Fixsternen drin, die eher ziemlich negativ zu deuten wären. Allerdings las ich bei Frawley, dass zumindest er den Fixsternen gar nicht so eine riesen Bedeutung beimisst. (Schon aber eben die Konjunktionen). Ich kam überhaupt erst darauf zu schauen, weil Du in der Deutung, welche Du für mich machtest, Manubrium erwähnst. Den ich zwar im Lexikon fand, der aber überhaupt nicht in meinem Astro-Programm auftaucht.
Wenn man eine drängende Frage hat, macht einen das natürlich halb wahnsinnig.
Das Formular, welches Frawley in seinem Buch vorstellt, finde ich hingegen prima, das hilft bei der Strukturierung. Ansonsten bin ich da, glaub noch recht unsortiert, auch eben was Gewichtungen angeht.
 
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