Streitkultur:wie streitet ihr?

streit ist feedback zu bestimmtem verhalten oder taten.
und beim feedback geben habe ich vorallem eines gelernt - was auch beim streiten hilft- sag immer wie es dir (damit) geht und rede aus der ich perspektive!
sachlich bleiben und nicht emotional oder persönlich werden ist auch ein guter rat!
bereite deine argument, wenns ein geplanter streit ist, gut vor - wie bei einer diskussion.
überlege vorher ob es dir wert ist zu streiten! streite können auch böse enden!
sag keine dinge die du später bereust - wobei das leichter gesagt ist als getan.
und ganz wichtig - streiten ist nichts schlimmes, manchmal braucht man das einfach um sich luft zu machen.
ich bin auch eine streit vermeiderin, wenns nicht sein muss streite ich nicht, aber wenn, dann heftig.

lg
neph
 
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braunbärin;1460489 schrieb:
streit bedeutet für mich immer gleichzeitig destruktivität und verletzung...

Hallo braunbärin,

wie kommt das?
Welche Erfahrungen hast du da gemacht?

Geht es dir um sachliche Streitgespräche oder um die Art von Austausch, wo zwangsläufig viel an Emotion involviert ist (Familie, Freunde)?

Ich kann übrigens auch nicht "gut" streiten, weil mir in dem Moment, wo es wichtig wäre, die richtigen Argumente nicht einfallen. Bin immer erst im Nachhinein schlauer ...

LG
Lucille
 
Hallo braunbärin!

Ich glaube beim Streiten ist wichtig, dass man dabei auf der sachlichen Ebene bleibt und nicht zu viel Emotion ins Spiel kommen lässt, denn das kann schlimm ausgehen.

Man sollte seinen Zorn in Zaum halten und versuchen ruhig zu bleiben, auch wenn das manchmal schwer ist; aber trotzdem seine Meinung vertreten.

Die Ursache von Streit ist meistens eine Meinungsverschiedenheit auf emotionaler Ebene. Jemand wird verletzt ; meistens unbewusst und nicht gewollt.

Kompromissbereitschaft ist ebenfalls ein Schlagwort kultivierten Streitens, denn manche Ansichten sind oft schwer vereinbar. Und man sollte auch versuchen sich in die Lage des Gegenübers zu versetzen, was mehr Verständnis bringt.

Ich bin grundsätzlich auch ein Mensch der Streit eher vermeidet; habe aber im Laufe der Zeit gelernt nicht immer zu allem ja uns amen zu sagen; schließlich hat jeder Mensch das Recht auf seine eigene Meinung und die sollte dann auch respektiert werden.

lg SaraIna
 
Hallo braunbärin,

wie kommt das?
Welche Erfahrungen hast du da gemacht?

Geht es dir um sachliche Streitgespräche oder um die Art von Austausch, wo zwangsläufig viel an Emotion involviert ist (Familie, Freunde)?

Ich kann übrigens auch nicht "gut" streiten, weil mir in dem Moment, wo es wichtig wäre, die richtigen Argumente nicht einfallen. Bin immer erst im Nachhinein schlauer ...

LG
Lucille

hallo lucille, streit hat für mich immer mit emotionen zu tun...sonst ist es vielleicht diskutieren, aber das ist für mich nicht dasselbe. die frage für mich ist, wie bring ich meine position, die ne andere ist, als die des partners oder kritik rüber, ohne dass es gleich in ein drama ausartet oder zu neuen mißverständnissen führt. mein problem ist, dass ich so viel sehnsucht nach menschen hab, die mich verstehen und so versuch oich oft verzweifelt, mich verständlich zu machen, obwohls wahrscheinlich drauf ankommt, sich und den anderen in der andersartigkeit anzunehmen.braunbärin
 
Kommt drauf an, worums geht.
Wenns um eine Tomate geht, die mir Rot, dem anderen aber Grün erscheint, dann sag ich, je nach dem, wie wichtig mir die Tomate und der Andere ist 3 bis 20 mal: "Gut, dir erscheint sie Grün, ich aber seh eine rote Tomate.

Wenn ich einen guten Tag habe, d.h. gut mit dem Himmel verbunden bin, dann versuch ich um die Tomate herumzugehen um zu sehen, ob sie vielleicht auf der anderen Seite grün ist. Aber all zu oft bleib ich selber an meinem Platz stehen und schau sie mir auch nur von meiner Seite aus an. Weil der andere geht ja auch nicht wirklich drum herum, um sie von allen Seiten zu sehen.

Bin ich aber mal selbst um die Tomate herumgegangen und hab festgestellt, dass sie tatsächlich auf einer Seite Rot und auf der anderen Seite noch Grün ist, dann weiß ich, das wir beide recht haben und dann versuch ich, den anderen zu einem Spaziergang um die Tomate zu motivieren. Manchmal wirds dann auch laut, weil ich eben kein Diplomat sondern ein primitiver Wilder bin. Manchmal gelingt es, meistens gehts trotzdem daneben.

Kultiviert hab ich da nichts. Solang nicht alle Beteiligten bereit sind um das Streitmotiv, den Grund, herumzugehen um ihn von allen Seiten zu betrachten, bringt das nicht viel.

Meistens steh ich auf, zieh ich mich an, sag: "Ja, du hast recht, die Tomate ist Grün und Rot!" und geh fort, rauf ein wenig mit dem bösen Keim der Rechthaberei in mir selber herum und erschlag sie. Wenn ich dann allein bin, einen gewissen Abstand zum Schlachtfeld habe, dann kann auch ich selber im Geist besser um diese bunte Tomate herum gehen. Auf das Tomaten-Thema kann man ja zu einem anderen Zeitpunkt wieder zurück kommen.

Manchmal gelingt es, dann wieder nicht.

Aber ich mag das Streiten nicht. Ich werde dann immer so unruhig.
 
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Na klar, wenn eine gute Freundin sich berufen fühlt, mich auf meine fallweisen charakterlichen Verfehlungen hinzuweisen, dann trifft es mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel und dann bin natürlich ich an der Reihe, mich um die Tomate herum führen zu lassen, aber da brauch ich nicht lang, für die Umrundung, weil ich kenn mich ja ein bisserl und sag: "Ja, ich weiß eh, dass ich ein Charakterschwein bin, wenn ich besoffen bin. Und jetzt laß mich in Frieden, weil ich muss in mich gehen, muss Einkehr halten, dass ich dass besser machen kann. Da hilft mir dein hysterisches Geschrei auch nicht weiter." und geh fort, an die Luft und sag zu Gott, der ja vollkommen gut ist: "Mach mich besser, weil ich selber kann mich nicht besser machen."
 
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