Streit von Paaren endet in Handgreiflichkeiten

Hallo,
meiner Erfahrung nach ist das Tätermuster beherrscht von Schuldgefühlen die er abschiebt und die Schuld für sein Verhalten gibt dieser dann eben seiner Mutter oder seiner Lebensgefährtin... mal ganz grob gesprochen. Es gibt da eine gute Bachblüte gegen Schuldgefühle, aber da müsste ich nachschauen wenn´s jemand interessiert. Ich glaube auch das solche Muster in Familien weiter gegeben werden und das man das aus diesem Grund sehr gut mit einer Familienaufstellung lösen könnte (vielleicht nicht unbedingt in der Gruppe). Ich denke wichtig ist das wir alle einmal aus unseren zugewiesenen Opfer und Täterrollen heraus kommen und Verantwortung übernehmen.
Ich wünsch allen die dieses schwierige Thema in ihrem Leben haben viel Mut und durchhaltevermögen und noch mehr Verzeihen und Liebe!!

Lg Bär
 
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Ich seh das eher so: wenn das Gegenüber einfach nicht zuhören will und man sagen kann, was man will und es hört einfach nicht hin, blockiert etc., dass einem dann die "Hutschnur" reißt!
Und genau da liegt der Punkt, wenn ich so ein Gegenüber habe, passen wir einfach nicht zusammen und dann sollte man sich schnell trennen.
 
Ich seh das eher so: wenn das Gegenüber einfach nicht zuhören will und man sagen kann, was man will und es hört einfach nicht hin, blockiert etc., dass einem dann die "Hutschnur" reißt!
Und genau da liegt der Punkt, wenn ich so ein Gegenüber habe, passen wir einfach nicht zusammen und dann sollte man sich schnell trennen.

Oder nachforschen, wo die Ursache liegt, dass einem der Partner (oder auch andere Menschen) nicht zuhören.

Beziehungen gehe ich mittlerweile auch, so gut es geht, aus dem Weg. Wie schon Syndra schrieb, fehlt es vielleicht wirklich an der Möglichkeit, jemanden um etwas zu bitten. Es wurde a) nicht gelernt, oder b) Wünsche wurden immer wieder abgelehnt. Daraus entsteht natürlich ein Konflikt. ABER: wie damit umgehen, wenn man nicht weiß, wie es geht?

@ Coolguy,

tabuisiert ist das Thema, das braucht es erst nicht zu werden. Vielleicht wäre es weit sinnvoller, gleich von Anfang an über dieses heikle Thema zu sprechen.

@ Baer,

Schuldgefühle und Schamgefühle kommen zusammen, aber bei Täter und Opfer. Und trotz die Scham sehr sehr hoch ist, klappt irgendwann die Fassade zusammen. Familienaufstellung, dachte ich, sei der richtige Ort, dieses Thema ein und für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Denkste. Erst einmal musste ich mich überwinden auszusprechen, was mich so arg bedrückte. Und dann hatte ich einen Aufsteller, der überfordert war. So kam ich zum Schluss: die Gewalttätigkeit wird von meinem Mann provoziert. Er braucht Gewalt, damit er sich wieder wie ein Kind fühlen kann, weil er das von seiner Herkunft aus gewohnt war. Praktisch wurde der Täter vom Partner manipuliert, damit er sich wieder "wohlfühlen" kann und jammern kann wie schlecht es ihm doch geht.

Dieses Zurechtbiegen der Realität hat nur einen großen Haken: Es ändert sich nichts. Alles bleibt wie gehabt. Und dafür habe ich für Therapie und Familienaufstellungen Geld ausgegeben.

Liebe Grüße pluto
 
Hallo,
das heißt der der sich schlagen lässt hat Schuld? Hab ich das richtig verstanden?
Ich möchte noch ein bisschen was zu diesem Thema sagen wenn es o.k. ist. Das Muster in dem du dich befindest ist sehr komplex und in unserer Gesellschaft ist nicht vielen Therapeuten bekannt wie man damit umgeht und schon gar nicht wie man es auflöst. Sprichst du missbrauch an als Missbrauchte verlassen sie so schnell es geht den Raum weil niemand damit umgehen kann. :escape:
So stell ich mir das auch umgekehrt vor nur das die Menschen dir nicht sagen das du selbst schuld bist sondern das sie auf einmal Angst vor dir haben oder so. Ich hatte Glück und habe jemanden gefunden der mit diesem Thema sehr gut umgehen konnte, aber mein Wille kein Opfer mehr sein zu wollen war das entscheidende.
Wenn du sagst das der andere es provoziert dann schiebst du die Verantwortung ab und gibst demjenigen die Schuld. Übernehme Verantwortung für deine Handlung und entscheide dich dagegen. Wer etwas ändern will der schafft es auch.
Wenn du das Muster durchbrechen willst dann fange bei dir an, schau wie du dich behandelst und ändere es, beobachte deine destrucktiefen Gedanken und Gefühle sowie Handlungen und beginne mit den Gedanken. Gedanken sind die Vorstufe unseres Seins und durch sie kannst du vieles ändern (nicht alles).

Klar hat dieses Thema noch mehr Schichten aber das ist auch sehr individuell zu sehen, ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch, ist ein Mensch...

Freu mich auf deine Antwort.

Lg Bär
 
[...]
@ Coolguy,

tabuisiert ist das Thema, das braucht es erst nicht zu werden. Vielleicht wäre es weit sinnvoller, gleich von Anfang an über dieses heikle Thema zu sprechen. [...]

Hallo Pluto,

Achtung, lies bitte etwas sorgfältiger.

Selbstzitat:
"Mit Tabuisierung meine ich nicht Thematisierung, darüber (selbst Impulse) zu sprechen kann nicht schaden. Sondern Tabuisierung in dem Sinn wie kein Stück von einer menschlichen Leiche zu essen. Es einfach nicht tun. Tabu."

Nicht das Thema tabuisieren, sondern das eigene Tun. Es eben nicht tun, weils kein Thema ist.

Wir sprechen ja über "Täter". Wenn die Hutschnur am reissen ist (wie 12erNeptun beschrieb) - Handbremse, wortwörtlich. Fullstop. Konsequent Blumen giessen gehen, und sich etwas später wenn man ruhiger ist wieder damit befassen. Darüber reden. Sich mitteilen.

Gewalt ist unnötig, das letzte Mittel das in Wahrheit absolute Hilfslosigkeit ausdrückt. Weiss man sich nicht anders helfen? Aber warum denn? Man will andere beherrschen, kann aber sich selbst nicht beherrschen? Ja muß man denn unbedingt herrschen? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

Man kann unerwünschte Verhaltensmuster ebenso abstellen, wie man erwünschte annehmen kann. Vielleicht nicht einfach, aber durchaus machbar ;)

Liebe Grüße,
CG
 
Hallo Baer,

So stell ich mir das auch umgekehrt vor nur das die Menschen dir nicht sagen das du selbst schuld bist sondern das sie auf einmal Angst vor dir haben oder so.

Ist schon allerhand, dass ich so viel Geld ausgegeben habe, und dann hat der eine oder andere "Therapeut" auch noch Angst davor und kann mir noch nicht einmal einen empfehlen, der sich mit der Thematik auskennt.

das heißt der der sich schlagen lässt hat Schuld? Hab ich das richtig verstanden?

Das war nur mein Rückschluss auf die Reaktionen, die ich bekam. Dies half mir eine Zeitlang anders hinzuschauen, d.h. Abstand zur ganzen Misere zu bekommen. Merke ich, dass es mein Gegenüber wieder (unbeabsichtigt) drauf anlegt, nehme ich mich zurück und gehe in einen anderen Raum.

Es ist schon richtig, dass du erwähnst, wer Hilfe will, der findet auch welche. Und davor ist es wichtig, erst einmal seine Scham zu überwinden, und das Thema laut auszusprechen.

Klar hat dieses Thema noch mehr Schichten aber das ist auch sehr individuell zu sehen, ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch, ist ein Mensch...

Das habe ich mittlerweile auch erkannt: das Thema hat tatsächlich mehrere Schichten. Und darunter findet sich ein (oder mehrere) kleines Kind, das einmal (mehrmals) nichts beachtet wurde und damals in seiner Trotzreaktion stecken geblieben ist.

Liebe Grüße pluto
 
Achtung, lies bitte etwas sorgfältiger.

Nicht das Thema tabuisieren, sondern das eigene Tun. Es eben nicht tun, weils kein Thema ist.

Gewalt ist unnötig, das letzte Mittel das in Wahrheit absolute Hilfslosigkeit ausdrückt. Weiss man sich nicht anders helfen? Aber warum denn? Man will andere beherrschen, kann aber sich selbst nicht beherrschen? Ja muß man denn unbedingt herrschen? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

Man kann unerwünschte Verhaltensmuster ebenso abstellen, wie man erwünschte annehmen kann. Vielleicht nicht einfach, aber durchaus machbar ;)

Hallo Coolguy,

danke, dass du mir deine Antwort noch einmal erklärt hast. :clown:

Das eigene Tun tabuisieren, hmm schwierig es nicht zu tun, wenn du nun mal Vorbilder hattest, die dir diese Reaktionsweisen vorgelebt haben. Es nicht tun, leichter gesagt, als getan. Es hat lange gedauert, bis mir getraut habe darüber zu sprechen. Ich würde es auch hier nicht tun, wenn es eben die Fortsetzung bei meiner Tochter nicht gäbe. (Es gab bisher nur einen "harmlosen" Vorfall, aber schon der Anfang war eine Tat zuviel.

Ich glaube nicht, dass eine Herrscher-Thema (beherrschen wollen) dahinter steckt. Man verliert in solchen Situationen die Beherrschung, aber warum? Ich denke eher, weil man nie gelernt hat, dass auch Ärger sein darf, dass man auch mal wütend sein darf, und zwar dort, wo es hingehört und nicht beim Partner heraus gelassen. Und dass man nach so einem ausgedrückten Ärger immer noch geliebt wird. Aber vielleicht läuft das gerade falsch: jemand wird geliebt, wenn er ärgerlich war und wird nicht geliebt, wenn er lieb und nett war. Weil er gesehen und wahrgenommen wird, wenn er ärgerlich ist und anders einfach übersehen wird.

Ich habe mir mittlerweile viele Gedanken gemacht und Wege ausprobiert. Aber nach der Resonanz hier, scheint es entweder nur wenigen ähnlich ergangen zu sein, oder die anderen sind noch nicht so weit, drüber zu reden/schreiben.

Liebe Grüße pluto
 
Hallo Pluto,
danke für deine Antwort. Ich habe mit meiner Heilpraktikerin sehr viel mit Symbolen gearbeitet, das kommt ursprünglich so weit ich weiß aus dem Bereich des Schamanismus. Familienaufstellung ist eben nur die halbe Miete (bei gutem Aufsteller) und meist ist es auch sehr emotional und man geht zu tief hinein. Das mit den Symboolen funktionierte immer sehr viel einfacher und war auch sehr viel effektiefer (weil Lösung des Problems und nicht nur Problem). Das geht eigentlich relativ einfach vorraus gesetzt man besitzt eine gewisse sensibilität oder hat bei einer Aufstellung schon raus gefunden wo das Problem liegt.
Also nochmal kurz was zur Symbolsprache und zwar spricht die Seele bzw. unser Unterbewusstsein in Symbolen und so kann man auch mit diesen sehr effektiv Verletzungen oder Verstrickungen lösen. Ich habe gelernt das das was kommt eben kommt und es meist lange braucht um das Kernproblem zu finden...
Also, ich gebe dir einmal ein Beispiel und zwar habe ich z.B. etwas für meine Mutter getragen das diese von meiner Oma hatte und dann habe ich (bei meiner HP) meine Mutter visualisiert und dahinter meine Oma und die ganze Ahnenreihe. Dann schaute ich in meine Hände und hatte da das Symbol das ich bisher getragen hatte und gab es meiner Mutter, die gab es meiner Großmutter usw. Verstehst du?
Wenn du z.B. eine seelenrückholung machst wird ähnlich gearbeitet, hier wird zuerst die Wunde (Urverletzung) angeschaut, dann die Seelenverträge (sozusagen die selbst auferlegten Gedankenmuster), dann bekommt man ein Werkzeug und zum Schluss holt man den gesunden Teil zurück.
Bücher über Symbolsrache und Auflösung kenne ich jetzt nicht aber bezüglich der Seelenrückholung kann ich dir das Buch von Alberto Vilvoldo empfehlen.

Meine Erfahrung ist das man selbst immer am besten weiss was für einen gut ist, deswegen suche einmal selbst und stütze dich nicht so sehr auf andere, in Büchern bekommt man meist mehr Informationen und Erkenntnisse als man denkt. Schau dir auch mal die Bachblüten an, um seelische Muster zu durchbrechen sind das die idealen unterstützer weil sie negatives durch positives ersetzen können.

Puh, das war jetzt aber lang... und jetzt hab ich auch genug gequatscht. Ich wünsch dir alles gute auf deinem Weg und freu mich über eine Antwort.

Lg Bär:)
 
ihr lieben,

ich danke euch für eure ehrlichkeit. ich bin auch ein geschlagenes kind und einmal hatte sich etwas automatisiert meinem sohn gegenüber. wir haben aber noch die kurve gekriegt, über alles gesprochen und sind soweit im reinen.

schläge sind zwar schlimm, aber andere strafen, wie z.b. liebesentzug, finde ich auch schlimm. ich glaube, das leben ist generell nicht einfach, je nach sozialisierung.

es ist schwer, aber nicht unmöglich, kindheitsdefizite zu überwinden.

lieben gruss

althea
 
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Hallo Baer,

mit Symbolen fing meine Arbeit an dem Thema an. Aber anders, als du beschreibst. Damals hatte ich ein Buch gelesen und darin fand ich mich als "Tigerin". Auf dem dazu passenden Seminar wollte ich erstmals dieses heikle Thema ansprechen. Es wurden dann zum Thema symbolträchtige Bilder auf dem Boden ausgelegt und jeder Teilnehmer sollte sich das Bild aussuchen, das am besten zu seiner Situation passte. Ich suchte mir ein Bild mit dem Matterhorn aus und wusste nicht so recht was mit anzufangen, außer, dass ich gesehen werden wollte.

Heute weiß ich rückblickend auch, von wem ich gesehen werden wollte. Dazu ergaben mir Familienaufstellungen von Geschwistern meines Vaters und auch ein bisschen zu Geschwistern meiner Mutter Aufschluss. Das war aber nur ein Teil der "Miete". Der Rest ergab sich aus meiner eigenen Lebensgeschichte: es hatte sich "einfach" während meines Lebens zu viel angehäuft, dass ich mich bei Menschen unbeachtet empfand.

Das schlimme ist, dass dieses Familienmuster auch meine Tochter betrifft, denn auch in ihrer Ahnenreihe gab es eine Unterbrechung im gesehen und wahrgenommen werden. Und das zusammen mit während des Lebens erlebter Zurückweisung. Es ist auch, wie bei dir, ein langes Familienmuster.

Ich wünsche dir, dass du auch einen Weg gefunden hast, dieses Muster zu durchbrechen und ein neues entstehen zu lassen. Danke dir für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße pluto
 
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