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Der Ilisu-Staudamm ist ein Wasserkraftwerk, der in der Türkei, genauer gesagt, in Südostanatolien am Fluss Tigris, an der Grenze zu Syrien und Irak gebaut werden soll (siehe: Bild 1). Der Ilisu-Staudamm soll den Fluss Tigris 50 km vor der Grenze zu Syrien und Irak im überwiegend von Kurden bewohnten Gebiet im Südosten der Türkei aufstauen. Weltweit werden mittlerweile die Hälfte aller Flüsse mit Staudämmen versehen, so das etwa 45.000 Staudämme mit einer Höhe von mehr als 15 Meter in Betrieb sind. Die katastropalen sozialen und ökologischen Folgen dieser Staudämme sind mittlerweile hinlänglich bekannt. Das neueste Beispiel dieser verfehlten Staudammpolitik ist der Ilisu-Staudamm in der Türkei, der auch unter dem Namen GAP (Güneydoğu Anadolu Projesi = Südost Anatolien Projekt = SAP) bekannt ist. Nachdem das Projekt nach internationalen Protesten bereits 2002 gescheitert war, wurde es 2005 erneut aufgegriffen und 2007 unterzeichnet.
Durch das Fortschreiten der Industrialisierung in der Türkei wird auch der Energiebedarf immer größer. Man rechnet mit ener jährlichen Steigerung des Energieverbrauchs von etwa 6 bis 7 Prozent. Dieser zusätzliche Energiebedarf soll durch Staudämme und Elektrizitätswerke gedeckt werden, die die Wasserkraft nutzen, um Elektrizität zu gewinnen. Bisher wurden in der Türkei an den Flüssen von Euphrat und Tigris, im Gebiet des biblischen Mesopotamien, 22 Staudämme und 19 Elektrizitätswerke gebaut. Die Türkei baut den 135 Meter hohen Ilisu-Staudamm, durch den ein 313 km² großer Stausee entsteht, der eine Länge von 135 km hat, nicht nur zur Energiegewinnung und um Wasser für die Bewässerung der Landwirtschaft zu gewinnen, sondern auch um seine Präsenz im mehrheitlich von Kurden bewohnten Ostanatolien weiter auszubauen. Ausserdem kann man den Ilisu-Staudamm als machtpolitisches Objekt gegenüber den arabischen Nachbarstaaten Syrien und Irak, die ebenfalls vom Wasser des Tigris abhängig sind, betrachten.
Doch weder durch die sozialen, ökologischen oder politischen Schwierigkeiten, die durch das Projekt entstehen, lässt sich die Türkei von dem Projekt abbringen. Trotz der katastrophalen Auswirkungen des Projektes, bei dem mindestens 52 kurdische Dörfer und 15 kurdische Kleinstädte in den Fluten begraben werden, bei dem wertvolle Kulturdenkmäler für immer verloren gehen, bei der 7 Millionen Hektar fruchtbares Ackerland überflutet und mehr als 70.000 Menschen in eine ungewisse Zukunft übersiedelt werden sollen, schreitet die Planung weiter voran. Obwohl die Weltbank das Projekt wegen der unabsehbaren Folgen für die Umwelt und Gesellschaft ablehnt, trotz massiver weltweiter Proteste und obwohl die Türkei fast alle 153 Auflagen, die sie vertraglich zugesichert hat, ignoriert, rückt der Baubeginn immer weiter heran. Finanziert wird das Projekt übrigens durch eine deutsche, eine österreichische und eine schweizerische Gesellschaften. Die deutsche Euler Hermes Kreditversicherung (Hermes), die österreichische Kontrollbank und die schweizerische Exportrisikogarantie (ERG) haben Ende März 2007 entschieden, Exportkredite in Höhe von über 450 Mio. Euro für das Ilısu-Staudammprojekt zu übernehmen.
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Durch das Fortschreiten der Industrialisierung in der Türkei wird auch der Energiebedarf immer größer. Man rechnet mit ener jährlichen Steigerung des Energieverbrauchs von etwa 6 bis 7 Prozent. Dieser zusätzliche Energiebedarf soll durch Staudämme und Elektrizitätswerke gedeckt werden, die die Wasserkraft nutzen, um Elektrizität zu gewinnen. Bisher wurden in der Türkei an den Flüssen von Euphrat und Tigris, im Gebiet des biblischen Mesopotamien, 22 Staudämme und 19 Elektrizitätswerke gebaut. Die Türkei baut den 135 Meter hohen Ilisu-Staudamm, durch den ein 313 km² großer Stausee entsteht, der eine Länge von 135 km hat, nicht nur zur Energiegewinnung und um Wasser für die Bewässerung der Landwirtschaft zu gewinnen, sondern auch um seine Präsenz im mehrheitlich von Kurden bewohnten Ostanatolien weiter auszubauen. Ausserdem kann man den Ilisu-Staudamm als machtpolitisches Objekt gegenüber den arabischen Nachbarstaaten Syrien und Irak, die ebenfalls vom Wasser des Tigris abhängig sind, betrachten.
Doch weder durch die sozialen, ökologischen oder politischen Schwierigkeiten, die durch das Projekt entstehen, lässt sich die Türkei von dem Projekt abbringen. Trotz der katastrophalen Auswirkungen des Projektes, bei dem mindestens 52 kurdische Dörfer und 15 kurdische Kleinstädte in den Fluten begraben werden, bei dem wertvolle Kulturdenkmäler für immer verloren gehen, bei der 7 Millionen Hektar fruchtbares Ackerland überflutet und mehr als 70.000 Menschen in eine ungewisse Zukunft übersiedelt werden sollen, schreitet die Planung weiter voran. Obwohl die Weltbank das Projekt wegen der unabsehbaren Folgen für die Umwelt und Gesellschaft ablehnt, trotz massiver weltweiter Proteste und obwohl die Türkei fast alle 153 Auflagen, die sie vertraglich zugesichert hat, ignoriert, rückt der Baubeginn immer weiter heran. Finanziert wird das Projekt übrigens durch eine deutsche, eine österreichische und eine schweizerische Gesellschaften. Die deutsche Euler Hermes Kreditversicherung (Hermes), die österreichische Kontrollbank und die schweizerische Exportrisikogarantie (ERG) haben Ende März 2007 entschieden, Exportkredite in Höhe von über 450 Mio. Euro für das Ilısu-Staudammprojekt zu übernehmen.
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