stört eine Adoption die Familienenergien?

Hallo Eva!

Wir sprechen aneinander vorbei. Wovon Du sprichst ist die Stellung der einzelnen Familienmitglieder zueinander. Kind zum Vater, neue Frau dreht sich ab oder so etwas. Ich spreche davon, ob sich das Verhältnis eines Kind zu den Eltern verändert. Das ist etwas anderes, aber in meinen Augen das wesentliche System. Alles andere ist egal, denn ein Kind gehört immer zu den Eltern. Vom System her. Es ist auch immer bei den Eltern. Vom System her.

Den anderen Ansatz kenne ich, der ist mir persönlich aber zu oberflächlich, aber das ist meine persönliche Meinung.

Gruß
Andreas

Lieber Andreas,

"wir" reden zwangsläufig aneinander vorbei, wenn du in meinen Text zuerst etwas hinein interpretierst, und dann auf das antwortest, was du im Anschluss heraus gelesen hast.
Ich spreche von Systemen und systemischer Betrachtung, du nimmst Bezug auf "das System". Wo mag wohl die von dir angesprochene Oberflächlichkeit beheimatet sein?
Ich bleibe dabei, dass die konkreten Wirkungen für jeden Fall einzeln betrachtet ( individuell, phänomenologisch) gehören und dass für alle Ableitungen aus persönlichen oder vielfach beobachtbaren, sogenannten Ordnungen, gilt: except it isn't.
Wär's anders, bräuchten wir nichts mehr aufzustellen.

Beste Grüße,
Eva
 
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Ich hatte ihr gesagt, dass die zu Adoptierende ja schon eine reife Frau mit einer eigenen Familie ist. Sie soll die Entscheidung selbst fällen und mit etwaigen Folgen dann auch klarkommen. Ich finde, dass eine Mutter nicht bis ans Lebensende gefragt werden sollte, wenn es um wichtige, eigene Entscheidungen geht.

Durch die Adoption würde also kein vollkommen anderes Familiensystem auftauchen, sondern es würden ein paar "Zweige" hinzukommen auf dem Baum, der eh schon vorhanden ist.

Die fragliche Mutter, die sich so gesorgt hat, hat inzwischen eingesehen, dass sie überfordert ist mit dieser Entscheidung, die ja eigentlich gar nicht ihre eigene ist - und hat es geschafft, sich innerlich von den Grübeleien wieder zurückzuziehen.

Hallo Chanda,

wie ist das denn in juristischer Hinsicht: muss die leibliche Mutter der Adoption nicht zu stimmen? Das wäre dann nämlich allerdings ihre Entscheidung.

Zudem möchte ich einmal mehr und nicht ungern unterschreiben, was Gawyrd schrieb:

Wahrscheinlich wäre es gut, diese Mutter zu fragen, wie es ihr selbst damit geht - ob es ihr nicht doch weh tut. (Und sie den eigenen Schmerz in die Sorge um das Wohlergehen des Kindes sublimiert.)



Beste Grüße,
Eva
 
Ich spreche von Systemen und systemischer Betrachtung, du nimmst Bezug auf "das System".
Ja.

Das genau ist die Eigenart von systemischen Wirkungen, dass sie im Vorhinein unberechenbar sind - wenn man ernst nimmt, dass jedes System im Grunde einzigartig ist und in ihm unübersehbar viele Faktoren zusammenwirken.

Ereignis A führt zu Ergebnis B ist kein systemisches Denken - sondern eine lineare Kausalbeziehung, wie sie bei Menschen halt selten eintritt.

Ist zB. immer wieder zu erleben bei "gut gemeinten" Aktionen, die zu einem völlig überraschenden katastrophalen Ergebnis führen.
 
Lieber Andreas,

"wir" reden zwangsläufig aneinander vorbei, wenn du in meinen Text zuerst etwas hinein interpretierst, und dann auf das antwortest, was du im Anschluss heraus gelesen hast.
Ich spreche von Systemen und systemischer Betrachtung, du nimmst Bezug auf "das System". Wo mag wohl die von dir angesprochene Oberflächlichkeit beheimatet sein?
Ich bleibe dabei, dass die konkreten Wirkungen für jeden Fall einzeln betrachtet ( individuell, phänomenologisch) gehören und dass für alle Ableitungen aus persönlichen oder vielfach beobachtbaren, sogenannten Ordnungen, gilt: except it isn't.
Wär's anders, bräuchten wir nichts mehr aufzustellen.

Beste Grüße,
Eva
lol, habe ich eigentlich zuerst auf Deinen oder Du auf meinen Text reagiert? Wenn Du meine Auslegung nicht nachvollziehen kannst frag' mich doch einfach. Ich spreche von inneren Prozessen und Verstrickungen und davon, ob man von einer anderen Person Themen durch Adoption übernimmt. Und dem ist nicht so. Wenn Du dort andere Erfahrungen gemacht hast ist das vollkommen in Ordnung. Was stört Dich?
 
Hallo Gawyrd,
hallo Melodie,

das sehe ich auch so, dass möglicherweise die Mutter, die leibliche, selbst ein Problem damit hat und es dann auf die systemischen Energien geschoben hat. Ich kann es aber nicht beurteilen. Die Mutter ist ein sehr neptunischer Typ, wenn man es astrologisch benennt, also es soll sagen: wann immer etwas passiert, das sie nicht unter Kontrolle hat und das sie ängstigt, dann reagiert sie mit einer unglaublichen Verwirrung. Wo erst einmal kein Mensch mehr was auseinanderfieseln kann.

Nach einer ersten starken Sorge, die sie mir telefonisch mitteilte, ist sie nun abgetaucht und will nicht mehr darüber reden. Wahrscheinlich, weil ihr meine Meinung nicht so zugesagt hatte. Ich war der Meinung, dass es nicht wirklich ihre Sorge sein sollte, wenn eine Tochter mit über 40 Jahren, die schon eigene Kinder hat, sich von ihrer Tante adoptieren lassen möchte.

Ich weiß aber gar nicht, ob rein behördlich gesehen, die Mutter der Adoption zustimmen müsste. Eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen. Ein über 40jähriger Mensch sollte selbst entscheiden dürfen, ob er/sie adoptiert werden möchte. Da gibt es ja schon lange kein Sorgerecht mehr.

Im übrigen verstehen sich leibliche Mutter und Tochter ganz hervorragend. So dass ich keine praktischen Veränderungen sehen würde durch die Adoption.
 
Hallo Chanda,

die Mutter hat ja, wenn sie es wirklich wissen will, die Möglichkeit, sich mit Begleitung eines Aufstellungsleiters, der möglichst keine eigene Ansicht hinein bringt oder von vornherein zu wissen glaubt, was sein kann, und was nicht, sondern allparteilich und bei der Aufstellung selbst absichtslos agieren kann, für sich zu klären und zu lösen.
Ist die Mutter innerlich klar, kann das auch den anderen Beteiligten helfen, eine gute Entscheidung zu treffen.

Beste Grüße,
Eva
 
Hallo Eva,

nun, es ist leider so, dass die leibliche Mutter ein Mensch ist, der seit Jahrzehnten von Seminar zu Seminar läuft und sich ständig von anderen Leuten sagen lässt, was richtig und was falsch ist. Eigene Klarheit ist da nicht zu erhoffen. Sie hat es jetzt richtig gemacht, dass wenn sie schon so panisch und verwirrt an ein schlechte Einflüsse glaubt, dass sie sich aus diesem Entscheidungsfindungsprozess einfach ganz zurückzieht.
 
Klare Worte.

Ich kenne dieses Thema aus eigener Erfahrung und kann nur sagen: Adoption hat keine guten Wirkungen - sehr selten für die Adoptierten (nur wenn absolut keiner aus der Herkunftsfamilie inclusive aller noch so entfernten Onkeln und Tanten und Großeltern usw. mehr am Leben ist und für das Kind sorgen könnte) und noch seltener für in der Adoptivfamilie geborene leibliche Kinder. Das ganze System kommt durcheinander und sehr oft "opfert" sich ein leibliches Kind für das adoptierte und stirbt. Es macht Platz, weil die Familie eine feste Anzahl von Mitgliedern hat und das System nicht mehr tragen kann.

Sehr oft habe ich gesehen, wie Adoptierte tot Geborene oder früh verstorbene leibliche Kinder "ersetzen" sollten. Was für eine Last! Und die Adoptierten nehmen sie auf sich als Ausgelich für das geschenkte Leben und verstrickten sich.

Ganz schlimm: Adoption von Kindern aus Entwicklungsländern gegen hohe Geldbeträge.

A.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Hallo das kann nur Gut gehen wen du bereit bist, d Kind Wie eigene Mutter zu ersetzen, was ich damit sage will, wenn du so Lieben kannst als wäre es dein eigene Kind, Das kann nicht jeder!
 
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