Stimmen tief in der Erde aufgenommen.

Ein anderes Beispiel ist der Mythos um den Slenderman. Bei der ersten Veröffentlichung wurde das sogar als Fake etc. deklariert - es war eine Art Wettbewerb, wer die beste paranormale Bildmontage entwickelt (http://de.wikipedia.org/wiki/Slender_Man). Dennoch gibt es da Internetseiten, deren Betreiber - zumindest scheinbar - wirklich dran glauben. Da finden suich dann Stäze wie: "Ok, es ist als Hoax in die Welt gesetzt worden, aber ..." (und nach dem aber folgt dann irgendeine Argumentation, warum es doch "echt" ist in deren Augen)
 
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Das ist aber mit anderen Dingen auch so, sogar in der Wissenschaft wird ungeprüft geglaubt, nur weil es Mainstream ist oder Wunschdenken entspricht.

Oder wie sonst konnte ein Postbote je der Leiter einer psychiatrischen Abteilung werden? Alles nur Fake, Psyche, Trickster.

Dieses Beispiel hier erscheint nur besonders skurril, weil die Inhalte biblisch sind. *g*

Lg
Any
 
Wir neigen dazu, etwas für wahr zu halten, wenn es gut in unser ideologisches Weltbild passt und etwas abzulehnen, wenn es dort nicht passt, obwohl es vielleicht bewiesen ist. Das Weltbild ist stärker als ein Sachargument und entscheidet letztlich bei vielen über den Wahrheitsgehalt einer Aussage.

Das ist ein Mechanismus der Psyche, von dem sich keiner ganz freimachen kann. Irgendein abgefahrener Psychologe hat dafür auch einen Spezialausdruck geprägt, den ich mir eigentlich merken wollte, aber schon vergessen. Man wird älter, ja.o_O

Das ist auch philosophisch relevant. Es relativiert den Standpunkt unseres Vorzeigephilosophen, der zugleich auch der meist rezipierte Philosoph der Welt ist, Jürgen Habermas. Er glaubt ungebrochen an den "zwanglosen Zwang des besseren Arguments", wie seine Formel heißt. Ganz offensichtlich unterschätzt seine Philosophie die eigentümliche Irrationalität unserer Psyche. ;)
 
Wir neigen dazu, etwas für wahr zu halten, wenn es gut in unser ideologisches Weltbild passt und etwas abzulehnen, wenn es dort nicht passt, obwohl es vielleicht bewiesen ist. Das Weltbild ist stärker als ein Sachargument und entscheidet letztlich bei vielen über den Wahrheitsgehalt einer Aussage.

Das ist ein Mechanismus der Psyche, von dem sich keiner ganz freimachen kann. Irgendein abgefahrener Psychologe hat dafür auch einen Spezialausdruck geprägt, den ich mir eigentlich merken wollte, aber schon vergessen. Man wird älter, ja.o_O

Das ist auch philosophisch relevant. Es relativiert den Standpunkt unseres Vorzeigephilosophen, der zugleich auch der meist rezipierte Philosoph der Welt ist, Jürgen Habermas. Er glaubt ungebrochen an den "zwanglosen Zwang des besseren Arguments", wie seine Formel heißt. Ganz offensichtlich unterschätzt seine Philosophie die eigentümliche Irrationalität unserer Psyche. ;)

Meinst Du vielleicht den Begriff "kognitive Dissonanz"?
 
Mal ein klassisches Beispiel von Festinger: Das Rauchen.

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Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind Raucher und eine gute Zigarette gehört für Sie einfach zum Leben dazu. Doch immer immer wieder hören und lesen Sie von den gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens. Und Sie leiden auch bereits unter dem typischen morgendlichen Raucherhusten. Ihr Hausarzt hat Ihnen deshalb schon wiederholt geraten, endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Auf den Genuß Ihrer Zigarette verzichten möchten Sie aber ganz und gar nicht! Was also tun? Wie mit diesen einander widerstreitenden Gedanken und Empfindungen – in der Fachsprache der Psychologie zusammenfassend auch Kognitionen genannt – nun weiter umgehen?

Eine solche Konfliktsituation beschreibt Festinger als Kognitive Dissonanz (KD). Zwei oder mehrere eigene Kognitionen stehen im Widerspruch zueinander und erzeugen ein unangenehmes Gefühl, einen psychischen Mißklang (Dissonanz) und dadurch eine innere Spannung, die nach Auflösung verlangt.

Im Falle des Rauchens wäre es natürlich am Besten, ganz damit aufzuhören. Doch oft gelingt das nicht. Es kommt zur Kognitiven Dissonanz Reduktion: Die Informationen über die Gefährlichkeit des Rauchens werden relativiert (“Es ist ja noch nichts eindeutig bewiesen”, “Auch Nichtraucher bekommen immer wieder Lungenkrebs.” usw.) oder aus dem Bewusstsein verbannt (Verdrängung) oder aber positive Gedanken über das Rauchen (Konsonante Kognitionen) hinzugefügt (“Rauchen ist gut für meine Nerven.” “Wenn ich mit dem Rauchen aufhöre, werde ich zu dick.” “Mein Großvater hat immer geraucht und ist trotzdem 90 Jahre alt geworden.” usw.). Nicht das Handeln wird verändert, sondern lediglich wie man darüber denkt und fühlt!

Die Theorie der Kognitiven Dissonanz wurde wiederholt auch wissenschaftlich bewiesen. Zwei Beispiele: (...)
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Weiterlesen:
https://ethologiepsychologie.wordpress.com/2011/11/15/festingers-theorie-der-kognitiven-dissonanz/
 
Mal ein klassisches Beispiel von Festinger: Das Rauchen.

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Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind Raucher und eine gute Zigarette gehört für Sie einfach zum Leben dazu. Doch immer immer wieder hören und lesen Sie von den gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens. Und Sie leiden auch bereits unter dem typischen morgendlichen Raucherhusten. Ihr Hausarzt hat Ihnen deshalb schon wiederholt geraten, endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Auf den Genuß Ihrer Zigarette verzichten möchten Sie aber ganz und gar nicht! Was also tun? Wie mit diesen einander widerstreitenden Gedanken und Empfindungen – in der Fachsprache der Psychologie zusammenfassend auch Kognitionen genannt – nun weiter umgehen?

Eine solche Konfliktsituation beschreibt Festinger als Kognitive Dissonanz (KD). Zwei oder mehrere eigene Kognitionen stehen im Widerspruch zueinander und erzeugen ein unangenehmes Gefühl, einen psychischen Mißklang (Dissonanz) und dadurch eine innere Spannung, die nach Auflösung verlangt.

Im Falle des Rauchens wäre es natürlich am Besten, ganz damit aufzuhören. Doch oft gelingt das nicht. Es kommt zur Kognitiven Dissonanz Reduktion: Die Informationen über die Gefährlichkeit des Rauchens werden relativiert (“Es ist ja noch nichts eindeutig bewiesen”, “Auch Nichtraucher bekommen immer wieder Lungenkrebs.” usw.) oder aus dem Bewusstsein verbannt (Verdrängung) oder aber positive Gedanken über das Rauchen (Konsonante Kognitionen) hinzugefügt (“Rauchen ist gut für meine Nerven.” “Wenn ich mit dem Rauchen aufhöre, werde ich zu dick.” “Mein Großvater hat immer geraucht und ist trotzdem 90 Jahre alt geworden.” usw.). Nicht das Handeln wird verändert, sondern lediglich wie man darüber denkt und fühlt!

Die Theorie der Kognitiven Dissonanz wurde wiederholt auch wissenschaftlich bewiesen. Zwei Beispiele: (...)
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Weiterlesen:
https://ethologiepsychologie.wordpress.com/2011/11/15/festingers-theorie-der-kognitiven-dissonanz/

Genau. Und mit Hilfe von selektiver Wahrnehmung etc. können so auch ziemlich hanebüchene Behauptungen - wie z.B. der junge-Erde-kreationismus oder Chemtrails - (unbewusst) "wahr" gehalten werden. Niemand ist davor gänzlich gefeit.
 
Für einen fundamentalistisch eingestellten Bibelgläubigen sind diese "Höllenstimmen" natürlich ein absoluter Rolls-Roys, weil sie sein Weltbild bestätigen. Er wird also ein hohes Interesse daran haben, diese Fiktion aufrechtzuerhalten und gegenläufige Informationen auszublenden oder zu relativieren - vielleicht auch eine Verschwörungstheorie basteln, daß dieses Hoaxbekenntnis von Atheisten in die Welt gesetzt wurde, um den "Beweis" für seinen Glauben zu diskreditieren.

Das erklärt, warum sich ein bewiesener Hoax solange hält. Weltbild schlägt Sachargument - das ist wie bei *Schnipp-Schnapp-Scher´*

:D
 
Und erklärt vielleicht auch, warum Diskussionen in diesem Forum so wenig bringen ... :escape:
 
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