Meinst Du vielleicht Karmische Astrologie?
Manchmal bringst Du viele verschiedene Nenner ins Spiel (für mich verschiedene), und ich hänge dann zwischen Zähler und Nenner, finde schwer einen gemeinsamen Nenner, schaffe die Kurve von Kabir zu Abendlandastrologie nicht, weil ich bei Hinduismus und Sufismus erst eine Lernende bin, und Deine Gedankenschwünge schwer nachvollziehen kann.
Abendländische Astrologie ist für mich, wie Medizin, in Spezialrichtungen eingeteilt. Ich behandle die Extremitäten und äußere mich nicht in hämatologischer Hinsicht, es sei denn, ich hab den Verdacht, daß Gelenkprobleme oder Knochen/Muskelschmerzen mit Blutbild zusammenhängen.
Für Dasein eines Menschen, dem nix gelingt, bringt Psychologische Astrologie, eine Radix des gegenwärtigen Lebens, zumindest eines (wenn sie nicht wirkliche Hilfe bringen kann, weil dies als Möglichkeitnicht nicht gegeben ist, nicht abzulesen ist), sie lindert, lenkt ab, verändert die Richtung der Sicht, und das kann schon reichen, man ist im Progress, steht nicht auf der Stelle und leidet drauflos.
Wenn ich Atheist bin, nicht an Wiedergeburt glaube, ein Leben nach Sisyphus-Prinzip führe, trotz edler Absichten, nur beruflichen und emotionellen Mißerfolg (ein Begriff, der immer gegenwärtig ist) erlebe, dann hänge mich auf oder werde Zyniker, Alkoholiker, Drogensüchtiger.
Ich muß nicht zwingend ein Gerüst von Glauben-Absicherungen um mich tragen, weil ich noch nicht soweit bin, daß das Spirituelle Thema ein Thema für mich ist.
Ich kenne soviele Menschen, die ihre Anschauung, ihren Glauben, ihr Wissen, wie ein Schutzschild vor sich hintragen, quasi Krücken gegen anfallende Sinnlosigkeit- und Hoffnungslosigkeit-Brocken. Legitim. Es ermöglicht ihnen ein konstruktives Leben. Was dieses Leben an sich hat, können viele Menschen ohnehin nicht in vornhinein beurteilen.
Hallo Xchen,
ich denke, es geht immer um das Verstehen (und nicht um Glauben oder Anschauungen) dessen, was (wahr) ist. In der Mathematik, in der Physik und in dem, was man das Geistige nennt, obwohl Mathematik ebenso zu dem Geistigen gehört wie die Logik.
Man kann sich der Logik bedienen weil sie DA ist, und man kann sich der Astro_logie bedienen, weil sie DA ist. Und wie ich es nicht betonen muss, ist Astrologie kein Glaubenssystem, aber ihre Natur ist ebenso etwas Geistiges wie die Logik, und an Logik muss man nicht Glauben, Logik ist als eine Ordnung erkennbar.
Natürlich beschäftigt sich das Verstehen sowohl mit der zu erkennenden Ordnung, wie die Logik, als auch mit dem, das zwar beansprucht wird von Autoritäten oder behauptet wird von Autoritäten, aber in dem man nicht einen Zusammenhang finden kann, der sich in die bereits erkannte Ordnung einfügt. Und natürlich ist das immer ein höchst individuelles Verstehen, das nur dem Individuum eigen ist und es ist nicht ein allgemeines Verstehen.
Ich denke es kann nur eine Ordnung geben und das, was man versteht, kann nicht in einem Widerspruch zueinander stehen. Dieses aber bedeutet nicht, dass es nicht viele verschiedene Formen in der Natur oder geistigen Natur geben soll; natürlich gibt es die vielen verschiedene Formen.
Für die Astrologie denke ich bedeutet das z.B., dass die im Jyotish erkannte Ordnung und der sich bewegenden Himmelskörper eine andere Form ist als die in der 'abendländischen' Astrologie erkannte Ordnung und die sich bewegenden Himmelkörper. Ebenso kann man ja erkennen, dass z.B. die Form des Tarot eine andere Form ist als die Astrologie, aber sie sich nicht widersprechen.
Probleme treten m.E. zum einen dann auf, wenn eine Form als exklusiv beansprucht wird, und zugleich andere Formen zurückgewiesen werden oder gar diskreditiert werden, und zum anderen dann auf, wenn etwas Widersprüchliches als Form beansprucht wird, und der astrologische Konsument das Schlucken soll, weil es z.B. eine Autorität fordert.
Natürlich eine dieser Formen ist das Verständnis, dass der plot, der mit einem Geborenen verbunden ist, und der erkennbar verschieden ist für verschiedene Geborenen, eine Ursache oder einen Grund haben muss, weil erstens nichts aus dem Nichts entstehen kann und zweitens jeder ein Empfinden hat für Gerechtigkeit als etwas Ausgeglichenes, und schwerlich kann man diese Empfindung als ein 'Gerüst von Glaubens-Absicherung' begründen.
Natürlich ignorieren kann man alles, aber das ist nicht kompatibel mit der Suche nach Verständnis.
Gerechtigkeit ist eine ausgeglichene Bilanz, und notwendig kann eine solche nicht in einem Leben, das zudem mit immer neuen Geborenen oder Sterbenden, welche Handeln gemäß ihrer Egozentrik ausgeglichen werden. Das wird zwar versucht, durch die Mächtigen in Nord-Korea oder in Kuba, oder im Sudan usw. aber ich denke es sieht nicht sehr erfolgreich aus.
Natürlich ist es legitim (nur) das Egozentrische zu verfolgen und den Erfolg zu suchen, und dazu alle Mittel einzusetzen, aber ich denke, wenn man dadurch das Ganze, das Unbekannte zurückweist, nicht meckern sollte, dass man das Ganze nicht versteht.
Es wird oft zitiert, dass manche Menschen sich damit begnügen, dass sie 'wissen, dass der Strom aus der Steckdose kommt', und sie ihn nur brauchen für ihren Föhn oder den Staubsauger, Basta. Und natürlich kann man sich ebenso damit begnügen die Astrologie praktisch zu gebrauchen, Basta.
Aber ich denke, es könnte verständlich sein, dass es auch sinnvoll sein kann, Elektrizität zu verstehen in ihrer Natur (!) die z.B. untrennbar mit dem Magnetismus verknüpft ist ...
Wenn Du von Anschauungen sprichst und Glauben, dann denke ich kann man die seltsamen Ideen in der Astrologie, die zwar gehandelt werden, aber die empirisch nicht bestätigt werden können, nicht auslassen.
Es gibt z.B. Ideen, welche sagen, dass bestimme Sonnenzeichen von Paaren harmonische Ehen voraussagen oder disharmonische Ehen. Ich habe das 1978 an Hand von ca. 6000 Horoskopen von geschieden Ehen nachgeprüft, und es gibt keinen Hinweis darauf, dass da ein Zusammenhang ist.
Ich habe mir Horoskope von nördlich des Polarkreises angesehen und mit den Geborenen gesprochen.
Ich habe von Ludwig Rudolph von der Hamburger Schule 1956 ein kleines Heft mit Placidus-Häusern geschenkt bekommen, und habe wenige Jahre später die ersten Horoskope mit der Deutschen Ephemeride berechnet.
Ich habe mich auch mit den 8 nicht existenten 'Himmelskörpern' der Hamburger Schule beschäftigt, aber habe ebenso nicht etwas gefunden, dass ich in Geborenen wieder finden kann. Zudem haben sie Pluto nicht wahrgenommen, obwohl das möglich gewesen wäre.
Es gibt soviel astrologischen Müll, der aber als heilig angesehen und tradiert wird, aber Tabu ist - wer z.B. als Astrologe am 'Wassermann-Zeitalter' rüttelt, wird gehängt oder exkommuniziert.
Als ich empirisch (!) gute Erfahrungen gemacht habe mit den (karmischen) Mondknotendeutungen von Martin Schulman, habe ich diese als Lizenz erworben und 1994 in mein Deutungsprogramm übernommen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es mir um das (wahre) Verständnis geht, um das Aussortieren von empirisch nicht zu erkennenden astrologischen Papiertigern und ich dabei nicht die erkennbare Ordnung teile in Abendland vs Orient oder Indien. Ich hänge keiner Religion an und keinem Glauben.
Astrologie ist mehr als eine Branche.
LG
T.