Sterben/Tod?

Bibo

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sehr im Süden Deutschlands
Wie kommen wir eigentlich drauf, daß Sterben/Tod so schlimm sind? Schließlich haben wirs ja noch nicht selber erlebt. Also ich mein jetzt "in echt" und Technicolor in "diesem Leben" - nicht als Idee, wie es sein könnte. Oder haben wir es etwa sehr wohl schon erlebt aber nur verdrängt? Es muss ja sehr schlimm gewesen sein. Andererseits vergessen wir ja genauso auch schöne Sachen. Tja. Alles eine Frage des Vergessens? Ich frage deshalb, weil ich bei mir just diese große Angst vor dem Verlieren von all dem was mir lieb ist bewusst geworden ist: meine Kinder, meine Frau, mein werter Körper, meine Gitarre, mein schönes Haus usw.. Ja, was für ein Unsinn eigentlich. Ne? Was habe ich denn schon so Wertvolles zu verlieren?
 
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Ich denke der Mensch ist ja auch verwurzelt in dieser Welt, dh. er hat Freunde, Mitmenschen zum Teil ist es auch Materialismus, ... .
Er kann halt nicht loslassen, weil er alles aufgeben muss, ... .
Viele Menschen haben auch Angst vor dem Tod, weil sie es mit Schmerzen gleichsetzen, ... .
Ich denke, dass sind enorme Ängste hinter dem Ganzen versteckt. Ebenfalls auch das man es nicht beeinflussen kann und jeder mal sterben muss. Also irgend sowas wie ein Damokles Schwert, dass über einem kreist und man nie weiss, wann es runterfällt. :)
lg
Cyrill
 
hmm eher die angst wie man stirbt, langes körperliches leiden.....die seele ist ja frei, aber man hat ja eher angst vor dem was man nicht kennt, als vor dem was man kennt...
 
Eben! Maximal die Gitarre! :lachen:

hahahahahahahahahahaha..... die Gitarre, ja, das wäre sehr schlimm. Aberin Wahrheit behandel ich sie wie Dreck. Erstens spiele ich sie kaum, zweitens erhält sie nur elle Furz neue Saiten, drittens lass ich sie im Suff manchmal draußen in der kalten Nacht liegen, viertens nervt es mich, daß ich zu faul bin und war, mal richtig zu üben, fünftens erinnert sie mich dauernd daran, daß es noch viel bessere Gitarren gibt. Trotzdem häng ich dran; bzw. ne, nicht wirklich, ich tu nur so. Ich bin ja schließlich der, der die Gitarre "liebt". Doch in Wahrheit ist sie mir egal. Nur häng ich halt dran. Also ist sie mir ja nicht wirklich wichtig, sonst würde ich mich besser um sie kümmern, statt nur an ihr zu hängen. Aber wenn es ans Sterben geht jammer ich die anderen vielleicht voll wie wichtig sie mir war und sie legen sie mir voller Mitleid aufs Grab nach dem Motto: "ja, so war er wirklich.":)
 
Ich denke der Mensch ist ja auch verwurzelt in dieser Welt, dh. er hat Freunde, Mitmenschen zum Teil ist es auch Materialismus, ... .
Er kann halt nicht loslassen, weil er alles aufgeben muss, ... .
Viele Menschen haben auch Angst vor dem Tod, weil sie es mit Schmerzen gleichsetzen, ... .
Ich denke, dass sind enorme Ängste hinter dem Ganzen versteckt. Ebenfalls auch das man es nicht beeinflussen kann und jeder mal sterben muss. Also irgend sowas wie ein Damokles Schwert, dass über einem kreist und man nie weiss, wann es runterfällt. :)
lg
Cyrill

,,,verrückt irgendwie... das das Leben irgendwann endet ist doch eine der ersten Einsichten die so ein Menschenkind hat...
 
hmm eher die angst wie man stirbt, langes körperliches leiden.....die seele ist ja frei, aber man hat ja eher angst vor dem was man nicht kennt, als vor dem was man kennt...

klar, verständlich, eigentlich ne ziemlich blöde Sache und ich frage mich oft, was das eigentlich soll. Ist doch totaler Quatsch, daß man so ein Schlimm-Gefühl überhaupt haben kann. Was bringt das?
 
Wie kommen wir eigentlich drauf, daß Sterben/Tod so schlimm sind? Schließlich haben wirs ja noch nicht selber erlebt. Also ich mein jetzt "in echt" und Technicolor in "diesem Leben" - nicht als Idee, wie es sein könnte. Oder haben wir es etwa sehr wohl schon erlebt aber nur verdrängt? Es muss ja sehr schlimm gewesen sein. Andererseits vergessen wir ja genauso auch schöne Sachen. Tja. Alles eine Frage des Vergessens? Ich frage deshalb, weil ich bei mir just diese große Angst vor dem Verlieren von all dem was mir lieb ist bewusst geworden ist: meine Kinder, meine Frau, mein werter Körper, meine Gitarre, mein schönes Haus usw.. Ja, was für ein Unsinn eigentlich. Ne? Was habe ich denn schon so Wertvolles zu verlieren?

Wie kommen wir auf die Idee, dass wenn ich dir die Hände um den Hals lege und zudrücke bis du dich nicht mehr bewegt so schlimm und schmerzhaft ist?
Hast du es schon mal erlebt?

,,,verrückt irgendwie... das das Leben irgendwann endet ist doch eine der ersten Einsichten die so ein Menschenkind hat...

Nein!
Der Tod wird dem Menschen erst mit dem Alter bewusst....
Mit einigen Jahren kann ein Kind mit dem Begriff Tod noch rein garnichts anfangen.
Ist es älter, ist der Begriff zwar greifbar, aber noch in weiter ferne.
Frühes Teenageralter... ist der Tod schon näher...aber er trifft "nur Alte und Kranke", kein gesunde/r 12 Jährige/r würde sich ernsthaft Gedanken um seinen/ihren eigenen Tod machen.
Derartige Gedankengänge in vollem Umfang kommen erst später. Und je älter desto intensiver...
 
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Ich erzähle mal eine wahre Geschichte:
Mein Vater und ich waren zeitlebens spinnefeind. Möglicherweise, weil wir einander zu ähnlich waren. Irgendwann, letztes Jahr, telefonierten wir miteinander. Er gerade nach einer schweren Operation im Krankenhaus, und eigenartigerwies war es einer der seltenen Momente, in denen wir uns wirklich vertrugen. War schön. Zwei Tage später war er tot.
Ich hatte Angst, ihn, seinen Leichnam zu sehen. Was ich sah, war sehr berührend. So viel Frieden und Ruhe. Alles, was ich denken konnte war, hättest du nur in deinem Leben einmal diesen Frieden vermitteln können, dann wäre wohl vieles anders verlaufen. Und dennoch war es, bei aller Trauer, unsäglich schön.
Ebenso bei der Beerdigung. Eine Menge Tränen flossen, obwohl er als Mensch eine Art Tyrann war. Und doch zugleich ein Getriebener seiner selbst. Was blieb, war, trotz allem anderem, so schlimm es auch war, dennoch die Liebe.
Und alles andere war erledigt. Nicht wirklich relevant.
Ich verdanke ihm viel, für noch viel mehr hasste ich ihn abgrundtief.
Nur, in dem Moment war das alles völlig egal. Es war erledigt, eine Art Befreiung. Und dafür bin ich unendlich dankbar.
Er tat, was er konnte, und vieles, was er tat, konnte er leider nicht.
Dennoch, er war mein Vater, ich sein Sohn. Möge er Frieden haben und finden.
Ich sage trotz allem danke!
 
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