Sterbehilfe

Unter starken Schmerzen kann aber keiner Bewusst entscheiden. Problematisch ist auch, dass der Sterbegedanke schon gedachtes Leid verursacht. Meistens wird einfach nur angenommen, das Sterben grausam ist. Ich hatte meine Mutter nie sterbend gesehen und doch bin ich damals einfach davon ausgegangen, das sie bestimmt leidvoll und einsam gestorben sein musste. Klar, damals fand ich aktive Sterbehilfe richtig, weil ich es mit Leid verkürzen verband. Das war in den 80ern. Nur hat sich zwischenzeitlich viel getan, Seid den 90ern und auch mit Beginn der Hospizbewegung und der damit auch begonnenen palliativen Betreuung, ist vieles anders und besser geworden. Die passive Sterbehilfe wurde ausgeweitet, verschiedene palliative Sedierungen entwickelt. Das es Grenzfälle gibt, bei denen diese Verbesserungen nichts bringen ist nicht zu verleugnen. Nur liegen einem Sterbewunsch nun mal Ängste und Sorgen zu Grunde. Sterbende unterliegen aber auch Stimmungsschwankungen, diese können sich an einem Tag mehrmals ändern. Ich finde es schwierig jemanden auf seine Entscheidung festzunageln, wenn sie in einem Moment des Schmerzers oder im Moment eines Stimmungstiefs getroffen wurden. Weiter ist auch Schwierig wenn kein Rückhalt der Familie da ist oder ein gefühl der Nutzlosigkeit und der Last für andere empfunden wird.

Ein allgemeines aktives Sterberecht, würde das Sterben generell verallgemeinern, aber man kann es nicht pauschalisieren. Unheilbar Krank ist nicht wirklich automatisch mit qualvollem Leid gleichsetzbar.

Wenn man sich bei Angehörigen umhört, dann sagen sie nach dem Ableben des anderes, sie hätten zu wenig Zeit miteinander gehabt und verbracht. Sie bemerken erst danach, was sie eigentlich versäumt haben.Andere die die Möglichkeit des Abschied nehmens hatten sagen, sie haben dem anderen zu wenig gesagt was sie empfinden.

Aktive Sterbehilfe würde nicht wirklich etwas auflösen, aktive Sterbehilfe wäre nicht wirklich ein gemeinsames Miteinander. Das Sterben verkürzen, ist nicht wirklich ein verkürzen von Leid.
 
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Ich glaube, dass Problem ist auch, dass man heutzutage den Tod möglichst ignorieren, von sich weg schieben will... Die meisten Menschen streben nich mehr Zuhause im Kreise der Familie sondern in Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Die Menschen haben zu viel Angst vor dem Tod... Dadurch sind sie auch nicht in der Lage, seine Richtigkeit zu begreifen...
 
Ich weiß, ich spreche hier ein sehr umstrittendes Thema an. Da gehen die Meinungen weit auseinander. Ich würde es interessant finden sie zu hören.
Ich komme aus der Altenpflege, dort sehe ich oft Menschen die 10 Jahre und wenn nicht länger, im Bett vor sich hin vegetieren.
Häufiger haben wir Bewohner, die durch absolute Nahrungsveweigerung hoffen, daß sie sterben. Wir sind dann verpflichtet (es sei den sie haben eine Patientenverfügung) sie zwangszuernähren.
Wenn sich jemand der wirklich ohne Hoffnung auf Genesung totgeweiht ist und selber nicht mehr körperlich dazu in der Lage ist, bei vollem Bewusstsein den vorzeitigen Tot herbei wünscht, warum sollte man ihn dabei nicht unterstützen?

Weil der Tod ein Tabuthema ist!
Alle Menschen haben Angst vor dem Tod und können mit ihrer Angst nichts anfangen... haben auch noch Angst, Angst zu haben!
Menschen sind so mit sich selbst identifiziert und können sich nicht vorstellen nicht mehr zu leben, dass sie den Tod auch bei anderen ablehnen, egal wie sehr ein Mensch da leidet.
Der Tod eines anderen, oder Krankheit erinnert an die eigene Sterblichkeit und deshalb das Verhindern dessen was ganz natürlich ist, um jeden Preis.
Dabei ist das Wissen um diese Unabänderlichkeit, den Tod, stets da und so lügen wir uns selbst einen in die Tasche.
Jugendwahn und das Zudröhnen mit allem möglichen, seien es Drogen oder Sex oder Erfolg oder Kampf oder oder oder... alles aus Angst sich zu spüren.
Das sterbliche Wesen, das sich selbst Mensch getauft hat.

So, ich bin ganz klar für individuell, vom "Betroffenen" selbst entschiedene Sterbehilfe.
Alles andere finde ich unwürdig und entmündigend.

Hey, das Thema geht mir nah...

Kein Wunder... bin auch feige und hoffe, ein mitfühlender Mensch erlöst mich bei Zeiten.
Mitfühlend!!! Bloß nicht mitleidend!


LG,

Mathias
 
Weil der Tod ein Tabuthema ist!
Alle Menschen haben Angst vor dem Tod und können mit ihrer Angst nichts anfangen... haben auch noch Angst, Angst zu haben!
Menschen sind so mit sich selbst identifiziert und können sich nicht vorstellen nicht mehr zu leben, dass sie den Tod auch bei anderen ablehnen, egal wie sehr ein Mensch da leidet.
Der Tod eines anderen, oder Krankheit erinnert an die eigene Sterblichkeit und deshalb das Verhindern dessen was ganz natürlich ist, um jeden Preis.
Dabei ist das Wissen um diese Unabänderlichkeit, den Tod, stets da und so lügen wir uns selbst einen in die Tasche.
Jugendwahn und das Zudröhnen mit allem möglichen, seien es Drogen oder Sex oder Erfolg oder Kampf oder oder oder... alles aus Angst sich zu spüren.
Das sterbliche Wesen, das sich selbst Mensch getauft hat.

So, ich bin ganz klar für individuell, vom "Betroffenen" selbst entschiedene Sterbehilfe.
Alles andere finde ich unwürdig und entmündigend.

Hey, das Thema geht mir nah...

Kein Wunder... bin auch feige und hoffe, ein mitfühlender Mensch erlöst mich bei Zeiten.
Mitfühlend!!! Bloß nicht mitleidend!


LG,

Mathias

Angst resultiert aus Unwissenheit und Unerfahrenheit.
 
Unter starken Schmerzen kann aber keiner Bewusst entscheiden

Dazu müsste jede unheilbare Krankheit mit (starken) Schmerzen verbunden sein. Ist jedoch nicht immer der Fall. Unheilbare Krankheiten, die mit einem körperlichen Verfall oder Funktionseinstellung einhergehen, müssen nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden sein - dennoch ist das Leben des Kranken massiv beeinträchtigt, so dass mancher Kranker sein Leben als nicht mehr lebenswert empfindet, weil er die Einschränkungen größer als die Lebensfreude empfindet.
 
Dazu müsste jede unheilbare Krankheit mit (starken) Schmerzen verbunden sein. Ist jedoch nicht immer der Fall. Unheilbare Krankheiten, die mit einem körperlichen Verfall oder Funktionseinstellung einhergehen, müssen nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden sein - dennoch ist das Leben des Kranken massiv beeinträchtigt, so dass mancher Kranker sein Leben als nicht mehr lebenswert empfindet, weil er die Einschränkungen größer als die Lebensfreude empfindet.

Sprichst du von unheilbaren Krankheiten die unweigerlich zum Tode führen, oder von unheilbaren Krankheiten, die lediglich zu einem eingeschränkten Leben führen, des Lebensende aber nicht abzusehen ist.
 
Sprichst du von unheilbaren Krankheiten die unweigerlich zum Tode führen, oder von unheilbaren Krankheiten, die lediglich zu einem eingeschränkten Leben führen, des Lebensende aber nicht abzusehen ist.

Von beidem - von Fällen, bei denen das Leben durch die Krankheit vorzeitig zu Ende gehen wird und die Lebensqualität durch die Krankheit massiv beeinträchtigt und sich weiter verschlechtern wird.
 
. . . weil es nach derzeitiger Rechtslage "noch" strafbar wäre die sogen.
Betonung auf "noch".

Nach aktuellen Hochrechnungen soll sich die menschliche Bevölkerung bis 2050 nochmal verdoppeln. Ich geh mal davon aus, dass in absehbarer Zeit Sterbezentren wie im Film "2022" entstehen werden. Ich bin nur grad fasziniert, ob der prophetischen Genauigkeit dieses Werks betreffs Jahreszahl. So sehr ich die Sterbezentren befürworte, so sehr hoffe ich, dass die anderen Vorhersagen dieses Films nicht eintreffen werden. Möglich ist allerdings alles.

Bin übrigens seit Jahren Mitglied bei der schweizerischen Sterbehilfeorganisation www.exit.ch

:zauberer1
 
Ich mach's kurz und bündig: Jedes geistig gesunde und volljährige Mitglied der Gesellschaft soll selbst entscheiden, ob es leben will oder nicht. Diese Entscheidung ist zu persönlich, als dass sie per Gesetz von anderen getroffen werden darf.
 
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