Sterbehilfe-Senator Kusch...

Hallo Alika!

Ich kann Sterbehilfe nur befürworten. Wenn man alte, oder auch todkranke Menschen sieht, die nur noch mit Apparaten am Leben gehalten werden, kriege ich eine Gänsehaut und fühle nur noch Wut. Leider schreibt uns unsere Gesundheitsreform vor, jedes Leben am Leben zu erhalten. Ich habe meinen Vater dahinwegitieren sehen. Wochenlang lag er da, litt an höchsten Schmerzen, (Bronchialkarzinom) und Gehirmetastasen. Glücklicherweise konnten wir Ihn noch einige Zeit mit nach Hause nehmen,und pflegen, bis er dann verstarb. Ansprechbar war er nicht mehr. Regungen hatte er auch keine mehr. Der Hausarzt ließ mir Morphium (Ampullen) zu injizieren dort. Waren insgesamt 12 Stück. Ich habe mir geschworen, wenn mein Papa leidet gebe ich ihm eine Überdosis Morphin, dass er einschläft und endlich seinem Leiden ein Ende setzt. Ja, ich hätte es getan. Ich habe darüber mit der ganzen Familie gesprochen. Alle waren einverstanden. Ich habe es aber nicht tun brauchen, da er in der Nacht verstarb.

Ferner denke ich jetzt: Ich möchte auch nicht leiden, wenn ich sterbe. Jeder hat ein Recht auf freies Sterben. Aber wie sieht es aus, wenn man wirklich so schlimm erkrankt ist? Überlegt man sich es dann doch anders und will kämpfen und weitermachen? Ist es dann zwecks Patientenverfügung zu spät?
Ist eine paradoxe Frage. Wenn ich mich allerdings in die Situation hineindenke?

Liebe Grüße von sonnengold
 
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shalom romaschka,

so brutal das für dich klingen mag.... die "sterbehilfe" wird erst dann erlaubt sein, wenn wir mit den heute üblichen finzaierung die krankheitskosten durch immer mehr ätere menschen nicht mehr aufbringen könnenen...

eiensrseits müsste die krankenversicherng jetzt schon auf steuerefinanzierung umgestellt werden, und anderseits müssten wir genaustesn definieren wann, von wem und wie sterbehilfe erlaubt sind... dazu müssten wir uns von der zu eng gefasste christliche "moralvorstellung": "du sollst nicht töten" uns verabschieden. die zeit ist dafür noch nicht reif...[/B"]

shimon, der rabbi


hallo shimon,
kann es sein, dass du mich missverstehst?

ich will nicht meine patienten im heim reihenweise lebensverkürzend ermorden - mir geht es um hilfe für freiwilliges ausscheiden aus dem leben für diejenigen, die es nach einem langen leben und aufgrund einer schmerzhaften, leidensvollen krankheit nicht mehr aushalten können. EINZELFÄLLE wohlgemerkt!

ja, die zeit ist noch nicht reif dafür, das hat die politik ja nun auch beschlossen...

romaschka, pflegehexi :)
 
Liebe sonnengold,
Respekt für dein Erleben und deine Gedanken!
Es tut mir sehr leid für dich und deine Familie, dass Euer Vater so qualvoll leiden musste.

Ich denke, diejenigen, die hier so vehement DAGEGEN sind,
haben noch niemanden so leidend selbst erlebt. Nicht nur gesehen, sondern nicht ERLEBT. Berührt, gepflegt, monatelang besucht oder gar um sich gehabt.

Mir geht es nicht um Patientenverfügung und dergleichen.
Mir geht es auch nicht darum, per Gesetz alle über eine bestimmte Altersgrenze hinaus ins Jenseits zu befördern.
Ich möchte einfach gesetzlich erlaubt haben, wenn der Patient es noch selbst äußern kann und über mehrere Tage hinweg gleichbleibend den Wunsch hat, dass ihm dann erlaubter Weise geholfen werden kann, ohne dass derjenige sich strafbar macht.

LG, Romaschka
 
Hallo Romaschka!

Da stimme ich dir voll und ganz zu! Möchte die Dunkelziffer auch nicht wissen, wie viele zu Hause gepflegte Personen ohne Perspektive zum würdevollen Sterben und dem Lang ersehnten Wunsch das Leiden zu beenden intern geholfen wird. Ich denke da würde auch nicht nachgefragt (z. B. zum betreuenden Hausarzt). Jeder sollte frei entscheiden können wenn er es noch kann. Ein Tier darf man einschläfern lassen, wenn es nur noch leidet und keine Perspektive mehr hat. Ein Mensch muss jahrelang den furchtbaren Sterbeprozess erleben.
Aber vielleicht können wir ja noch auf ein positives Ergebnis der Politischen Diskussionen hoffen, anstatt in ein anderes Land gehen zu müssen.

Liebe Grüße von Sonnengold
 
Auf 3-Sat läuft gerade "quer"... Habe nicht alles gesehen, aber das Thema ist offensichtlich Sterbehilfe. Schaltete eben erst ein und eine alte Frau sagte einen sehr interessanten Satz... Ich weiß nicht, wie der genaue Zusammenhang war, aber dieser Satz hat was...


"Ein Christ nimmt sich nicht das Leben. Aber man kommt an einen Punkt, wo man gar nicht mehr weiß, dass man Christ ist."
 
Auf 3-Sat läuft gerade "quer"... Habe nicht alles gesehen, aber das Thema ist offensichtlich Sterbehilfe. Schaltete eben erst ein und eine alte Frau sagte einen sehr interessanten Satz... Ich weiß nicht, wie der genaue Zusammenhang war, aber dieser Satz hat was...


"Ein Christ nimmt sich nicht das Leben. Aber man kommt an einen Punkt, wo man gar nicht mehr weiß, dass man Christ ist."

Ich würde das Christ sein nicht zu hoch bewerten, denn Christ muss man nicht unbedingt sein. Wenn aber am Ende des Lebens Elend steht, kann nur der entscheiden der hier lebt ob er Schluss machen will. Unsere Geräte und Schulmedizin ist dazu da Leben zu verlängern. Etik zu helfen bis es garnicht mehr geht. An Tote kann ich nichts mehr verdienen. Ob der Arzt sein Geld bekommt ist auch zweitrangig. Wir Leben in einer Welt wo es nur ums Geld geht, darum macht man es sich auch zu schwer, Sterbehilfe zu zu lassen.
 
Ich würde das Christ sein nicht zu hoch bewerten, denn Christ muss man nicht unbedingt sein. Wenn aber am Ende des Lebens Elend steht, kann nur der entscheiden der hier lebt ob er Schluss machen will. Unsere Geräte und Schulmedizin ist dazu da Leben zu verlängern. Etik zu helfen bis es garnicht mehr geht. An Tote kann ich nichts mehr verdienen. Ob der Arzt sein Geld bekommt ist auch zweitrangig. Wir Leben in einer Welt wo es nur ums Geld geht, darum macht man es sich auch zu schwer, Sterbehilfe zu zu lassen.

Mir geht es eher darum, dass das Leiden selbst, diese seltsamen Werte an die so fest geglaubt wird, aufzulösen im Stande ist. Diese Dogmen... die haben viele. Natürlich nicht nur Christen. Aber wenn es wirklich hart kommt, dann fallen sie. Das finde ich das Interessante an dem Satz.
 
Mal einfach so eingeworfen, hab die Beiträge nur überflogen!

Irgendwie scheint man hier ja zu finden das jeder ein Recht auf Sterbehilfe hat, würde dem auch grundsätzlich zustimmen!
Aber wie sollte ein solches Gesetz (Recht) denn exakt formuliert werden?

Man sollte nicht vergessen wieviel Menschen vom Tod eines Menschen provitieren wöllten, denen käme ein solches Gesetz geradezu recht!
Dem Erbschleicher oder der genervten Verwandtschaft die keinen Bock mehr hat nen Menschen zu pflegen usw.!

Da können sogen. Willenserklärungen die man im gesunden "Zustand" mal gemacht (vll. sogar geschrieben) hat nicht maßgeblich sein!

"Ich will nicht wiederbelebt werden" oder "Ich will nicht an Maschinen hängen", alles zu wage Ausagen als das sie im Fall der Fälle tatsächlich als Rechtfertigung genommen werden könnten!

Kenne zuviele die sowas in gesunden Zeiten gesagt haben, als es dann aber aktuell war bzw. danach waren sie froh das es nicht geschehen war!

Wer also will es entscheiden können/dürfen, mit welcher Kontrolle usw., wenn der Betreffende das nicht mehr aktiv kann?

Ich glaube es ist reines Wunschdenken zu glauben das es da gesetzl. jemals eine vertretbare und sichere Regelung geben könnte!
 
Mir geht es eher darum, dass das Leiden selbst, diese seltsamen Werte an die so fest geglaubt wird, aufzulösen im Stande ist. Diese Dogmen... die haben viele. Natürlich nicht nur Christen. Aber wenn es wirklich hart kommt, dann fallen sie. Das finde ich das Interessante an dem Satz.

Sind wir uns doch einig, denn mir stört auch dieser Heiligenschein, denn die sich da aufsetzen, denn der wird doch schon bei den Praxisgebühren abgesetzt. Wer nicht zahlt bekommt keine Leistungen oder wird hinterher verpflichtet zu zahlen und dann auch noch mehr. Klammert doch schon der Eid aus den die Ärzte geleistet haben. Man hat hier Gesetze erfunden die nie existieren dürfen und stellt sich noch hin der Mensch darf nicht frei entscheiden, wenn er ableben will, es gibt Menschendie spüren das. Komischerweise glaubt man das auch einen alten Menschen eher wie einen jungen Menschen. Die lebenerhaltenen Maßnahmen kann auch ein quälen sein und keine Hilfe.
 
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Ja-so weit,so gut....wie so schön gesagt wird.

Ich begebe zu bedenken,das aus meiner Erfahrung herraus bei Sterbenden und Totkranken oftmals die Angehörigen eine tragende Rolle spielen und nicht loslassen können oder wollen.


Lg Beate
 
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