Sterbehilfe-Senator Kusch...

Natürlich gibt es dazu geteilte Meinungen und das soll auch so sein.
Ich denke, die Menschen, die jeden Tag damit konfrontiert werden und die Ausweglosigkeit sehen, würden die Qual für den Leidenden gerne lindern und es geht ihnen oft an die Psyche nichts wirklich tun zu können.

Jeder sollte es selbst entscheiden dürfen und dann natürlich nicht in der Stunde des Todes alleingelassen werden. Wenn wir ein Tier einschläfern lassen, bleiben wir auch bis zum Schluß bei ihm!

LG Alika


Darum heisst es ja auch Sterbehilfe und Sterbebegleitung!
War heute mittag nach meinem Dienst bei einem Krebspatienten den ich schon Monate begleite wir kennen uns schon viele Jahre, und ja ich bin auch im diesem Fall für die Sterbehilfe wenn er es wünscht!
Denn sie kann erlösend sein von Schmerzen der Körper und seine Organe verfallen immer mehr so daß man den Geruch wahrnehmen kann, das Elend treibt sie immer enger in eine Ecke, da sitzend wie ein Häufchen armseligkeit keinen Wunsch mehr an diese Welt gerichtet nur den einen STERBEN1

LG
 
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Er sah wie sie die Tabletten nahm und ging, heisst er hat sie allein gelassen. Sie wollte nicht allein und einsam in einem Heim leben und ist doch allein und einsam gestorben. Echte Sterbebegleiter hätten ihre Angst ernst genommen und sie beim Leben unterstützt.

Er sagt ja nicht, dass er Sterbebegleiter ist. Er sieht sich als Sterbehelfer.

Dieser Fall zeigt, was aktive Sterbehilfe ist: Ein im Stich lassen.

Es steht nicht eindeutig erklärt, ob die Sterbewillige allein sein wollte oder gern einen Beistand zur Seite gehabt hätte.
Dass Kusch es nicht tat, hatte offensichtlich rechtliche Gründe.

Allgemein ist es so, dass nicht jeder Sterbende unbedingt jemanden dabei haben möchte. Das ist individuell unterschiedlich.
Manch einer mag gehalten werden, manch einer schließt erst die Augen, wenn niemand mehr im Raum ist...

Dass es noch ganz anders gehen kann, zeigt z.B. dieser Film:
http://www.filmdb.de/filmanzeige.php?filmid=Lamorte

Hier hat sich jemand selbst sein Gift besorgt und seine Freunde eingeladen, um beim Sterben nicht allein zu sein.

Einen Sterbehelfer benötige ich erst dann, wenn ich selbst aus Krankheitsgründen nicht mehr in der Lage bin, mir die Substanz zu besorgen und/oder zu verabreichen.
Diese 79jährige, der Herr Kusch geholfen hat, hätte das gewiss auch allein tun können. Er wollte aber mit der Veröffentlichung das Thema aus der Tabuzone rausholen. Und das finde ich gut.
Man muss es ja nicht tun, aber die Möglichkeit legal werden lassen, das fände ich gut.

LG, Romaschka
 
Liebe Tigermaus, liebe Romaschka!

ich habe sehr viel respekt vor eurer arbeit!!!!

lg
sandy

Liebe Sandy,
ich bedanke mich auch ganz lieb bei dir! :umarmen:

Du bist auch eine, die den Mut hat, hinzuschauen,
und die schon viel erlebt hat.
Ich habe auch großen Respekt vor dir.

LG, Romaschka
 
Die BZ hat geschrieben, der selbsternannte Sterbebegleiter und das bezog sich auf die BZ...

Sterbehilfe sehe ich aber nicht, Krebsleiden heisst noch nicht sterbend sein. Ob er es aus der Tabuzone raus holen wollte bezweifle ich aber.

Diese Frau hatte sich auch an die Schweizer Sterbehilfeorganisation gewandt und wurde abgelehnt. Warum nur? Die Gesellschaft für Humanes Sterben disztanziert sch auch davon. Warum nur?
 
Die BZ hat geschrieben, der selbsternannte Sterbebegleiter und das bezog sich auf die BZ...

Sterbehilfe sehe ich aber nicht, Krebsleiden heisst noch nicht sterbend sein. Ob er es aus der Tabuzone raus holen wollte bezweifle ich aber.

Diese Frau hatte sich auch an die Schweizer Sterbehilfeorganisation gewandt und wurde abgelehnt. Warum nur? Die Gesellschaft für Humanes Sterben disztanziert sch auch davon. Warum nur?

Ok, die Zeitungen schreiben viel - Hauptsache, eine neue Schlagzeile.
Ich hatte mich schon gewundert, denn du bist ja vom Fach und kennst den Unterschied dieser beiden Begriffe.

Hinsichtlich der Ablehnung der Schweizer Sterbehilfeorga. und der Gesellschaft für Humanes Sterben kann ich mir das nur so erklären, dass sie in deren Augen wohl noch nicht leidend genug war.

Das ist eben die Frage:
Wieviele Schmerzen, Leiden, Einschränkungen muss ein Mensch ertragen, bevor er erlöst wird, trotzdem er fortlaufend den Wunsch dazu äußert?!

Wenn ich kaum noch Nahrung zu mir nehmen kann, ist das schon eine starke Einschränkung. Und der Tatbestand war bei der Frau so! - siehe Spiegel online -

Eine künstliche Ernährung per Sonde darf ich ablehnen, um mein Leiden zu verkürzen. Dass ich dabei VERHUNGERE, wird toleriert. Das ist ok! Findet das hier niemand merkwürdig?
Wenn ich dann aber Gift verlange, um den Vorgang zu beschleunigen, dann schreien alle, dass das nicht sein darf...

Was für Wahnsinn!

Romaschka
 
Liebe Tigermaus,
schön, mal wieder von dir zu lesen! :)

Wird das bei Euch wirklich so gesagt?

Bei meinem vorigen Arbeitgeber wurden depressiven Bewohnern z.B. keine kleinen Küchenmesser im Zimmer erlaubt, damit nur ja niemand sich was antun kann. Obwohl sie körperlich in der Lage gewesen wären, sich selbst einen Apfel zu schälen, musste das Personal das tun, da die Pflegedienstleitung das so anordnete... Die betroffenen Frauen waren mehr als beleidigt, da sie sich entmündigt fühlten.

Naja, das wird wohl überall etwas eigenwillig gehandhabt.
Dasselbe Dilemma ist es ja im Heim mit der Medizin im Nachtschrank...

Tigermaus, ich freue mich, dass du als Pflegefachkraft auch die Sterbehilfe befürwortest.
Es ist ein heikles Thema, grade wenn man in dem Metier arbeitet.
Aber die Sache an sich befürworten heißt ja nicht, dass ich es für andere tue.

LG, Romaschka


Hallo Romaschka:)

In dem Sinn Verbote für unsere Heimbewohner gibt es kaum nur wenn es offentlich ist werden auch Maßnahmen ergriffen aber auch da sind gewisse Grenzen die wir einhalten müssen!
Das von mir genannte Gesetz verlangt oder verbietet kein einengen...einsperren...Bettgitter hoch....u.s.w. egal in welcher Verfassung sich ein Heimbewohner befindet, denn wir sind ein offenes Haus und keine geschlossene Psychiatrie und wenn ein Bewohner gefährdet ist hat dieser doch ein Recht sich frei zu bewegen natürlich unter Aufsicht aber diese gestaltet sich oft problematisch das weissr du sicherlich...die Gefahren lauern überall und man kann nicht überall sein gleichzeitig.
Die wenigsten bei uns haben eigene Messer nur die geistig regen.
Ein Neuzugang bei uns saß im Rollstuhl und ließ sich Kirschen schmecken mit dem Blick auf mich gerichtet forderte sie ein Messer, und auf meine Frage wo für antwortete sie ich möchte mir danach die Plusadern aufschneiden.
Zum Glück kann sie nicht selbstständig laufen war mein Gedanke dabei.
Und noch eins möchte ich dazu sagen unsere Bewohner werden immer jünger wir haben zwei Männer anfang fünfzig einer davon war schon tot er wurde zurück geholt und bei diesem Anblick frage ich mich nach dem Sinn nein da ist wirklich keiner zu finden!
Kennst du daß in der Pfelge stehst du immer mit einem Bein im Knast? 0ft steht man unter Strom das nichts passiert und auf der anderen werden die Dokus eingeordnet das ich mir Gedanken machen ob dieser Beruf noch was mit der Pfelge zu tun hat oder ich sitze fern von den Heimbewohner und schreib mir die Finger wund oft mit unbezahlten Überstunden!

LG
 
shalom romaschka,



so brutal das für dich klingen mag.... die "sterbehilfe" wird erst dann erlaubt sein, wenn wir mit den heute üblichen finzaierung die krankheitskosten durch immer mehr ätere menschen nicht mehr aufbringen könnenen...

eiensrseits müsste die krankenversicherng jetzt schon auf steuerefinanzierung umgestellt werden, und anderseits müssten wir genaustesn definieren wann, von wem und wie sterbehilfe erlaubt sind... dazu müssten wir uns von der zu eng gefasste christliche "moralvorstellung": "du sollst nicht töten" uns verabschieden. die zeit ist dafür noch nicht reif...[/B"]

shimon, der rabbi
 
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Ich gebe zu ich habe nicht alle Beiträge gelesen und die meisten mehr überflogen!

Mal aus meiner Sicht:

Will euch mal was von meinem Vater erzählen!
Mein Vater war ein Mensch den ich immer als stark, selbstständig und selbstbestimmt lebend erlebt habe.
Mit 48 J. erlitt er innerhalb von 2 Tagen seine ersten 2 Herzinfarkte von insges. später 5!
Er überlebte sie alle und kämpfte für jeden Tag LEBEN!
Nach dem 5 Infarkt, das war 1990 unterzog er sich eine Bypass-OP, die an sich auch gut und problemlos verlief.
Nach wenigen Tagen hieß es mobilisieren, d.h. er durfte das erstemal einen kleinen Spaziergang machen, den er (mit meiner Mutter) auch sehr genoss.
Zurück im Zimmer setzte er sich aufs Bett und innerhalb von Sekunden war nichts mehr wie vorher.
Plötzlich schrie er das er nichts mehr sehen könnte und fiel gleich darauf in tiefe Bewusstlosigkeit.

Danach lag er auf der Intensuvstation, angeschlossen an Maschinen und Schläuche und als ich ihn so sah dachte auch ich das dies das Ende sei.

Nun es kam anders, entegen dem was die Ärzte sagten erholte sich mein Vater wieder!
Gut ein Auge blieb danach blind (räumliches sehen unmöglich), sprechen und richtig laufen lernen musste er erst wieder und es dauert lange bis er nicht mehr über eine Magensonde im Bauch mit Astronautennahrung ernährt werden musste.

Aber der Glaube, die Mühe und vor allem die Liebe meiner Mutter zu meinem Vater konnten scheinbar Berge versetzen - so wurden ihnen noch über 10 gemeinsame Jahre beschert!

Im Februar 2001 dann der Schock, Diagnose Lungenkrebs, inoperabel aufgrund der Position und auch des nicht gesunden Herzens.

Bis zum Sommer folgten 3 Chemos, dann hieß es von Seiten der Ärzte "Er braucht nun erstmal eine Pause"
Konkret hieß das "keine Hoffnung mehr"!

Mein Vater starb am 13. Dezember 2001 in den Armen meiner Mutter, im Kreise seiner Familie zu Hause!

In den letzten Tagen davor dachte ich auch manchesmal an Sterbehilfe, wenn ich ihn so daliegen sah!
Bis 4 Tage vor sienem Tod konnte man noch mit ihm sprechen, konnte er noch mit Hilfe zur Toilette gehn.
Ab da ging nichts mehr, oft hatte er ewiglange Atemaussetzer, stöhnte teils schon nicht mehr bei sich vor Schmerzen.
Er bekam hochdosiertes Morphium!

Solange wir sprechen konnten sprachen wir auch das Thema sterben an.
Nein niemals hätte er Sterbehilfe haben wollen, er meinte nur "Ich habe es doch leicht, ich gehe, ihr - vor allem eure Mutter - bleibt übrig und müsst damit weiterleben"!

Meine Mutter folgte ihm vor genau 2 Jahren!
In der Zeit zwischen dem Tod meines Vaters und ihrem Tod sprach sie niemals davon ihm "absichtlich" folgen zu wollen, sprach nie von dem Wunsch um Sterbehilfe oder Selbstmord!

Meine Mutter liebre meinen Vater unendlich, sie war nach seinem Tod niemals mehr wie zuvor - es war als ob man ihr ein Stück ihrer Seele genommen hatte und doch war sie (selber sehr krank) stets für jeden da, hatte ein offenes Ohr!

Sie starb am 1. Juli vor 2 Jahren, auf eine Intensivstation, an Maschinen und Schläuchen!

Bis heute komme ich nicht damit klar in den letzten Stunden und Minuten nicht bei ihr sein zu können, aber ich weiß sie hätte niemals gewollt das man ihr Sterbehilfe leistet!

Seit diesen Erlebnissen bin ich mir nicht mehr ganz sicher was Sterbehilfe meine Person betreffend angeht!

Mein Vater 1990 an Maschinen und Schläuchen und dann doch noch über 10 "geschenkte" Jahre!
Das gibt mir zu denken!

Die Ärzte hatten ihm keine großen Chancen eingeräumt, meine Mutter schon und sie hat gekämpft!

Wer will tatsächlich entscheiden wann es genug ist?
Wie will man - solange man nicht selbst an diesen Schläuchen hängt - wissen was man dann will und was gut ist?

Mal ganz abgesehen davon, neben dem persönlichen und vll. auch egoistischen Gefühl ob man das Leben denn so noch "aushält" gibt es auch noch liebende Menschen um einen herum!

Wer schuldet wem was?
Schulde ich - krank - meinen mich liebenden Menschen nicht das ich kämpfe und sie nicht einfach allein lasse?
Umgekehrt schulden die mich liebenden Menschen mir nicht mich (aus Liebe) gehen zu lassen, wenn ich gehen will bzw. das Leben nicht mehr ertrage?

Wenn mein Mann, in einer entsprechenden Situation, also hoffnungslos (wobei die Voraussagen der Ärzte nicht das Maß der Dinge sind) mich bitten sollte ihm diesne letzten Liebesdienst zu tun, dann werde ich es tun, ungeachtet meiner eigenen Befindlichkeiten!

Bei uns sehe ich da kein Problem!

Eine gesetzliche "Freigabe" sozusagen sehe ich allerdings sehr problematisch!
Wer will entscheiden ob sich Ehepartner, Kinder, Enkel sonstige Verwandte o.ä. sich nicht vielleicht nur einer lästigen Pflicht (Pflege) entledigen oder an ein Erbe kommen wollen?

Dazu ist diese Entscheidung zu entgültig!

Es ist ein heikles Thema und wohl per Gesetz nicht klar zu regeln!

Was im angesprochenen Fall (Kusch) passiert ist entzieht sich meines Verständnisses!
Nicht der Umstand das dieser Herr Kusch einer Frau die sterben wollte geholfen hat irritiert mich, sondern viel mehr der Umstand wie dieser Herr damit hausieren geht und diesen Film (und Fall) ganz offensichtlich für eigene (welche auch immer wirklich) Zwecke missbraucht!

Zumal Sterbehilfe und Hilfe zum Suizid, das eine hat mit dem andern nichts zu tun!

Also welche Motivation steckt bei diesem Herrn tatsächlich dahinter?

Liebe Thundercat,

Dein Bericht spricht mir aus dem Herzen. Auch ich sehe die Dinge wie Du.
Einen Teil Deines Textes möchte ich nochmals hervorheben:


Eine gesetzliche "Freigabe" sozusagen sehe ich allerdings sehr problematisch!
Wer will entscheiden ob sich Ehepartner, Kinder, Enkel sonstige Verwandte o.ä. sich nicht vielleicht nur einer lästigen Pflicht (Pflege) entledigen oder an ein Erbe kommen wollen?

Dazu ist diese Entscheidung zu entgültig!

Es ist ein heikles Thema und wohl per Gesetz nicht klar zu regeln!


Was im angesprochenen Fall (Kusch) passiert ist entzieht sich meines Verständnisses!
Nicht der Umstand das dieser Herr Kusch einer Frau die sterben wollte geholfen hat irritiert mich, sondern viel mehr der Umstand wie dieser Herr damit hausieren geht und diesen Film (und Fall) ganz offensichtlich für eigene (welche auch immer wirklich) Zwecke missbraucht!

Zumal Sterbehilfe und Hilfe zum Suizid, das eine hat mit dem andern nichts zu tun!

Dieser besagte Film kann wirklich verschieden gedeutet werden, vor allem aber bekommt man einen bitteren Geschmack auf der Zunge, wenn der Verdacht entsteht, es könnte die von Herrn Kusch auf ihren Wunsch zu Tode gebrachte Patientin für Werbezwecke missbraucht worden sein und werden.

Liebe Grüße

eva07
 
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