Sterbehilfe - dafür und zuwider, ganz Europa debattiert

S

Stormcrow

Guest
Hallo zusammen

Ich weiss, ich weiss, schon wieder so ein Thema von mir, aber ich schreibe es trotzdem mal auf... vielleicht interessiert es ja jemanden ;)

Momentan wird in der Schweiz heftigst über Sterbehilfe gestritten (2 "professionelle" Organisationen betreiben das hier). Dafür, dagegen, wohin mit denen, dürfen die das?, ist es sinnvoll?, sollte man es verbieten?, usw... Mittlerweile geht es soweit, dass Engländer in die Schweiz kommen um den Freitod zu sterben, weil es bei Ihnen in England verboten ist.

Jetzt meine Meinung: warum nicht?? Wenn jemand so ein besch*** Leben hat (oder glaubt das zu haben), dass er unbedingt sterben will, darf er das doch, ist ja seine Entscheidung. Diese Leute könnten genausogut von einer Autobahnbrücke springen oder sich auf die Zuggeleise, gäbe eine Sauerei. Gehen sie zu einer Sterbehilfe-Organisation erschrecken sie zumindest keine Unbeteiligten (ausser ihren Hinterbliebenen natürlich).

Eine Psychologin hat mir mal gesagt: "Der Mensch ist dazu geschaffen, zu überleben. Das ist der urnatürlichste Instinkt, den es gibt und er sollte deshalb nicht unterdrückt werden."
Aber in der heutigen schnellen Zeit, wenn jemand wirklich kaum noch kann, keine Kraft mehr hat, eine unheilbare, schlimme Krankheit hat... warum nicht?

Gruss
Krähe
 
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WENN mit der Sterbehilfe kein Schindluder getrieben werden würde, dann müßte sie professionell erfolgen. Also nicht z.B. ene Tüte über den Kopf und den Sterbenden elendig krepieren lassen, nachdem die "cocktails" nicht gewirkt haben, sondern Vollnarkose und dann die richtige todbringende Dosierung ins Blut. Das Ganze eingeleitet mit Notar und allem pipapo unter Vollbesitz der geistigen Kräfte usw., dann würde ich es befürworten. Sonst nicht!
 
WENN mit der Sterbehilfe kein Schindluder getrieben werden würde, dann müßte sie professionell erfolgen. Also nicht z.B. ene Tüte über den Kopf und den Sterbenden elendig krepieren lassen, nachdem die "cocktails" nicht gewirkt haben, sondern Vollnarkose und dann die richtige todbringende Dosierung ins Blut. Das Ganze eingeleitet mit Notar und allem pipapo unter Vollbesitz der geistigen Kräfte usw., dann würde ich es befürworten. Sonst nicht!

Das tun die beiden Organisationen hier, die machen keine inhumanen Sachen. Aber die Notare lassen sie weg.
 
Hallo

Beim Thema "aktive Sterbehilfe" wird mir schlecht, bin absolut dagegen.

Stormcrow schrieb:
Aber in der heutigen schnellen Zeit, wenn jemand wirklich kaum noch kann, keine Kraft mehr hat, eine unheilbare, schlimme Krankheit hat...

...dann gibt es die Palliativmedizin (= begleitende Medizin, nicht auf Heilungsversuch ausgerichtet = passive Sterbehilfe).

Während meiner Sterbebegleiter-Ausbildung sagte uns ein Referent (Palliativmediziner, und die sind psychologisch entsprechend geschult), dass die meisten Menschen nicht vor dem Sterben ansich Angst haben, sondern vor dem Leiden, das sehr oft damit verbunden ist. (Und da gibt es bereits jede Menge Möglichkeiten der Verbesserung... Ausschalten des Schmerzes z.B.).

Nur so als Gedankenanregung... :)

lichtbrücke
 
lichtbrücke;2165511 schrieb:
Hallo

Beim Thema "aktive Sterbehilfe" wird mir schlecht, bin absolut dagegen.



...dann gibt es die Palliativmedizin (= begleitende Medizin, nicht auf Heilungsversuch ausgerichtet = passive Sterbehilfe).

Während meiner Sterbebegleiter-Ausbildung sagte uns ein Referent (Palliativmediziner, und die sind psychologisch entsprechend geschult), dass die meisten Menschen nicht vor dem Sterben ansich Angst haben, sondern vor dem Leiden, das sehr oft damit verbunden ist. (Und da gibt es bereits jede Menge Möglichkeiten der Verbesserung... Ausschalten des Schmerzes z.B.).

Nur so als Gedankenanregung... :)

lichtbrücke

Das ist ein guter Anstoss, danke dir! Nur, passive Sterbehilfe ist ja auch Sterbehilfe, oder? Ich meine, wie ist der Unterschied, es geht ja grundsätzlich darum ob man einem der sterben will helfen sollte.... naja ich denk mal drüber nach ;)
 
Stormcrow schrieb:
ob man einem der sterben will helfen sollte

Palliativmedizin kommt dann zum Tragen, wenn die Möglichkeiten der Schulmedizin ausgeschöpft sind und keinerlei Heilungsmöglichkeiten mehr bestehen.

Ja, passiv ist auch Sterbehilfe. Nur mit dem Unterschied, dass man Denjenigen nicht bewusst ins Jenseits befördert (*grusel), sondern den Menschen so lange begleitet und alles was möglich ist unternimmt, um ihm diese letzte Lebensphase zu erleichtern und seinen Bedürfnissen möglichst gerecht zu werden. Die Seele bestimmt selbst, wann sie nachhause geht.

lichtbrücke
 
Die Seele bestimmt grundsätzlich immer selbst wann sie nach Hause geht! Nur die Art und Weise ist eben unterschiedlich.
Ich finde niemand sollte und kann jemanden zwingen zu bleiben, wenn er denn nicht mehr möchte. Ich bin dafür das es legalisiert wird. Die Organisationen die dies anbieten müßten aber vorher geprüft werden.
Für mich gehört diese Freiheit der Wahl zu den Menschenrechten.

Gruß Ufuba
 
ufuba schrieb:
Die Seele bestimmt grundsätzlich immer selbst wann sie nach Hause geht! Nur die Art und Weise ist eben unterschiedlich.

Und genau das glaube ich im Zusammenhang mit aktiver Sterbehilfe nicht. Es ist eine willentliche Entscheidung, vom Kopf gesteuert...

So unter dem Motto... Ach, das wird eh nix mehr, die Probleme mit dieser Krankheit werden immer mehr..... und teuer ist dieser ganze Pflegeaufwand ja auch, das passt ja gar nicht in unsere schnelllebige Zeit... also helfen wir lieber dem armen Kerl mal eben ganz schnell um die Ecke *überzogen formuliert

Tut mir leid, aber für Derartiges bin ich nicht zu haben.

Wenn schon jemand der Meinung ist, er müsse sich (aus welchem Grund auch immer) von dieser Welt verabschieden, dann soll er's tun, aber allein.

lichtbrücke
 
Hallo lichtbrücke und ufuba

@ufuba: stimme dir voll und ganz zu :)

@lichtbrücke
Danke für die Antwort, das scheint mir in dem Fall eine ganz gute Sache mit der Palliativmedizin. Aber ich bin der Meinung (eben wie ufuba sagte) dass die Seele IMMER selber bestimmt wann sie gehen will, was wiederum heisst, dass die Kopf-Entscheidung zu sterben auch von der Seele gesteuert wird. Findest du nicht? Oder glaubst du, der Verstand kann die Seele unterdrücken? Ich denke nicht in diesem Masse, denn der Verstand ist ja auch ein Teil der Seele. Das geht bestimmt bei Kleinigkeiten aber so wichtige Sachen....
nun, ich kann mich auch irren, die Seele kann sich ja auch irren. Und somit auch der Verstand. Aber in den Belangen wie wann sie kommt und wann sie geht, irrt sie wahrscheinlich nicht, oder? ;)
 
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Stormcrow schrieb:
die Seele kann sich ja auch irren. Und somit auch der Verstand. Aber in den Belangen wie wann sie kommt und wann sie geht, irrt sie wahrscheinlich nicht, oder?

Kann es sein, dass du hier die Seele mit dem Emotionalkörper (Gefühle) verwechselst?

Die Seele irrt nicht, die Seele *ist*. Das beinhaltet jede Menge Lernerfahrungen. Gerade in physischen Krankheiten steckt so viel Potenzial an Lernerfahrungen für die Seele... Entwicklung, Wachstum... Das verschliesst sich aber i.d.R. dem menschlichen Bewusstsein, und somit dem Verstand und dem Emotionalkörper. Heisst... wenn man das Leben abrupt beendet, nimmt man der Seele die Möglichkeit, diese Erfahrungen noch zu sammeln und sich somit im irdischen Erleben noch weiter zu entwickeln.

lichtbrücke
 
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