Sterbebegleitung

Würdest du aktiv Sterbebegleitung leisten wollen?

  • Ja

    Stimmen: 8 34,8%
  • Nein

    Stimmen: 15 65,2%

  • Umfrageteilnehmer
    23
Hi @ All,

ich stimme der Schrödingers Katze zu, denn ich sehe es genau SO. Von WOLLEN kann keine Rede sein, trotzdem würde ich es auch tun.

Zu Beginn diesen Jahres habe ich mit Nierenkoliken im Krankenhaus gelegen, hab zum Teil vor Schmerzen geheult und das obwohl ich mit Schmerzmitteln bis zur Oberlippe voll war. Das gewährte mir einen kleinen Eindruck von dem, was z.B. ein Krebspatient im Endstadium oft durch machen muss. Diese Erfahrung bestärkt mich in meiner Meinung, das man die Qualen eines Menschen ohne Aussicht auf Besserung oder gar Rettung nicht unnötig verlängern sollte.

Mir ist bewusst das ich mit meiner Meinung anecke. Das tue ich immer wieder und trotzdem werde ich sie nicht verändern, egal wie sehr ich dafür beschimpft werde. Lebensverlängerung um jeden Preis dient alleine den Angehörigen, die sich der Tatsache des Sterbens und des Todes nicht stellen wollen. Dabei ist die Situation des Sterbenden viel wichtiger und die Herbeiführung des Todes oft ein Akt der Gnade.

Und sollte ich selbst einmal in eine Situation geraten in der ich selber nicht mehr handeln kann, dann wünsche ich mir jemanden mit Mut der mir dann hilft.

LG
Trekker




:morgen:



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wer von euch würde Sterbehilfe machen?
aus welchen Gründen auch immer, damit die Sterbenden nicht alleine sind, oder aus nächstenliebe...
(unabhängig von der Gesetzeslage)

ich würde liebendgerne anderen dabei "helfen", nur verkrafte ich den Anblick und die Situation nicht. das geht mir zu tiefst ans Herz.

Hallo,

Sterbehilfe ist und bleibt ein sehr schwieriges Thema. Egal um welche Form der Sterbehilfe es sich handelt.
meinst du die aktive Sterbehilfe = wie sie in Holland legalisiert ist,man nennt sie auch die Euthanasie=sanfter Tod.
Das heißt die Gabe von Medikamenten die zum Tode führen ?

oder
die passive Sterbehilfe = dieses bewußte sterben lassen,also medizinische Maßnahmen welche lebensverlängernd sind,werden unterlassen ?

oder
die indirekte Sterbehilfe = es wird eine Verkürzung des Lebens in Kauf genommen bei einer Verabreichung von gewissen Medikamenten.
Bei Krebspatienten im terminalen Stadium wäre das z.B Morphium.
Auf Palliativstationen wird oft weniger getan als mehr.
Was sich als human gegenüber den Betroffenen erwiesen hat.

oder aber die Beihilfe,man nennt es auch einen assistierten Suizid.
Wenn z.B Medikamente gereicht werden jedoch nicht VERabreicht werden.

Aus Erfahrung kann ich dir sagen,kaum ein Mensch an seinem Lebensende möchte diesen Weg mit aktiver Unterstützung =aktive Sterbehilfe,gehen.

Kein Betroffener muss in der heutigen Zeit noch unsagbare Schmerzen erleiden,vorausgesetzt die Ärzte scheuen sich nicht eine adäquate Schmerztherapie zusammenzustellen und vorausgesetzt die Ärzte legen das Vorurteil gegenüber Morphinen ab.

Es ist von größter Wichtigkeit auch diesen Prozess erleben zu dürfen,auch wenn es nach aussen hin grausam erscheinen mag.
Die Angehörigen sehen es aus einem anderen Blickwinkel....

Meines Erachtens ist es wichtig die Begleitung zu forcieren,die Begleitung ohne Angst......es gibt sovieles was man von den Sterbenden lernen kann.
Alleine die Sprache mit der sie mit uns sprechen. ;-)Für einen im Sterben liegenden Menschen ist das Zuhören eine Verbindung,zu seiner Vergangenheit,Gegenwart und Zukunft.

Falls du die Begleitung sterbender Menschen meinst,kann ich dir einen Tipp geben.
Versuche es mal indem du nur in ein Hospiz gehst um dich mal umzusehen,und vielleicht mit dem Pflegepersonal ein Gespräch zu finden ....manchmal gibt es in Hospizen Menschen die keinen Angehörigen mehr haben und die sich wirklich wie die Kinder freuen wenn jemand auf Besuch kommt.

SterbeHILFE zu leisten wenn ein Mensch an seinem Lebensende alleine ist fände ich inakzeptabel.

lg
 
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Hallo

dieses Thema beschäftigt mich zur Zeit sehr, ausgelöst durch einen Selbstmordversuch der Mutter meines Freundes, die an Parkinson im Endstadium leidet.
Da kamen einem Institutionen wie Exit oder Dignitas in den Sinn. Dignitas ist grad in den letzten 2 Wochen stark unter Beschuss geraten, weil sie auch Ausländer annehmen und dazu eine Sterbewohnung brauchen. Der aktuelle Mietvertrag ist ausgelaufen und niemand will sie haben, jedesmal ein Verbot wegen der nicht bauzonenkonformen Nutzung der Wohnung, egal ob Wohnquartier oder Privathaus des Gründers oder Industriequartier.

Ich habe weder mit ja oder nein gestimmt, denn es kommt auf den Fall drauf an. Ich würde alles daran setzen, eine gewisse Lebensqualität zu verschaffen.
Eher nein, aber als letzten Liebesdienst an einen Lebenspartner oder Angehörige schliesse ich es nicht vollkommen aus.
Auf jeden Fall bin ich gegen lebensverlängernde Massnahmen im Spital, erlebe es oft bei meiner Arbeit, dass z.B. noch zig Blutkonserven bei multimorbiden Patienten gegeben werden und damit die Lebensdauer noch um wenige Tage zu verlängern. Wenn der Körper mehrfach geschädigt ist und die Wahrscheinlichkeit einer Genesung gering ist und das Überleben ohne technische Unterstützung nicht mehr möglich ist, ist es für mich keine Sterbehilfe, sondern Zulassen dessen was natürlicherweise passiert.

Aber im Fall meines Bruders, der 20 Jahre an MS litt, hätte ich mir vor allem die letzten 3 Jahre in seinem Leben gewünscht, er könnte sterben. Passiert es dann am 3. Januar 2005, vorausgegangen ist ein intensives Gespräch mit einer Arbeitskollegin beim Schichtwechsel am Silvesterabend 2004.
Ich habe recht ausdrucksstark gegen den Herrgott gewettert, warum müssen soviele gesunde Menschen beim Tsunami sterben und mein Bruder wird unendlich lange in seinem Körper festgehalten. Die Arbeitskollegin sagte mir später, dass sie es deutlich gespürt habe, dass etwas passiert sein wird, wenn sie mich das nächste Mal sieht. So war es dann auch.
Vielleicht ist das intensive Bitten auch eine Art von "Sterbehilfe", allerdings müssen etliche Faktoren des Loslassens zusammenpassen.

Ja ich frage mich, warum Sterbehilfe nötig ist, theoretisch könnte man durch Nichtmehratmen das Leben ohne fremde Hilfe beenden. Da ist im Menschen ein Überlebenswillen eingebaut, der dies verunmöglicht.

Liebe Grüsse


Soleika
 
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