Steinbrück - der gebrochene Kandidat

Kann man so und so sehen. Eines ist für mich aber sonnenklar: Er ist kein Opfer. Er hat sehr viele kleine Entscheidungen getroffen und am Ende haben die sich zu Konsequenzen aufgetürmt, die zu handeln er nicht klug genug war.



Nein... das stimmt so nicht. Alles fing ja mit dem Hauskredit an und einem Gerücht, der stamme von Maschmeyer. Das wäre dann tatsächlich eine große Sache gewesen. Das Problem war: Wulff verweigerte die Grundbucheinsicht, was das Gerücht befeuerte so dass BILD und SPIEGEL klagten und irgendwann gewannen. Dann wurde die Einsicht gewährt... und der Kreditgeber war Geerkens. Das war eigentlich unspektakulär, bis auf die kleine Lüge im Landtag, Wulff habe nie geschäftliche Beziehungen unterhalten. Und hätte Wulff jetzt an der Stelle aufgeräumt und gesagt: "Ja... das war eine kleine Lüge, weil er nicht wollte, das sein Privatleben ausgerollt wird und er finanzielle Hilfe von einem Freund brauchte etc. und man das auch nicht unbedingt geschäftliche Beziehung nennen kann..." wäre alles vom Tisch gewesen. Aber er schuldete mehrfach um, von Geerkens zu einer Bank und immer mit erstaunlich niedrigen Zinsen und verteidigte sich weiterhin mit Lügen.. die aufflogen. Parallel kamen die ganzen anderen Kleinigkeiten raus, die ihn wie einen Schnorrer aussehen lassen...

Unterm Strich war das eine sehr verrückte Dynamik, die er selbst aber noch anheizte.

http://kritische-massen.over-blog.de/article-affare-wulff-jagt-die-jager-96126277.html

Hat er ja nicht wirklich. Als BuPrä kann er das nicht mal. Das einzige war eine kritische Rede zur Euro-Finanzpolitik, in der er aber auch nicht weiter ging als einige andere auch. Wulff war ja kein Quertreiber, sondern eigentlich das Gegenteil. Wie gesagt: Die Entwicklung hatte eine riesen Eigendynamik und da war dann sicherlich auch irgendwann eine Art "Jagdinstinkt" unter Journalisten dabei, die wie in einem Spiel ständig neue kleine Infos ausgruben. Nichts davon war spektakulär, bis auf seine wilden Vertuschungsversuche. Und die waren es, die ihn irgendwann zum Rücktritt zwangen weil er zigfach der öffentlichen Lüge überführt wurde und es dann irgendwann aussah, als stecke etwas großes dahinter.

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Das sehe ich ebenfalls kritisch, aber wenn Du Dich fragst, wer etwas davon hatte, dann gibts da eigentlich keinen... vielleicht Philliph Rösler. Und natürlich der Stern. Die haben damit ne hübsche Auflage gemacht. Aber was ist daraus geworden? Letztlich nicht viel. Der FDP hat es nicht geschadet und Brüderle selbst auch nicht so richtig.
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Verschwörungen sehe ich in den beiden Fällen nicht. Da gibts andere von denen wir in der Regel nicht mal was mitbekommen. Politiker werden in Hinterzimmern und deutlich subtiler auf Linie gebracht. Da brauchts solche Stories nicht. Bei seinem Vorgänger z.B. sehe ich den Rücktritt deutlich kritischer. Der war zwar freiwillig, aber er wurde politisch massiv bedrängt und isoliert. Letztlich trat er zurück weil er eine Wahrheit aussprach und Merkel sagte nur "Okay... danke!".

Außerdem lief diese Dynamik, die Wulff zu Fall brachte, ja auch bei anderen ab die ganz sicher nicht fallen sollten... etwa Guttenberg, den USA-Zögling und noch ein paar kleinere Doktoranden.



Da widerspreche ich. Wulff hat einiges gesagt, was manchen nicht lieb war.
Nicht nur, "der Islam gehört zu Deutschland" oder den Bundestag gerügt, dass die Demokratie und Freiheit zu wenig beachtet wird und in Gefahr ist.

Ich werde dies bezeiten mal suchen. Gibt noch einiges.



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Steinbrück ist kein Politiker. Kein Politiker in zeitgeistigem Format. Eigentlich ein Kompliment. Und doch keiner. Scrabble-Argument seiner Frau entspricht a.m.S eher Schmollniveau von Menschen, die weder kämpfen noch verlieren können, aber sich ungemein gut vorkommen.
 
Es sieht nicht so aus, als ob die SPD aus dem Umfragetief rauskommt, zumindest nicht vor den Wahlen.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem „Stern“, es werde immer unwahrscheinlicher, dass es bei der Wahl im September für Rot-Grün reichen könnte. In der Bevölkerung herrsche keine Wechselstimmung. So würden lediglich acht Prozent der Deutschen sagen, die SPD könnte am ehesten die Probleme in Deutschland lösen – dies sei ihr geringster Wert seit zwei Jahren. 34 Prozent jedoch trauten dies der Union zu.

http://www.focus.de/politik/deutsch...n-der-spd-kaum-noch-etwas-zu_aid_1026232.html

Allerdings könnte sich das Blatt dennoch wenden. Steinbrück hat in seiner letzten Rede vor der Sommerpause - dies die zweite Meldung des Tages - eine bemerkenswerte Idee entwickelt, die das Ruder rumreißen könnte.

"In 89 Tagen wird der Etikettenschwindel in diesem Land abgewählt", ruft Steinbrück. "In 89 Tagen wird das Nichtstun abgewählt!" Und dann appelliert er, laut und eindringlich: "Macht Häuser-Wahlkampf! Dann ist das Ding allemal für uns zu gewinnen!" Die Sozialdemokraten sind begeistert über ihren Spitzenmann, und Erleichterung schwingt mit: Er kann ja doch noch kämpfen!

http://www.welt.de/politik/deutschland/article117452941/Steinbrueck-knoepft-sich-die-Medien-vor.html

Das Zauberwort heißt also "Häuserkampf". :)

Kommt halt nur darauf an, ob er genügend Wahlhelfer mobilisieren kann, die die Häuser der CDU-Wähler beschießen und sie mit vorgehaltener Waffe zur Wahlurne begleiten, damit sie richtig abstimmen. :rolleyes:

Dann könnte es doch noch klappen mit Steinbrück als Bundeskanzler. :zauberer1
 
Und noch eine Meldung, die Steinbrück von seiner kämpferischen Seite zeigt:

Bei der Sendung „Eins gegen Eins“ mit Moderator Claus Strunz (heute, 23.20 Uhr, Sat.1) teilt er gegen Kritiker aus, die ihm vorwerfen, seine Tränen beim gemeinsamen Auftritt mit Ehefrau Gertrud Steinbrück (63) vor einer Woche seien inszeniert gewesen. Steinbrück: „Denen", die das behaupten, „trete ich in den Hintern.“

http://www.bild.de/politik/inland/p...-seines-traenen-auftrittes-30974636.bild.html

:lachen:
 
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Und noch eine Meldung, die Steinbrück von seiner kämpferischen Seite zeigt:

Bei der Sendung „Eins gegen Eins“ mit Moderator Claus Strunz (heute, 23.20 Uhr, Sat.1) teilt er gegen Kritiker aus, die ihm vorwerfen, seine Tränen beim gemeinsamen Auftritt mit Ehefrau Gertrud Steinbrück (63) vor einer Woche seien inszeniert gewesen. Steinbrück: „Denen", die das behaupten, „trete ich in den Hintern.“

http://www.bild.de/politik/inland/p...-seines-traenen-auftrittes-30974636.bild.html

:lachen:

Recht hat er!

Aber als "kämpferisch" sehe ich das nicht, das nennt man Humor. Aber die Deutschen und Humor...naja. :rolleyes:



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