Stationärer Aufenthalt sinnvoll?

Es steckt leider so wenig in mir, glaubt mir das bitte!

LG Markus
Hieran hänge ich, ich hab jetzt versucht, Dir was zu schreiben, aber ich hab nix. Von daher kann ich nur schreiben, dass ich an obigem hänge, weil ich das so noch nie von einem Menschen gelesen habe.
Da ist ein Aufruf als minderbemittelt anerkannt zu werden. Ich weiss ganz gut, wie es ist, an oder auf einer borderline zu leben, was es bedeutet ständig zwischen den Stühlen zu sitzen und auch was es heisst, nicht anders zu können als immer zwei Seiten von einer Medaille zu erleben, während andere sich nur auf eine Seite der Realität konzentrieren und einlassen können. Gerade da, Markus, ist aber meine Stärke. Frei zu bleiben von "das ist meins", "das mache ich". Das ist zwar heute üblich, so ein Leben aus einem Ich heraus zu führen, aber wenn Du dich mal ein bisschen in der Welt herumliest und dabei in den Osten schielst, dann lernst Du da, dass dieses aus einem Ich bestimmte Leben lange nicht Alles ist, was man erleben kann. Bei mir ist es so, dass ich einfach keinerlei Lust habe darauf, mich und meine Wahrnehmung auf diese Konsumschiene zu beschränken, innerhalb derer sich ein Leben mit der Identifizierung als hilfloser "Kranker" beim Konsum einer vollkommen kranken, ohnmächtigen Lebens- und Informationsgesellschaft erleben lässt. Nein danke.

"Ich bin krank". ZACK. Da ist der Fall schon gelaufen, wenn ich das so für mich definiere. Aus, Fini. Damit habe ich für mich und über mich ja schon alles entschieden. Damit kann ich genau sagen, wie mein Leben verläuft.

Positiv finde ich auf der anderen Seite, dass Du deine jetzige Situation wie von aussen betrachtest. Wer ist denn das genau, der da abwägt und sieht: jenes schaffe ich im Moment noch nicht? Wer genau fügt da dieses "noch" in den Gedanken ein, dass Du eine Null bist? Ist das dieser Teil Deiner Persönlichkeit, die den Schalter umlegen kann und definieren kann, wie Du wieder gesund bist?

Ein versöhnliches Bild für Dich am Schluss, das mir jetzt über den Bildschirm flimmerte in einem Film: Der "Kämpfer" geht immer auf des Messers schneide. Vielleicht kommt da das Verlange her, sich selber mit Messern zu verletzen, keine Ahnung. Aber dieses Borderline-Sein, nicht zur rechten und nicht zur linken Seite zu gehören, das ist im Grunde doch Mittigsein. Wenn man es mal losgelöst von samtlicher Diagnostiziererei betrachtet und mal einfach gütig guckt, was einem eigentlich so passiert. Ein Bild: da ist Einer, der definiert für sich/stellt für sich fest: "ich bin noch nicht soweit", weil in seinem Inneren alle 5 Minuten eine riesige Horde Bärenkinder rumtobt und seine gesamte Aufmerksamkeit wegnimmt. Jetzt ist die Frage, wann er soweit ist, sich dieser Bärenkinder anzunehmen und zur Bärenmutter zu werden. Dann entsteht auch innerer Reichtum. Die Frage ist nicht, wie er die Bärenkinder wegbekommt!

LG,
Trixi Maus
 
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Ja die Therapeutin ist noch in Ausbildung deshalb ist es gratis!LG

Und da wunderst du dich, dass du drei Jahre in Therapie gehst, und nichts ändert sich? Vielleicht solltest du mal drüber nachdenken, einen wirklichen Profi aufzusuchen, der dir WIRKLICH helfen kann, nicht jemand, der rumprobiert... ?

Sorry, dafür fehlt mir echt das Verständnis! Nur weils nix kostet... naja, das Thema hatten wir hier ja nun schon oft genug - aber hier ist es ja wohl auch so -... nix wert... Versteh ich nicht ... Aber anscheinend geht es dir wirklich noch nicht schlecht genug, andernfalls würdest du dicher kompetente Hilfe nicht nur suchen, sondern auch wirklich in Anspruch nehmen und nicht nur rumdrucksen.
Wünsche dir viel Erfolg, bei allem :)
 
Nein - bei einer Depression könnte Arbeit zu belastend sein und Arbeitslosigkeit erleichternd.

Bei Borderline hingegen ist Beschäftigung und von aussen her gegebene Zeitstruktur wichtig. (Um sich nicht quasi aufzulösen und sich zu verlieren). Ein Borderliner braucht stärkeren, dauerhaften Stress, um sich zu spüren. Insoferne ist während der Arbeitslosigkeit eine ehrenamtliche Arbeit besser als Nichtstun.

LG, Reinhard
Ja, das ist ein Druckproblem. Das muss man sich mal wegstecken, die ganze Welt klagt über zuviel Druck und der borderliner funktioniert nur mit viel Druck. Dem ist das Alles zu fade hier, diese ganzen Probleme sind doch alle hausgemacht auf der Welt. Das kann man eben am besten dann sehen, wenn man sich nicht einer Seite verschreibt. borderliner haben es z.B. auch wesentlich weniger schwer mit dem Überwinden der Grenze vom Leben zum Tod. Das äussert sich dann u.a. auch in einer hohen Selbstverletzungs- und Selbstmordrate. Das ist nämlich keine Grenze. So einfach. Es gibt da im Grunde auch sonst überhaupt nichts zu zu sagen von der einen Seite des borderliners aus. Die andere Seite ist die, dass man einfach nicht zufrieden ist. Grundsätzlich nicht. Und deshalb nimmt man sich alles, was man sich so nehmen kann immer mit 100% Einsatz/Energie. Man ist also extrem schwer zu ertragen für depressive Erlebensumfelder. Und man steckt meist mitten in so einem drin, damit einem gezeigt wird: tu langsamer, die anderen tun ja auch langsam. tja, aber zufrieden wird man damit auch nicht. Ich hatte eine Zeit, da bin ich keinem begegnet und das war ganz gut so. Weil ich wirklich alles um mich herum hätte kurz und klein schlagen können. Immer drauf auf die geistigen Lahmärsche, die nur eine Seite der Medaille sehen und einfach nicht zu bemerken scheinen, wenn sie Menschen begegnen. Die fahren ihren Film, wer sie sind, vollkommen egal, wer ihnen gegenübersteht. Puuuh und meine Haut hätt ich mir von den Knochen schrubben können, meine borderline in corporem. Hochintelligent- das sind auch übrigens die meisten, die an der Grenze wohnen. Da fällt mir gerade wieder dieses "da ist nichts in mir drin" ein, Mensch, gerade da fängt doch erst dann die Möglichkeit an, sich mal vernünftig zu unterhalten und in einem Gespräch für beide Neues zu erfahren, wenn man mal einem Menschen begegnet, der nichts in sich drin hat. Intelligenz erscheint doch erst, wenn jemand zum grenzüberschreitenden, gemeinsamen Denkerleben fähig ist, vorher denkt man doch stets auf Einbahnstrassen herum. Gekidnapped durch irgendwelche Informationen, die man konsumiert hat. So, jetzt hab ich mich 5 Minuten geziert, jetzt darf ich wohl auf Antworten klicken, oder was meinst Du, Universum? jou, machma.
 
Und da wunderst du dich, dass du drei Jahre in Therapie gehst, und nichts ändert sich? Vielleicht solltest du mal drüber nachdenken, einen wirklichen Profi aufzusuchen, der dir WIRKLICH helfen kann, nicht jemand, der rumprobiert... ?
Liebe Esofrau,

Das muss nicht stimmen. Ein Psychotherapeut (in Ausbildung unter Supervision) hat einen wesentlichen Teil der Ausbildung bereits absolviert - und er arbeitet unter ständiger Supervision. Er arbeitet oft mit viel mehr Engagement als ein "alter Hase".

Das ist gerade bei einem Borderliner wichtig. Da geht es ja weniger um irgendwelche hochspezielle therapeutische Techniken, sondern um das Nachholen des Beziehung-Erlernens. Und das dauert lange und ist extrem fordernd - das Ertragen der ständigen Wechsel (kalt / heiß), des Hasses. Wenn man sich am Ende einer Stunde fragt, wie man so vermessen sein konnte, Therapeut zu werden (wo man bestenfalls als Straßenkehrer taugen würde) : DAS war ein Borderliner. Sie haben eine traumwandlerische Sicherheit, Deine wundesten Punkte zu erkennen und mit einem Nebensatz lächelnd zu treffen.

Wir wurden seinerzeit in der Ausbildung mit Augenzwinkern "gewarnt" : am Anfang bekomme man immer die schwierigsten Patienten. Borderliner haben meist ein hervorragendes Gespür, welcher Therapeut für sie wirklich hilfreich ist.

Lg, Reinhard
 
So, jetzt hab ich mich 5 Minuten geziert, jetzt darf ich wohl auf Antworten klicken, oder was meinst Du, Universum? jou, machma.
Ein Borderliner, der tut was er tun darf ? Welch ein Stilbruch :stickout2 . Das Universum als adäquates Gegenüber - das passt schon eher !

Kleine Ergänzung : Schamanen und Heiler sind in der Regel BorderlinerInnen. Geht kaum anders. Die Sprache ist weise : "Hexe" heißt ja "Zaunreiterin", "Grenzgängerin" - ein ähnlicher Begriff wie "Borderliner" (der, der an der Grenze geht).

LG, Reinhard
 
Hallo Walter! Ich glaube du hast das irgendwo falsch verstanden, ich bin psychisch krank, mache schon mehr als 3 Jahre Therapie!
Und da mein Selbsthass (Borderline Syndrom) schon sehr ausgeprägt ist hat mir auch meine Therapeutin dazu geraten, ich merke ja selbst ich kann nicht mehr so weitermachen!
Und ich zahle auch wenn immer nur für sechs Monate ist jedes Jahr genauso Krankenversicherungsbeiträge eine wie jeder andere!

Wenn nicht mehr geht was soll ich deiner Meinung nach tun? sollte ich mich gleich umbringen? Dann koste ich Dir ja nix mehr!

LG danke für dein Verständnis!


Hallo Styrian Spirit, :trost:

vielleicht hast Du noch Eltern wo Du Dich geborgen fühlst,
wo Du immer mal hingehen kannst und Unterstützung findest,
die für Dich da sind, was leider manchmal auch nicht so der Fall ist,
hoffe das bei Dir diesbezüglich alles in Ordnung ist. ;)


Was hältst Du von einem offenen Heim, eine Art Reha,
wo Du leben kannst, eine Ausbildung machen kannst, Arbeiten gehen kannst?
Wo Menschen sind mit denen Du immer reden kannst,
die Dich unterstützen, die genau wissen wie Sie Dir helfen können,
die Dich fördern, wo Du wenn es notwendig ist, es Dir phasenweise schlechter
geht, auch mal kurzfristig in die Klinik gehen kannst,
wenn es Dir besser geht wieder in das offene Heim, wo Du nicht alleine bist.

Oder eine Wohngruppe wo Menschen mit diesen Gesundheitsproblemen leben,
wo fachkundige Betreuer jederzeit zur Verfügung stehen in Krisen?

Gibt es so eine Institution ein Reha Heim in Österreich und
gibts es da auch einen Landeswohlfahrtsverband, der finanziell hilft?

LG:liebe1:
Sonja
 
Hallo Markus,

vorgestern habe ich dir Telefonnummern und e-mail-Adressen von zwei
Anlaufstellen in Graz (da ich annehme, dass du aus der Steiermark bist) geschickt.

Hattest du schon Gelegenheit, dort anzurufen oder diese anzuschreiben?

Wenn du es bis jetzt noch nicht getan hast - dann mache es bitte noch.
Du wirst sehen, dort WIRD man dir kompetent weiterhelfen.

LG
Daisy
 
Hallo Markus,

vorgestern habe ich dir Telefonnummern und e-mail-Adressen von zwei
Anlaufstellen in Graz (da ich annehme, dass du aus der Steiermark bist) geschickt.

Hattest du schon Gelegenheit, dort anzurufen oder diese anzuschreiben?

Wenn du es bis jetzt noch nicht getan hast - dann mache es bitte noch.
Du wirst sehen, dort WIRD man dir kompetent weiterhelfen.

LG
Daisy

Hallo Daisy!
Danke für deine Nummern, leider bin ich offiziell kein Steirer mehr sondern Wiener, da ich dort hoffe ich bekomm eine Ausbildung oder JOb, im Herzen bin ich auch immer noch Steirer, ich bin auch sehr viel daheim in der Steiermark, ist es überhaupt möglich, wenn ich offiziell Wiener bin, in der Steiermark Hilfe zu suchen?
Mein Therapeutin hat mir einige Nummern von Wien gegeben, doch niemand half mir da, deshalb versuche ich so lange es noch geht in der Steiermark die Therapie weiterzuführen, sofern ich noch keinen JOb habe!

LG Markus
 
Hallo Markus,

inzwischen kenne ich mich deine Lebenssituation betreffend nicht mehr aus.
Auch habe ich ein wenig das Gefühl, dass du hier nur die halbe Wahrheit sagst.

In einem früheren Posting schreibst du, dass du zuhause wohnst, also in der
Steiermark. Jetzt wohnst du anscheinend in Wien und machst die Therapie in
der Steiermark.

Wie finanzierst du deine Wohnung und dein Leben in Wien? Was unternimmst du dort, um einen Job/eine Ausbildung zu finden?
Du fährst oft nach Hause. Ob mit PKW oder Zug - das ist ja auch nicht billig. Wie geht das?

Ist deine Bewerbung bei der Bahn noch ein Thema? Geht das von Wien oder von der Steiermark aus?

Wirst du im Sommer wieder den Job als Fremdenführer annehmen? Soll der
ÖBB-Job eine Zwischenlösung sein bis zum Sommer?

Sorry für all die Fragen, aber irgendwie fehlen mir die Zusammenhänge.

Mein Therapeutin hat mir einige Nummern von Wien gegeben, doch niemand half mir da

Wer hat dir die Hilfe verweigert??

ist es überhaupt möglich, wenn ich offiziell Wiener bin, in der Steiermark Hilfe zu suchen?

Warum rufst du nicht einfach an und schilderst dein Problem? Das ist sicherlich einfacher und effizienter, als hier im Forum nach Antworten zu suchen, die so direkt und genau nie sein können wie die einer entsprechenden Anlaufstelle.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du gar keine Unterstützung suchst.

Eine praktische Frage noch: wie hast du denn das bei der Matura gehandhabt
mit den schriftlichen Arbeiten? Musstest du nichts handschriftlich verfassen?
Du sagst ja, du hast diese Behinderung seit deiner Jugendzeit.

Ich wünsche dir alles Gute und den Mut zu handeln und "hin zu schauen".

Daisy
 
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Das ist ja eben die Krux. Wenn ich auf des Messers Schneide zu tanzen habe im Leben, weil ich innerlich eben so gestrickt bin, dann kann mir keiner helfen. Weil eben die Hilfe jetzt im Moment, auf der einen Seite der Medaille richtig erscheint, aber im nächsten Moment ist sie nicht richtig, macht jetzt keinen Sinn, ist mir zu anstrengend, weil reglementiert und an ein bestimmtes Verhalten etc. gebunden, "genormt".

Das ist ja gerade das Problem. Auf der borderline kannst Du dich nicht niederlassen, da bist Du immer unterwegs im Wandel und Hilfe ist da extremst schwierig. Leute die mit diesem Syndrom gut klarkommen, sind hochintelligent, denken und handeln vernetzt und haben gar kein Problem damit, ständig zwischen den Stühlen zu sitzen, weil da das Meditationskissen sitzt, das Einzige, was den Geist überhaupt zur Ruhe bringen kann und es möglich macht, den Körper als Erfahrung zu erleben. Weil sonst ist der Geist immer unaufhörlich auf Achse, bei der Arbeit. Arbeiten arbeiten arbeiten.

Woran, das weiß man oft selber nicht so genau, man merkt nur, es ist sehr effektiv, nur aus sich selbst heraus immer zwei Seiten der Medaille und bei Bedarf beliebig viele andere zu betrachten, oder auch die Medaille, auf der man da tanzt mal vollkommen auseinander zu nehmen. Es ist unglaublich hilfreich im Leben, sich in andere Wesen hineinversetzen zu können, denn dann kann man sich auch in sich selber hineinversetzen. Und da ist Niemals, Markus, Niemals nicht Nichts an Begabung. Never. Es ist nur so viel da, daß das Talent eben nicht bei einer einzigen Betätigung ausgedrückt und entwickelt werden kann, sondern nur in einem Flow. Wir lernen eben nicht in "Stunden", wir lernen in grösseren Abschnitten, wie ein Wal, der aus dem Meer auftaucht um Luft zu schnappen. Da geht es um Kunst, um Ausdruck im Wort, um Körperkunst und Gestalt, solche Dinge, auch um das Lehren.

Frei werden um endlich das zu machen, was man ist, denn man ist ja voll damit und meint nur, das Milieu wolle das eigene Innere nicht haben. Das ist aber nicht so, das sieht nur so aus von der Seite des Menschen, der sich krank fühlt. Und sich so definiert. Der Gesunde Mensch ist genauso wie der Kranke, der Gesunde tut exakt das Gleiche und denkt über die gleichen Dinge nach, nur hat er dabei ein ausgeglichenes Gefühl und hört sich interessiert beim Denken zu, weil die Gedanken sich anders innendrin formulieren und man lernt aus den eigenen Erkenntnissen, was in einem ist und macht sich deshalb nicht nieder.

Der Kerninhalt des Wesens und das, was man im Leben zu entwickeln und sagen hat, das eigene Talent, das ändert sich durch Gesundsein und Kranksein nicht. Deswegen nützt auch keine Tablette nix und kein Klinikaufenthalt. Der borderliner ist ja da gerne regelmässiger Urlaubsgast. An den Aspekten von Gesundheit und Krankheit bricht sich nur die Frage, ob die "Quelle", aus der das Talent und die Entwicklung der Lebensgeschichte sprudelt, auch angenommen wird oder nicht. Und gaaanz schwierig ist das, wenn man eine kranke Kindheit hatte, da kann ich auch ein Lied von singen. Wenn einem von Beginn an gezeigt wird, dass man krank ist, dann ist es eine unglaubliche Anstrengung, das wieder los zu kriegen und für sich jeden Tag zu definieren: "ich bin heute gesund. Prima."

:baden:
 
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