Stand und Wertigkeit eines Sexworkers in der Gesellschaft

Hi Eva! :)


Die Sexworkerinnen verkaufen weder ihren Körper, noch ihre Seele, sondern eine Dienstleistung! Körper und Seele gehören ihnen nach wie vor selbst!
Genausogut könnte man sagen, dass ein Handwerker seine Hände verkauft und ein Buchhalter seinen Kopf!


LG

believe :)

Aber, aber, alle kann man doch nicht zu den Prostituierten zählen. Da würde sich ja die ganze Welt prostituieren, was ja nicht stimmen kann. Das sind so Floskeln, die jeder sagt, sodass man sie fast schon glauben könnte.

Liebe Grüße

eva07
 
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Oder die armen Verkäufer die manchmal hart an der Schmerzgrenze arbeiten, weil es Leute gibt die an Inkontinenz leiden, sich tagelang nicht waschen, demzufolge nach alter Pisse stinken, oder ihre Schuhe ausziehen und neue Schuhe anprobieren und der Fußpilz einen regelrecht anspringt.

Jeder der eine Dienstleistung anbietet verkauft sich!

Die Botschaft hört ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
 
Verstehe nicht so ganz, was das eine jetzt mit dem anderen zu tun hat. Ein Mann, der meint, er braucht zusätzliche Dienste bei einer solchen Dame, kann es zunächst mit seiner Frau absprechen. Ist sie dagagen, können sie entsprechende Konsequenzen ziehen. Es heimlich zu tun, finde ich ein wenig unfair. Und wie gesagt, weiß auch nicht, was das jetzt mit SexworkerInnen zu tun haben soll.

Kaji

Viel und gar nichts, je nachdem wie man die Dinge sieht.

eva07
 
=Isisi;2176741].



Ob wir das unfair finden oder nicht ist doch egal. Welcher Ehemann bespricht das denn mit seiner Frau? Wenn ein Ehemann heimlich zu Prostituierten gehen will dann wird er das tun, ob wir das gut finden oder nicht.



Männer sind in solchen Dingen sehr erfinderisch, aber der Ehefrau sagen sie nichts. Wer würde ihnen sonst ein Nestchen und ein warmes Essen bieten.
In solchen Dingen kann der Mann sehr erfinderisch sein. Er wird sich doch sein so bequemes Leben mit einer anständigen Frau nicht vermasseln wollen.

eva07
 
Nur der Information wegen schreib ich kurz meinen einzigen Geschäftskontakt zu einer Prostituierten hier her.

1983, da war ich 23 und in einer festen Beziehung auch noch dazu, ging ich schwer betrunken in ein kleines Bordell im 15. Bezirk, weil ich in meinem Kopf den Wahnsinn spazieren trug, ich müsse mich da jetzt oral befriedigen lassen. Das gabs zu Hause nicht. Bezahlt hab ich ein paar Hunderter für eine Dienstleistung, die nicht durchgeführt werden konnte. Die erwünschte Erregung ist einfach ausgeblieben, als ich da auf dem OP-Tisch lag. Ich hab dann noch mit der Dame was getrunken und bin eine Erfahrung reicher nach Hause gefahren.

Ja... und vor etwa 8 oder 10 Jahren wieder, da hatte ich - alleine lebend - plötzlich Sehnsucht nach einer Frau und bin raus auf die Strasse, weil da standen sie ja regelmäßig rum und ich hatte eine ganz bestimmte vor Augen, die ich vom vorbeifahren kannte und die mir recht gut gefiel. Mir schwebte vor, dass ich sie mir kurzfristig in meine Einmann-Bude einkaufte, um mir die trübe Stimmung zu vertreiben.

Auf dem Weg zur Dame aber - ich war nüchtern - kamen mir Gedanken in meinen Kopf und ich sagte mir: Nein, das bin nicht ich. Ich will alleine leben, als Single, will im Moment nichts genaueres wissen, von einer Frau, weil ich grad eine Trennung hinter mir hatte... aber für den Sex würd ich jetzt eine brauchen? Nein, das bin nicht ich, hab ich mir gesagt und hab wieder umgedreht.

So bin ich nun mal und so denk ich darüber und so schreib ich darüber, ob ich glaubwürdig bin oder nicht, interessiert mich nicht. Mir ist nur wichtig, dass ich dahinter komm, wer ich bin, was ich will und was ich nicht will.
 
Aber, aber, alle kann man doch nicht zu den Prostituierten zählen. Da würde sich ja die ganze Welt prostituieren, was ja nicht stimmen kann. Das sind so Floskeln, die jeder sagt, sodass man sie fast schon glauben könnte.

Liebe Grüße

eva07

Ja, man kann es fast glauben, denn was denkst du, wieviele Menschen von Freude getrieben jeden Morgen aufstehen und den Weg in die Arbeit antreten, weil sie den Beruf noch immer so lieben, den sie vor vielen jahren vielleicht gelernt haben, oder auch regelrecht eins sind, mit ihrer Handlangertätigkeit, weil sie leider nichts gelernt haben?

Die Prostituierte verkauft nicht Körper und Seele, aber sie verkauft eine Dienstleistung und ein Gut.
Die Dienstleistung ist ihres Körpers Arbeit und das Gut ist - meistens zumindest - Sex.
Das Tauschmittel ist Geld.

Manche finden das gut so, andere wieder sagen: Beim Sex wird Liebe getauscht und nicht Geld.

Mir egal... jeder wie er will und kann. Ich will mir keine Leute nach meinem Muster stricken, aber ich kann nur durch die Welt gehen, wie ich gestrickt bin und da wird auch nicht rumgestrickt. Selbstvertrauen ist wichtig, auch für Prostituierte natürlich.
 
Hi,

ich finde diesen Tread sehr spannend. Vor allem die verschiedenen Aussagen der Leute aus dem Forum. Manche Anmerkungen lassen einen tief schauen. Vieles ist dann stimmig mit dem, was ich sonst so zu lesen bekomme. Sodass jeder an sich ein rundes Bild abgibt.

Zu meiner Person muss ich gestehen, dass ich ansich Prostitution oki finde, wenn es selbstbestimmt ist. Alle Zwänge oder Gewalttaten auf diesem Gebiet sind allerdings abslut Menschen verachtend und undenkbar.
Klar, soll jeder selbst bestimmen, ob er sich vermarkten will und was er vermarktet. Ob die Stimme, das Aussehen, die Genitalien, das Hirn oder sonst was. Leider achten jedoch nicht alle Menschen das, was sie geboten bekommen. Wertschätzung und Achtung scheinen für manche ein Fremdwort zu sein.

Ich hab vor allem Wut im Bauch, wenn ich an Pornographie denke, bei der die Frau wie Dreck behandelt oder dargestellt wird. Bei Kinder- bzw. Frauenhandel seh ich dann schon rot. Männer, die merken, dass eine Dame zu jung (oder gezielt danach suchen) ist oder unter Drogen steht, können nicht ganz normal im Kopf sein. Würde es diese Schweine nicht geben, hätte dieser (Schwarz-)Markt überhaupt keine Chance.

In meinem Bekanntenkreis kenne ich überwiegend Männer, die keinen hoch bekamen, als sie bei einer Prostituierten waren. Aber sich durchaus mit Hilfe von Pronos befriedigen können.

Oki, ich hab auch wilde Phantasien und manchmal bewege ich mich auf solchen Schmuddelseiten, aber mit einem gewissen Zwiespalt in mir, da ich nie weiß, wie freiwillig oder gerne die Darsteller beim Dreh tätig waren. Bekomm dann Gewissensbisse und mach mir da so meine Gedanken.

Generell ist Liebe mit meinem Partner viel schöner. Und wenn man jemanden hat, mit dem man hemmungslos lieben kann, um so besser. Allerdings muss ich nicht alles ausleben, manches bleibt lieber in meinem Kopf verankert.
Und das ist gut so, denn ich kann Sex von Liebe und umgekehrt nicht trennen.

Außerdem öffne ich mich erst dann so richtig, wenn mir ein Mann schon fast ähnelt.

Gruß Tarja
 
Nun ist manch ein Mann und ab und zu eine Frau beruflich extrem eingespannt, hat keine Zeit, jemanden kennenzulernen,eine Beziehung zu pflegen...aber das Bedürfnis nach Sex ist da..

Das versteh ich schon, dass der Zeitgeist die Menschen vor sich her treibt, das ist nicht neu, aber eines kann ich mit Bestimmtheit sagen:

Was mich vor 8 Jahren rausgetrieben hat, auf die Straße, wo ich mir eine Prostituierten mieten wollte und dann wieder umgedreht hab, war nicht das Bedürfnis nach Sex, sondern die Sehnsucht nach einer Frau.

Und wahrscheinlich hab ich dewegen wieder umgedreht, denn die Frau hätt ich nicht bekommen, für ein paar Hunderter.
 
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Nur der Information wegen schreib ich kurz meinen einzigen Geschäftskontakt zu einer Prostituierten hier her.

1983, da war ich 23 und in einer festen Beziehung auch noch dazu, ging ich schwer betrunken in ein kleines Bordell im 15. Bezirk, weil ich in meinem Kopf den Wahnsinn spazieren trug, ich müsse mich da jetzt oral befriedigen lassen. Das gabs zu Hause nicht. Bezahlt hab ich ein paar Hunderter für eine Dienstleistung, die nicht durchgeführt werden konnte. Die erwünschte Erregung ist einfach ausgeblieben, als ich da auf dem OP-Tisch lag. Ich hab dann noch mit der Dame was getrunken und bin eine Erfahrung reicher nach Hause gefahren.

Ja... und vor etwa 8 oder 10 Jahren wieder, da hatte ich - alleine lebend - plötzlich Sehnsucht nach einer Frau und bin raus auf die Strasse, weil da standen sie ja regelmäßig rum und ich hatte eine ganz bestimmte vor Augen, die ich vom vorbeifahren kannte und die mir recht gut gefiel. Mir schwebte vor, dass ich sie mir kurzfristig in meine Einmann-Bude einkaufte, um mir die trübe Stimmung zu vertreiben.

Auf dem Weg zur Dame aber - ich war nüchtern - kamen mir Gedanken in meinen Kopf und ich sagte mir: Nein, das bin nicht ich. Ich will alleine leben, als Single, will im Moment nichts genaueres wissen, von einer Frau, weil ich grad eine Trennung hinter mir hatte... aber für den Sex würd ich jetzt eine brauchen? Nein, das bin nicht ich, hab ich mir gesagt und hab wieder umgedreht.

So bin ich nun mal und so denk ich darüber und so schreib ich darüber, ob ich glaubwürdig bin oder nicht, interessiert mich nicht. Mir ist nur wichtig, dass ich dahinter komm, wer ich bin, was ich will und was ich nicht will.

Ich schätze dieses Outing, denn nur so kann man die Wahrheit zumindest erahnen.

Natürlich hat es jeder Mensch in und an sich, irgendetwas, das verlockend angeboten wird, zumindest auszuprobieren.

Dazu sei gesagt, dass man nicht alles ausprobieren muss, das sich so anbietet, aber man kann Verständnis dafür haben, wenn jemand diesen Verführungen erliegt. Das ist noch nicht das Ärgste.

Dann macht man seine Erfahrungen damit, die in diesem Fall für viele Männer zu einer herben Enttäuschung wird.

Bald hat er abermals dieses natürliche sexuelle Bedürfnis nach der Nähe eines (liebenden) Menschen. Er ist bereits auf dem Weg zu einer verheißungsvollen Prostituierten, doch erinnert sich seiner Enttäuschung und dreht um. Er hat erkannt, dass es dabei für ihn keine echte Befriedigung geben kann. Er lässt es bleiben in der Erkenntnis, dass nur die Liebe gepaart mit Sex Befriedigung geben kann.

Er hat gelernt und sein Leben ab nun anders ausgerichtet. Wunderbar.

Warum sollte er auch etwas gut heißen, das sein Innerstes verletzt hat?

So geht es vielen Männern dabei, nicht nur einem. So kann man aus den Erfahrungen des Anderen lernen, vorausgesetzt man vertraut ihm.

Hört man diese Geschichten aber immer wieder, so denkt man unwillkürlich, dass etwas Wahres daran sein müsste, aber leicht siegt der Trieb bei einem unerfahrenen Menschen. Dieselbe Erfahrung wie aus Hörensagen. Nun erst lasst der Mann es bleiben. Wenn er intelligent genug ist.

Vor so einem Menschen habe ich Achtung.

Kein Mensch ist zu verurteilen, der den Verführungen der Prostitution durch seinen starken Trieb nicht wiederstehen kann. Allerdings müsse man ihn ja für dumm halten, wenn er nicht für sein zukünftiges Leben die richtigen Konsequenzen ziehen würde.

Nicht einmal Christus hat Maria Magdalena verurteilt, allerdings hat er wohl eine Bedingung daran geknüpft, nämlich:

Geh nach Haus und sündige nicht mehr!​


lg

eva07
 
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