ständige Zweifel

mimi

Mitglied
Registriert
18. Mai 2006
Beiträge
481
Ort
Wien
Hallo,
ich zweifle ständig an irgendetwas. Kaum habe ich mich entschieden etwas Bestimmtes zu tun, zweifle ich bald darauf ob das richtig ist was ich tun möchte bzw. ob ich es überhaupt durchführen soll.

Manchmal weiß ich nicht was ich tun soll, dabei gibt es eigentlich nichts zu tun.

Im Moment z.B. habe ich ein Problem mit meinem neuen Freund. In den ersten Wochen war ich super glücklich und zufrieden. Jetzt kommen mir Zweifel ob ich die Beziehung nicht lieber beenden soll. Dabei wüsste ich nicht wirklich weshalb. Ich hab ihn gern, aber dann bin ich wieder genervt und mich stört dieses oder jenes an ihm.

Aber dann freue ich mich doch wieder wenn ich ihn sehe. Das ist ein ständiges Hin und Her und ich wüsste gerne warum.

Er ist 20 Jahre älter, damit habe ich schon ein Problem, offenbar. Vielleicht ist das der Grund, dass ich Dinge suche die mich stören und ich einen Grund hätte die Beziehung zu beenden. Aber dann denke ich mir, dass das ja lächerlich sei, wir sind gerade mal ein paar Wochen zusammen und ich kann noch gar nicht sagen wie die Beziehung eigentlich wird. Und ich möchte uns noch Zeit geben, damit ich herausfinden kann, passt es so oder nicht.

Ich habe ihn zum Mittagessen eingeladen, meinen Kindern würde ich es natürlich vorher sagen. Aber es war mir einfach ein Bedürfnis dass er zu uns essen kommt. Nun eine Stunde später zweifle ich daran ob das gut ist und ob ich das nicht lieber bleiben lassen soll. Die Kinder kennen ihn schon (natürlich sind sie nicht begeistert dass er so viel älter ist).

Oder ein anderes Beispiel: demnächst gäbe es die Möglichkeit dass er meinen Eltern begegnet. Wenn ich "gut" drauf bin sehe ich darin kein Problem, natürlich würde ich meine Eltern "vorwarnen". Aber dann ein paar Stunden später überlege ich dass ich das vielleicht nicht tun sollte. Warum zweifle ich ständig an meinen Überlegungen. In der einen Sekunde halte ich es für richtig, in der nächsten sofort wieder für falsch.

Habe ich Angst? Bindungsangst? Oder ich möchte jeder Konfrontation aus dem Weg gehen? Wenn er nicht zum Essen kommen würde, müsste ich es meinen Kindern nicht sagen. Oder ich müsste meine Eltern nicht vorwarnen. Will ich den einfachsten Weg gehen?

Ich habe keine Ahnung, jedenfalls sollte ich im Moment eigentlich ausgeglichen sein, bin es aber leider nicht. Weil ich ständig soviel nachdenke.

Dann überlege ich es mir, ob ich es mir vorstellen könnte ihn nicht mehr zu treffen. Das gefällt mir auch wieder nicht.

Irgendwie ist es wie ein Teufelskreis. Wenn wir uns sehen, bin ich gerne mit ihm zusammen, aber gleichzeitig auch wieder nicht.

Was soll denn das bedeuten??

Bin leicht verzweifelt.

LG
mimi
 
Werbung:
Hallo,
ich zweifle ständig an irgendetwas. Kaum habe ich mich entschieden etwas Bestimmtes zu tun, zweifle ich bald darauf ob das richtig ist was ich tun möchte bzw. ob ich es überhaupt durchführen soll.

Manchmal weiß ich nicht was ich tun soll, dabei gibt es eigentlich nichts zu tun.

Im Moment z.B. habe ich ein Problem mit meinem neuen Freund. In den ersten Wochen war ich super glücklich und zufrieden. Jetzt kommen mir Zweifel ob ich die Beziehung nicht lieber beenden soll. Dabei wüsste ich nicht wirklich weshalb. Ich hab ihn gern, aber dann bin ich wieder genervt und mich stört dieses oder jenes an ihm.

Aber dann freue ich mich doch wieder wenn ich ihn sehe. Das ist ein ständiges Hin und Her und ich wüsste gerne warum.

Er ist 20 Jahre älter, damit habe ich schon ein Problem, offenbar. Vielleicht ist das der Grund, dass ich Dinge suche die mich stören und ich einen Grund hätte die Beziehung zu beenden. Aber dann denke ich mir, dass das ja lächerlich sei, wir sind gerade mal ein paar Wochen zusammen und ich kann noch gar nicht sagen wie die Beziehung eigentlich wird. Und ich möchte uns noch Zeit geben, damit ich herausfinden kann, passt es so oder nicht.

Ich habe ihn zum Mittagessen eingeladen, meinen Kindern würde ich es natürlich vorher sagen. Aber es war mir einfach ein Bedürfnis dass er zu uns essen kommt. Nun eine Stunde später zweifle ich daran ob das gut ist und ob ich das nicht lieber bleiben lassen soll. Die Kinder kennen ihn schon (natürlich sind sie nicht begeistert dass er so viel älter ist).

Oder ein anderes Beispiel: demnächst gäbe es die Möglichkeit dass er meinen Eltern begegnet. Wenn ich "gut" drauf bin sehe ich darin kein Problem, natürlich würde ich meine Eltern "vorwarnen". Aber dann ein paar Stunden später überlege ich dass ich das vielleicht nicht tun sollte. Warum zweifle ich ständig an meinen Überlegungen. In der einen Sekunde halte ich es für richtig, in der nächsten sofort wieder für falsch.

Habe ich Angst? Bindungsangst? Oder ich möchte jeder Konfrontation aus dem Weg gehen? Wenn er nicht zum Essen kommen würde, müsste ich es meinen Kindern nicht sagen. Oder ich müsste meine Eltern nicht vorwarnen. Will ich den einfachsten Weg gehen?

Ich habe keine Ahnung, jedenfalls sollte ich im Moment eigentlich ausgeglichen sein, bin es aber leider nicht. Weil ich ständig soviel nachdenke.

Dann überlege ich es mir, ob ich es mir vorstellen könnte ihn nicht mehr zu treffen. Das gefällt mir auch wieder nicht.

Irgendwie ist es wie ein Teufelskreis. Wenn wir uns sehen, bin ich gerne mit ihm zusammen, aber gleichzeitig auch wieder nicht.

Was soll denn das bedeuten??

Bin leicht verzweifelt.

LG
mimi

Hi Mimi!

An Deiner Stelle würde ich versuchen herauszubekommen, wovor Du Angst hast. Du zweifelst ja aus dem Grund, das Du glaubst es gäbe eine Ursache für etwas das Du fürchten musst. Es gibt also 2 Punkte, die für Dich interessant sind.

Das ist einmal wie gesagt: Was befürchtest Du? Wovor hast Du Angst?
Zweitens: Wo liegt Deiner Meinung nach die Ursache?
Warum glaubst Du, das eintreten könnte was Du fürchtest?

Beispiel: Angenommen Du hast Angst das Deine Eltern Deinen Freund ablehnen. Dann wäre einmal die Angst vor der Ablehnung das eine, der Grund warum Du denkst das sie ihn ablehnen könnten das andere.

Wobei Du beides hinterfragen, bzw. weiterfragen, kannst... Also z.B. warum Dir nicht egal wäre, falls Deine Eltern ihn ablehnen, etc. ...warum glaubst Du an diese bestimmte Ursache... ?

Nimm mal das Thema Alter, wenn es für Dich ein Problem ist.
Du kannst daran denken und Du weißt irgendwie, das es sich nicht gut anfühlt. Es ist etwas das Dich stört. Du hast vielleicht auch mehr oder weniger bewusst, warum Du es lieber anders hättest. Es gibt dafür Gründe die Du formulieren kannst. Das könnte z.B. der Grund sein, wie andere Menschen die Dir wichtig sind das sehen.

Auf jeden Fall solltest Du herauszufinden versuchen, was Du denkst wenn die Zweifel kommen. Eine Entscheidung treffen, was Du Dir wünscht, kannst Du nicht wirklich wenn Du von Zweifeln und Angst geplagt bist. Wenn Du z.B. die Entscheidung, ob Du eine Beziehung willst, optimal treffen wolltest, würde das vollkommen ohne Zweifel und Angst stattfinden (theoretisch gesagt)... Dann wäre die Frage nur, was Du lieber möchtest. ...Beziehung oder gewisse Freiheiten. Wenn die Gründe gegen eine Beziehung aber Zweifel oder Angst sind, dann trüben sie Dein Urteil. Du lehnst dann schneller mal etwas ab, was Du eigentlich wünscht weil Du Angst vor etwas hast. Angst ist aber kein guter Ratgeber und wenn man sich anschaut worum es da eigentlich geht, bei den Zweifeln und den Befürchtungen, stellt man oft sehr schnell fest das man es mit lächerlichen Begründungen zu tun hat, die sich auflösen wenn man einmal darüber gelacht hat.

Bewusst machen ist meiner Meinung nach einfach das Wichtigste. Die Zweifel kommen ja unkontrolliert und steuern Dein Urteil in dem Moment extrem, haben für das was Du wirklich willst und bist aber keinerlei positive Bedeutung. Und damit Deine Urteilskraft in dem Moment nicht geschwächt ist, Du überhaupt die Wahl hast ob Du diese Zweifel vernünftig findest oder nicht, musst Du sie kennen. Kann man übrigens sehr gut mit Schreiben herausfinden. Oder einer Art "Selbstbefragung"... Stell Dir vor, Du befragst eine Freundin vollkommen offen, die in derselben Situation steckt oder so etwas. Das kann manchmal ziemlich Aufschlußreich sein. Wirst Dich vielleicht wundern auf was für alten und seltsamen Ansichten gewisse Zweifel beruhen.

VG,
C.
 
Hallo,
also du hast mir einiges zum Nachdenken geschrieben.

Das ist einmal wie gesagt: Was befürchtest Du? Wovor hast Du Angst?
Zweitens: Wo liegt Deiner Meinung nach die Ursache?
Warum glaubst Du, das eintreten könnte was Du fürchtest?
Das kann ich schon beantworten, denke ich. Ich befürchte dass ich demnächst "genug" von ihm habe, dass ich mich nicht mehr mit ihm treffen möchte. Und im Zuge dessen habe ich Angst es ihm dann mitzuteilen, weil ich ihn nicht verletzen möchte.
Und die Ursache liegt glaube ich in erster Linie am Alter. Weil es nicht das ist was ich in letzter Zeit "gesucht" habe oder was ich mir vorgestellt hatte. Jemanden kennen zu lernen der max. 6 Jahre älter ist. Darauf war ich ziemlich fixiert. Vielleicht bin ich das auch noch.
Ich befürchte dass ich vor lauter Angst die Beziehung beenden könnte, bevor er noch mehr drinnen hängt. Er gibt mir keinen Anlass dazu. Er benimmt sich super, er ist gefühlvoll, zärtlich, liebevoll, er kümmert sich um mich, er verwöhnt mich. Vielleicht ist mir das zuviel, weil ich es nicht gewohnt bin, dass Jemand so auf mich "schaut". Ist aber auch angenehm.

Angenommen Du hast Angst das Deine Eltern Deinen Freund ablehnen. Dann wäre einmal die Angst vor der Ablehnung das eine, der Grund warum Du denkst das sie ihn ablehnen könnten das andere.
Das Interessante ist dass ich gar nicht mal so glaube dass meine Eltern ihn ablehnen würden. Ich weiß nicht woher ich das weiß, aber ich bin ziemlich sicher dass sie nicht entsetzt wären. Oder wenn, dann ist es mir egal. Ich glaube ich habe den Grund für meine Angst diesbezüglich gefunden. Wenn ich ihn meinen Eltern vorstellen würde und es wäre alles okay.... dann wäre es mir später (in ein paar Wochen oder so) peinlich, ihnen sagen zu müssen dass es schon wieder Aus ist! Wobei ich ja nicht mal weiß ob der Fall überhaupt eintreten wird. Warum soll ich ihn dann überhaupt meinen Eltern vorstellen, wenn die Beziehung vielleicht eh nur kurz dauert.

Aber auf der anderen Seite denke ich mir, was ist wenn es doch länger dauert - ein paar Monate oder so - dann könnte ich ihn nie "herzeigen" oder mit meinen Eltern über ihn reden, und das möglicherweise monatelang? Ist ja auch blöd. Und das will ich auch nicht.

Eigentlich ist es ja ganz alleine meine Sache, wie lange die Beziehung dauert. Und wenn ich ihn meinen Eltern vorstelle, und nächste Woche ist es aus, kann das meinen Eltern auch egal sein und ist das alleine mein Ding.

Aber so denke ich nicht, ich denke noch immer zuviel an Andere.

Ich kenne mich, ich suche manchmal (auch in anderen Angelegenheiten) bewusst nach Kleinigkeiten die mich stören, um leichter zu einer Entscheidung zu kommen. Wenn ich daran denke, dass mich irgendwas in ihm stört, dann denke ich mir im nächsten Moment, "mah ich bin doch echt dämlich, warum stört mich das so, wenn er diese Mimik macht, das ist doch ganz normal". Und dann irgendwann fällt mir an mir selber auch irgendwie sowas auf, was mich vermutlich an ihm stören würde, sollte er es tun.

Ist ja echt blöd.

Aus dem Bauch heraus würde ich ihn sofort am Liebsten ständig sehen und treffen. Man sagt doch dass das erste Gefühl oder Entscheidung die richtige ist. Aber in der Vergangenheit verwechselte ich sehr oft Wunschdenken mit Bauchgefühl, deshalb bin ich mir jetzt gar nicht mehr so sicher.

Danke nochmals für deine Denkanstöße!

lg
mimi
 
Hallo,
also du hast mir einiges zum Nachdenken geschrieben.


Das kann ich schon beantworten, denke ich. Ich befürchte dass ich demnächst "genug" von ihm habe, dass ich mich nicht mehr mit ihm treffen möchte. Und im Zuge dessen habe ich Angst es ihm dann mitzuteilen, weil ich ihn nicht verletzen möchte.
Und die Ursache liegt glaube ich in erster Linie am Alter. Weil es nicht das ist was ich in letzter Zeit "gesucht" habe oder was ich mir vorgestellt hatte. Jemanden kennen zu lernen der max. 6 Jahre älter ist. Darauf war ich ziemlich fixiert. Vielleicht bin ich das auch noch.
Ich befürchte dass ich vor lauter Angst die Beziehung beenden könnte, bevor er noch mehr drinnen hängt. Er gibt mir keinen Anlass dazu. Er benimmt sich super, er ist gefühlvoll, zärtlich, liebevoll, er kümmert sich um mich, er verwöhnt mich. Vielleicht ist mir das zuviel, weil ich es nicht gewohnt bin, dass Jemand so auf mich "schaut". Ist aber auch angenehm.


Das Interessante ist dass ich gar nicht mal so glaube dass meine Eltern ihn ablehnen würden. Ich weiß nicht woher ich das weiß, aber ich bin ziemlich sicher dass sie nicht entsetzt wären. Oder wenn, dann ist es mir egal. Ich glaube ich habe den Grund für meine Angst diesbezüglich gefunden. Wenn ich ihn meinen Eltern vorstellen würde und es wäre alles okay.... dann wäre es mir später (in ein paar Wochen oder so) peinlich, ihnen sagen zu müssen dass es schon wieder Aus ist! Wobei ich ja nicht mal weiß ob der Fall überhaupt eintreten wird. Warum soll ich ihn dann überhaupt meinen Eltern vorstellen, wenn die Beziehung vielleicht eh nur kurz dauert.

Aber auf der anderen Seite denke ich mir, was ist wenn es doch länger dauert - ein paar Monate oder so - dann könnte ich ihn nie "herzeigen" oder mit meinen Eltern über ihn reden, und das möglicherweise monatelang? Ist ja auch blöd. Und das will ich auch nicht.

Eigentlich ist es ja ganz alleine meine Sache, wie lange die Beziehung dauert. Und wenn ich ihn meinen Eltern vorstelle, und nächste Woche ist es aus, kann das meinen Eltern auch egal sein und ist das alleine mein Ding.

Aber so denke ich nicht, ich denke noch immer zuviel an Andere.

Ich kenne mich, ich suche manchmal (auch in anderen Angelegenheiten) bewusst nach Kleinigkeiten die mich stören, um leichter zu einer Entscheidung zu kommen. Wenn ich daran denke, dass mich irgendwas in ihm stört, dann denke ich mir im nächsten Moment, "mah ich bin doch echt dämlich, warum stört mich das so, wenn er diese Mimik macht, das ist doch ganz normal". Und dann irgendwann fällt mir an mir selber auch irgendwie sowas auf, was mich vermutlich an ihm stören würde, sollte er es tun.

Ist ja echt blöd.

Aus dem Bauch heraus würde ich ihn sofort am Liebsten ständig sehen und treffen. Man sagt doch dass das erste Gefühl oder Entscheidung die richtige ist. Aber in der Vergangenheit verwechselte ich sehr oft Wunschdenken mit Bauchgefühl, deshalb bin ich mir jetzt gar nicht mehr so sicher.

Danke nochmals für deine Denkanstöße!

lg
mimi

Hi Mimi!

Verstehe.... Im Grunde hast Du Angst, das Du in absehbarer Zeit in dem Zwiespalt stecken könntest, zu erkennen das er nicht "der Richtige" ist und es ihm sagen zu müssen oder still zu halten...

Ich kann Deine einzelnen Ängste nicht bewerten, das sollte man sowieso nicht tun denke ich. Aber wenn Du das jetzt mal als eine Art "Grundangst" bei diesem Thema nimmst...

Erstens, das er vielleicht nicht ganz der Richtige ist, weil Du eigentlich andere Vorstellungen hättest. Zweitens, Deine Angst davor ihn deshalb verletzen zu müssen, solltest Du schon bald wieder aus der Nummer rauswollen. Drittens vielleicht noch, das Du Dich eventuell eingeengt fühlen könntest oder so etwas...

Ich wette, das Du diese Ängste bisher einfach so akzeptierst. Du kennst nicht alle Möglichkeiten, bzw. sie sind Dir nicht bewusst.
Nimm mal erstens... Du kannst Dich sowieso natürlich fragen, wie Deine Vorstellungen eigentlich aussehen, warum Du denkst das er dem nicht gerecht werden kann, usw. Aber das trifft Deine Angst noch gar nicht richtig. Deine Angst ist, wenn ich das richtig sehe, eher das es eben so sein könnte und Du dann nicht weißt wie Du damit umgehen sollst. Dann stell Dir das mal vor. Angenommen Du erkennst das es mit Euch nicht funktionieren kann. Frag Dich mal, was so schlimm daran wäre. Dir wird einiges einfallen, das ist mir klar... Aber diese Frage ist wichtig. Stell Dir z.B. mal vor, das Du die Beziehung beenden möchtest und es ihm sagen musst... Da gibt es etwas, was Dir extrem unangenehm ist. Wahrscheinlich hat es in irgendeiner Form mit Mitleid zu tun... und/oder Schuldgefühlen... Der Punkt ist erst mal, das Du mal eine andere Perspektive auf die Sache bekommst. Stell Dir die von Dir als schlimm eingeschätzten Situationen vor, schau sie Dir an, frag Dich was daran so extrem schlimm ist. Ich denke, das Du da so ziemlich den "Kernpunkt" hast. Und dieser Punkt hat wiederum viele Unterpunkte, die ihn begründen. In "die andere Richtung", also angenommen diese Angst würde sich bewahrheiten und Du die Beziehung beenden wollen, solltest Du Dir die Frage stellen: Was wäre so schlimm daran? Das ist etwas, womit jeder klar kommen muss und auch wird. Man ist niemandem verpflichtet. Man sollte absolut darauf achten nicht verletzend zu sein, aber immer im Jetzt, im gegewärtigen Moment, wenn man jemanden vor sich hat. Aber die Zukunft auf einer Basis der Angst zu planen, führt nur dazu das man sich und auch anderen einige vorenthalten könnte. Denn im Grunde entscheidest Du dann sogar für ihm mit...

Ich kann Dir da aber wirklich nur meine Meinung sagen... Das ist ein sehr subjektives Thema. Aber ich für mich habe in den letzten Jahren ein paar Dinge gelernt, und dazu gehört, zu bemerken wenn man eine Entscheidung vor allem aus Angst heraus trifft und sich das genau anzuschauen. Gegen manche Ängste sollte man nicht ankämpfen. Aber das weiß man eben erst, wenn man sie kennt. Wichtig finde ich auch, gerade was Beziehungen jeder Art angeht, das man sich darauf konzentriert, jeweils im Jetzt gut mit seinem Gegenüber umzugehen, nicht umgekehrt Vorsorge zu treffen und damit einschränkend zu wirken.

Wenn Du Dir mal Dich selbst und Deine Mitmenschen anschaust, wirst Du vielleicht 2 "Typen Mensch" finden. Der eine Typ ist der, der klare Regeln hat. Diese Regeln folgen einer klaren Moral, sollen gutes bewirken. Diese Menschen fragen bei allem was getan wird, wie die Auswirkungen aussehen könnten, was daraus folgt, für sie selbst und andere. Das sind sehr ängstliche Menschen, die ihre Handlungen intellektuell perfekt begründen und sehr vernünftig wirken. Der andere "Typ" ist eine Person, die nicht soviel über die Zukunft nachdenkt. Wenn sie jetzt einen Menschen zu sehen wünscht, versucht sie das es möglich ist. Gedanken wie "das könnte kompliziert werden, falls er sich in mich verliebt ich mich aber nicht in ihn" sind eher nebensächlich. Diese Menschen gelten auf den ersten Blick eher als unvernünftig. Der Punkt ist aber: Der erste Typ Mensch muss aus Angst und fehlendem Vertrauen den Anschein von Kontrolle haben und das ist auf alles bezogen. Die Entscheidungen die getroffen werden, werden auch für andere getroffen und die Moral die er sich auferlegt, gilt aus seiner Sicht für alle. Oft kommt es dann zu dem eigentlich seltsamen, aber nicht seltenen Phänomen, das jemand die ganze Zeit über Moral redet, dabei aber mies mit denjenigen umgeht die vor ihm sind. Diese Moral ist eine Fiktion und dreht sich um "hätte, würde, könnte". Der zweite Typ setzt Handlungen, mit deren Wirkungen er eben dann umgeht wenn diese Wirkungen da sind. Angenommen die Wirkung ist etwas, das eher negativ ist, wie die Trennung einer Beziehung, dann ist das trotzdem etwas womit man in dem jeweiligen Moment möglichst perfekt umgehen kann.

Diese 2 Typen gibt es natürlich so klar abgegrenzt nicht. Und insgesamt sind Theorien auch immer etwas heikel, folgen nämlich demselben Muster des Typ-1 ... nämlich Kontrolle zu wollen, Wirkungen berechenbar zu machen. Aber unterm Strich habe ich für mich herausgefunden, ist das WIE immer sehr viel wichtiger als das WAS. Und das WIE ist etwas das immer im Jetzt stattfindet und dadurch positiven oder negativen Einfluss auf das WAS nimmt. Wenn jemand frei von Angst ist, frei von dem Gefühl irgendjemandem Rechenschaft schuldig zu sein, oder sogar Schuldgefühle haben zu müssen, handelt er jeweils im Moment "perfekt". Das Paradox ist tatsächlich: Wenn man sich frei von Schuld und Moral und Verpflichtungen macht, handelt man sehr viel freier. Man übernimmt für sich Verantwortung, und läßt dem Gegenüber das Recht ebenfalls für sich Verantwortung zu übernehmen. In gewisser Weise könnte man sagen, das Gesetzlosigkeit im Denken, das Freimachen von Regeln und Dogmen aller Art, zu moralischem VERHALTEN führt. Während das Denken in Moral fast immer dazu angewandt wird, Schuld zu erzeugen. Bei sich selbst, sehr oft auch bei anderen.

..... so, jetzt bin ich abgeschweift.... ;)

Die Kernpunkte, von dem was ich eigentlich sagen wollte könnte ich eigentlich in 3 Zeilen packen... :D
- Erkennen, wann man dabei ist, eine Entscheidung auf der Basis von Angst zu treffen.
- Ängste kennenlernen/bewusstmachen... hinterfragen ("Was wäre daran eigentlich so schlimm?" .... "Warum glaube ich das es dazu kommen könnte?" ... )
- Sich fragen, was man im jeweiligen Moment wünscht, was man wollen würde wenn die Zukunft keine Rolle spielte.
- Mehr auf das WIE schauen und darüber das WAS bestimmen.

So, aber wie gesagt... Das meiste von dem ist nur meine Meinung. Die Sache über Ängste ist aber, wie ich glaube, etwas das auf alle zutrifft. Jeder, der seine Ängste wirklich kennen und hinterfragen würde, würde sein Leben positiv verändern. Der Grund ist simpel: Angst ist für alles Leid verantwortlich. Und Angst ist nur im "Schatten" möglich, solange sie nicht voll erkannt ist.

VG,
C.
 
Mir fallen da ein paar Sachen zu ein.

Ich lege Karten und auch wenn ich das schon seit einigen Jahren mache lerne ich immer noch neues dazu. Eine Karte hat mich vor einiger Zeit ganz schön zum nachdenken gebracht denn sie warf die Frage auf ob unsere Wünsche vielleicht nur ein Trick sind damit wir mit dem was sowieso passiert einverstanden sind. Das warf weitere Fragen auf die alle nie gänzlich geklärt werden können, deren Überlegung aber einige Angst nehmen kann. Wer ist für diesen Trick verantwortlich (Wenn es denn ein Trick ist)? Das Leben selbst? Eine Art höhere Macht oder sogenannter "göttlicher Wille"? ... Wozu ist so ein Trick notwendig? Er kann nur notwendig sein wenn unser Leben zum Teil oder sogar ganz Vorbestimmt ist. In dem Fall wäre es völlig egal was wir tun, wir könnten nicht verhindern was passiert. Was passieren soll wird passieren.
Mir fällt dazu jetzt spontan noch etwas ein, es gibt Menschen die von Wahrsagern, Kartenlegern, Hellsichtigen, wen auch immer irgendetwas sehr entscheidendes erfahren. Wenn es etwas schlimmes ist, wird man solange versuchen es zu vermeiden bis dann doch das unausweichliche passiert. Viele sprechen dabei von selbsterfüllender Prophezeihung, aber wer sagt dass es nicht von vornerein so geplant war? (wer auch immer diesen Plan erstellt hat) Nicht jeder Kartenleger oder Hellseher sagt einem das gleiche, genauso wie alle zusammen auch nicht immer alles sehen...viele offene Fragen die man niemals ganz klären kann, aber mir selbst hat der Gedanke daran dass es egal ist was ich tue enorm viel Angst genommen. Wenn wir aber nochmal gedanklich zurück gehen, wenn etwas bestimmt was passieren wird, kann uns gar nichts passieren was nicht sowieso schon in diesem Plan ist, Angst wäre dann völlig überflüssig.

Ich persönlich glaube das ein grober Teil vorbestimmt ist, aber das wir viele Dinge trotzdem selbst bestimmen können. Beispiel: Vielleicht war mir diese Wohnung vorbestimmt, aber wie ich sie einrichte bleibt völlig mir überlassen.
Wie es wirklich ist können wir nicht wissen, wir können nur eine Antwort für uns persönlich finden. Aber trotzdem finde ich nimmt die Vorstellung der Vorbestimmung einem doch ziemlich die Angst, man kann einfach nichts falsch machen.

Etwas das mir aufgefallen ist, du sagst du hast Angst es deinen Eltern zu erklären, dass er vielleicht doch nicht der richtige ist. Ich denke da musst du abstand gewinnen. Ich weiß das ist nicht leicht, deine Eltern bedeuten dir viel wenn ihr Urteil für dich so wichtig ist. Aber du läufst Gefahr die Meinung anderer wichtiger zu nehmen als dein eigene. Es ist immer gut auch die Meinung anderer zu kennen, keine Frage, aber es ist dein Leben und dementsprechend sollte deine Meinung die wichtigste in deinem Leben sein. Stehe zu dem was du tust und überlege einfach mal warum die Meinung deiner Eltern dir so ungemein wichtig ist das es dir so große Angst einjagt sie zu enttäuschen.

Der richtige ist immer nur derjenige den du für den richtigen hälst. Ich denke es gibt den DEN RICHTIGEN, sondern manchmal auch mehrere...

Versuche doch einfach mal die Realität anzunehmen, so wie sie ist. Ich sage das nicht weil ich glaube dass du damit ein Problem hast, sondern weil ich glaube das es dir helfen kann. Wenn du meinst du hast diesen Augenblick angenommen, überlege was du wirklich willst. Willst du ihn oder nicht?

Wenn du dich für etwas entschieden hast, z.B. ihn zum Essen einzuladen, nimm diese Entscheidung einfach mal an. Es ist gut das du es getan hast, ganz egal was passieren wird. Es ist deine Entscheidung und Punkt aus. So ist es. Nach dem Essen kannst du immer noch Entscheiden ob du ihn weiterhin treffen willst oder nicht etc.

Ich glaube es kann dir helfen wenn du dich selbst so annimst wie du bist und wenn du dir darüber klar wirst was du willst. Ängste und deren Ursachen werden dadurch auch manchmal viel klarer.

LG,
Anakra
 
Liebe mimi,

ein ganz anderer Aspekt fällt mir dazu ein:

welches Gewicht für deine Entscheidung betreffend diesen Mann hängt mit deinen Kindern zusammen?
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sie an erster Stelle in deinem Leben stehen.

Wäre es leichter für dich, wenn da (seitens deiner Kinder) ganz eindeutig Zu- bzw. Abneigung wäre?

Was deine Eltern betrifft - ich denke es ist ganz normal, dass du es schön fändest, wenn sie mit mit deiner Wahl einverstanden wären. Es wäre einfach ein Widerstand weniger. Aber mehr ist es nicht.

Ich kann aber deine Zweifel verstehen. Es geht ja um etwas lebens-veränderndes für alle Beteiligten. Und immer im Hinterkopf wahrscheinlich: Diesmal mach ich es besser.:)

LG
Lucille
 
Hallo ihr Lieben!
Wäre es leichter für dich, wenn da (seitens deiner Kinder) ganz eindeutig Zu- bzw. Abneigung wäre?
Ich bin mir nicht sicher. Ich habe in der Vergangenheit öfters festgestellt, dass ich selber zu einer Entscheidung kommen muss bzw. möchte, egal was mir die Anderen alles geraten haben. Aber natürlich spielt das auch eine Rolle. Ich versuche natürlich auch Rücksicht auf die Kinder nehmen, wenn sie nicht wollen dass ich ihn zu einem Fest einlade, dann ist es okay. Aber dafür müssen sie akzeptieren dass er halt hin und wieder zum Essen kommt.

Aber ich habe auch Angst vor Entscheidungen. Allerdings WILL ich mich jetzt gar nicht entscheiden, ob ich die Beziehung beenden will oder nicht. Ich weiß dass ich mit ihm derzeit weiter zusammen sein will.

Die Angst besteht aber, dass ich irgendwann doch eine Entscheidung fällen muss. Aber in manchen Dingen, die ganz andere Gebiete betreffen kann ich mich sehr wohl "abgrenzen" und sage mir dass ich mir dann darüber Gedanken machen werde, wenn es soweit ist. Das schaffe ich erst seit 1-2 Jahren, aber es klappt und ich fühle mich super damit.

Warum geht das nicht wenn es eine Beziehung betrifft? Die Denkweise muss doch dieselbe sein.

Ich glaube dass ich weniger Angst vor dem "was wäre wenn" hätte. Beziehungen gehen in die Brüche, das ist eben mal so im Leben.

Ich vermute eher dass ich Angst davor habe eine FALSCHE Entscheidung zu treffen. D.h. ich zweifle daran die richtige Entscheidung zu treffen. Aber was ist schon richtig. Das kann ich auch erst herausfinden, wenn es soweit ist. Erst danach kann ich feststellen, ob ich gut mit dieser Entscheidung zurecht komme.

LG
 
@mimi: der Altersunterschied hat sehr viele positive Aspekte und einige negative. Nach einer solchen Beziehung kann ich dazu anmerken, das du die Entscheidung, ob du jemanden für deinen Weg mitnehmen möchtest, nicht von der Umwelt oder deinen Eltern abhängig machen solltest. Meine Beziehung zur Mutter liegt in Scherben, weil sie die 18 J ältere Person nicht akzeptiert hat. Du hältst zu deiner Liebe oder zur Familie. Viel krasser finde ich, wie du dich fragen kannst, du könntest genug von ihm haben in einigen Wochen...hast du für dich definiert, was du von einem Mann wünschst? Hast du für dich eine Vorstellung von Partnerschaft? Gibt es Indizien dazu, das dies so schnell eintreten könnte? Nimmt er dir Freiräume?

Übrigens, und das schreibe ich nur weil ich es erst im nachhinein erkannt habe: eine 20 J ältere Person ist dir psychologisch teilweise gesehen Mutter oder Vater, frage dich vielleicht mal, was in dir anklingt, das du dich so wohl fühlst...

So oder so, alles Gute für deine Beziehung!

:zauberer1
 
hm, das mit den Freiräumen ist interessant. Möglicherweise fühle ich mich eingeengt. Aber irgendwie auch wieder nicht. Ich ging in meiner Freizeit viel mehr tanzen, die Zeit nutze ich aber jetzt um mit ihm zusammen zu sein. Was ich ja auch möchte. Ich würde am liebsten Beides tun.

Da ich aber Kinder habe will ich natürlich nicht jeden Tag unterwegs sein und muss halt jetzt entscheiden gehe ich lieber meinem Hobby nach oder treffe ich mich mit ihm. Ich ziehe derzeit die Treffen mit ihm vor.

Möglicherweise will ich alles tun und machen so wie vorher auch. Aber das geht eben nicht, und viell habe ich dadurch das Gefühl nicht alles tun zu können was ich möchte.

Hm, in mir klingt eigentlich gar nix an, wenn ich daran denke dass er eine Vaterfigur für mich sein könnte. Ich wüsste nicht was! Daran gedacht habe ich natürlich auch schon, dass es was mit meinen Eltern zu tun haben könnte. Aber was? Die Männer die ich vorher kennen lernte waren ja alle nur ein paar Jahre älter als ich.

Ich habe früher immer abgelehnt Jemanden kennen zu lernen der 10 Jahre älter als ich ist! Ich war da immer so ziemlich auf ein bestimmtes Bild fixiert.

Tatsache ist, dass ich mir eigentlich eine Beziehung schon in etwa so vorgestellt habe, wie ich sie jetzt habe. Man unternimmt einiges miteinander, mittlerweile kennen wir die Meisten von unseren Bekanntenkreisen (Familie aber noch nicht). Meine Kinder kennen ihn.

So richtig definiert habe ich nicht, was ich mir von einem Mann oder Beziehung wünsche. Nur dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Aber Details ...... nein.

LG
 
Werbung:
Es ist nicht die Entscheidung selbst. Entscheidungen fällst du jeden Tag, auch die Entscheidung ob es so weitergeht oder nicht. Wenn du dir über etwas keine Gedanken machst ist das doch schon eine Entscheidung so weiter zu machen wie bisher.

Du weißt wo deine Angst liegt, du hast es selbst schon gesagt. Aber die falsche Entscheidung gibt es nicht, es gibt immer etwas dem man hinterher trauern möchte, aber das liegt daran dass wir nicht loslassen können. Sobald wir die Situation angenommen haben, bekommen wir auch eine neue Chance unser Leben wieder in die Richtung zu lenken in die wir gehen möchten. Nur deswegen ist es so wichtig dass du weißt was du willst, das du dich selbst annimmst und die Situation.

LG,
Anakra
 
Zurück
Oben