Sprachhygiene...

Für mich ist die Sprache ein Kulturgut, welches leider immer mehr vernachlässigt wird ,da es heutzutage nicht mehr üblich ist, das Gespräch als solches zu pflegen.
Früher wurden durch Auswendig lernen vieler Gedichte und Balladen noch die Schönheit und der Klang und Rhythmus einer Sprasche in der Schule kultiviert.
Leider verarmt die Sprache durch die Medien immer mehr.
Ich wäre schon froh, wenn die Menschen eine respektvolle, höfliche Umgangsform der Sprache miteinander wieder pflegen würden, statt sich anzupöbeln, und mit derben Ausdrücken um sich werfen.
Aber da wären die Schulen und die Eltern gefordert.
Ich selbst versuche bewußt auf meine Ausdrucksweise zu achten und auf das ,was ich sage, denn das gesprochene Wort hat eine enorme Kraft und Auswirkung, und ich habe zu verantworten, was ich mit meinen Worten anrichte , im Positiven wie im Negativen.
Lb. Gruß Plejadine
 
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"... Hörst Du DIR bewusst zu, was Du sagst? Weißt Du, wie oft Du gewisse Phrasen (unbewusst) verwendest? Hörst Du zu, wie Dein Gegenüber mit Dir spricht? Welche anderen Phrasen fallen Dir ein? Welche Alternativen fallen Dir ein? ...

Nach meiner Meinung ist eine Verbesserung seines eigenen Sprachgebrauches während eines Gespräches nicht so einfach zu bewerkstelligen, weil gesprochene Worte meistens spontan gewählt werden, es sei den es handelt sich um eine geplante Rede.
Daher erkenne ich bei mir selber den Gebrauch von Phrasen oder "Unwörtern" beim Schreiben. Dort kann ich bewusster meine Worte wählen und meinen Gebrauch von Wörtern einfacher ändern und kontrolliert verbessern. Es beginnt mit Rechtschreibung, Groß und Kleinschreibung bis hin zum Gebrauch von Phrasen, wie z.B. die mit "immer" beginnen und verallgemeinernden Ausdrücken, wie "man". Ich schreibe bewusster und versuche solche Redewendungen zu vermeiden. Durch das Training beim Schreiben verändert sich dann auch meine Ausdrucksweise im spontanen Gespräch.

Für mich ist die Sprache ein Kulturgut, welches leider immer mehr vernachlässigt wird ...

Dem kann ich zustimmen! Ich empfinde unsere Sprache auch als ein Pfeiler der Kultur. Seit dem ich im Ausland arbeite und mich vermehrt in der englischen Sprache unterhalte, bemerke ich wie viele fremdsprachige Wörter in meinem alltäglichen Sprachgebrauch, deutschsprachige Wörter schon fast aus meinem Wortschatz verdrängt haben. Seitdem mir dieser Umstand bewusst geworden ist, bin ich auch darum bemüht die entsprechenden deutschsprachigen Wörter einzusetzen.

Leider werden junge Menschen oft dafür kritisiert (mich eingeschlossen), dass sie sich einer sehr einfachen, unvollständigen und ungebildet erscheinenden Ausdrucksweise bedienen und Rechtschreibung nicht mehr beherrschen...

...wir sollten uns an unsere eigene Nase fassen, denn wir geben diese Aufgabe und Verantwortung nur all zu gerne an die Schule ab um bei Versagen einen Schuldigen zu finden. Wer bringt seinen Kindern heute noch Bücher näher, indem von Kindesbeinen an Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen werden? Bücher sind meiner Meinung nach enorm wichtig, da sich das gelesene Wort gut einprägen lässt und so zur Verbesserung der Ausdrucksform, so wie der Rechtschreibung beitragen kann.
Ich kann meine Kinder nicht für meine Fehler zur Verantwortung ziehen, sondern kann nur mich ändern und Vorbild sein!

Und wenn ich so manche geschriebenen Beiträge gebildet erscheinender "Erwachsener" lese, dann kann ich gut nach vollziehen, von welchen Vorbildern die Jugendlichen ihre Ausdrucksweise haben.
 
Ich bin ein Kind des Wortes und begann bereits vor der Schulzeit zu lesen.
Natürlich überdenke ich meine Schriftkommunikation wesentlich besser als meine verbale. Selbst in betrunkenem Zustand korrigiere ich mein Geschriebenes wieder und wieder. Worte/Kommunikation sind mir sehr wichtig.
Ein Phänomen, das mir immer wieder auffällt:
Ich passe meine Sprache der Verständlichkeit immer meinen Gesprächspartnern an. Seien es Menschen, die des Deutschen nicht gut mächtig sind, oder ein bestimmter Jargon.
Ich gebe zu, dass ich stolz darauf bin. Es verleiht mir die Möglichkeit, auf einer Ebene mit Anderen zu kommunizieren, wodurch ich besser als "ebenbürtig" wahrgenommen werde. Wenn um mich herum "ey, alder" gesprochen wird, verzichte ich möglichst auf Sprachmuster, die ich im Umgang mit meinem Arzt verwenden würde. Spreche ich mit russischstämmigen Arbeitskollegen, werden meine Sätze sehr kurz, und manchmal verzichte ich auf Pronomen oder Artikel, wodurch ich klinge, als wäre ich noch nicht lange in Deutschland. Man hat mir schon unterstellt, ich sei herablassend. Aber das ist mir egal, solange ich möglichst schnell verstanden werde und gemessen an der Artikulationsfähigkeit meiner Gesprächspartner den Austausch zu vereinfachen vermag. Ich bin sicher, dass gerade Wladimir und Nikolai erleichtert darüber sind, nicht lange nach den richtigen Worten suchen zu müssen.


Eine persönliche Neigung, der ich mir bewusst bin, ist die, Sätze nach einem Punkt mit "Und" zu beginnen. Ich halte das für schlechten Stil, und in einem Beitrag mit einer länge wie diesem editiere ich das sicher 2-3 Mal.
An dieser Stelle möchte ich öffentlich zugeben, dass mir der Sprachgebrauch von Alice94 sehr imponiert (ohne die Inhalte zu bewerten!), und einige der humorigen Konstruktionen von Kaaba sind wirklich... deliziös.
Kaaba schrieb:
bei der intendierten realisierung der linguistischen simplifizierung des regionalen idioms resultiert die evidenz der opportunität extrem apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten usus nicht assimilierter xenologien konsequent zu eliminieren

lg
Strider
 
Na ja .... jetzt haben wir ja wieder mal geklärt, dass "die anderen" etwas für ihre "Sprachhygiene" tun sollten, denn die hier schreibenden User, scheinen sich ja immer aufs gewählteste zu artikulietren.

Jeder vergreift sich mal im Ton. Jeder schnoddert mal oder blafft irgend etwas, das ganz und gar nicht für "Spachhygiene" spricht ... und jede Jugend hat ihre eigene Sprache, die sich auch immer wieder verliert.

Klar, ihr könnt euch jetzt alle toll fühlen, weil ihr ja nicht dazu gehört und jedes, aber auch jedes Wort, dass ihr von euch gebt auf die Goldwaage legt ....

Sprache kann durchaus eine Waffe sein, voller Aggression, Ablehnung oder wohl formulierter Maßregelung. Sie kann Menschen klein machen - eine Form von Gewalt, die gerne von denen angewandt wird, die sich selbst mit Vorliebe als "gewaltfrei" bezeichnen..

Da ist mir ein plumpes "hey Alder!" fast lieber, als wohlformulierte Bosheiten.

R.
 
"Ich mache mich fertig.", "Spinnst Du?", "Bist Du wahnsinnig?", "Danke, eigentlich ganz gut" ...
... Sprache/Phrasen & ihre Schwingung; Worte & ihre Bedeutung(en)/Wirkung ...
Womit "werfen" wir (unbewusst !?!) um uns? Werden wir (unbewusst !?!) "beworfen"? Wie geht es Dir damit? Hörst Du DIR bewusst zu, was Du sagst? Weißt Du, wie oft Du gewisse Phrasen (unbewusst) verwendest? Hörst Du zu, wie Dein Gegenüber mit Dir spricht? Welche anderen Phrasen fallen Dir ein? Welche Alternativen fallen Dir ein? ...
.
Ich freu mich auf Eure GeDanken/Beiträge/mEinung/Input,.... was Euch dazu einfällt, was Euch bewegt, Euer mitlesen.
Was (hat sich in Eurem Leben) (ge)ändert sich durch bewussteren Sprachgebrauch? Wo scheint es Euch unmöglich?
... und alles andere zum Thema. :)

Herzlichen Gruß
herzenstueren


Die Herzensbildung zählt. Hinter schnoddriger Fassade ist oftmals ein warmer Charakter zu finden. Und ein zweiter Blick bringt oft Kostbares zum Vorschein.:)

LG
Juppi
 
"Ich mache mich fertig.", "Spinnst Du?", "Bist Du wahnsinnig?", "Danke, eigentlich ganz gut" ...
... Sprache/Phrasen & ihre Schwingung; Worte & ihre Bedeutung(en)/Wirkung ...
Womit "werfen" wir (unbewusst !?!) um uns? Werden wir (unbewusst !?!) "beworfen"? Wie geht es Dir damit? Hörst Du DIR bewusst zu, was Du sagst? Weißt Du, wie oft Du gewisse Phrasen (unbewusst) verwendest? Hörst Du zu, wie Dein Gegenüber mit Dir spricht? Welche anderen Phrasen fallen Dir ein? Welche Alternativen fallen Dir ein? ...
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Ich freu mich auf Eure GeDanken/Beiträge/mEinung/Input,.... was Euch dazu einfällt, was Euch bewegt, Euer mitlesen.
Was (hat sich in Eurem Leben) (ge)ändert sich durch bewussteren Sprachgebrauch? Wo scheint es Euch unmöglich?
... und alles andere zum Thema.

hm... Sprachhygiene? also jemand der sich ernsthaft mit dem guten und auch schönen Schreiben beschäftigt würde einen so formulierten und formatierten Text wie den deinen als Antithese zu jeglicher Form brauchbarer Schreibarbeit einordnen.

wollte man da nachfragen welche Schwingungen so kommuniziert werden können, dann wohl nur solche, die auf den Leser keine Rücksicht nehmen, und auch nicht auf seinen schöngeist, der einen Text im Fluss lesen will - nicht zuletzt auch um ihn zu verarbeiten - und nicht eine geradezu programmzeilenhafte Aneinanderreihungen allerlei Interpunktionen die einen Bedeutungsüberschwall generieren sollen.
 
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"Ich mache mich fertig.", "Spinnst Du?", "Bist Du wahnsinnig?", "Danke, eigentlich ganz gut" ...
... Sprache/Phrasen & ihre Schwingung; Worte & ihre Bedeutung(en)/Wirkung ...
Womit "werfen" wir (unbewusst !?!) um uns? Werden wir (unbewusst !?!) "beworfen"? Wie geht es Dir damit? Hörst Du DIR bewusst zu, was Du sagst? Weißt Du, wie oft Du gewisse Phrasen (unbewusst) verwendest? Hörst Du zu, wie Dein Gegenüber mit Dir spricht? Welche anderen Phrasen fallen Dir ein? Welche Alternativen fallen Dir ein? ...
.
Ich freu mich auf Eure GeDanken/Beiträge/mEinung/Input,.... was Euch dazu einfällt, was Euch bewegt, Euer mitlesen.
Was (hat sich in Eurem Leben) (ge)ändert sich durch bewussteren Sprachgebrauch? Wo scheint es Euch unmöglich?
... und alles andere zum Thema. :)

Herzlichen Gruß
herzenstueren

Ich spreche recht wenig und sage nicht viel. Zwei Freunde habe ich noch, die mich regelmäßig besuchen und gerne erzählen. Ich versuche zuzuhören und manchmal erfahre ich etwas Neues. Selbst beizutragen habe ich leider nicht sehr viel, da mein Wissen und meine Erfahrungen mit Mensch und Welt sehr bescheiden sind. Manchmal höre ich mich selbst sagen: "Naja, so is des halt." oder "Auwehauweh!" wenn von einer eher leidvollen Erfahrung berichtet wird. Mit dem Schreiben kann ich hin und wieder ein wenig meine Wortkargheit kompensieren. Auch hierbei ist es immer wieder gut, die Hygiene zu prüfen. Ich schreibe, wie ich mich fühle und manchmal bin ich etwas unrein; das habe ich schon festgestellt. Und diese Verlegenheitsphrasen, etwa wenn man mich fragt, wie es mir geht, die kenne ich auch. :)
 
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