Sprache im Wandel

lotus-light

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~ im kelch der blüte ~
Hi,

angeregt von einem Bericht im Fernsehen, würde ich gerne folgendes mit euch diskutieren.

Sprache im Wandel - das Wort zu Staub zerfällt ...

Es geht um die Vergänglichkeit von Worten, sozusagen um tote Worte.

In diesem Fernsehbericht war die Rede von Wörtern, die regelrecht aus dem Duden gestrichen werden, da veraltet, sie also im Sprachgebrauch nicht mehr benutzt werden.

Zum Beispiel ging es da um das Wort - Bandsalat - kaum ein Jugendlicher, der auf der Strasse gefragt wurde, wußte, was dieses Wort noch zu bedeuten hat.

Dafür fluten viele neue Wörter, oft In-Begriffe aus der Jugendszene unseren Wortschatz, sowie Anglizismen.

Was haltet ihr von der Entwicklung, wo geht unsere Sprache hin?

Liebe Grüße

lotus
 
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Ich bin gerade in einer phase wo ich wissen will was alle wörter wortwörtlich bedeuten, ich tue mich schonschwer, aber manche erkentnis hatte ich schon, es ist nicht jedes wort deutsch, von dem man glaubt es sei deutsch, wer weiss wie die allererste einzigste sprache früher geheissen hat?:)
 
huhu Lotus

hm, Sprache wandelt sich, das zeigt, dass sie lebt.. und heute brauchen wir halt Worte wie Internet, Interface, Game, Chill-out und ähnliche und haben ja gar keine Dinge mehr, die wir, Vatermörder (<- wer weiss schon, dass dass ein Stehkragen aus der Biedermeierzeit ist ;) ), Gehrock, Köhler oder so nennen können.

Ich denke auch nicht, dass man die Strasse als Relevanzkriterium nehmen kann um den Zustand der Sprache zu beurteilen, sondern dass man da auch die etwas gebildeten, Lesenden (nein, nicht Esoterikanleitungen, sondern sondern so richtig Litertaur und mit Satzstellung ;) ), und schreibenden Menschen beachten muss, denn gepflegte, gut artikulierte und mit Wortschatz gefüllte Sprache ist ja immer etwas Snobistisch - man muss sie sich selber aneignen, was man aber nicht kann, wenn man nicht liest (der grossteil der nichtleser glaubt ja, ein Dünnes Buch sei leicht, ein dickes Buch sei schwer, leider haben sie noch nie was von Kafka gehört und sind dann überrascht wenn sie in einem Schulvortrag dann halt Kafka auswählen und nicht Stephen King ;) )

Ich denke, es wird immer Menschen geben, für die Worte etwas besonderes Sind, die denn Sinn von Worten erkennen (sich präzise zu Vormulieren), und es wird immer die Menschen geben, die nur Kraftausdrücke und Füllwörter verwenden können

Solange es Wörterschmiede gibt, ist das Wort gerettet :)

Doch genug koketiert und selbstgenüsslich über die Fülle des eigenen Vokabulars flanniert, sich an der wohlsondierten Artikulation des persönlichen Expressionismus wohl ergötzt und an der Phrasierung der gramatikalischen Struktur gleich der Interpunktion einer Partitur selbstranscendiert, eine bischen Empatie mit dem nicht durch Lektüre artikulatonsfähig gezogenen Individuums mag auch mir genehm sein :D

:liebe1:

FIST
 
Hi,

angeregt von einem Bericht im Fernsehen, würde ich gerne folgendes mit euch diskutieren.

Sprache im Wandel - das Wort zu Staub zerfällt ...

Es geht um die Vergänglichkeit von Worten, sozusagen um tote Worte.

In diesem Fernsehbericht war die Rede von Wörtern, die regelrecht aus dem Duden gestrichen werden, da veraltet, sie also im Sprachgebrauch nicht mehr benutzt werden.

Zum Beispiel ging es da um das Wort - Bandsalat - kaum ein Jugendlicher, der auf der Strasse gefragt wurde, wußte, was dieses Wort noch zu bedeuten hat.

Dafür fluten viele neue Wörter, oft In-Begriffe aus der Jugendszene unseren Wortschatz, sowie Anglizismen.

Was haltet ihr von der Entwicklung, wo geht unsere Sprache hin?

Liebe Grüße

lotus

Ich hoffe zur besseren Verständigung...Verstand...verstehen....begreifen....

Wie fein hier im Forum schon allein oft aneinander vorbeigeredet wird ist doch ein Prima Beispiel;)

Liebe Grüßlies vom Ulien:alien:

Einen Babbelfish für alle!:clown:
 
Hi engel und FIST,

danke für euer Beiträge :)

Ja, wo hat die Sprache ihren Ursprung, war es in Ägypten? Ich lese gerade ein Buch - die Hyroglyphen entschlüsseln - und es fängt ganz simpel an mit der Deutung von Symbolen, denen ein Laut zugewiesen wird.

Wenn ich mal in der Straßenbahn fahre und ich höre mir so den Gossenslang von einigen Jugendlichen an, dann sträuben sich mir die Haare. Da gibt es keinen Satz, der aus einem Prädikat, Subjekt und Objekt besteht ;)

In der 5. Klasse mußte ich Latein lernen, bis hin zum großen Latinum. Ich fand es damals ätzend (auch ein schönes Wort *g*). Viel lieber hätte ich das melodische Französisch gelernt. Im Nachhinein war es ganz sinnvoll, nein nicht über die endlosen Kriege in de bello gallico zu lesen, aber den Ursprung zu verstehen, aus denen sich viele Sprachen entwickelten. So fiel es dann auch später leichter ins Französische und Spanische einzutauchen.

Ich selbst merke auch, dass es mir der Anglizismus sehr angetan hat. Wenn man längere Zeit in einem Land lebt, träumt man sogar in der Fremdsprache :)

Lesen bildet, sicher, man entwickelt ein Sprachgefühl, gerade wenn man sich die Klassiker zu Gemüte führt ... ob gezwungen oder ungezwungen sei dahingestellt *g*

Die Wortschmieder, so wie unsere liebe hamied :umarmen: lassen einfach mitfühlen und schreiben ins Herz.

Ich lese deine Worte, und erkenne dich :)

Wer braucht schon Bandsalat? :D

Liebe Grüße
:liebe1:
lotus

(ich schnapp mir jetzt mein Büchlein - les fleures des malles - voll krasse lyrik)
;)
 
Hallo lotus-light,

Deutsch ist eine lebendige, weil gesprochene Sprache. Dass sich diese verändert, ist ganz normal. Dass viele (junge) Leute kaum noch einen ganzen Satz formulieren können, finde ich aber erschreckend. Das hat wohl weniger mit lebendiger Sprache als mit Bildungspolitik zu tun.

Mich nerven nur die Rechtschreibreform und die Reform der Reform. :nudelwalk
 
Ein Wandel in der Umgangssprache findet ja schon lange statt, die Worte, die bei uns damals "cool" (das Wort gab es ja noch gar nicht)waren, sind heute sowas von out, die verstehen meine Kinder gar nicht. Cool war früher bei uns im Ruhrpott "astrein" oder "Mensch Meier" ein Ausdruck des Ärgerlichseins.

Bei meinen Kindern im Kindergarten (vor gut 20 Jahren) begann es mit einer gewissen "Fäkalsprache", Pi....., Ka...., A.... fand ich total schlimm, aber gemessen an der heutigen Straßensprache ist das schon kaum noch der Rede wert. Das hat meiner Meinung nach auch nichts mehr mit Umgangssprache zu tun.

Ich denke, es wird immer Menschen geben, für die Worte etwas besonderes sind, die den Sinn von Worten erkennen (sich präzise zu formulieren), und es wird immer die Menschen geben, die nur Kraftausdrücke und Füllwörter verwenden können

Da möchte ich mich gerne anschließen, das ist meine Hoffnung für unsere Sprache.

Liebe Grüße Bineken
 
Ich finde die Aussprache von manchen Jugendlichen echt furchtbar erschreckend. Vor allem dann wenn Wörter komplett aus Ihrer eigentlichen Bedeutung gerissen sind, z.B. schwul das bedeutet bei einigen langweilig, nicht gut!
Oder wenn sie voll krass, eh Alter usw. in jeden Satz einbaun!

Das ist irgendwie nicht meine Welt und das wird sie wohl auch nicht werden...:escape:

Über die neue Rechtschreibreform:
Globus - Globusse aber Globen geht ja immer noch...
mehr schreibe ich dazu nicht ;)
 
Hi ihr :)

oh, schwul heißt also nicht mehr schwul? *g* okay, gemerkt.

Und die Rechtschreibreform ist ja noch ein Thema für sich. Gut, dass es Rechtschreibprogramme gibt ;)

Ich glaube ich entwickel eh meinen eigenen Stil, manche Wörter schreibe ich wie ich will ... *dickkopfbin* und ich erfinde auch gerne ganz neue.

Liebe Grüße

lotus
 
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Hi ihr :)

oh, schwul heißt also nicht mehr schwul? *g* okay, gemerkt.

Und die Rechtschreibreform ist ja noch ein Thema für sich. Gut, dass es Rechtschreibprogramme gibt ;)
Auch da kann ich Dir nur recht geben!


Ich glaube ich entwickel eh meinen eigenen Stil, manche Wörter schreibe ich wie ich will ... *dickkopfbin* und ich erfinde auch gerne ganz neue.

Das kenne ich nur zu gut, vor allem eigene Worte erfinden...
 
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