Spontanremission(en) // Selbstheilung

Deine Intention verstehe ich noch immer nicht ganz. Worauf liegt Dein Focus?

Auf der Frage, wie weit persönliches Bemühen tatsächlich die Lebens-Zeitschraube beeinflusst, beeinzuflussen vermag. (Determinismus?)

Was ist von Büchern zu halten, die überwundene Krebskrankheiten - oft aus eigener Betroffenheit - schildern? Einige sind hilfreiche Handreichungen, viele aber neigen dazu, ihren individuellen Weg in und mit ihrer Krankheit zu verallgemeinern, wie Andreas von Rétyi («Kerngesund nach Krebs» 2001). Manche guten Verläufe beruhen auf kompetenten Krebstherapien, die oft nur am Rande erwähnt werden. Kappaufs Buch trennt sauber zwischen dem, was gesichert ist, und einem großen Markt an haltlosen Spekulationen um Spontanheilungen. [/I]

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Eben, das sagte ich. Oft wird eine (positive, demütige, optimistische etc.) Haltung beschrieben, ich las mal ein sehr umfassendes Buch darüber und kürzlich gab es auch eine Sendung auf arte dazu, die den untersuchten Patienten im Großen und Ganzen gemeinsam war. Jedoch und, das ist die Krux dabei, lässt sich ja (auch an Ansanti)


Dass es im Hinblick auf persönliches Bemühen interessanter wäre, ob Frau Winter in irgendeinem Sinne gläubig war und Kontemplation, Gebetspraxis und/oder evtl auch einfach Introspektion auf gewissem Level betrieben hat, oder von einer Mittelsperson hat betreiben lassen, als bloß nach medizinischen Risikofaktoren zu schauen.
Zum Beispiel :)

bei der Kontrollgruppe, die i.d.R. verstorben ist, sofern es sie überhaupt gab, eine solche Haltung, die möglicherweise ähnlich positivistisch gelagert und durch Lebenswille gekennzeichnet war, nicht mehr empirisch erfassen.

Das ist also imho ggf. eine Sackgasse, die tatsächlich keine Aussagekraft hat.
 
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Furcht vor der Erkenntris, dass es mit der "Macht der Gedanken" möglicherweise eine 0-Nummer ist? :)

Die "Macht-der-Gedanken" allein ist wohl oft genug um negative Geschehnisse zu beeinflussen und zu beschleunigen, bei der Heilung sind sie zuwenig. Es geht in beide Richtungen aber am besten, wenn die Gedanken mit Emotionen und Gefühlen gestärkt werden.
Es ist in der Medizin bekannt, dass psychische Faktoren die Krebsentstehung fördern oder bremsen können. Es liegt auch ein Hinweis vor, dass sich wie Wegfall/Auflösung des Auslösers Tumoren wieder zurückbilden können.
Grundsätzlich ist der Mensch Herr über all seine ca. 70 Billionen Zellen und kann diese auch beeinflussen - nicht immer bewusst!
 
LaMaX #21

Auf der Frage, wie weit persönliches Bemühen tatsächlich die Lebens-Zeitschraube beeinflusst, beeinzuflussen vermag. (Determinismus?)

Ich verstehe Deine Frage, der Zusammenhang zum Eingangspost (in dem es um Spontanheilung geht) ist mir nicht klar oder was Determinismus in diesem Zusammenhang für Dich bedeutet.
Meinst Du damit Vorherbestimmung der Lebenszeit, nahezu egal was man tut od. unter welchen Lebensbedingungen man aufwächst oder lebt?

Die Wahrscheinlichkeit auf ein langes, relativ gesundes Leben hängt sowohl von exogenen, als auch von endogenen Faktoren bzw. deren Zusammenspiel ab.
Was für mich gleich zu Beginn die Frage aufwirft: Was ist Gesundheit?
Nur die Abwesenheit von Krankheit (i.S.v. körperlicher u./od. psychischer Funktionseinschränkung mit Handlungsbedarf)?
Ist ein Mensch, der z.B. Diabetes Mellitus Typ I hat, mit seiner Medikation gut zurecht kommt, dessen Blutzucker kaum entgleist und (noch) keine Organschäden aufweist, der einer Arbeit nachgehen und auch sein Privatleben selbstbestimmt genießen kann, ist dieser Mensch krank?
Misst sich Gesundheit auch an Beschwerdefreiheit?


Ich betrachte uns Menschen als bio-psycho-soziale Einheit der, außer der angeborenen genetischen Grundausstattung, praktisch nichts vorherbestimmt(i.S.v. Schicksal) ist. Damit meine ich allerdings nicht, dass wir alles beeinflussen können.
D.h., wir bringen biologische Voraussetzungen mit – eine, allen menschlichen Individuen gemeinsame „Grundausstattung“ mit verschiedenen genetischen Dispositionen (manchmal leider auch mit erheblichen Gen-Defekten, was für die Betroffenen, je nach Art des Gen-Defekts, entweder einen frühen Tod oder ein Leben voller Beeinträchtigungen od. gänzlich fehlender Selbstbestimmung bedeuten kann), wachsen in sozialen Gruppen auf (wir brauchen diese auch, selbst hardcore Eremiten wachsen nicht auf Bäumen), deren Werte und kulturelle Errungenschaften uns ein Stück prägen und unsere psychische Entwicklung ist mitbestimmend, welche Bedeutungen wir den verschiedensten Interaktionen zumessen (was wieder auf unsere psychische Entwicklung und Einstellung zurückwirkt).
Zur menschlichen Grundausstattung gehört das Reifen, Altern und Sterben. Dieser Prozess wird von den jeweiligen Lebensbedingungen mit geformt – u.a. wo wir geboren werden, welche Dispositionen wir mitbringen, wie und in welcher Umgebung wir aufwachsen, was/wer uns begegnet u. passiert, was wir tun (oder lassen) und nicht zuletzt eben auch, wie wir Ereignisse (auf Grund unserer Lebenserfahrung und jeweiligen psychischen Verfasstheit) interpretieren.
Nur einen ganz kleinen Ausschnitt davon können wir überhaupt beeinflussen (der überwiegende Teil ist mehr oder minder Zufall bzw. entzieht sich unserer Beeinflussbarkeit) und über einen noch kleineren Teil ist ein direkter, ursächlicher Zusammenhang zur Gesundheit gesichert bzw. über einen ebenso kleinen Bereich wird er vermutet. Hier gibt es zwar Korrelationen, eine Kausalität ist aber höchstenfalls indirekt oder überhaupt spekulativ.

Auch bei den Risikofaktoren gibt es unterschiedlich stark begründete Ursache-Wirkungs-Beziehungen.
Der Risikofaktor Rauchen als Ursache für Krebs (Lunge, Blase, Kehlkopf….) und cardio-vaskuläre Erkrankungen ist sehr gut belegt. Das sagt zunächst nichts darüber aus, ob ein bestimmtes rauchendes Individuum eine Erkrankung aus diesem Formenkreis mit Sicherheit erleiden wird – Menge, Dauer, individ. Disposition, die Kombination mit anderen Risikofaktoren spielen hier natürlich eine Rolle. Aber die Wahrscheinlichkeit als RauerIn eine dieser Erkrankungen zu bekommen ist um ein Vielfaches höher, als für NichtraucherInnen mit ähnlichen Lebensbedingungen.

Schwieriger ist der lineare Zusammenhang mit Stress und Erkrankungen. Zwar haben Menschen die unter Langzeitstress stehen ein stark erhöhtes Infarktrisiko (u.a. durch den ständigen Cortisolausstoß), aber mit Langzeitstress gehen leider auch fast immer Veränderungen der Lebensweise einher (Schlafmangel, unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, erhöhter Blutdruck, fehlende Ruhephasen…).
Bedeutet Selbstverantwortung für die eigene Lebensdauer bzw. die Gesundheit nun das Vermeiden aller Risikofaktoren? Nur der gesicherten (wie z.B. Rauchen od. Bluthochdruck) oder auch der möglichen oder gar vermeintlichen Risikofaktoren?
Ist ein Mensch, der Wert auf persönliche Zufriedenheit legt, was auch meist zeitweilige kleinere oder größere Risiken beinhaltet, verantwortungslos (ich meine damit nicht das Verhalten anderen gegenüber!)?

Für mein persönliches Leben macht es Sinn „Die großen Vier“ (Rauchen, Diabetes, erhöhten Blutdruck, erhöhten Cholesterin) zu meiden bzw. im Auge zu behalten und immer wieder auf Ruhephasen und Bewegungsausgleich zu schauen.
„Gesunde Nahrungsmittel“ esse ich nur sofern sie mir schmecken, Fleisch werde ich auch weiterhin essen, egal ob es nun rot, weiß oder gestreift ist und für Nahrungsmittelergänzungen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) gebe ich, solange keine eindeutige medizinische Notwendigkeit besteht, keinen Cent aus.
Was die anderen größeren und kleineren möglichen od. vermeintlichen Risikofaktoren angeht, so zählt für mich eher die Abwägung mit der aktuell verbundenen Lebensfreude und oft genug auch Erwägungen der Existenzsicherung (völlig stressfrei leben ist z.B. für Menschen die Arbeiten u./od. eine Familie versorgen illusorisch).
M.E. lohnt es sich zu hinterfragen, auf welche Bereiche/Abläufe in meinem Leben ich tatsächlich Einfluss habe und wo wirklich ein kausaler Zusammenhang besteht (und nicht einfach nur völlig unbelegt suggeriert wird).


Das große Problem, das ich mit den (auch hier im Forum kolportierten) esoterischen Lebensanschauungen habe (von religiösem Glauben über Karma, Reinkarnation, universell-kosmischer Verbundenheit mit eh Allem, Engelenergie, Resonanz uäm.), ist die (fast größenwahnhaft) suggerierte Kausalität von Handlung/Zustand/Einstellung X mit Ergebnis/Ereignis Y.
Hier wird m.E. der fehlende A-Priori-Sinn und die grundlegenden Unwägbarkeiten des Lebens, grundsätzlich nicht erreichbare Gewissheit, die eigene Bedeutungslosigkeit (wir sind weder als Spezies noch als Individuum für das Universum wichtig) und der persönliche Wunsch nach „Besonders sein“ mit Wirkmächtigkeitsphantasien und Scheingewissheiten kompensiert sowie jeder „Furz“ mit Scheinbedeutung aufgeladen.
Da tummeln sich plötzlich lauter besondere Menschen, mit lauter besonderen Fähigkeiten, die besonders „weit entwickelt“ sind (die anderen armen Würsterl sind entweder zu verstockt, um die wahre Wahrheit zu erkennen, oder sie sind einfach noch nicht so weit) und einen besonderen Draht zu den besonderen (universellen, kosmischen, ewigen…) Mächten haben.
Da werden von diesen besonders beschenkten Menschen Heilenergien herbeigerufen (sogar in Kerzen „gebündelt“ und versandbereit gemacht), göttliche/kosmische/Lichtwesen uvm. gechannelt und mit Engeln gesprochen auf Teufelkommraus, Karma gereinigt, Auren operiert, Stirnchakren geöffnet, Ferngefühlt oder gar geheilt, Wohnräume „entstört“, Wasser belebt (oder reanimiert?), Zimmerecken für finanzielle Sicherheit dekoriert und was sonst noch alles.
Das alles geschieht natürlich NUR und AUSSCHLIESSLICH auf Eigenverantwortung und Risiko der Nutzer und NICHT der Anbieter (so steht es ja auch, manchmal recht versteckt, in den Nutzungsbedingungen) – wo kämen wir denn dahin, wenn die Anbieter für ihr Angebot grade stehen müssten, wir sind ja schließlich erwachsen und selbstverantwortlich …

Wer es glaubt wird selig, und wer nicht selig wird, der hat eben nicht richtig genug geglaubt.


Mein "Wort zum Samstag", Ey Men ;)
 
Die "Macht-der-Gedanken" allein ist wohl oft genug um negative Geschehnisse zu beeinflussen und zu beschleunigen, bei der Heilung sind sie zuwenig. Es geht in beide Richtungen aber am besten, wenn die Gedanken mit Emotionen und Gefühlen gestärkt werden.
Es ist in der Medizin bekannt, dass psychische Faktoren die Krebsentstehung fördern oder bremsen können. Es liegt auch ein Hinweis vor, dass sich wie Wegfall/Auflösung des Auslösers Tumoren wieder zurückbilden können.
Grundsätzlich ist der Mensch Herr über all seine ca. 70 Billionen Zellen und kann diese auch beeinflussen - nicht immer bewusst!
Kannst du mir darüber mehr sagen, irgendwelche links? : " Es liegt auch ein Hinweis vor, dass sich wie Wegfall/Auflösung des Auslösers Tumoren wieder zurückbilden können."
 
Man sagt immer, wenn der Körper erkrankt hat das immer damit zu tun, dass Körper und Geist nicht im Einklang sind. Ich habe seit drei Jahren einmal im Jahr eine Schiene an meinen Füßen, ich Frage mich, bzw. Euch, was hat das für eine Bewandniss?? Lg
 
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Hallo,

heute stelle ich mal zwei Themen zur Diskussion, welche bestimmt einiges an Stoff bieten für eine selbige.

Es sind die

ad 1. Spontanremissionen, definiert als

Spontanremissionen - Ein reales, aber seltenes Phänomen, Ärzteblatt

und
ad 2. die (Selbst-Heilung des Körpers am Beispiel einer Wunde, was sicher jeder von sich selbst kennt und vielleicht beobachtet hat:
apotheken-umschau, wie Wunden heilen

Ich habe es ganz bewusst in zwei Themen unterteilt. Wie steht Ihr dazu, zur Heilung insgesamt und zum persönlichen Bemühen darum? Bin gespannt auf eine rege Diskussion.

Zum Thema Spontanremissionen gibts auch wissenschaftliche Studien die zu dem Schluss führen dass Spontanremissionen gar nicht sooo selten vorkommen:
http://dartmed.dartmouth.edu/spring09/html/disc_remission.php
berichtet über eine 2005 in Norwegen an über 100.000 Frauen durchgeführte Studie die festgestellt hat dass bei Frauen die regelmässig zur Mammografie gingen im Vergleich zu Frauen die nie zu einer Mammografie gingen 22% mehr Brustkrebs festgestellt wurde. Dieses Ergebnis sagt aus dass 22% der Mammakarzinome einer Spontanremission unterliegen.

Zum Thema Selbstheilung: eigentlich ist jede Heilung eine Selbstheilung und jede Therapie nur eine Unterstützung der Selbstheilungskräfte. Auch wenn ein Arzt einen gebrochenen Knochen einrichtet und zusammennagelt muss der selbst wieder zusammenwachsen (wenn er das nicht tut findet keine Heilung statt).

Zum Thema "Macht der Gedanken" - denken kann man alles. Ich kann mir z.B. 1000x denken dass ich heute eine Million verdienen werde und es wird mir trotzdem kaum gelingen (weil ich wenig überzeugt davon bin dass das für mich machbar ist bzw. ziemlich überzeugt davon dass es unmöglich ist).
Das Gedankend trotzdem etwas bewirken können kann man aber leicht feststellen. Wenn man intensiv an etwas Schlimmes, Gemeines, Beleidigendes denkt das einem einmal widerfahren ist wir sich das dazugehörige "Gefühl" dazu einstellen und umgekehrt, wenn man intensiv an etwas Schönes, Erfreuliches denkt fühlt man sich auch gleich entsprechend.
Ob sich Gedanken auch manifestieren hat meiner Meinung nach mit "Überzeugung" (jedenfalls ist mir noch nie etwas passiert und ich habe noch nie etwas erlebt von dem ich nicht - in dem Auenblick als es passierte - überzeugt war dass es passiert :) )
 
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