Spontanremission(en) // Selbstheilung

Apropo Gehirn:


So ab Timecode 16:28 stellt der Herr Prof. Spitzer 3 fast leere Gehirne von Menschen vor, die eher zu den Gesunden zählen.
Was seine Logik leider nicht begreift ist, dass eben deswegen der Mensch nicht sein Gehirn sein kann, also nicht als Identifikationsbild seines Selbstes. Wäre das so, und das sagt er ja dazu, müssten diese 3 Menschen mit den 3 fast leeren Hirnen entweder tot oder behindert sein. Das sind sie aber nicht, was beweist, dass ein Mensch nicht sein Gehirn sein kann.
Er erklärt auch, dass das Gehirn ständig im Wandel sich befindet. Wäre also der Mensch sein Gehirn und bei ihm funktiert alles, könnte sein Gehirn nicht fast leer sein.
Hier ist also ein Knick in der Logik, wenn behauptet wird, dass der Mensch sein Gehirn bzw. ausschliesslich sein Körper ist.
Wenn er aber nicht das Gehirn ist und mit einem fast leeren Hirn trotzdem gesund leben kann, dann beschreibt ihn was ganz anderes, das sich des Gehirns nur bei Bedarf bedient......aber sonst....auch ohne auskommen kann.

Den Menschen definiert also was anderes als sein Gehirn und das Andere bedarf nicht der Körperteile, um ein gesundes Leben zu führen.
 
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Guten Morgen,

eben in der Kürze, Sys, ja da erwähnst Du einen wichtigen Punkt. Das Gehirn besitzt ein extrem hohes Maß an Kompensationsmöglichkeiten, daher tue ich mich - im neurologischen Bereich - mit dem Begriff der Spontanremission auch eher schwer.

Beim Artikel im Ärzteblatt werden auch Fälle beschrieben, wo eine Resektion des Primärtumors voran gegangen ist. Auch das ist möglicherweise keine wirkliche SR, sondern eher die Weichenstellung für endgültige Heilung. Aber das ist eben eine Definitionsfrage. Interessant hierbei wären die Dunkelziffern, aber die bleiben eben im Dunkel.

@Justin: Was Du beschreibst, ist genau das, was im Artikel des ÄB erwähnt wurde. Oft und gerne wird eine Heilung mit einem persönliches Bemühen in Verbindung gebracht. Ich denke jedoch, es sprechen zu viele (anders ausgehende) Fälle eine eindeutig andere Sprache, die nicht lapidar mit einem "ich hänge halt am Leben" beantwortet werden können.

Danke für den Link, ich habe kurz reingeschaut ab 16.28, müsste das aber erst komplett schauen, um etwas dazu sagen zu können.

Das Verhältnis von Ursache und Wirkung oder auch die Umkehrung dieser bei einer sogenannten existenziellen Transformation dürfte noch nicht ausreichend erforscht sein bzw. eine Erforschung sich auch schwierig gestalten.

P.S. Vielleicht noch einmal auf das Beispiel mit der Schnittwunde: Bespricht jemand seine Wunden oder bemüht sich um eine schnelle Heilung oder lässt man den Dingen - von einer Grundwundversorgung abgesehen - eher ihren Lauf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sys41952 #10
Wobei gerade bei neurologischen "Erkrankungen" es so ist, das andere Bereiche die Funktion der Geschädigten übernehmen, man kann also im engeren Sinne nicht von einer Heilung sprechen, da die geschädigten Bereich meistens auch geschädigt bleiben auch wenn von Außen betrachtet scheinbar eine komplette wiederherstellung bestimmter Funktionen und Fähigkeiten gegeben scheint.


LaMaX #12
Guten Morgen,

eben in der Kürze, Sys, ja da erwähnst Du einen wichtigen Punkt. Das Gehirn besitzt ein extrem hohes Maß an Kompensationsmöglichkeiten, daher tue ich mich - im neurologischen Bereich - mit dem Begriff der Spontanremission auch eher schwer.

Die Plastizität des Gehirns leistet natürlich den Hauptteil des (z.T. sehr defizitären) Wiedererlangens von Funktionen aus beschädigten Hirnarealen. Bei neurologischen (bzw. zentralnervösen) Akutereignissen ist mit dem Begriff der Spontanremission dieser Vorgang allerdings nicht gemeint.

Die Begriffsbedeutung ist u.A. mit einem überschaubaren zeitlichen Verlauf gekoppelt (synaptische und funktionelle „Neukonfigurierung“ braucht da deutlich mehr Zeit) – d.h. es werden jene Prozesse (quasi „Aufräumarbeiten“) damit beschrieben, die innerhalb weniger Tage und Wochen (manchmal bis wenige Monate) im betroffenen Hirnareal ablaufen:
Die Funktionsausfälle unmittelbar od. kurz nach z.B. einem größeren ischämischen Insult sind oft sehr schwerwiegend. Es kommt zu Flüssigkeitsansammlungen im betroffenen Gewebe und der näheren Umgebung, zu Ablagerungen von Blut u./od. Blutbestandteilen, lokaler Druckerveränderung u.ä.m.
Das heißt aber auch, dass der vorläufige Funktionsausfall oftmals viel größer ist, als das letztendlich untergegangene Areal. Weiters gibt es auch Neuronen, die zwar geschädigt, aber nicht zerstört werden und nach einer Weile ihre Funktion wieder aufnehmen.
Hinzu kommt, dass durch solche Ereignisse (entweder weil sie strategisch blöd liegen, oder weil sie entsprechend groß sind und Stoffwechselprodukte, Druck uäm. den geregelten Ablauf stören) auch psychische Funktionen entgleisen können, ein sehr häufiges Phänomen ist dabei das sogenannte Durchgangssyndrom (das kann auch relativ unspezifisch postoperativ nach größeren Eingriffen od. schweren Erkrankungen auftreten).
Damit wird etwas pauschal ein vorübergehender „Verwirrtheitszustand“ bezeichnet. Das reicht von Bewußtseinseintrübung über psychomotorische Unruhe, Desorientiertheit bis zu Aggressivität. Wobei die Ausprägung und Stärke der Symptomatik im Verlauf stark schwanken kann.

Spontanremission bedeutet hier also das Abklingen dieser „Ereignisnebenwirkungen“ und die Erholung eventuell beleidigter, aber nicht zerstörter Neuronen mit dem Ergebnis eines schrittweisen (manchmal auch ganz sprunghaften) partiellen (oder manchmal kompletten) Funktionsrückgewinns. Der „funktionell-plastische“ Umbau ist ein späterer Prozess.
 
@Justin: Was Du beschreibst, ist genau das, was im Artikel des ÄB erwähnt wurde. Oft und gerne wird eine Heilung mit einem persönliches Bemühen in Verbindung gebracht. Ich denke jedoch, es sprechen zu viele (anders ausgehende) Fälle eine eindeutig andere Sprache, die nicht lapidar mit einem "ich hänge halt am Leben" beantwortet werden können.

Also, meiner Erfahrung und Beobachtung nach ist es schlichtweg eine energetische Geschichte.
Deswegen auch der Einfluss von Religiosität - weil funktionierende religiöse Praxis auch auf die (körperliche) Energie einwirkt bzw. darauf Auswirkungen hat.

Muss allerdings zugeben, dass ich von "größeren" Sachen, wie Hirntumoren etc., diesbezüglich bloß gehört und das nicht selbst erlebt, verfolgt und überprüft habe.
 
Morjen,

Kallisto, ja, lässt sich alles nachvollziehen und erläutern, aber vielleicht sollte ich noch einmal deutlicher machen, worauf der Fokus ursprünglich gerichtet war. Ein Beispiel:

Spontanheilung: Wenn Krebs von selbst verschwindet

Von Jochen Kubitschek

Bei Krebspatienten geschieht in sehr seltenen Fällen Rätselhaftes: Die Tumoren verschwinden anscheinend von selbst. Lange Zeit wurden Berichte über sogenannte Spontanremissionen von Medizinern wie Ufo-Meldungen behandelt. Mittlerweile aber regt sich das Forscherinteresse.

Brigitte Winter (Name geändert) war 56 Jahre alt, als Ärzte die niederschmetternde Diagnose stellten: Lungenkrebs mit einem Tumor, der nicht mehr zu operieren war. Als die starke Raucherin während der Chemotherapie unter Nebenwirkungen zu leiden begann, brach sie die Behandlung ab. Sechs Monate später tauchten im Gehirn Metastasen auf. Die konventionelle Therapie verkleinerte die Tumorknoten zwar, konnte sie aber nicht beseitigen.

Obwohl die Kranke weiterhin jede Behandlung verweigerte, wie ein Schlot rauchte und auch einem guten Tropfen nicht abgeneigt war, lebte sie noch 15 Jahre relativ beschwerdefrei - und starb schließlich an einer ganz anderen Krankheit. Bei der Leichenöffnung fanden die Ärzte keine Spur des vorher eindeutig nachgewiesenen Lungenkrebses.

Im Interview mit der "Ärzte Zeitung" sprach der Mediziner kürzlich davon, dass er auf mehr als 1000 "wissenschaftlich einwandfrei" dargestellte Fälle gestoßen sei. Sein Fazit: Spontanbesserungen sind ein seit Jahrhunderten beobachtetes Phänomen, das praktisch unerforscht ist - und dessen Aufklärung äußerst lohnend sein könnte.

wenn krebs von selbst verschwindet, Spiegel.de/Wissenschaft

Ansanti, was genau meinst Du mit energetischer Geschichte? :)

Bei dem obigen Beispiel stellt sich übrigens die Frage nach dem persönlichen Bemühen und dem Erfolg daraus sehr deutlich.
 
LaMaX #15
Morjen,

Kallisto, ja, lässt sich alles nachvollziehen und erläutern, aber vielleicht sollte ich noch einmal deutlicher machen, worauf der Fokus ursprünglich gerichtet war.

Deine Intention verstehe ich noch immer nicht ganz. Worauf liegt Dein Focus?
Spontanremissionen gibt es, auch bei Tumoren (seit den 60er Jahren gibt es eine ganze Anzahl an Publikationen darüber, vereinzelte auch aus früheren Jahren).
Sie sind insgesamt selten (je nach Tumorart unterschiedlich) und geschehen eher unerwartet, aber sie sind nicht mysteriös (i.S.v. "eigentlich unmöglich" oder gar übernatürlich).
Was ist also Dein Anliegen bei diesem Thema?


Hier ein etwas ausführlicheres, gänzlich unmystisches Interview mit Dr. Kappauf (er wird in dem von Dir verlinkten Artikel zitiert)
https://www.test.de/Krebsheilung-Unerwartet-geheilt-1140177-2140177/

einige Auszüge daraus:

Was passiert bei einer Spontanheilung?
Dr. Kappauf: Von einer Spontanheilung sprechen wir nur dann, wenn Tumorknoten vollständig und auf Dauer verschwinden, ohne dass eine medizinische Behandlung stattgefunden hat oder ohne dass die durchgeführten medizinischen Maßnahmen diese Rückbildung erklären. Auf der biologischen Ebene sind dabei zwei Abläufe denkbar: Entweder die Tumorzellen sterben ab, oder sie verändern sich derart, dass sie von normalen Zellen nicht mehr zu unterscheiden sind. Bei dieser „Ausreifung“ (Differenzierung) spielen gelegentlich Hormone eine Rolle. Der Zelltod wird von der Krebszelle selbst ausgelöst. Wir sprechen von Apoptose oder „programmiertem Zelltod“, der über verschiedenste biologische „Schalter“ ausgelöst werden kann.

Bei welchen Krebsarten kommen sie besonders häufig vor?
Dr. Kappauf: Die meisten spontanen Tumorrückbildungen beziehen sich auf recht wenige Tumor-arten: auf schwarzen Hautkrebs, Nierenkrebs, bösartige Lymphome und auf die seltenen Neuroblastome bei Säuglingen und Kleinkindern. In neueren Untersuchungen wurden auch in frühen Stadien einer anderen Hautkrebsart (Basalzellkarzinom) öfter spontane Rückbildungen beobachtet. Bei anderen Tumorarten ist dieses Phänomen dagegen nur durch wenige Einzelfallberichte bekannt.

Wie lässt sich das erklären?
Dr. Kappauf: Diese Häufigkeitsverteilung weist auf biologische Besonderheiten dieser Tumore hin. Metastasen von Nierenkrebsen und Melanomen sind eher einer immunologischen Tumorabwehr zugänglich. Bei Neuroblastomen können unter günstigen Umständen besondere genetische Gegebenheiten das Selbstmordprogramm der Tumorzellen aktivieren.


Dr. Kappauf benutzt, laut eigenen Angaben, das Wort Wunder im Sinne von unerwartet.
Hier etwas über den Inhalt seines Buches

Herbert Kappauf: Wunder sind möglich - Spontanheilung bei Krebs
Weltweit sind einige tausend Fallgeschichten von Krebs-Spontanheilungen veröffentlicht worden, doch nur wenige hundert können tatsächlich als gesichert gelten. Bei mehreren Millionen Krebsneuerkrankungen jährlich weltweit ist das nicht viel - aber immerhin ein Anlass für Ärzte, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Spontanheilung, auch Spontanremission (Rückbildung) genannt, ist gegeben, wenn eine Krebserkrankung von Ärzten diagnostiziert wurde und dann ohne - beziehungsweise mit fehlgeschlagenem - medizinischen Eingriff zeitweise oder sogar ganz verschwindet. Herbert Kappauf, Oberarzt am Klinikum der Stadt Nürnberg, beschäftigt sich in seinem Buch ausschließlich mit den seriös dokumentierten Fällen von Krebsrückbildung, ohne das Thema «Alternativmedizin» gänzlich zu vernachlässigen.

Um zu verstehen, wie Spontanremissionen zustande kommen können, sind Kenntnisse über Krebsentstehung nötig. Der Autor referiert die einschlägigen Erklärungsmodelle von Apoptose (Zelltod) bis Telomerase («Unsterblichkeitsenzym»). Einen weiteren Einfluss übt das Immunsystem aus, das außer Rand und Band geratene Zellen abfangen und vernichten soll. Bei einem langfristig geschwächten Immunsystem treten Krebserkrankungen häufiger auf. Spontanremissionen könnten also auf einer wieder anspringenden Immunabwehr beruhen.

Die wenigen Fälle von Krebsheilung ohne medizinische Therapie sind keine übernatürlichen Wunder. Der weitere Lebensweg der Betroffenen ist zudem keineswegs immer glücklich, wie aus den vielen von Kappauf eingestreuten Fallbeschreibungen hervorgeht. Manche leben noch Jahre ohne größere Krankheit, andere versterben rasch an Krebs in anderen Körperteilen.
Heilungen in Lourdes oder nach inbrünstigem Gebet mögen vorkommen, sind aber laut Kappauf kein Beweis für die Macht der Psyche oder Gottes. Das Konzept von der «Krebspersönlichkeit» sei überholt. Aber eine überstandene Krebserkrankung kann die Persönlichkeit nachhaltig verändern und vertiefen - bei anderen wiederum werden gar keine Veränderung induziert. Kappaufs aufklärerisches Buch schließt mit einigen allgemeinen Tipps, was Krebskranke für sich tun können.

Was ist von Büchern zu halten, die überwundene Krebskrankheiten - oft aus eigener Betroffenheit - schildern? Einige sind hilfreiche Handreichungen, viele aber neigen dazu, ihren individuellen Weg in und mit ihrer Krankheit zu verallgemeinern, wie Andreas von Rétyi («Kerngesund nach Krebs» 2001). Manche guten Verläufe beruhen auf kompetenten Krebstherapien, die oft nur am Rande erwähnt werden. Kappaufs Buch trennt sauber zwischen dem, was gesichert ist, und einem großen Markt an haltlosen Spekulationen um Spontanheilungen.




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Die Medizin kann Spontanheilung NICHT erklären.
Auch nicht der Dr.Kappauf .




Und die Ursache von Krebs kann die Medizin auch nicht erklären.
Da gibt es nur ein paar Ansätze.
 
taftan
Die Medizin kann Spontanheilung NICHT erklären.
Auch nicht der Dr.Kappauf .

Und?
Es wird weitergeforscht (bei Teilprozessen, wie etwa der spez. Hormoneinfluss auf einige Tumorarten, gibt es schon gute Daten).

Meinst Du, ohne umfassende medizinische Erklärung ist wenigstens die Bahn frei für unbelegte, wilde, nachgerade hanebüchene - ähm - alternativ-kosmologisch-energet(h)ische Spekulationen... und natürlich für Vitamin D, Jiaogulantee, MMS und den Karma-Kreditplan fürs nächste Leben...:rolleyes:
 
Und?
Es wird weitergeforscht (bei Teilprozessen, wie etwa der spez. Hormoneinfluss auf einige Tumorarten, gibt es schon gute Daten).

Meinst Du, ohne umfassende medizinische Erklärung ist wenigstens die Bahn frei für unbelegte, wilde, nachgerade hanebüchene - ähm - alternativ-kosmologisch-energet(h)ische Spekulationen... und natürlich für Vitamin D, Jiaogulantee, MMS und den Karma-Kreditplan fürs nächste Leben...:rolleyes:

Nein, ich weiß nur , dass die Mediziner bis heute nicht die Spontanheilung erklären können.
Mehr nicht.

:rolleyes:
 
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Ansanti, was genau meinst Du mit energetischer Geschichte? :)

Dass es im Hinblick auf persönliches Bemühen interessanter wäre, ob Frau Winter in irgendeinem Sinne gläubig war und Kontemplation, Gebetspraxis und/oder evtl auch einfach Introspektion auf gewissem Level betrieben hat, oder von einer Mittelsperson hat betreiben lassen, als bloß nach medizinischen Risikofaktoren zu schauen.
Zum Beispiel :)
 
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