Spontanremission(en) // Selbstheilung

Amant

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Hallo,

heute stelle ich mal zwei Themen zur Diskussion, welche bestimmt einiges an Stoff bieten für eine selbige.

Es sind die

ad 1. Spontanremissionen, definiert als

Spontanremission bezeichnet man das komplette oder teilweise Verschwinden einer Krankheit, ohne dass ein relevanter ärztlicher Eingriff erfolgt ist.

Der Begriff wird hauptsächlich in der Onkologie verwendet. Hier steht er für die Rückbildung eines bösartigen Tumors ohne medizinische Intervention oder nach therapeutischen Maßnahmen, welche die Rückbildung nicht schlüssig erklären.

Vor allem sensationsjournalistische Medienberichte über unerwartete Krebsheilungen schreiben bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensweisen und psychospirituelle Faktoren der Genesung des Patienten zu. Tatsächlich sind einige Fälle von SR gut dokumentiert, die mit einem religiösen Hintergrund und tiefer Gläubigkeit einhergingen. Ob hierbei eine ursächliche oder zufällige Assoziation vorliegt, bleibt unbeantwortet.
Sicher ist, dass psychosoziale Faktoren für das Krankheitsverhalten, die Krankheitsbewältigung und die Lebensqualität von Karzinompatienten eine große Rolle spielen. Es kann eine „existenzielle Transformation“ ausgelöst werden, durch die der Kranke das „Sein“ oder Gott entdeckt. Er ist dann dankbar für seine Krankheit, und diese Einstellung setzt psychoimmunologische Mechanismen in Gang, die eine SR fördern können.


Menschen, die eine unerwartete Genesung erlebt haben, bringen dies gerne mit dem eigenen Bemühen in Zusammenhang. Internationale Studiengruppen sammeln seit einigen Jahren alle verfügbaren Daten, in Deutschland beispielsweise Gruppen des Klinikums Nürnberg und Universitätsklinikums Heidelberg. Ihre ernüchternde Botschaft: Beim heutigen Wissensstand gibt es keine Empfehlungen, wie eine Spontanremission zu fördern wäre. Siegfried Hoc

Spontanremissionen - Ein reales, aber seltenes Phänomen, Ärzteblatt

und


ad 2. die (Selbst-Heilung des Körpers am Beispiel einer Wunde, was sicher jeder von sich selbst kennt und vielleicht beobachtet hat:

Die Phasen einer gelungenen Wundheilung

An der verletzten Stelle verkleben sofort Thrombozyten (Blutplättchen). Das beschädigte Gefäß verengt sich. Die Gerinnungskaskade kommt in Gang. Außerdem setzen die Zellen eine Menge von Botenstoffen frei, die dann letztendlich die Wundheilungsprozesse starten. All dies passiert in der Ruhe- oder Latenzphase.

Nun folgt die Reinigungs- und Entzündungsphase. Beschädigte Gewebebestandteile werden von entsprechend spezialisierten Zellen abgeräumt. Ein Netz aus dem Gerinnungseiweiß Fibrin legt sich wie ein Kleber über die Verletzung. Gleichzeitig schwemmt das Wundsekret Keime und Fremdkörper aus der Wunde. Das Immunsystem arbeitet daran, eingedrungene Bakterien unschädlich zu machen.

Etwa um den dritten Tag nach der Verletzung herum beginnt die Granulationsphase. Die Wunde füllt sich mit neuem Gewebe. Es bilden sich neue, sehr feine Gefäße. Sie durchziehen das gekörnte Granulationsgewebe und versorgen es mit Blut.

Anschließend setzt die Reparative Phase ein. Es bilden sich Kollagenfasern. Die Wunde wird stabiler. Eine Narbe reift lange, bis zu einem Jahr. Am Anfang sind Narben gut durchblutet und rot. Die Blutgefäße werden allmählich abgebaut, die Narbe erscheint weniger rot und wird schließlich zu einem weißen Strich. Ganz verschwinden einmal bestehende Narben aber oft nicht. „Das liegt auch daran, dass nur die oberen Hautschichten regenerieren, aber die unterste Hautschicht, die Lederhaut, nicht“, erklärt der Chirurg.

apotheken-umschau, wie Wunden heilen

Ich habe es ganz bewusst in zwei Themen unterteilt. Wie steht Ihr dazu, zur Heilung insgesamt und zum persönlichen Bemühen darum? Bin gespannt auf eine rege Diskussion.
 
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Die Frage, die man nach Lektüre der Links stellen könnte, wäre z.B.:

1. Aktives Bemühen um Heilung oder 2. Aufgabe (im Kontext eines nicht den Weg versperren)?

Wie ist das bei der Schnitt-Wunde? Übertragen: Wächst er schneller, weil jemand am Grashalm zieht oder zerstört man diesen womöglich oder behindert?
 
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Furcht vor der Erkenntris, dass es mit der "Macht der Gedanken" möglicherweise eine 0-Nummer ist? :)
 
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Bei der Selbstheilung stellt sich die Frage: Wie sehr der Kranke an seinem Leben hängt?

Wenn sein Leben ideal gewesen wäre, wäre er nicht erkrankt.
Manche Krankheiten kommen auch durch Ansteckung, daher kann man nicht alle in ein Topf werfen.
Wenn das eigene Leben jedoch nicht so befriedigend ist und zu Krankheiten führt, wird es schwer mit der Selbstheilung, da die Hoffnung, Liebe und Verbundenheit im/zum Leben in dem Fall fehlt. Es müssen also Hoffnung, Liebe und Verbundenheit da sein, um sich selbst heilen zu können.
 
Die Selbstheilung entspringt der Vollkommenheit in ihrer Unversehrtheit als Quelle allen seins und somit wird ein Grashalm nicht schneller wachsen , wenn daran gezogen wird , sondern , wenn er auf einem nährstoffreichen Boden wachsen kann der ihm alles zur Verfügung stellt um ein Grashalm in seiner ganzen Pracht sein zu können .

So verhält es sich auch mit den Zellen des menschlichen Körpers und allen anderen Arten von Lebewesen ... es kommt darauf an , welche Grundlage ein Organismus als Werkzeug zum Leben für die Vollkommenheit in seiner Art bekommt (von Aussen) und welche es tatsächlich um vollständig das sein zu können , was es ist ... auch braucht (von Innen).
Innen und aussen ist hierbei identisch, im sein nur wandelbar , so wie geben und nehmen ... na ja egal .

Bei ungestörter Grundlage funktioniert die Selbstheilung (Quelle-das Immunsystem) wie von selbst , um nicht "automatisch" zu sagen und wird als solche gar nicht wahrgenommen .

Erst bei Störungen in der Teamarbeit aller Beteiligten , aufgrund von fehlenden aber dringend benötigtem Werkzeugen (Nährstoffe oder Liebe) kann es zu schweren zerstörerischen Auswirkungen kommen , in der eine Selbstheilung nur sehr schwer oder nicht mehr möglich ist , es sei denn .... der Glaube setzt den Mechanismus zur Spontanheilung in Gang , wozu die Kraft in sich selbst sich mit dem Allgeist , dem Ursprung allen Lebens , der Quelle des Seins ... mit Gott oder wie auch immer diese Kraft benannt wir , verbindet und alle Zellen neu anordnet , wieder in Ordnung bringt .
 
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@ Justin und meinschatz: Ihr habt Euch immerhin Gedanken dazu gemacht, daher noch eine Frage.

Habt Ihr da Erfahrungen mit oder wie kommt Ihr auf diese doch sehr engmaschigen Beschreibungen, ob und wie Selbstheilung/SR angestossen werden kann oder nicht. Die Untersuchungen beschreiben ja eher eine andere Realitätenebene.


Interessant ist auch diese Information.

Tatsächlich sind einige Fälle von SR gut dokumentiert, die mit einem religiösen Hintergrund und tiefer Gläubigkeit einhergingen. Ob hierbei eine ursächliche oder zufällige Assoziation vorliegt, bleibt unbeantwortet.
Sicher ist, dass psychosoziale Faktoren für das Krankheitsverhalten, die Krankheitsbewältigung und die Lebensqualität von Karzinompatienten eine große Rolle spielen. Es kann eine „existenzielle Transformation“ ausgelöst werden, durch die der Kranke das „Sein“ oder Gott entdeckt. Er ist dann dankbar für seine Krankheit, und diese Einstellung setzt psychoimmunologische Mechanismen in Gang, die eine SR fördern können.

http://www.aerzteblatt.de/archiv/49164/Spontanremissionen-Ein-reales-aber-seltenes-Phaenomen


@meinschatz:

..und somit wird ein Grashalm nicht schneller wachsen , wenn daran gezogen wird , sondern , wenn er auf einem nährstoffreichen Boden wachsen kann der ihm alles zur Verfügung stellt um ein Grashalm in seiner ganzen Pracht sein zu können .

So verhält es sich auch mit den Zellen des menschlichen Körpers und allen anderen Arten von Lebewesen ... es kommt darauf an , welche Grundlage ein Organismus als Werkzeug zum Leben für die Vollkommenheit in seiner Art bekommt (von Aussen) und welche es tatsächlich um vollständig das sein zu können , was es ist ... auch braucht (von Innen).

Analog dazu die Bedingungen für ein Tumorwachstum oder -hemmung.

Als einen sehr wichtigen Faktor nannte Kappauf die Inhibition der Angiogenese. Denn solide Tumoren können nur dann gedeihen, wenn in sie Blutgefäße einsprossen und die Versorgung mit Nährstoffen gewährleisten. Verschiedene Proteine steuern diese Prozesse. Kann ein Tumor operativ nicht vollständig entfernt werden, können im verbleibenden Tumorgewebe offenbar Faktoren überwiegen, die die Angiogenese hemmen. Der Tumor stirbt ab.

http://www.aerzteblatt.de/archiv/49164/Spontanremissionen-Ein-reales-aber-seltenes-Phaenomen
 
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LaMaX
Spontanremission bezeichnet man das komplette oder teilweise Verschwinden einer Krankheit, ohne dass ein relevanter ärztlicher Eingriff erfolgt ist.

Der Begriff wird hauptsächlich in der Onkologie verwendet. Hier steht er für die Rückbildung eines bösartigen Tumors ohne medizinische Intervention oder nach therapeutischen Maßnahmen, welche die Rückbildung nicht schlüssig erklären.


Der Begriff der Spontanremission wird (außerhalb der Onkologie) in bestimmten Zusammenhängen recht häufig verwendet. Gerade im Bereich der Schlaganfälle, Hirnblutungen u. Schädel-Hirn-Traumata ist es ein gängiger Begriff. Eine vollständige Spontanremission (also eine defektfreie Wiederherstellung aller Funktionen) ist zwar auch hier, gemessen an der Anzahl der Ereignisse, deutlich in der Minderheit, aber Spontanremissionen i.S. von partieller spontaner Funktionsrückkehr sind recht häufig.

Die zugrunde liegenden Mechanismen sind allerdings, verglichen mit den Mechanismen der Tumorentstehung bzw. der ggf. Rückbildung, salopp gesagt eher banal.

Unser Körper leistet ununterbrochen Reparaturarbeiten. Ich kenne niemanden, der die Spontanheilung eines kleinen Hämatoms (sprich eines blauen Fleckes), eines Schnupfens, eines Pickels, einer Gehirnerschütterung oder einer gebrochenen Zehe bejubelt, oder gar mystische Ursachen dahinter vermutet.
Oder das diese Dinge nicht heilen, wenn die psychische Einstellung „nicht passt“.

Je komplexer die zugrunde liegende Erkrankung, desto niedriger die Wahrscheinlichkeit einer (kompletten) Spontanremission.
Tumorzellen haben einige perfide Eigenschaften, die ungehindertes Wachstum ermöglichen. D.h. sie wachsen und teilen sich nicht nur rascher, sie entwickeln auch ein komplexes Abwehrsystem, dass die körpereigenen Reparaturmechanismen möglichst außen vor lässt (diese Eigenschaften haben sie unabhängig von der psychischen Verfasstheit der potentiellen Tumorträger). Das macht es eben den verschiedenen, dem Körper eigenen Reparatursystemen schwer und dementsprechend selten sind hier vollständige Spontanremissionen.

Noch seltener sind sie offensichtlich bei schweren systemischen oder degenerativen Erkrankungen – über eine Spontanheilung von Demenz oder Chorea Huntington ist mir nix bekannt.

:confused:Aber wer weiß, vielleicht haben die einfach nicht die richtige Einstellung….:ironie:


JustinForAll #4
Bei der Selbstheilung stellt sich die Frage: Wie sehr der Kranke an seinem Leben hängt?

Wann warst Du das letzte Mal auf einer Onkologie od. einer Kinderonko? Denkst Du, hier sterben nur Menschen die „nicht genug an ihrem Leben hängen“?
Oder in einem Hospiz, einer Palliativstation… glaubst Du hier tummeln sich nur Lebensmüde die, würden sie bloß etwas mehr an ihrem Leben hängen, auch gesunden würden???
 
@ Justin und meinschatz: Ihr habt Euch immerhin Gedanken dazu gemacht, daher noch eine Frage.

Habt Ihr da Erfahrungen mit oder wie kommt Ihr auf diese doch sehr engmaschigen Beschreibungen, ob und wie Selbstheilung/SR angestossen werden kann oder nicht. Die Untersuchungen beschreiben ja eher eine andere Realitätenebene.


Interessant ist auch diese Information.



http://www.aerzteblatt.de/archiv/49164/Spontanremissionen-Ein-reales-aber-seltenes-Phaenomen


@meinschatz:



Analog dazu die Bedingungen für ein Tumorwachstum oder -hemmung.



http://www.aerzteblatt.de/archiv/49164/Spontanremissionen-Ein-reales-aber-seltenes-Phaenomen

Ich habe das selber erlebt. Hier habe ich versucht Kirschblüte zu erklären, wie das geht: Autosuggestion
Damals schrieb ich unter dem Pseudonym Allegrah.

Bei mir hatte die Selbstheilung weniger was mit Religion, als viel mehr mit Autosuggestion zu tun. Ich liebe das Leben, daher schrieb ich, dass man schon am Leben hängen sollte, wenn Selbstheilung glücken soll. Ich wollte meinem Körper diese Krankheit einfach nicht antun, sondern noch eine Weile meine Gesundheit und mein Leben geniessen. Also stellte ich mein Leben um und verabschiedete mich von krankmachenden Faktoren, die mein Leben einschränkten. Dann schaute ich, wie diese Krankheit überhaupt funktioniert und nahm mir vor, ihr entgegen zu wirken.
Den Namen der Krankheit möchte ich aus privaten Gründen nicht nennen, aber es leiden sehr viele Menschen darunter und sie reagiert im Körper wie Krebs. Man lachte mich damals aus, als ich mir vornahm, sie zu überwinden. Selbst die Ärzte schauten mich an, als würde ich armer Mensch mir was vormachen. Ich liess mich jedoch davon nicht beeindrucken und ging meinen Weg: Richtung Gesundheit, was mir dann schliesslich geglückt ist.
Dabei spielte die größte Rolle meine Liebe zum Leben und Lebendigkeit schlechthin.
In einer solchen Situation darf man sich auf keinen Fall von negativer Meinung anderer herunter ziehen lassen, denn niemand wird die Schmerzen einer Krankheit für einen anderen übernehmen.
 
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Der Begriff der Spontanremission wird (außerhalb der Onkologie) in bestimmten Zusammenhängen recht häufig verwendet. Gerade im Bereich der Schlaganfälle, Hirnblutungen u. Schädel-Hirn-Traumata ist es ein gängiger Begriff.

Wobei gerade bei neurologischen "Erkrankungen" es so ist, das andere Bereiche die Funktion der Geschädigten übernehmen, man kann also im engeren Sinne nicht von einer Heilung sprechen, da die geschädigten Bereich meistens auch geschädigt bleiben auch wenn von Außen betrachtet scheinbar eine komplette wiederherstellung bestimmter Funktionen und Fähigkeiten gegeben scheint.
 
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