spirituelles oder normales Leben?

RegNiDoen schrieb:
Ich habe gelernt: es ist tatsächlich alles Scheiße! Ich habe es mir noch einmal so richtig reingezogen, die ganze Scheiße vorwärts und rückwärts gefressen und habe schließlich festgestellt: ich bin anders! Ich bin mehr!


Hallo RegNiDoen,

was ist alles scheisse?
 
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vielleicht meint er, dass die welt nicht gut genug ist. denn sie lässt sich nicht verbessern. anders gesagt: kot wird immer kot bleiben.

cu
 
handwerker schrieb:
vielleicht meint er, dass die welt nicht gut genug ist. denn sie lässt sich nicht verbessern. anders gesagt: kot wird immer kot bleiben.

cu
hahaha, handwerker, ich schmeiß mich weg. So in etwa könnte man es auch sagen, das ist die absolute Hyper-Kurzformel. Asche zu Asche, Staub zu Staub, Erde zu Erde. Ich bin Geist, ich bleibe. Auf der Erde hier in einem menschlichen Körper ist der Geist schon seeeeehr sehr an die Zeit gebunden- die Mensch brauchen so lange, sich zu ändern- ich merke es an meinem eigenen Körper, wenn ich krank bin. ich bin froh, wenn ich wieder in einem anderen Universum bin, wo es beim Autofahren nicht ruckelt und man nicht wegrutscht, wenn es glatt ist, wo dieses dämliche Gefühl der Trauer nicht der Weg zur Liebe ist, sondern wo es einfach immer nur Kuchen gibt und leckere Leute zum echten Anfassen, reinfassen und zusammen sein. Auf der Erde ist das für den Geist ganz einfach durch die Körperlichkeit der Materie seeehr begrenzt. Und ein Leben duaert eben seine Zeit, man muß ja im Körper bleiben und es mögen, gelle? Aber Kot bleibt Kot- bis er wieder zur Erde wird. Und schließlich entsteht Leben daraus.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
mandiro schrieb:
So nun bin ich seit einem halben Jahr wieder zurück und igendwie bin ich einfach unglücklich mit meinem Leben. Dabei hab ich eigentlich alles. Ich hab eine total liebe Freundin gefunden, viele gute Freunde, eine super Wohnung. Job hab ich noch keinen aber es ist für mich kein Problem einen zu finden, ich mach gerade noch einen Ausbildungskurs. Meine Partnerin will mal Kinder haben und ein Haus im Grünen.

Haben, haben, haben... ja, das fällt in Europa besonders auf, dass es einem gut gehen sollte, weil man hat...

Als wir (Kleinfamilie) anfingen zu HABEN - Haus, Auto, Geld... da hab ich mir gesagt: All das ist super-bequem und ich will es nicht verachten, ABER mein Glück will ich niemals von diesem Wohlstand abhängig machen. Das Glück hat andere Wurzeln und braucht andere Nahrung. Obwohl es vom Wohlstand unterstützt werden kann. Und glücklicherweise bin ich innerlich mit meinem Beruf verbunden und mit Mann und Kindern... das Haus ist wie eine Hülle gegen Kälte und eine Höhle für's Eigenbröteln... Die Gesellschaft ist freilich sehr widersprüchlich und wir können uns ihr nicht ganz entziehen... aber ist die indische sicher auch- auf ihre Weise...

Bei dir denke ich an das Sufi-Leben. Sufis sind ja hochspirituell (yogi-mäßig), aber sie leben mit Familie und unauffällig im Alltäglichen. Verwirklichung im Alltäglichen, das hat schon was. Bin kein Sufi, aber ihr Beispiel hat mich gelehrt, dass seelische Freiheit und spirituelles Wachstum überall möglich ist...

Und ich muss an einen Straßenmusikanten denken, mit dem ich befreundet war. Der ist vor langer Zeit ganz ausgestiegen. Sein Preis- ähnlich wie bei Flashlight- Kummer, Isolationsgefühle, Faulheit und ständig auf andre angewiesen sein (Unterkunft)...

Ich halte beides für erfüllend möglich: Bleiben und gehen...

lg Kalihan
 
ich bin froh, wenn ich wieder in einem anderen Universum bin, wo es beim Autofahren nicht ruckelt und man nicht wegrutscht, wenn es glatt ist, wo dieses dämliche Gefühl der Trauer nicht der Weg zur Liebe ist, sondern wo es einfach immer nur Kuchen gibt und leckere Leute zum echten Anfassen, reinfassen und zusammen sein.
Klingt in etwa wie mein Leben. Warum richtest Du dir Deins nicht auch so ein, statt auf Freuden in einem anderen Universum zu hoffen? Du kannst es HIER in DIESEM Leben richtig schön haben und diese Inkarnation mit allen Sinnen geniessen. Dafür ist sie gedacht.
 
hi mandiro, hi @all,

das ist so was, wo keinem zu raten ist. ich stelle überhaupt vermehrt fest, wie rings um mich so eine beratungs-kultur aufbricht - auch und gerade in spirituellen fragen. dabei sind wir doch alle anders gestrickt - also, ich meine: jede(r)...

deutlich, was ich meine?

mandiro steht vor einer schweren entscheidung - so schwer, dass er rat sucht. aber warum hier? mit allem respekt vor den antworten die gegeben wurden, aber hier ist die innere führung gefragt, mandiro:

vertraue darauf, was deine inneren stimmen zu sagen haben. zu SAGEN, nicht zu SCHREIEN... höre auf die leisen töne, die eigenen. und vor allem: denke hinterher nicht, es verkehrt gemacht zu haben. das wünsche ich dir sehr.

ich selber bin nämlich überzeugt davon, dass sämtliche lebensentwürfe zu spirituellem leben führen KÖNNEN. die wege auf den gipfel mögen unterschiedlich sein - auch unterschiedlich beschwehrlich (keine wertung - manche "mögens" steil), aber die aussicht von oben ist die gleiche.

[obacht: es ist nicht gesagt, dass einer von uns oben ankommt - in diesem leben]

p.s.: sehe grade: 0.00 uhr und möchte darauf hinweisen, dass mich ein (vermutlich ;-) ) lieber mensch darauf hingewiesen hat, dass entgegen anderslautender gerüchte am aschermittwoch eben NICHT ALLES vorbei ist. niemals nicht ist alles vorbei - das stimmt, und das relativiert doch einiges.
 
Kalihan schrieb:
Bei dir denke ich an das Sufi-Leben. Sufis sind ja hochspirituell (yogi-mäßig), aber sie leben mit Familie und unauffällig im Alltäglichen. Verwirklichung im Alltäglichen, das hat schon was. Bin kein Sufi, aber ihr Beispiel hat mich gelehrt, dass seelische Freiheit und spirituelles Wachstum überall möglich ist...

Auch bei den Tibetern gibts sowas - das sind dann die Ngakpas. Spirituelle Lehrer mit Frau und Kind - klass!

Mandiro, warum eigentlich spirituell oder normal leben? Warum nicht spirituell undnormal - geht doch. Ich kenn einen Typen, der fährt jedes Jahr ein halbes Jahr nach Indien und lebt dort. Ausgestiegen und spirituell und meditierend - und nebenbei einkaufend. Und zwar Textilien - alles vom Sarong bis zum Kleid - und kleine Kunstgegenstände. Die packt er dann ein, kommt zurück nach Österreich und verkauft im Sommer die Klamotten - damit finanziert er sich den nächsten Winter mit Frau und Kind in Indien. Find ich echt stark. Der Typ hat keinen Streß mit blöden Vorgesetzten und all dem, was uns nervt, tut niemandem weh und lebt vollkommen zufrieden sein eigenes kleines zweigeleisiges Leben. Wär doch was, oder?
 
vieles von dem, was oben schon in unterschiedlichster weise gesagt wurde steckt in konzentrierter Form auch in diesen immer wieder neu und überraschend sich im Leben bestätigenden Worten:

Suchet das wirklich praktische Leben
Aber suchet es so, daß es euch nicht betäubt
über den Geist, der in ihm wirksam ist.

Suchet den Geist,
Aber suchet ihn nicht in übersinnlicher Wollust,
aus übersinnlichem Egoismus,

Sondern suchet ihn,
Weil ihr ihn selbstlos im praktischen Leben,
in der materiellen Welt anwenden wollt.

Wendet an den alten Grundsatz:
„Geist ist niemals ohne Materie, Materie niemals
ohne Geist“ in der Art, daß ihr sagt:

Wir wollen alles Materielle im Lichte des Geistes tun,
Und wir wollen das Licht des Geistes so suchen,
Daß es uns Wärme entwickele für unser praktisches Tun.
R.Steiner
 
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Klartext schrieb:
Klingt in etwa wie mein Leben. Warum richtest Du dir Deins nicht auch so ein, statt auf Freuden in einem anderen Universum zu hoffen? Du kannst es HIER in DIESEM Leben richtig schön haben und diese Inkarnation mit allen Sinnen geniessen. Dafür ist sie gedacht.
Danke für den Klartext, ich übe! War aber nicht wirklich sehr ernst gemeint, hihi.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
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