Spirituelles Gehen

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Hallo Cerambyx!

Es ist wert es zu bewundern, wie Du Deine Umgebung während Deiner Spirituellen Wanderungen wahr nimmst! Bemerkenswert dass es Menschen gibt, die sich so in ihre natürliche Umgebung einfühlen können und auch so in Worte kleiden können.

Danke; es ist mir wichtig und macht mir auch Spaß zu zeigen, WIE man "schauen" ... und fühlen kann ...

Deine Bilder und Deine Worte machen Hunger, Hunger auf Begleitung und Erleben! Leider bin ich fernab Deiner Welt und doch...

:) ich glaube nicht dass Du so "fernab" bist ...

...gibt es auch in den Häuserschluchten der chinesischen Großstädte diese Momente des "Sehens".

eben! :D

Einen Dich mit geschlossenen Augen und in Gedanken begleitender Gruß vom Lifthrasir

Mit allen Sinnen ...
.. und Dir Glück auf allen Deinen Wegen!

cerambyx
 
Wenn es heiss draussen ist, nutze ich die frische Kühle der Nacht, um den Wald zu besuchen. Ich gehe dann meist zwischen 3- und 4 Uhr los, damit ich die Morgendämmerung dort voll geniessen kann.
Da ich es nicht weit zum Wald habe, ist das sogar etwas für mich Lauffaule ;)
Das Erleben der Tiere dort ist nachts viel intensiver als am Tage. Nachdem ich die anfängliche Scheu vor Wildschweinen überwunden hatte, macht es mir zunehmend Freude, die vielfältigen Eindrücke dort aufzunehmen.
Am Liebsten gehe ich, wenn der Mond voll ist- da sehe ich am Meisten.
Gegen 6, spätestens 7, lohnt sich dann bereits der Heimweg. Da kommen die ersten Leute mit ihren Hunden und die "Ruhe" ist bald vorbei.
Dieses Jahr war ich auch schon im Frühjahr *dort*. Dort- das ist ein Plätzchen an einem Teich, der als Trinkstelle für hiesiges Rotwild dient. Dass sich natürlich auch alle anderen Tiere dort tummeln, versteht sich von selbst.
Insgesamt bin ich ca. 8-12 km gewandert- je nachdem, welche Strecke ich gehe. Das ist nicht soooviel, aber ich finde es gut, dass ich überhaupt gehe. Anschliessend schmeckt das Frühstück übrigens immer besonders gut.
 
Für @Lifthrasir - aber nicht nur!

Überall ist Natur ...

Die Natur läßt sich nicht unterdrücken! Überall kann man sie und ihr Wirken spüren, ihre kraftvolle Dynamik, die allen menschgemachten Dingen früher oder später den Garaus macht, sie anspringt, zerfrißt, zernagt, zersetzt, zerkleinert ..

aber eigentlich will sie unser Auge erfreuen!

Betonierte Hitzesteppen, ziegelgemauerte Straßenschluchten, spiegelverglaste Menschensammler, stahlbewehrte Gerüste ... nichts hält sie auf ...

aber eigentlich will sie uns behüten und ernähren!

Dabei wirkt ihre Kraft und Energie mit aller Sanftheit, mit aller Zartheit, mit aller Schönheit, die Dinge in Sicherheit wiegend mit der jährlichen Vergänglichkeit ... aber sie kommt wieder, immer wieder, sanft und zart das Menschenwerk vernichtend ... kein Gefängnis ist klein oder groß genug ...

dabei will sie nur, dass wir Teil von ihr sind und uns als solcher vertehen ...


Gedanken und Bild, die ich vom alten Wallfahrtsort Maria Langegg (im geheimnisvollen Dunkelsteiner Wald) mitbrachte ...

Grüß mir China
cerambyx
 
Sie begleiten mich durch mein ganzes bisheriges Leben, die Eidechsen - genauer gesagt, die Zauneidechsen!

Als Kind habe ich sie beim Spazierengehen mit meinen Eltern entdeckt - und ich durfte ihnen nicht zu nahe kommen, sie nicht berühren oder gar fangen: "Sie werfen den Schwanz ab und dann müssen sie leiden!"

Als Heranwachsender entdeckte ich sie "neu" am Straßenrand - damals waren Straßen noch schmal und ihre Ränder wurden von Bauern mit Sensen gemäht. Kleine Böschungen waren vorhanden mit sandigen Stellen - und darin Löcher, worin wieder die Eidechsen wohnten.
Hier lehrten die Eidechsen mich Geduld: Stundenlang wartete ich in der Sonne sitzend, bis sie herauskamen ... ohne sie fangen zu wollen, einfach nur "ganz nahe" zu sein ohne sie zu erschrecken ...

Später lernte ich sie auch fangen, ohne sie zu beschädigen - den Schwanz "werfen" sie ohnehin nicht ab, aber er bricht sehr leicht ab. Daher brauchts eine eigene Methode, einen sicheren Griff und ein flinkes Auge - und die Fähigkeit des Verzichts! Wenn etwa der Griff nicht ganz sicher stattfinden kann, ihn einfach dann auch nicht zu tun!

Und endlich lernte ich, mich ihnen NICHT zu nähern, sie einfach sein zu lassen, und mich nur zu freuen, wenn ich irgendwo welche bemerke ... und es ist unglaublich, wo sie überall ihre spitzen Köpfe dreist aus Löchern hervorlugen lassen, und wo sie überall von den Menschen unbemerkt direkt vor ihren Augen in der Sonne liegen ...

Schließlich lernte ich, schon an der Umgebung, am Untergrund, am Bewuchs, am Vorhandensein der Nahrung und vielen anderen Signalen zu erkennen, dass Eidechsen vorkommen könnten ...

Schade, dass die meisten Menschen nur an einem Rascheln und einer nur kurz sichtbaren, schlängelnden Bewegung erkennen, dass knapp neben ihnen eine Eidechse .... WAR !

Schade, dass so viele Menschen in der Natur die Tiere immer nur flüchtend, davonlaufend oder davonfliegend "sehen" ...

Schade, dass so wenige sich die Zeit nehmen, wissen zu wollen, weshalb das so ist ...


Fast meinte ich den friedlichen Blick im Rücken zu spüren, als ich die Wanderung wieder fortsetzte ... oder war da tatsächlich ein solcher Blick?

Ein gestern sich wieder mal im Gebirge herumtreibender
cerambyx
 
Ärger im Büro? Einfach zusammenpacken und losgehen - Wechselkleidung im Auto lassen und nur Regenschutz und Kopfbedeckung mitnehmen; festes Schuhwerk natürlich ...

hat man erst zu gehen begonnen, fügt sich alles ganz von alleine: Die kreisenden Gedanken beruhigen sich, der Ärger verflüchtigt sich, die umgebende Natur tastet sich mit lichten Fingern ins Auge, schleicht sich mit Vogelgesängen, Summen und Brummen, Rauschen und Sausen in die Gehörgänge, flutet zischend als Luft in die Lungen ... und tut überall ihr beruhigendes Werk.

Die Schritte gleichmäßig, dem Atem angepaßt, gehts nach oben durch Wald und über orchideenbestückte Wiesen. Eine Schutzhütte bietet eine kurze Rast, ein Gespräch, eine Jause, und weiter geht es immer bergauf bis zu irgendeinem Punkt, wo man umkehren kann oder muß ...

Tritt man dann innerlich frei aus dem bereits abenddämmrigen Waldschatten, ist man bereit für den Anblick der Welt ....


... und geht still nach Hause.

ein wieder ruhiger
cerambyx
 
Lieber Cerambyx ...deine Bilder sind einsame Spitze ...soooo stimmungsvoll.

Ich hatte heute morgen ein wunderschönes Geschenk erhalten ...
ein Grünling (kleines Gerünliches Vogerl hat sich bei meinem Morgenspaziergang auf meine rechte Schulter gesetzt .
Ich drehte den Kopf und wir blicken uns in die Augen ...
ein kurzes Zwitschern ...noch ein paar Sekunden und es fliegt weg , noch mal kurz zum Gruss ein Gezwitscher .

Es begleitet mich dieses Gefühl nun den ganzen Tag ...

eine ständig lächelnde Fee:)

 
Ärger im Büro? Einfach zusammenpacken und losgehen - Wechselkleidung im Auto lassen und nur Regenschutz und Kopfbedeckung mitnehmen; festes Schuhwerk natürlich ...

hat man erst zu gehen begonnen, fügt sich alles ganz von alleine: Die kreisenden Gedanken beruhigen sich, der Ärger verflüchtigt sich, die umgebende Natur tastet sich mit lichten Fingern ins Auge, schleicht sich mit Vogelgesängen, Summen und Brummen, Rauschen und Sausen in die Gehörgänge, flutet zischend als Luft in die Lungen ... und tut überall ihr beruhigendes Werk.

Die Schritte gleichmäßig, dem Atem angepaßt, gehts nach oben durch Wald und über orchideenbestückte Wiesen. Eine Schutzhütte bietet eine kurze Rast, ein Gespräch, eine Jause, und weiter geht es immer bergauf bis zu irgendeinem Punkt, wo man umkehren kann oder muß ...

Tritt man dann innerlich frei aus dem bereits abenddämmrigen Waldschatten, ist man bereit für den Anblick der Welt ....


... und geht still nach Hause.

ein wieder ruhiger
cerambyx

danke für deine Erzählungen und das wunderbare Bild oben
es könnte ein Gemälde von Caspar David Friedrich sein...


es ist richtig heilig, die Stimmung die da rüberkommt
ich bin dir sehr dankbar für den thread


du musst ein wundervoller Mensch sein, lieber Cerambyx:umarmen:
 
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du musst ein wundervoller Mensch sein, lieber Cerambyx:umarmen:

Danke Ali, für Deine freundlichen Worte, aber ich bin nur mit offenen Augen unterwegs ... die Dinge, die ich fotografiere, SIND ALLE DA - und das IMMER WIEDER, man muss nur schauen - und dazu muß man RAUS!

So einfach ist es dann, wundervoll genannt zu werden! :)

Liebe Grüße
cerambyx
 
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