Spirituelles Gehen

Wuuunderschööön, eure Beschreibungen und Bilder.
Ich selber kenne diese Achtsamkeit aus der Gehmeditation auch sehr gut.
Ich bin immer wieder erstaunt wie sich mein Blick schärft.

vg Liandra
 
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Der heutige Vollmond ist prädestiniert für einen Ausflug "zum Mond" ... oder wer will, "zur Mondin" ...
Wer kennt sie nicht, die vielfältigen und auch geheimnisvollen Erscheinungen rund um den Vollmond: erhöhte Zerschlagenheit, Müdigkeit, Aggression, andererseits höhere Sensibilität, Berührtheit, Zärtlichkeit ...
Warum daher nicht hinausgehen zum Mond, zur Mondin, und freundschaftliche Bande damit knüpfen? Sich gewahr werden der eigenen Kleinheit und sich vom nächtlichen hellen Licht erheben lassen zu einer unbekannten Größe ...
Anstatt zu klagen über die Mißlichkeiten, die der Vollmond mit sich bringen kann, einfach die richtig bequeme Kleidung überzuwerfen und hinauszugehen, zu ungewohnter Stunde, bei jedem Wetter ... um die Begegnung mit der hellen Scheibe zu suchen, sich dem Licht zu überlassen, die Gedanken zum Fliegen bringen ...
Wer kann, sollte die Schritte bergauf lenken - irgendeinen Hügel wird es sicher geben. Wer dennoch keinen Hügel findet, sucht sich eine ebene Fläche - und sei es ein Fußballplatz ... wer beides nicht hat, sucht sich einen Park mit einer Lichtung, und wer dann noch übrig bleibt, sucht eine breite Straße zwischen Häuserschluchten ...
Und dann nach oben schauen - hinein ins Licht ... und vielleicht an die anderen Menschen, die Freunde denken auf Hügelspitzen, auf kleinen Ebenen, Lichtungen und Flächen, an jene zwischen Häuserschluchten ... alle befreundet über den vermittelnden Mond - die vermittelnde Mondin!

Ich werde heute wieder hier "oben" stehen und in diese (damals winterliche) Landschaft schauen ...


... und allen diesen Gedanken begegnen, sie spüren ...

Mondhelle Grüße
cerambyx
 
Vollmondnächte bieten mir eine besondere Art der Verzauberung - und ich spüre zu diesen Zeiten gern den "Alten" nach, versuche zu denken wie sie gedacht haben zu ihrer Zeit, basierend auf ihren Möglichkeiten .... versuche mich hineinzufühlen in die alte Zeit, mit ihrem damaligen Zugang zur und Umgang mit der Natur, mit anderen Menschen - und mit sich selbst!

Früher war es den Menschen auf diesem kleinen Berg oft nicht ganz geheuer, wie alte Sagen und Legenden berichten.
Es ist auch heute noch nicht jedermanns Sache, bei Nacht sich dort oben aufzuhalten, noch dazu in winterlicher Kälte. Aber wer die Natur um sich fühlen will, wer vielleicht sich selber wieder einmal als Teil der Natur spüren will, der sollte sich aufmachen in dieses Reich der dunklen Winternacht, das vor lauter hellglänzenden Straßen- und Auslagenlichtern in den täglich pünktlich erlebten Fernsehabenden und -nächten schon ganz in Vergessenheit gerät!

Wer alte Sagen liest, gar diese sammelt wie ich, um daraus Zugang zu finden zu altem längst vergangenem Wissen, sollte sich aber schon der Mühe unterziehen, der einen oder anderen dieser Sagen und Märchen nachzuspüren - und so ist dieses winterliche Vollmondbild entstanden ...


Die Sage hierzu findet man hier

Sagenhafte Grüße ;)
cerambyx
 
Wunderbare Bilder ...:)

Ich geh auch gerne im Vollmondlicht auf Hügel oder bleib am Stausee (Ottenstein) stehn um einen Gang entlang des Sees zu machen ...

Heut werd ich zu Haus ins Mondlicht gehn , in Erwartung ...
denn bald werden sich die Glühwürmchen paaren und dann tanzen ihre Lichter
zwischen den Obstbäumen und erfreuen mit ihrer Balz mein Herz .

Neugierig bin ich , was Sokrates , mein Begleiter sagen wird , wenn er ihre Lichter , dass erste Mal in seinem Leben sehen wird .

(Leider weiss ich nicht , wie ich Bilder von meinem PC hier hereinstellen kann ...sonst würd ich glatt mal photografieren)

aber da ist ein Photo dabei :

http://de.wikipedia.org/wiki/Glühwürmchen

Mondgrüsse von der Fee:)
 
Nächtliches Spazierengehen in einem kleinen Tal der oberösterreichischen Voralpen ... Die Dunkelheit umfängt mich, hüllt mich ein in ein weiches Gespinst von Gedanken und Gefühlen, dämpft wohltätig die fernen Geräusche von letzten heimwärts eilenden Fahrzeugen. Lichter schimmern aus den wenigen Wohnungen und Häusern, wo die Menschen noch nicht durch Jalousien fast hermetisch abgeschottet den Abend zuhause verbringen. Niemand ist auf der Straße zu sehen, nur Einer führt seinen Hund spazieren, dessen Krallen kratzende Geräusche am Asphalt hervorrufen. Weder Hund noch Herrchen bemerken mich und verschwinden in der Nacht ...
Seltsame Stille ist rundherum - ich nehme sie konzentriert in mich auf.

Hell strahlt es jetzt über die bewaldeten Berge im Hintergrund - der Mond drängt sich ungeduldig zwischen den Horizont, wird größer und heller bis er als silberleuchtende Scheibe am Himmel über der Kirche hängt ... er hat nur kurz Zeit, das Tal zu beleuchten, denn es schleichen leise und unauffällig dunkle Wolkenbänke heran, die ihn zu verschlingen drohen ...

Wo sind eigentlich die Menschen, die wie ich den Mond genießen? Gibt es keine mehr?

Die Straßen bleiben leer - kein offenes Fenster mit einem neugierigen Gesicht darin, kein nächtlicher Flügelschlag, nur weit entfernt eine Amsel, die in einem erleuchteten Garten ohne Menschen darin vielleicht über eine Katze schimpft, nur manchmal Motorenlärm ...


... Schade ...

Nächtliche Grüße
cerambyx
 
Manchmal ist man einfach weniger spirituell unterwegs ...
manchmal macht man einen Weg einfach um die Kondition wieder aufzubauen,
manchmal geht man einfach so,
manchmal muß man eben mal raus aus dem Tagestrott ...

... und so war es gestern ... mittags bei herrlichem Wetter eilig Rucksack gepackt: Brotschnitten (ja, einfach Brotschnitten!), Aufstrichdose, Wasser (ja, einfach Wasser!), Messer, Fotoapparat, zweites T-Shirt, Regenjacke, Stock ... und ab ins Gebirge!

Vergangene Wochen haben viele Kräfte aufgezehrt, dagegen aber Gewicht ansetzen lassen - da der Weg sofort steil beginnt, wird das sofort merkbar! Nun gut, dann nicht mit Kraft, sondern mit Routine gehen - kleine Schritte, den Atem ... achja, den Atem in Rhythmus bringen ... verflixt, das klappt heute nicht ... irgendwann lande ich atem-, kraft- und schwunglos auf der Wiese, meinem Ziel. Ist's der Vollmond? Mangelnde Kraft und Kondition?
Ich trinke ...
Da springt mir ein Pfad ins Auge ... nicht unbekannt, aber ich hab ihn noch nie begangen. Ich greife mir den Stock und fange wieder an zu gehen ... zwischen alten Bäumen, zwischen Latschen, kleine Schneefelder ... irgendetwas hat mich mobilisiert, jetzt spüre ich mich wieder; Atem und Schritte und Herzschlag passen zueinander wie gewohnt - und erst nach einer Dreiviertelstunde bei einem kleinen Gipfelkreuz höre ich auf zu gehen ...
Was hat mich nur hier heraufgetragen? Erst mach ich fast schlapp und dann das hier?


Langsam gings wieder hinab zur Wiese - endlich Jause, aber die Schatten kommen bereits. Ein kurzer Dank an die Berggeister, die Bäume und Tiere, und wieder zwei Stunden abwärts.
Abends bin ich müde aber zufrieden - und noch zufriedener am nächsten Tag: kein Muskelkater!
 
danke für die wundervollen bilder ...
ich mag deine art zu erzaehlen:)

dein sprituelles gehen kenne ich als meditatives gehen in der natur ...es ist eine wonne für die seele:zauberer1

freudige grüsse

noiona
 
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Hallo Cerambyx!

Es ist wert es zu bewundern, wie Du Deine Umgebung während Deiner Spirituellen Wanderungen wahr nimmst! Bemerkenswert dass es Menschen gibt, die sich so in ihre natürliche Umgebung einfühlen können und auch so in Worte kleiden können.

Deine Bilder und Deine Worte machen Hunger, Hunger auf Begleitung und Erleben! Leider bin ich fernab Deiner Welt und doch...

...gibt es auch in den Häuserschluchten der chinesischen Großstädte diese Momente des "Sehens".

Ich habe nach einer Begebenheit die ich in diesen Häuserschluchten erlebt habe, ein Gedicht geschrieben, mit Deiner Erlaubnis gebe ich es hier in Deinem Thread zum Besten:

Ein Flügel nur!

Flügel so zart wie Engelstränen, leicht wie ein Windhauch in der lauen Sommernacht.
Sie liegen mir zu Füßen und erzählen von einer traurigen Schlacht!

Die Nacht bricht herein, die Sonne versinkt, die Augen geschlossen, die Nacht so still.
Niemand ist Zeuge der glücklichen Tragödie, nicht einmal der Jägers Zunge schmeckt den Preis des Laufes Natur!
Die Sonne versteckt ihr Antlitz Gesicht vor der nun kommenden Geschicht.
Ein zarter Versuch, ein erster Flügelschlag.
Instinkt? Gefühl? Wer das wohl sagen mag?

Es ist der Antriebs natürlicher Lauf und dennoch des Schicksals tückischer Graus.
Aus Trieb entfacht, der Erhaltung der Art, beginnt ein Tanz schrecklich schön und grausam hernach.
Erst zart, eines, zwei und auch drei, bis die Nacht erfüllt von stillem Geschrei!
Es bricht hervor mit gewaltiger Macht, so zart auch jedes einzelne gedacht.
Instinkt? Gefühl? Wer das wohl sagen mag?

Überwältigend, gewaltig, klein ganz groß, ein Wunder der Natur oder eine Laune bloß?
Zu Millionen erwacht in einer einzigen Nacht, in dieser nur, was treibt sie an?
Zu fliegen, zu begatten, all nur in dieser Nacht – um dann zu sterben, ein jedes für sich!
Niemand hat’s bemerkt, lautlos geschah’s, die Massenhysterie, Hochzeit und Tod, gebannt in einer einzigen Nacht!

Flügel so zart wie Engelstränen, leicht wie ein Windhauch in einer lauen Sommernacht.
Erzählen mir diese traurige Geschicht von Liebe und Verhängnis, ein Augenblick – bis ihn fort trägt der Atem aus meinem Gesicht!

Einen Dich mit geschlossenen Augen und in Gedanken begleitender Gruß vom Lifthrasir
 
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