Manchmal ist man einfach weniger spirituell unterwegs ...
manchmal macht man einen Weg einfach um die Kondition wieder aufzubauen,
manchmal geht man einfach so,
manchmal muß man eben mal raus aus dem Tagestrott ...
... und so war es gestern ... mittags bei herrlichem Wetter eilig Rucksack gepackt: Brotschnitten (ja, einfach Brotschnitten!), Aufstrichdose, Wasser (ja, einfach Wasser!), Messer, Fotoapparat, zweites T-Shirt, Regenjacke, Stock ... und ab ins Gebirge!
Vergangene Wochen haben viele Kräfte aufgezehrt, dagegen aber Gewicht ansetzen lassen - da der Weg sofort steil beginnt, wird das sofort merkbar! Nun gut, dann nicht mit Kraft, sondern mit Routine gehen - kleine Schritte, den Atem ... achja, den Atem in Rhythmus bringen ... verflixt, das klappt heute nicht ... irgendwann lande ich atem-, kraft- und schwunglos auf der Wiese, meinem Ziel. Ist's der Vollmond? Mangelnde Kraft und Kondition?
Ich trinke ...
Da springt mir ein Pfad ins Auge ... nicht unbekannt, aber ich hab ihn noch nie begangen. Ich greife mir den Stock und fange wieder an zu gehen ... zwischen alten Bäumen, zwischen Latschen, kleine Schneefelder ... irgendetwas hat mich mobilisiert, jetzt spüre ich mich wieder; Atem und Schritte und Herzschlag passen zueinander wie gewohnt - und erst nach einer Dreiviertelstunde bei einem kleinen Gipfelkreuz höre ich auf zu gehen ...
Was hat mich nur hier heraufgetragen? Erst mach ich fast schlapp und dann das hier?
Langsam gings wieder hinab zur Wiese - endlich Jause, aber die Schatten kommen bereits. Ein kurzer Dank an die Berggeister, die Bäume und Tiere, und wieder zwei Stunden abwärts.
Abends bin ich müde aber zufrieden - und noch zufriedener am nächsten Tag: kein Muskelkater!